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Pressemappe: Hinter der Maske. Künstler in der DDR PDF

60 Pages·2017·2.2 MB·German
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PRESSEMAPPE Hinter der Maske. Künstler in der DDR Pressekonferenz 26. Oktober 2017, um 11 Uhr Auf dem Podium: Ortrud Westheider, Direktorin Museum Barberini Michael Philipp, Kurator Museum Barberini Valerie Hortolani, Gastkuratorin Museum Barberini Johanna Köhler, Leiterin Marketing und PR, Museum Barberini Im Anschluss Rundgang durch die Ausstellung. INHALTSVERZEICHNIS 1. Pressemitteilung Hinter der Maske. Künstler in der DDR (Seite 2) 2. Daten und Fakten zur Ausstellung Hinter der Maske. Künstler in der DDR (Seite 4) 3. Zur Sammlung des Museums Barberini (Seite 7) 4. Interview Johanna Pfund (Süddeutsche Zeitung) und Prof. Hasso Plattner zur Sammlung des Museums Barberini (Seite 8) 5. Pressemitteilung Palast-Galerie (Seite 10) 6. Publikationen (Seite 12) 7. Raumtexte Hinter der Maske. Künstler in der DDR (Seite 13) 8. Kurztext Dokumentation Palast-Galerie (Seite 15) 9. Digitales Gästebuch (Seite 18) 10. Pressephotos und Bildcredits Hinter der Maske. Künstler in der DDR (Seite 19) 11. Pressephotos und Bildcredits Dokumentation Palast-Galerie (Seite 22) 12. Liste Leihgeber Hinter der Maske. Künstler in der DDR (Seite 23) 13. Außerdem im Museum Barberini (Seite 25) 14. Veranstaltungen (Seite 26) 15. Vorschau Max Beckmann. Welttheater und weitere Ausstellungen 2018 (Seite 33) Zusatz Vollständige Werkliste Hinter der Maske. Künstler in der DDR Vollständige Werkliste Dokumentation Palast-Galerie W-LAN Netz: Presse, Passwort: Presse285 Bildmaterial finden Sie im druckoptimierten Download unter dem Link: www.museum-barberini.com/presse Johanna Köhler Museum Barberini gGmbH T +49 331 236014-305 Leiterin Marketing und PR/ Friedrich-Ebert-Str. 115 [email protected] Head of Marketing and Public Relations 14467 Potsdam, Germany www.museum-barberini.com Ursula Rüter & Stefan Hirtz ARTEFAKT Kulturkonzepte T +49 30 440 10 686 Projektbezogene Kommunikation Marienburger Str. 16 [email protected] 10405 Berlin, Germany www.artefakt-berlin.de Pressemitteilung Potsdam, 26. Oktober 2017 Aus Künstlersicht – Museum Barberini zeigt Kunst aus der DDR Über 100 Werke von rund 80 Künstlern von den Anfängen bis 1989 Hinter der Maske. Künstler in der DDR 29. Oktober 2017 bis 4. Februar 2018 Die Ausstellung im Museum Barberini nimmt die Selbstdarstellung von Künstlern und Künstlerinnen in den Blick. Sie umfasst rund 120 Werke von über 80 Künstlerinnen und Künstlern von fast 50 Leihgebern. Die staatliche Kunstpolitik erwartete von den Künstlern, das Programm des Sozialismus ins Bild zu bringen. Ihr Eigensinn und Kunstverständnis gingen aber weit darüber hinaus. Von 1949 bis 1990, über den ganzen Zeitraum der DDR, entstanden autonome Bilder in großer Zahl, in denen sich Maler, Bildhauer und Photographen mit ihrem Selbstverständnis auseinandersetzten. Diese Kunst der Künstler zeigt die Ausstellung. Die Künstler standen im Spannungsfeld von Rollenbild und Rückzug, verordnetem Kollektivismus und schöpferischer Individualität. Die Ausstellung untersucht die Inszenierung des Künstlerindividuums in Selbst- und Gruppenbildnissen, Rollen- und Atelierbildern, in abstrakten Formexperimenten und Verweisen auf die Kunstgeschichte. Durch vier Generationen ziehen sich als zentrale Themen die künstlerische Selbstbehauptung und der kritische Blick auf das Künstlersein. Die Sicht des Künstlers auf sich selbst kommt in Selbst- und Gruppenbildnissen oder Rollenbildern zum Ausdruck. Diese in