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Quantenmechanik zu Fuß 1: Grundlagen PDF

462 Pages·2012·3.79 MB·German
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Springer-Lehrbuch Jochen Pade Quantenmechanik zu Fuß  Grundlagen 123 JochenPade UniversitätOldenburg Deutschland ISSN0937-7433 ISBN978-3-642-25226-6 ISBN978-3-642-25227-3(eBook) DOI10.1007/978-3-642-25227-3 SpringerHeidelbergDordrechtLondonNewYork BibliografischeInformationderDeutschenNationalbibliothek DieDeutscheNationalbibliothekverzeichnetdiesePublikationinderDeutschenNationalbibliografie; detailliertebibliografischeDatensindimInternetüberhttp://dnb.d-nb.deabrufbar. ©Springer-VerlagBerlinHeidelberg2012 DiesesWerkisturheberrechtlichgeschützt.DiedadurchbegründetenRechte,insbesonderediederüber- setzung,desNachdrucks,desVortrags,derEntnahmevonAbbildungenundTabellen,derFunksendung, derMikroverfilmungoderderVervielfältigungaufanderenWegenundderSpeicherunginDatenver- arbeitungsanlagen,bleiben,auchbeinurauszugsweiserVerwertung,vorbehalten.EineVervielfältigung diesesWerkesodervonTeilendiesesWerkesistauchimEinzelfallnurindenGrenzendergesetzlichen BestimmungendesUrheberrechtsgesetzesderBundesrepublikDeutschlandvom9.September1965in derjeweilsgeltendenFassungzulässig.Sieistgrundsätzlichvergütungspflichtig.Zuwiderhandlungenun- terliegendenStrafbestimmungendesUrheberrechtsgesetzes. DieWiedergabevonGebrauchsnamen,Handelsnamen,Warenbezeichnungenusw.indiesemWerkbe- rechtigtauchohnebesondereKennzeichnungnichtzuderAnnahme,dasssolcheNamenimSinneder Warenzeichen-undMarkenschutz-Gesetzgebungalsfreizubetrachtenwärenunddahervonjedermann benutztwerdendürften. Einbandgestaltung:WMXDesignGmbH GedrucktaufsäurefreiemundchlorfreigebleichtemPapier SpringeristTeilderFachverlagsgruppeSpringerScience+BusinessMedia(www.springer.de) Vorwort EsgibtsovieleLehrbücherderQuantenmechanik–brauchtesdawirklichnochein weiteres? DarüberkannmansicherlichverschiedenerAuffassungsein.Immerhinistaber dieQuantenmechanik(QM)einderartweitesFeld,dasseineinzigesLehrbuchgar nicht alle Themen abdecken kann. Eine Stoffauswahl bzw. Schwerpunktsetzung ist per se notwendig, und überdies muss auch das physikalische und mathemati- sche Vorwissen der Leserschaft gebührendberücksichtigtwerden. Von daher gibt eszweifelsohnenichtnureinengewissenSpielraumfür,sondernaucheinenBedarf anrechtverschiedenartigenDarstellungen. ‚Quantenmechanikzu Fuß‘ besitzt eine thematische Mischung, die es von den anderen mir bekannten Einführungen in die QM unterscheidet. Es geht nicht nur um die begrifflichen und formalen Grundlagen der Quantenmechanik,sondern es werdenauchvonBeginnanausführlichsowohlaktuelleThemenundmoderneAn- wendungenbesprochenalsauchGrundlagenproblemebzw.erkenntnistheoretische Fragen diskutiert. Damit wendet sich das Buch vor allem an diejenigen,die nicht nurinangemessenerWeise denFormalismus,sondernauchdieanderenangespro- chenen Aspekte der QM kennenlernen wollen. Dies ist besonders interessant für alle, die QM vermitteln wollen, ob an der Schule oder sonstwo. Denn gerade die