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Der ältere Mensch in der Physiotherapie PDF

320 Pages·2017·5.428 MB·German
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Katja Richter · Christine Greiff Norma Weidemann-Wendt Der ältere Mensch in der Physiotherapie Der ältere Mensch in der Physiotherapie Katja Richter Christine Greiff Norma Weidemann-Wendt Der ältere Mensch in der Physiotherapie Mit 130 Abbildungen 123 Katja Richter Osnabrück, Deutschland Christine Greiff Nürnberg, Deutschland Norma Weidemann-Wendt Bayreuth, Deutschland Ergänzendes Material finden Sie unter http://extras.springer.com/978-3-662-50465-9 ISBN 978-3-662-50465-9 978-3-662-50466-6 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-50466-6 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte biblio grafische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer © Springer-Verlag Berlin, Heidelberg 1989, 1996, 2001, 2006, Korr. Nachdruck 2007, 2008, 2016 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht aus- drücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspei- cherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berech- tigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Waren- zeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag, noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Grafiken: Christine Goerigk, Ludwigshafen Umschlaggestaltung: deblik Berlin Fotonachweis Umschlag: © Robert Kneschke/fotolia.com, ID: 79166695 Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer ist Teil von Springer Nature Die eingetragene Gesellschaft ist Springer-Verlag GmbH Berlin, Heidelberg V Geleitwort Die Physiotherapie älterer Menschen hat sich im deutschsprachigen Raum bereits gewandelt und steht vor weiteren großen Veränderungen. Die vielleicht wichtigste Veränderung ist die Anpassung des Berufsrechts. Dieses wird derzeit vom Gesetzgeber vorbereitet und wird über kurz oder lang dazu führen, dass Physiotherapeuten (und andere Gesundheitsfachberufe) wesentlich mehr Rechte und Pflichten in der eigenständigen Diagnosestellung und Therapie erhalten werden. Zusätzlich ist die Versorgung einer sich derart demographisch verändernden Gesellschaft mit großen Erwartungen an therapeutische und präventive Konzepte verbunden. Die Physiotherapie muss sich zunehmend um die Rechtfertigung ihres Handelns bemühen. Sie muss ihre Grundlagen hinterfragen. Besonders die Neurowissenschaften führen dazu, dass unser Verständnis des motorischen Lernens sich stark verändert hat. Dies betrifft z. B. die Zahl der notwendigen Wiederholungen, um Bewegungsabläufe wie das Tragen einer Oberschen- kelprothese nach Amputation zu erlernen. Die Befunderhebung muss interdisziplinär verständlich kommuniziert werden, die ICF und die Zielformulierung der Patienten müssen mehr als bisher in den Alltag eingebunden werden. Zwar werden Zielvereinbarungen und Zielfindungen als wichtig erkannt, aber noch nicht regelmäßig in die geriatrische Physiotherapie mit einbezogen. Valide Assessments sind gefor- dert. Am Beispiel der Diskussionen um DRG- und QS-Reha-konforme physiotherapeutische Assessments kann man erkennen, welche Widerstände gegenüber sinnvollen Modernisierun- gen anzutreffen sind. Das interdisziplinäre Arbeiten auf Augenhöhe besonders im Bereich der Neurogeriatrie und Alterstraumatologie hat zu einer deutlichen Verbesserung der Ergebnisse geführt. Kaum eine Unfallchirurgie kann es sich mehr leisten, auf eine evidenzbasierte Physiotherapie zu verzich- ten. Es erschließen sich neue Arbeitsgebiete, und traditionelle Arbeitsfelder verändern sich. Der Aufbau von physiotherapeutischen Datenbanken wie PEDRO und elektronische Medien werden das Arbeitsfeld weiter bereichern. Der Dialog mit anderen Berufsgruppen wird wichtiger. Ein Paradebeispiel ist die Einbezie- hung von verhaltenstherapeutischen Strategien aus der Gesundheitspsychologie in die Phy- siotherapie. Nach den Rückenschulprogrammen trifft dies zunehmend auch auf die Alters- traumatologie und Sturzprävention zu. Apropos Prävention: Durch das neue Präventionsgesetz werden interessante Gebiete er- schließbar. Otago, LiFE oder WEBB sind Programme, die aus der Physiotherapie kommen und für Deutschland eine große Rolle spielen könnten. Die physiotherapeutische Sturzprä- vention ist ein Leuchtturmbeispiel, wie man der Gesellschaft den Wert der Fachdisziplin vermitteln kann. Den Autorinnen ist es gelungen, ein umfassendes, unterhaltendes, informatives Buch hierzu zu verfassen. Dies schließt eine Lücke. Prof. Dr. med. Clemens Becker Chefarzt der Klinik für Geriatrische Rehabilitation am Robert-Bosch-Krankenhaus, Stuttgart Stuttgart, im April 2016 Geleitwort Von Marc Chagall stammt das Zitat: »Die Leute, die nicht zu altern verstehen, sind die glei- chen, die nicht verstanden haben, jung zu sein.