der abendländischen Kunst seit der Renaissance tradierten Bildgattungen wurden in der Malerei der DDR ebenso fortgeführt wie das Genre des Atelierbildes. Neben diesen überlieferten Motiven und Themen zeigt die Ausstellung auch die Hinwendung zur Abstraktion als künstlerische Absage an einen Gesellschaftsbezug oder den Einsatz des eigenen Körpers, der in performativen Ansätzen der späten 1980er Jahre zum Tragen kam. Zahlreiche Ausstellungen haben sich seit 1989 mit der Kunst in der DDR beschäftigt. Dabei standen zumeist politische Aspekte im Vordergrund – von der Problematik der staatlichen Auftragskunst (Berlin 1995) über den Diktaturenvergleich (Weimar 1999) bis zum oppositionellen Potential (Berlin 2016). Nach diesen politischen und soziologischen Blickwinkeln fragt Hinter der Maske. Künstler in der DDR, wie die Künstler im kritischen Blick nach innen ihr Selbstverständnis und ihr Verhältnis zur vorgeschriebenen Aufgabe reflektierten und wo und wie sie trotz staatlicher Vorgaben Spielräume für die künstlerische Kreativität fanden. Durch diesen thematischen Zugang kann der Blick von soziologischen und ideologischen Aspekten auf die Werke gerichtet werden. Mit dieser Ausstellung beginnt das Museum Barberini die Erforschung der eigenen Sammlung zur Kunst in der DDR, die in der deutschen Kunstgeschichte immer noch eine marginalisierte Position einnimmt. Ausgehend vom eigenen Bestand, von dem zehn Werke gezeigt werden, versammelt die Ausstellung über 100 Arbeiten von rund 80 Künstlerinnen und Künstlern aus den Bereichen Malerei, Photographie, Graphik, Collage und Skulptur. 2 Die Leihgaben stammen aus zahlreichen Museen, Galerien und Privatsammlungen. So u.a. aus der Nationalgalerie Berlin; dem Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst Cottbus & Frankfurt (Oder); den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden; dem Kunstmuseum Moritzburg Halle; dem Museum der bildenden Künste Leipzig; der Tübke Stiftung Leipzig oder der Galerie Eigen + Art Leipzig/Berlin. Unter den ausgestellten Werken befinden sich unter anderem Arbeiten von Karl-Heinz Adler (*1927), Gerhard Altenbourg (1926–1989), Strawalde (Jürgen Böttcher) (*1931), Hartwig Ebersbach (*1940), Hermann Glöckner (1889–1987), Hans-Hendrik Grimmling (*1947), Ulrich Hachulla (*1943), Bernhard Heisig (1925–2011), Wolfgang Mattheuer (1927–2004), Harald Metzkes (*1929), Michael Morgner (*1942), A. R. Penck (1939–2017), Stefan Plenkers (*1945), Evelyn Richter (*1930), Arno Rink (*1940), Theodor Rosenhauer (1901– 1996), Willi Sitte (1921–2013), Werner Tübke (1929–2004), Elisabeth Voigt (1893–1977), Dieter Weidenbach (*1945), Trak Wendisch (*1958) und der Künstlergruppe Clara Mosch. Kuratiert wurde die Ausstellung von Valerie Hortolani und Michael Philipp. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Prestel Verlag, der 280 Seiten und ca. 180 Abbildungen umfasst. Der Katalog ist im Museumsshop für € 29,95 und im Buchhandel für € 39,95 erhältlich. Er enthält Beiträge u. a. von Valerie Hortolani; Petra Lange-Berndt, Michael Philipp, Carolin Quermann und Martin Schieder. Parallel zur Ausstellung Hinter der Maske. Künstler in der DDR zeigt das Museum Barberini als Dokumentation die so genannte Galerie aus dem Palast der Republik bis zum 21. Mai 2018. Die 16 großformatigen Bilder sind Zeugnisse der staatlichen Repräsentationskunst. Vor diesem Hintergrund wird umso deutlicher, wie reich das Kunstleben in der DDR war, das sich jenseits davon entfaltete und in der Schau Hinter der Maske zu sehen ist. Zur Präsentation der Palast-Galerie erscheint der erste Band der