aktuellenunderkenntnistheoretischenThemensindinbesonderemMaßegeeignet, InteresseundMotivationaufzubauen. Wie bei vielen Einführungen in die QM handelt es sich auch bei diesem um eindeutlicherweitertesVorlesungsskript.DieVeranstaltung,dieichmehrereJahre gehalten habe, wendet sich an Lehramtsstudierendeim Hauptstudium bzw. in der Masterphase,wirdaberauchvonStudierendenandererStudiengängebesucht.Der KursumfasstwöchentlichvierStundenVorlesungundzweiStundenÜbungen.Er läuft über ein Semester mit 14 Wochen, was sich in den 28 Kapiteln des Skripts widerspiegelt. WegenderüblichenUnterbrechungendurchFeiertageusw.wirdmannichtim- mer alle 28 Kapitel durchnehmen können. Andererseits fußen gerade die letzten Kapitelnichtalleaufeinander,sodassmanjenachGeschmackeineAuswahltreffen kann,ohnedenZusammenhangzuzerreißen.DaessichumeinerweitertesVorle- V VI Vorwort sungsskripthandelt,bietendieeinzelnenKapiteldesBuchesnatürlichmehrMate- rialalsineinejeweilszweistündigeVorlesungpasst.Der‚Kernstoff‘lässtsichaber indieserZeitgutdarstellen;zudemkönneneinzelneThemennochindenÜbungen bearbeitetwerden. DieStudierendenhabenvordieserVeranstaltungunteranderemAtomphysikge- hört;einschlägigePhänomene,ExperimenteundeinfacheRechnungensolltenalso bekanntsein.DennochverfügterfahrungsgemäßdereineoderdieanderezuBeginn derVeranstaltungnichtübergenügendumfangreichesundabrufbaresWissen.Dass dies weniger auf die physikalischen, sondern vor allen Dingen auf die mathema- tischen Kenntnisse zutrifft, hat sicherlich mehrere Gründe.Einer davon mag sein, dass für das Lehramtsstudium nicht nur die FachkombinationPhysik/Mathematik zugelassen ist, sondern auch andere wie Physik/Sport, bei denen es naturgemäß schwererist,mathematischesWissenzuerwerbenundvorallemaktiveinzuüben. Um das zu berücksichtigen,habe ich unter anderem einige Kapitel mit mathe- matischem Basiswissen in den Anhang gestellt, sodass die Studierenden gegebe- nenfalls individuelle Lücken beseitigen können.Außerdem ist das mathematische Niveau in den ersten Kapiteln recht niedrig und bleibt auch im weiteren Verlauf sehrüberschaubar;esgehtebennichtumdieEinübungbesonderselaborierterfor- maler Methoden, sondern um eine kompakte und gut zugängliche Einführung in wesentlicheAspektederQM. EsgibtwiegesagteinegroßeZahlausgezeichneterLehrbücherderQuantenme- chanik,ganzabgesehenvonderVielzahlnützlicherInternetseiten.Selbstverständ- lich habe ich beim Verfassen des Skripts einige zu Rate gezogen,mich von ihnen anregen lassen und gegebenenfalls Ideen, Aufgaben usw. übernommen, ohne das immerim Einzelnenanzuführen.Diese BücherundInternetadressensindim Lite- raturverzeichnisaufgeführt,soweitsienichtdirektimTexterwähntwerden. NocheineBemerkungzumTitel‚QuantenmechanikzuFuß‘.Erbedeutetnicht ‚QMlight‘indemSinneineranstrengungsfreienWissenübertragungàlaNürnber- gerTrichter.Nein,‚zuFuß‘isthierschonalsselbständigeundaktiveFortbewegung gemeint–SchrittfürSchritt,nichtunbedingtschnell,abundzu(beisozusagenstei- leren Strecken)auch anstrengend(je nach Trainingsstand,der nebenbeigesagt im Weitergehenauchimmerbesserwerdenwird). Es geht bildlich gesprochen darum, sich die Landschaft der Quantenmechanik zu erwandern,gegebenenfallsaufUmwegenseineOrtskenntniszuverbessernund vielleichtsogardeneigenenWegzuerkennen. Im Übrigenist es nichtnur immer wieder erstaunlich, wie weit man mit etwas Durchhaltevermögenzu Fuß kommt, sondern auch, wie schnell es doch vorwärts geht – und wie nachhaltig es ist. ‚Nur wo du zu Fuß warst, bist du auch wirklich gewesen.