« Selbstbestimmt älter werden. Ist das nicht der Wunsch eines jeden Menschen, einer jeden Physiotherapeutin? Inwieweit lassen wir die Veränderungen des Alters selbst zu? Was wissen wir über physiologisches und pathologisches Altern, altersspezifische Erkrankungen? Und wie können wir Physiotherapeutinnen in der Therapie darauf eingehen? All diese Fragen und noch viele mehr werden im vorliegenden Fachbuch beantwortet. Noch immer sind im Lehrplan an Physiotherapieschulen in Deutschland für die 3-jährige Ausbildung mit insgesamt 4.500 Unterrichtstunden nur ca. 40 Stunden für die Geriatrie vor- gesehen. Ich wünsche diesem Standardwerk den Einzug in die Physiotherapieschulen, um hier den Stellenwert zu erhöhen und den jungen Kolleginnen das spannende Arbeitsfeld »Physio- therapie in der Geriatrie« näher zu bringen. Den Kolleginnen, die bereits in Kliniken, Rehabilitationseinrichtungen, Praxen etc. mit älte- ren Menschen arbeiten, bietet dieses Buch Unterstützung in der täglichen Arbeit und jede Menge Anregungen und Tipps für die Arbeit als Physiotherapeutin in der Geriatrie. Dankenswerterweise haben sich die drei Kolleginnen und Autorinnen dieser Aufgabe ange- nommen und uns ein umfassendes Grundlagen- und Nachschlagewerk für die Physiotherapie in der Geriatrie zur Verfügung gestellt. Somit hat die von Antja Hüter-Becker als »Königs- disziplin« bezeichnete Geriatrie endlich ein Standardwerk erhalten. Susanne Schulz Leiterin der AG Geriatrie Physio Deutschland, Deutscher Verband für Physiotherapie (ZVK) e.V. VII Vorwort Unser Anliegen ist es, die seit vielen Jahren klaffende Lücke im Bereich der Fachliteratur für Physiotherapeutinnen in der Geriatrie zu schließen und ein Grundlagenbuch Geriatrie für alle Lernenden, Lehrenden und Interessierten der Physiotherapie zu schreiben. Damit möchten wir unsere Leidenschaft, unsere langjährige Erfahrung und unser Wissen an andere weiterge- ben. Denn physiotherapeutische Arbeit in der Geriatrie und der Umgang mit älteren Patienten ist facettenreich, interessant und spannend. Der Fachbereich Geriatrie nimmt für unsere Berufsgruppe an Größe und Bedeutung zu, wir spüren deutlich den demografischen Wandel. Ob in der niedergelassenen Praxis, beim Heim- und Hausbesuch oder in den Fachdisziplinen des stationären Settings: Unsere Patienten wer- den durchschnittlich älter. Die spezifisch geriatrischen Tätigkeitsfelder für Physiotherapeu- tinnen sind vielfältig und finden sich nicht nur im kurativen und rehabilitativen, sondern auch im präventiven und beratenden Bereich. Wir müssen uns neuen Herausforderungen und Aufgaben stellen und dabei lernen, mit Mul- timorbidität, Gebrechlichkeit sowie der Parallelität von akuten und chronischen Erkrankun- gen umzugehen. Die International Classification of Functioning, Disability and Health (ICF) der WHO fordert den Erhalt von Selbstbestimmung und Unabhängigkeit, von Aktivität und Teilhabe. Dadurch rücken die individuellen Bedürfnisse und Wünsche des Patienten vermehrt in den Mittelpunkt unseres therapeutischen Denkens und Handelns. Auf dieser Grundlage wollen wir zur Verbesserung der Lebensqualität unserer älteren Patien- ten beitragen. Es gilt, unter ganzheitlichen Gesichtspunkten die Ressourcen zu ermitteln, in der Behandlungsplanung gemeinsam mit den Patienten erreichbare Ziele zu setzen und das Training alltagsorientiert umzusetzen. Was so einfach klingt, setzt ein umfassendes Wissen über ältere Patienten voraus. Dazu ge- hören unter anderem Kenntnisse über physiologische Prozesse des Älterwerdens, über häu- fige Erkrankungen und Syndrome im Alter, die spezifische Befunderhebung, Trainierbarkeit im Alter oder geeignete Assessments. Wir müssen dabei vielen speziellen Gegebenheiten Beachtung schenken, wie z. B. der Einbindung der Angehörigen, dem Umgang mit Demenz und Depression, der adäquaten Hilfsmittelversorgung oder bestimmten rechtlichen