Barberini Studien mit Texten von Michael Philipp. Er umfasst 112 Seiten. Im Museumsshop ist er broschiert für € 14,95 erhältlich und im Buchhandel im Hardcover für € 24,95. SERVICEDATEN & EINTRITTE Hinter der Maske. Künstler der DDR 29. Oktober 2017 bis 4. Februar 2018 Museum Barberini, Alter Markt, Humboldtstraße 5–6, 14467 Potsdam Mo & Mi–So 10–19 Uhr, jeder erste Do im Monat 10–21 Uhr, Di geschlossen Mo–Fr (außer Di) für Kindergärten und Schulen nach Anmeldung 9–11 Uhr Eintritt: € 14 / ermäßigt € 10 / Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren frei Jahreskarte Einzelperson € 30 / Jahreskarte Paare € 50 /
 Young Friend (unter 35 Jahre) € 20
 Online-Zeitfenster-Tickets unter www.museum-barberini.com 3 Daten und Fakten zur Ausstellung Hinter der Maske. Künstler in der DDR Hinter der Maske. Künstler in der DDR 29. Oktober 2017 bis 4. Februar 2018 Anzahl ausgestellter Werke: Rund 120 Werke von 84 Künstlerinnen und Künstlern und 2 Künstlergruppen Themenräume 1. Malerbilder. Der Künstler und seine Rollen 2. Spiegelungen. Freie Zugänge zum Selbst 3. Formexperimente. Abstraktion und Autonomie 4. Gemeinschaftsbilder. Gruppen und Kollektive 5. Erbansprüche. Vorbild und Verweis 6. Schaffensorte. Das Atelier als Bühne und Schutzraum 7. Maskenspiele. Verkleidung und Verhüllung 8. Glaubensfragen. Bezüge zum Christentum 9. Störbilder. Auf- und Ausbrüche Sowie ein Raum zu Skulptur in der DDR Kuratoren: Valerie Hortolani, Michael Philipp Ausstellungsfläche: 1.200 m² Ausstellungsdesign: Gunther Maria Kolck und BrücknerAping Büro für Gestaltung Katalog zur Ausstellung Hinter der Maske. Künstler in der DDR, herausgegeben von Michael Philipp und Ortrud Westheider. Mit Beiträgen von u. a. Valerie Hortolani, Museum Barberini, Potsdam; Petra Lange-Berndt, Universität Hamburg; Michael Philipp, Museum Barberini, Potsdam; Carolin Quermann, Städtische Galerie Dresden und Martin Schieder, Universität Leipzig. 24 x 30 cm, 280 Seiten, ca. 180 Abbildungen Ausgabe im Museumsshop: € 29,95 Buchhandelsausgabe: € 39,95 München: Prestel Verlag Ausgestellte Künstler Karl-Heinz Adler (*1927) Gerhard Altenbourg (1926–1989) Heinrich Apel (*1935) Walter Arnold (1909–1979) Theo Balden (1904–1995) Harry Blume (1924–1992) Micha Brendel (*1959) Gudrun Brüne (*1941) Kurt Buchwald (*1953) Kurt Bunge (1911–1998) 4 Clara Mosch (1977–1982, Carlfriedrich Claus, Michael Morgner, Thomas Ranft, Dagmar Ranft-Schinke, Gregor-Torsten Schade) Fritz Cremer (1906–1993) Lutz Dammbeck (*1948) Jutta Damme (1929–2002) Hartwig Ebersbach (*1940) Günter Firit (1947-2010) Wieland Förster (*1930) Else Gabriel (*1962) Sighard Gille (*1941) Hermann Glöckner (1889–1987) Peter Graf (*1937) Hans-Hendrik Grimmling (*1947) Hans Grundig (1901–1958) Sabina Grzimek (*1942) Ulrich Hachulla (*1943) Klaus Hähner-Springmühl (1950–2006) Angela Hampel (*1956) Rolf Händler (*1938) Frieder Heinze (*1950) Helmut Heinze (*1932) Bernhard Heisig (1925–2011) Bert Heller (1912-1970) Peter Herrmann (*1937) Sabine Herrmann (*1961) Günther Hornig (1937-2016) Joachim Jansong (*1941) Irene Kiele (*1942) Erich Kissing (*1943) Siegfried Klotz (1939–2004) Otto Knöpfer (1911-1993) Gerda Lepke (*1939) Walter Libuda (*1950) Eberhard Löbel (*1938) Lücke-TPT (1971-1976, Harald Gallasch, Wolfgang Opitz, A. R. Penck, Hartmut Terk) Frank Maasdorf (*1950) Peter Makolies (*1936) Otto Manigk (1902–1972) Wolfgang Mattheuer (1927–2004) Harald Metzkes (*1929) Paul Michaelis (1914–2005) Gertraud Möhwald (1929–2002) Otto Möhwald (1933-2016) Michael Morgner (*1942) Jenny Mucchi-Wiegmann (1895–1969) Rudolf Nehmer (1912–1983) A.R. Penck (1939–2017) Wolfgang Peuker (1945–2001) 5 Stefan Plenkers (*1945) Karl Raetsch (1930–2004) Robert Rehfeldt (1931–1993) Evelyn Richter (*1930) Arno Rink (1940-2017) Theodor Rosenhauer (1901–1996) Jürgen Schieferdecker (*1937) Cornelia Schleime (*1953) Baldur Schönfelder (*1934) Eva Schulze-Knabe (1907–1976) Willi Sitte (1921-2013) Volker Stelzmann (*1940) Werner Stötzer (1931–2010) Strawalde (Jürgen Böttcher, *1931) Erika Stürmer-Alex (*1938) Werner Tübke (1929-2004) Elisabeth Voigt (1893–1977) Andreas Wachter (*1951) Norbert Wagenbrett (*1954) Dieter Weidenbach (*1945) Trak Wendisch (*1958) Karlheinz Wenzel (*1932) Christoph Wetzel (*1947) Karin Wieckhorst (*1942) Karla Woisnitza (*1952) Willy Wolff (1905-1985) Ruth Wolf-Rehfeldt (*1932) Heinz Zander (*1939) Thomas Ziegler (1947–2014) 6 Zur Sammlung des Museums Barberini Hasso Plattners Kunstsammlung reicht von den Alten Meistern bis zur zeitgenössischen Kunst. Mit Leidenschaft und Gespür für Malerei trug er über Jahrzehnte fast unbemerkt von der Öffentlichkeit eine der bedeutendsten Sammlungen von Landschaftsdarstellungen des französischen Impressionismus zusammen. Zu seiner privaten Kunstsammlung gehört eine große Zahl wichtiger Werke, etwa von Claude Monet (1840–1926), Pierre-Auguste Renoir (1841–1919) und Alfred Sisley (1839–1899). Aufgewachsen in direkter Nachbarschaft zur deutsch-deutschen Grenze interessierte sich Hasso Plattner immer auch für die deutsche Kunst des 20. Jahrhunderts, vor allem die Werke aus der DDR-Zeit und danach. Im Sinne des Leitsatzes „Das Original erleben, die Begeisterung teilen.” hat der Stifter und Mäzen Prof. Dr. h. c. mult. Hasso Plattner diese Sammlung in das Museum Barberini übergeben, um sie dort der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Heute sind rund 80 Werke von Künstlern wie Gerhard Richter (*1932), Bernhard Heisig (1925–2011), Werner Tübke (1929– 2004) und Martin Kippenberger (1953–1997) Kern der Sammlung der Hasso Plattner Stiftung, die im Museum Barberini zu Hause ist und noch erweitert wird. Vertretene Künstler Gudrun Brüne (*1941) Hartwig Ebersbach (*1940) Albrecht Gehse (*1955) Ulrich Hachulla (*1943) Bernhard Heisig (1925–2011) Johannes Heisig (*1953) Rolf Händler (*1938) Walter Libuda *1950 Werner Liebmann (*1951) Peter Makolies (*1936) Wolfgang Mattheuer (1927–2004) Harald Metzkes (*1929) Roland Nicolaus (*1954) Stefan Plenkers (*1945) Arno Rink (1940–2017) Willi Sitte (1921–2013) Michael Triegel (*1968) Werner Tübke (1929–2004) Henri-Edmond Cross (1856–1910) Sam Francis (1923–1994) Klaus Fußmann (*1938) Martin Kippenberger (1953–1997) Gerhard Richter (*1932) Andy Warhol (1928–1987) 7 Achtung: Sperrfrist bis zum 28.10.2017 Interview von Johanna Pfund (Süddeutsche Zeitung) mit Prof. Dr. h. c. mult. Hasso Plattner zur Sammlung des Museums Barberini SZ: Sie haben eine umfangreiche Sammlung von Kunst aus der DDR – die ja bei weitem nicht so bekannt und populär ist wie die der Impressionisten, die Sie ebenfalls sammeln. Was war für Sie der ausschlaggebende Grund, mit dem Sammeln von Kunst aus der einstigen DDR zu beginnen? Es gab nicht einen, sondern eigentlich zwei Gründe. Erstens haben mich die Bilder von Malern wie Mattheuer und Tübke, aber auch vielen anderen Künstlern der ehemaligen DDR sehr interessiert. Ich verstehe nicht, warum sie in den Museen auch heute nach vielen Jahren immer noch kaum vertreten sind. Deshalb wollte ich ihnen ein Forum geben. Zweitens habe ich mit meinem neuen Museum Barberini bewusst einen Schwerpunkt auf der Kunst aus der DDR gesetzt, weil ich finde, dass die Menschen dort während