‘(JohannWolfgangvonGoethe). Klaus Schlüpmann, Heinz Helmers, Edith Bakenhus sowie meine Söhne Jan PhilippundJonashabeneinzelneKapitelkritischdurchgelesen;SabrinaMilkehat michbeimVerfertigendesRegistersunterstützt.Ihnenundallenanderen,diemich aufdieeineoderandereWeiseunterstützthaben,dankeichsehrherzlich. Oldenburg,März2012 JochenPade Einleitung DieQuantenmechanik(QM)stelltwohldieamgenauestenüberprüftephysikalische Theorie dar. Bis dato gibt es keinerleiWiderspruch zum Experiment;die Anwen- dungenderQM habenunsereWelt bistiefinunserAlltagslebenhineinverändert. ÜberdasFunktionierenderQMgibtesalsokeinerleiZweifel–sieistüberauser- folgreich. Auf der formalen Ebene ist sie selbstverständlich widerspruchsfreiund eindeutig sowie (sicherlich auch nicht unwichtig) als Theorie auch ästhetisch be- friedigendundüberzeugend. Strittigist dagegen,wasdieQM ‚wirklich‘bedeutet.FürwasstehtdieWellen- funktion, was ist die Rolle des Zufalls? Müssen wir tatsächlich klassisch vertrau- te Realitätsvorstellungenüber Bord werfen? GrundlegendeFragendieser Art sind trotzderfasthundertjährigenGeschichtederQMimmernochungelöstundwerden lebhaftundkontroversdiskutiert.EsexistierenzweikonträreEinstellungen(nebst vielenZwischenstadien):DieeinensehendieQMnurals(allerdingsausgezeichnet funktionierendes)Vorläuferstadiumeiner‚wahren‘Theorie,dieanderenalsgültige fundamentaleTheorie. DiesesBuchwillinbeideSeitenderQMeinführen,dieetablierteunddiedisku- tierte;wirwerdensowohldiebegrifflichenundformalenGrundlagenerarbeitenals auch‚Problemstellen‘derQMerörtern.DarüberhinausumfasstdasBuchwesent- licheanwendungsorientierteThemen,‚moderne‘zumBeispielausdemBereichder Quanteninformationalsauch‚traditionelle‘wiedasWasserstoff-oderdasHelium- atom.DabeibeschränkenwirunsaufdenBereichdernichtrelativistischenPhysik, wenngleichauchvielederIdeenaufdenrelativistischenFallerweitertwerdenkön- nen.AußerdembetrachtenwirnurzeitunabhängigeWechselwirkungen. WährendhäufigineinführendenVeranstaltungenüberdieQMdieEinübungfor- malerFertigkeitensehrimVordergrundsteht(gemäßdembekanntenSlogan‚shut upandcalculate‘),werdenwirentsprechendunsererZielvorstellungauchderDis- kussion von Grundlagenfragen angemessenen Raum geben. Diese spezielle Mi- schungvon Grundlagendiskussionund modernerPraxisist schon an sich sehr ge- eignet,InteressewachzurufenundMotivationaufzubauen.Dieswirdnochverstärkt dadurch,dasswesentlicheGrundideenansehreinfachenBeispielssystemendisku- VII VIII Einleitung tiertwerdenkönnen.NichtumsonstwerdeneinigederindiesemBuchbesprochenen ThemenundPhänomeneauchinverschiedenenFormenanderSchulebehandelt. BeiderEinführungindieQMlassensichinmathematischerHinsichtzweiZu- gängeunterscheiden.ZumeinenkannmanüberDifferenzialgleichungengehen(al- so