Rege- lungen. Die Autorinnen wünschen sich, dass mit diesem Buch ein kompaktes und umfassend infor- matives Grundlagenwerk geschaffen wurde, welches neben Basiswissen auch Anregungen und Tipps aus der Praxis vermittelt. Wir möchten jenen, die schon ihren Platz in der Arbeit mit älteren Menschen gefunden haben, Bestätigung und Erneuerung mit auf den Weg geben. All denen, die unsicher sind, wollen wir Mut machen, den Weg zu beschreiten und zu erfah- ren, wie bereichernd und erfüllend diese Tätigkeit ist. Katja Richter, Christine Greiff, Norma Weidemann-Wendt Osnabrück, Bayreuth, Nürnberg, im Herbst 2016 VIII Vorwort j Anmerkung Im Folgenden werden die Bezeichnungen Physiotherapeutin und Patient verwendet. Es ist stets auch die jeweils männliche und weibliche Form gemeint. Die Verfasserinnen sehen be- wusst von einer genderneutralen Ausdrucksweise ab. IX Die Autorinnen Katja Richter 4 1993–1996: Ausbildung zur Physiotherapeutin in Halle/S 4 1996–2001: Physiotherapeutin im Kreiskrankenhaus Brackenheim mit a ngeschlossener Geriatrischer Rehabilitationsklinik 4 2001–2002: Aufbau der Geriatrischen Rehabilitationsklinik mit Leitungs- funktion für die Physiotherapie in Ehingen/Donau 4 2002–2004: Studium zum Bachelor Physiotherapie (BSc) in Osnabrück 4 2005–2008: Studium zum Master Gerontologie (MSc) in Amsterdam 4 2005–2014: Physiotherapeutin in der Medizinischen Klinik IV (Geriatrie und Palliativmedizin) in Osnabrück, seit 2007 mit Therapieteamleitung für das interdisziplinäre Therapeutenteam 4 Seit 2006: Tätigkeit als Referentin im Bereich Physiotherapie, Geriatrie, Pflege, Sturzprävention 4 Seit 2009: Mitglied in der AG Geriatrie in Physio Deutschland (ZVK) e.V. 4 2012–2014: Dozentin für Geriatrie an einer Physiotherapieschule in Osnabrück 4 Seit 2015: freie Referentin für den Bereich Physiotherapie, Geriatrie, Pflege, Sturzprävention Christine Greiff 4 1990: Ausbildung zur Physiotherapeutin 4 Tätigkeit als Physiotherapeutin in verschiedenen Praxen und Kliniken mit Schwerpunkten in Orthopädie, Frühförderung bei Kindern, Neurologie und Geriatrische Rehabilitation 4 Diverse Fachfortbildungen: MT, Brügger, Bobath, CMD, MLD, KGG etc. 4 2002–2012: Therapieleitung der Abteilung für Physikalische Therapie und Geriatrische Rehabilitation im Krankenhaus Martha-Maria Nürnberg, in diesem Rahmen Mitglied der AFGIB (Ärztliche Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Geriatrie in Bayern – Bereich Physiotherapie) 4 Seit 2002: Referentin für Fachfortbildungen: geriatrische Themen, Kommu- nikation, Selbstfürsorge etc. sowie Lehrtätigkeit an Berufsfachschulen für Physiotherapie und Pflege 4 Seit 2009: Mitglied in der AG Geriatrie in Physio Deutschland (ZVK) e.V. 4 2010: Bachelor of Science Physiotherapie an der Hochschule Fulda und an der Universität Marburg 4 Zweijährige Weiterbildung zur Supervisorin/Coach am Universitätsklinikum Tübingen (UKT), seit 2012 selbständige Supervisorin (DGSv) und Coach 4 Seit 2013: eigene Praxis für Physiotherapie und Prävention und Praxis für Supervision und Coaching in Nürnberg X Die Autorinnen Norma Weidemann-Wendt 4 1988–1991: Ausbildung zur Physiotherapeutin 4 1991–1995: Physiotherapeutin in Worms mit geriatrischem Schwerpunkt in Hausbesuch und Praxis 4 1995–1997: Leitende Physiotherapeutin am Kreiskrankenhaus Brackenheim Aufbau des physiotherapeutischen Teams für die Geriatrische Rehabili- tationsklinik mit angeschlossener Tagesklinik Betreuung und Anleitung von Physiotherapieschülern Referentin des VPT in Stuttgart Mitarbeit im Geriatrischen Arbeitskreis am Bethanienkrankenhaus Heidel- berg 4 1997–2004: Physiotherapeutin in Bayreuth mit geriatrischem Schwerpunkt in Hausbesuch und Praxis 4 2004–2014: Physiotherapeutin in der Geriatrischen Rehabilitation MediClin Reha Roter Hügel/Bayreuth Betreuung und Anleitung von Physiotherapieschülern im Fachbereich Geriatrie Mitarbeit in der AFGIB (Ärztliche Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Geriatrie in Bayern) Lehrkraft am Berufsfortbildungszentrum der bayerischen Wirtschaft (bfz) »Pflegeassistenz Seniorenbetreuung« 4 Seit 2014: Physiotherapeutin in Bayreuth mit Schwerpunkt geriatrischer Hausbesuch 4 Seit 2006: Referententätigkeit im Bereich Physiotherapie/Geriatrie 4 Seit 2009: Mitglied in der AG Geriatrie in Physio Deutschland (ZVK) e.V.

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