der DDR- Zeit benachteiligt waren und nach der Wende nochmals ungerecht behandelt wurden. SZ: Kunst der DDR wird ja oft assoziiert mit monumentalem sozialistischem Realismus. Die Bandbreite ist jedoch viel größer. Welche Werke faszinieren Sie besonders? Mit monumentalem sozialistischen Realismus verbinde ich eher die ehemalige Sowjetunion als die DDR. Es wäre ein Fehler, beides miteinander gleichzusetzen. In der DDR wurden Künstler sicherlich unterdrückt, aber sie schafften es, sich Freiräume zu erkämpfen. Mich fasziniert die Malerei der Leipziger Schule, aber auch viele Bilder der Dresdener und Berliner Künstler, denn sie sind durch ihre Auseinandersetzung mit der Moderne oder den Alten Meistern so vielschichtig und facettenreich. Die Landschaften von Mattheuer fesseln mich besonders, sie ziehen den Betrachter in eine geheimnisvolle Welt hinein. SZ: Sie haben einmal in einem Interview gesagt, Sie mögen schöne Dinge. Darunter versteht ja jeder etwas anderes. Was ist für Sie schön? Schön ist für mich ein Kunstwerk, das mich mit allen Sinnen anspricht. Ich muss die Spannung spüren, die Luft riechen und das Wasser fühlen können, oder die Kraft einer abstrakten Komposition. Ein gutes Bild fällt sofort auf und besteht neben anderen guten Werken. SZ: Wie treffen Sie Kaufentscheidungen bei Kunstwerken? Gehen einem solchen, meist recht teurem Beschluss lange Beratungen voraus – oder vielleicht auch gar nicht? Kurzum, wie halten Sie es? Ich sehe ein Bild an und weiß sofort, ob es mir gefällt. Ich treffe die Entscheidung deshalb fast immer in sehr kurzer Zeit, ohne langes Grübeln oder lange Beratungen. Herkunft und Qualität müssen natürlich stimmen. Dabei habe ich natürlich die anderen Bilder meiner Sammlung vor Augen. Auch muss ich es irgendwo hängen können und da muss es dann passen. 8 SZ: Lange Zeit waren Sie vor allem als Software-Unternehmensgründer und Förderer der Wissenschaft bekannt. Dagegen war es ziemlich unbekannt, dass Sie eine große Kunstsammlung aufgebaut haben. Wie hat Ihre Sammlertätigkeit begonnen und wie hat sie sich entwickelt? Ich habe in den Siebziger Jahren vor allem zeitgenössische deutsche Künstler gesammelt. Später konnte ich mir dann auch bekanntere, internationale Künstler leisten. SZ: Wer einmal mit dem Sammeln begonnen hat, hört ungern auf. Wie ist das bei Ihnen? Gibt es Werke aus bestimmten Epochen oder bestimmter Künstler, die Sie gerne erwerben würden? Für das Museum Barberini werden wir den Bereich der Kunst der DDR weiter ausbauen, und auch bei den Impressionisten entdecke ich immer wieder neue Bilder, die ich sehr gern in meiner Sammlung hätte. Aber auch spätere, abstraktere Künstler, die Anregungen des Impressionismus weiterentwickelt haben, finde ich gut, und auch in diese Richtung weite ich die Sammlung aus. Es gibt viel großartige Kunst. SZ: Kunst und Wissenschaft – gibt es zwischen den beiden Disziplinen Ihrer Ansicht nach Gemeinsamkeiten? Und wenn ja, welche? Sammeln ist passiv, Wissenschaft aktiv. Klare Strukturen und vor Allem Qualität sucht man in Beiden. SZ: Sie haben im Vorfeld das Kulturgutschutzgesetz stark kritisiert. Was halten Sie von der aktuellen Fassung? Wie beeinflusst Sie das Gesetz als Sammler? Was wäre Ihrer Ansicht nach wünschenswert? Dieses Gesetz nützt, auf die Malerei bezogen, keinem – nicht einmal denen, die es beschlossen haben. Aber wir müssen jetzt erst einmal abwarten, wie es in der Praxis umgesetzt wird. SZ: Zurück zur Kunst in der DDR: Auf welche Ausstellungsstücke im Museum Barberini freuen Sie sich besonders? Ich freue mich vor allem darauf, dass die Bilder aus dem