Analysis), zum anderen über Vektorräume (also Lineare Algebra), wobei die ‚fertige‘ QM natürlich von der Zugangsart unabhängig ist. Beide Zugänge (auch Schrödinger- und Heisenberg-Zugang genannt) besitzen ihre Vor- und Nachteile; siewerdenindiesemBuchgleichberechtigteingesetzt. DerFahrplandesBuchessiehtwiefolgtaus: DieGrundlagenundStrukturderQMwerdenimerstenTeil(Band1,Kap.1–14) SchrittfürSchritterarbeitet,undzwarabwechselndineinemanalytischen(ungerade Kapitel)undalgebraischenStrang(geradeKapitel).DadurchwirddiefrüheFestle- gungaufeinederbeidenFormulierungenvermieden;außerdemstützensichdiebei- denZugängegegenseitigbeiderErarbeitungwichtigerKonzepte.DieZusammen- führungderbeidenWegebeginntinKap.12.InKap.14werdendieÜberlegungen inFormvonmöglichstallgemeingehaltenenPostulatenderQMzusammengefasst. GeradeimalgebraischenTeilgreifenwirrechtfrühaktuelleProblemeauf(wech- selwirkungsfreie Quantenmessung, Neutrinoproblem, Quantenkryptografie), was möglich ist, da diese Probleme mit ganz schlichten mathematischen Mitteln be- arbeitet werden können. Von daher ist diese Art des Zugangs auch zum Beispiel für die Schule von großemInteresse. Im analytischen Zugangverwendenwir den unendlichhohenPotenzialtopfund die freie Bewegungals einfache physikalische Modellsysteme. Im zweiten Teil (Band 2, Kap. 15–28) werden Anwendungenund Erweiterun- gendesbislangerarbeitetenFormalismusbetrachtet.DieErörterungkonzeptueller Schwierigkeiten(Messproblem,LokalitätundRealitätusw.)bildetdabeiwieauch imerstenTeileinenrotenFadendesTextes.Nebeneinigenehertraditionellorien- tierten Themen (Drehimpulse, einfache Potenziale, Störungstheorie, Symmetrien, IdentischeTeilchen,Streuung)beginnenwirinKap.20mitderDiskussion,obdie QMeinelokal-realistischeTheoriedarstellt.InKap.22führenwirdenDichteope- rator ein, um in Kap. 24 das Phänomen der Dekohärenzund seine Bedeutungfür den Messprozess diskutieren zu können. In Kap. 27 greifen wir noch einmal die RealismusdebatteaufundgehenderFragenach,inwieweitdieQMalsvollständi- ge Theorie aufgefasstwerdenkann. ModerneAnwendungenaus dem Bereich der QuanteninformationfindensichinKap.26. Schließlich skizzieren wir in Kap. 28 die gängigsten Interpretationender QM. Abgesehen von diesem Kapitel gilt: Wenn auch noch sehr kontrovers diskutiert wird,welche(wenndennüberhaupt)die‚richtige‘Interpretationist,musseineEin- führungin die QM eine eindeutige Position beziehen und zuerst einmalden Stoff ineinerkohärentenDarstellungpräsentieren.IndiesemBuchistdasdiehäufigals ‚Standardinterpretation‘bezeichneteInterpretation. EinigeWortezurRollederMathematik. Da die QM Objekte beschreibt, die wegen ihrer Kleinheit unserem Alltagsver- ständnisentzogensind,istsienichtdurchweginAlltagsbegriffenformulierbarund mussvondahervergleichsweiseabstraktsein.EintieferesVerständnisderQMlässt Einleitung IX sich nicht auf einem rein sprachlichen Niveau erreichen; wir brauchen durchaus auchmathematischeBeschreibungen.1NatürlichkannmansichAnalogienundver- einfachte Modelle bilden, aber das geht nur bis zu einem bestimmten Grad und ist auch nur dann sinnvoll, wenn man den