Museum Barberini im Dialog mit Leihgaben aus Museen wie der Nationalgalerie Berlin oder den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden zu sehen sind – so hat man den direkten Vergleich. Und ich finde es gut, dass wir im Museum endlich einmal zeigen können, wie vielfältig und abwechslungsreich die Kunst in der DDR wirklich gewesen ist. 9 Pressemitteilung Potsdam, 26. Oktober 2017 Museum Barberini zeigt die Palast-Galerie: Seit über 20 Jahren zum ersten Mal wieder zu sehen. Begleitend zur Ausstellung Hinter der Maske. Künstler in der DDR ist im Museum Barberini vom 29. Oktober 2017 bis zum 21. Mai 2018 die Galerie aus dem Palast der Republik zu sehen. 1976 eröffnete die DDR den Palast der Republik als Sitz des Parlaments und repräsentatives Kulturhaus. Zum Palast der Republik gehörten 16 großformatige Bilder, die im Hauptfoyer installiert waren. Die sogenannte Palast-Galerie entstand 1975 zum Thema Dürfen Kommunisten träumen? Künstler wie Bernhard Heisig, Wolfgang Mattheuer, Willi Sitte, Werner Tübke, Walter Womacka und Hans Vent waren hier bis zur Schließung des Palastes 1990 ausgestellt. Bereits wenige Wochen nach der Eröffnung hatten mehrere Hunderttausend Besucher den Palast der Republik und die Galerie gesehen, die Gemälde wurden vielfach in der DDR in Publikationen abgebildet, einige Gemälde wurden auch als Briefmarkenmotive verbreitet. Zuletzt war die Palast-Galerie 1996 zu sehen, seitdem lagern die Bilder im Depot. Lediglich einzelne Werke waren zwischenzeitlich für wenige Wochen für Ausstellungen entliehen. Im gemeinsamen Engagement des Deutschen Historischen Museums, des Bundesverwaltungsamts und des Museums Barberini wurden die Werke restauriert. Dies umfasste die Reinigung der Bildfläche – insgesamt über 200 Quadratmeter –, die Neuinstallation von Aufhängevorrichtungen und Ergänzungen der Rahmen. Die Definition des Themas und die Einladung der Künstler oblag dem Bildhauer Fritz Cremer. Einzige konkrete Vorgabe war aus architektonischen Gründen die Höhe der Bilder: Sie musste 280 cm betragen, die Breite durfte bis zu sechs Meter erreichen. Die Künstler stellten unterschiedliche Motive dar, die sie frei auswählten. Außer beim Werk von Walter Womacka, Wenn Kommunisten träumen..., waren die Bezüge zum ausgeschriebenen Thema eher lose. Die Künstler malten in ihrem jeweiligen eigenen Stil, blieben jedoch durchweg im Figürlichen und damit in der Tradition der realistischen Malerei in der DDR. Mit dieser Dokumentation zeigt das Museum Barberini ein Zeitzeugnis aus dem Zenit der Staatskunst der DDR. Vor dem Hintergrund dieser Repräsentationskunst wird umso deutlicher, wie reich das Kunstleben in der DDR war, das sich jenseits davon entfaltete. Dies zeigt die Ausstellung Hinter der Maske. Künstler in der DDR vom 29. Oktober 2017 bis zum 4. Februar 2018 im Museum Barberini. Im ersten Band der Barberini Studien untersucht Michael Philipp, Kurator am Museum Barberini, die Entstehungsgeschichte der Palast-Galerie anhand von autobiographischen Zeugnissen und Dokumenten des Kulturministeriums der DDR. Dabei geht er den Fragen nach, wie es zu der subversiv klingenden Themenformulierung Dürfen Kommunisten träumen? kam und wie der Staat versuchte, seine ideologischen Vorstellungen zu realisieren. Er zeigt, dass die Maler die Erwartungen an die Propagandakunst nur bedingt 10

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ARTEFAKT Kulturkonzepte .. und Wegehaupt, bei der Auswahl 38 und 36 Jahre alt. Studiert hatten die Fete in Leipzig II/Party in Leipzig II, 1989,.
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