mathematischenApparatwenigstensin Grundzügenkennt.2 EsliegtandiesemGeflechtvonUnanschaulichkeitundunerlässlicherMathema- tisierung, dass die QM vielfach als ‚schwierig‘ gilt. Das stimmt aber nur bedingt. Sicher,esgibthochformalisierteanspruchsvolleTeilgebiete.Weiteundinteressan- te BereichejedochwerdenvonsehreinfachenPrinzipiengeprägt,diemitsimplen formalenMittelnbeschriebenwerdenkönnen. DessenungeachtetwirdgeradevonAnfängerndieBedeutungderMathematikin derQMvielfachalsentmutigendempfunden.DreiMaßnahmensollendazudienen, diesem Eindruck zu entgegnen und ihn bestenfalls erst gar nicht aufkommen zu lassen. Zum einen halten wir das mathematische Niveau so niedrig wie möglich und schließen uns der bei Physikern üblichen lockeren Herangehensweise an die Ma- thematik an. Insbesondere die ersten Kapitel bauen Schritt für Schritt auf, sodass anfänglichunterschiedlicheMathematikkenntnisseallmählichausgeglichenwerden können. Außerdem verwenden wir vor allem im ersten Teil des Buches sehr einfache Modellierungen,sozusagenSpielzeugmodelle,umdiewesentlichenphysikalischen Ideendiskutierenzukönnen,ohneinschwierigemathematischeFragenverwickelt zuwerden.NatürlichsinddieseModellenursehrgrobeBeschreibungentatsächli- cherphysikalischerSachverhalte.Dafürkommensieabermitvergleichsweisesimp- lerMathematikaus,brauchenkeineNäherungsmethodenoderNumerikundermög- lichen doch wesentliche Einsichten in die Grundlagen der QM.3 Erst in Band 2 kommen dann realistischere Modelle zum Einsatz, was sich gelegentlichin etwas höheremformalenAufwandniederschlägt. Die dritte MaßnahmebeinhaltetAufgabenund Hilfestellungen im Anhang. Zu fastjedemKapitelfindetsicheineVielzahlvonAufgaben,zumTeilauchmitweiter- führendenThemen.Siesollendazueinladen,sichdenStoffselbsterarbeiten,besser 1 Jedenfalls gilt das für Physikerinnen und Physiker. Denn, wieAlbert Einstein sagte: ‚Es gibt jedoch nocheinenanderen Grundfür diehoheWertschätzung derMathematik;siealleinbietet denNaturwissenschaften eingewissesMaßanSicherheit,dasohneMathematiknichterreichbar wäre.‘UmLaienohnejedemathematischeVorbildungdieQMnahezubringen,wirdmannatürlich mathematikfreieAnnäherungenwählen(müssen). 2 Ohne einschlägige formale Betrachtungen ist beispielsweise nicht zu erkennen, wie man die ErsetzungeinerphysikalischenMessgrößedurcheinenhermiteschenOperatormotivierensoll. 3 WirkönntenstattdessennatürlichauchausdemgroßenVorratanhistorischwichtigenExperi- mentenschöpfen. SiesindaberimAllgemeinenmathematischaufwendiger zuformulieren und führenimRahmenunsererÜberlegungenauchnichtzuanderenFolgerungenalsdie‚Spielzeug- modelle‘,sodasswirderÜbersichtlichkeitundKürzehalberunsaufdiesebeschränken. X Einleitung aneignenunddeutlicherfassenzukönnensowienatürlichdieformalenFertigkeiten zutrainieren.4 DieHilfestellungenimAnhangumfassenzumeinenmehrereKapitelmitmathe- matischem und physikalischem Basiswissen; sie ermöglichen es, eventuell brach- liegende Kenntnisse wieder auffrischenzu können,ohne lange nachschlagenoder sich auf neue Notationen etc. einlassen zu müssen. Zum anderen finden sich hier detailliertausgearbeiteteLösungenfürvieleAufgaben. DarüberhinausenthältdersicherlichungewöhnlichumfangreicheAnhangnoch Kapitel,indenenFragenundThemenerörtertwerden,diezwaransichsehrinter- essant sind, deren Behandlung oder Vertiefung aber den zeitlichen Rahmen einer Vorlesungsprengenwürde. Die Fußnotenmit zum Teil eherassoziativem Charakterkannman beim ersten Lesenüberschlagen. NocheineBemerkungzumBegriff‚Teilchen‘.SeineBedeutungistinderPhy- sikrechtunscharf.Zumeinenbezeichneter‚etwasFestes,nichtWellenhaftes‘,zum anderen ‚etwas Kleines‘; die Spanne reicht vom Elementarteilchen als strukturlo- semBausteinderMateriebiszum˛-Teilchen,dasseinerseitswiederaus‚Teilchen‘ zusammengesetztist.InderQM,inderjahäufigersteinmalnichtfeststeht,obein ObjekteherTeilchen-oderWellencharakteraufweist,kanndieunbedachteVerwen- dungdesBegriffsfürVerwirrungundVerständnisproblemesorgen. VondaherwurdenschonvielfacheigeneBezeichnungenjenseitsvonWelleoder Teilchenvorgeschlagen,wiequantalesTeilchen,wavical,wavicle,Wellchen,Quan- tenobjekt,Quantonundanderemehr.WirwerdenimFolgendensogutwieimmer ‚Quantenobjekt‘verwenden,esseidenn,eshandeltsichumtraditionellfeststehen- deBegriffewiez.B.‚IdentischeTeilchen‘oder‚Elementarteilchen‘.Diemöglichst konsequenteVerwendungvon ‚Quantenobjekt‘statt ‚Teilchen‘mag manchmalet- was pedantisch anmuten, trägt aber hoffentlich doch dazu bei, dass sich weniger falsche Bilder in denKöpfenfestsetzen. Wohl aus diesem Grundfindetsich diese BezeichnungübrigensauchinSchulbüchern. Die QM ist eine grundlegendeTheorieder Physik,die zu ungezähltenAnwen- dungengeführthat.AbersiereichtauchweitinBereichewiePhilosophieundEr- kenntnistheorie und führt zum Nachdenken über ,das, was die Welt im Innersten zusammenhält‘;kurz,sieistaucheinintellektuellesAbenteuer.DasFaszinierende dabei:JemehrmansichindieQMeinarbeitet,destoehererkenntman,wieeinfach vieleLeitideensind.5Eswäreschön,wenn‚QuantenmechanikzuFuß‘dabeihelfen könnte,dieseWahrheitzuentdecken. 4‚EsisteinegroßeStärkungbeimStudieren,wenigstensfürmich,alleswasmanliestsodeutlich zufassen,daßmaneigeneAnwendungendavon,odergarZusätzedazumachenkann.Manwird amEndedanngeneigtzuglaubenmanhabeallesselbsterfindenkönnen,undsowasmachtMut.‘ GeorgChristophLichtenberg:SudelbücherHeftJ(1855);Zweitausendeins,1998. 5 ‚Je weniger wirüber eineSache wissen, desto komplizierter ist sie,und jemehr wirüber sie wissen,destoeinfacher istsie.DasistdieeinfacheWahrheitüberalleKompliziertheiten.‘Egon Friedell,KulturgeschichtederNeuzeit;KulturgeschichteÄgyptensunddesaltenOrients,S.1311, Zweitausendeins,2009. Einleitung XI SchließenwirmiteinerBemerkungvonRichardFeynman,dienichtnurfürdie Physik, sondern erst recht für die QM gilt: ‚Physics is like sex: sure, it may give somepracticalresults,butthat’snotwhywedoit.‘

Description:
Quantenmechanik zu Fuß führt in die Grundlagen der nicht-relativistischen Quantenmechanik ein. Das Buch wendet sich an Studierende des Lehramts Physik sowie alle Studierende der Physik, die einen angemessen leichten, frischen und modernen Einstieg in das Gebiet suchen.Im vorliegenden ersten Band w
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