www.haufe.de/immobilien 10 2015 immobilien wirtschaft INKLUSIVE 36 SEITEN ZUR MESSE IMPULSE FÜR INSIDER INDIRA Lernen vom Ausland – So wird die Immobilienökonomie digital WOHNUNGSPROJEKTE Investoren denken um in Richtung Neubau BESTELLERPRINZIP Eine große Chance für Immobilienverwalter VVEERRGGÜÜTTUUNNGGSSSSTTUUDDIIEE MMeehhrr GGeehhaalltt iinn aalllleenn SSeeggmmeenntteenn Mat.-Nr. 06228-5184 EDITORIAL www.haufe.de/immobilien 10.2015 3 Immigrant trifft Investor „Große Teile der Branche haben die Chance, außerhalb dersel- ben positiv wahrgenommen zu werden, genutzt.“ Dirk Labusch, Chefredakteur Liebe Leserinnen, liebe Leser, wenn wir Anfang Oktober die Expo Real begehen, so waren in den Hallen C1 und C2 – umfunktioniert zu provisorischen Erstaufnahmelagern – weni- ge Wochen vorher Tausende von Flüchtlingen untergebracht. Es gibt kaum ein Bild, das es deutlicher zeigt: Wer sich nicht völlig vergräbt, hat mit dem Migrations-Thema zu tun. Jedes Mitglied der Immobilienbranche hat dazu eine Haltung. Wenn auch nicht unbedingt eine positive. Denn möglicherweise wurden ja politische Fehler gemacht: Noch bedürftigere Flüchtlinge sitzen vielleicht weiter in Aleppo. Und mancher Hartz IV-Empfänger empfindet den Flücht- lings-Hype sowieso als ungerecht. So stellte der Eigentümer des leerstehenden Steigenberger Airport-Hotels am geplanten Hauptstadtflughafen dasselbe auch nicht als Notbehelf zur Verfügung, das passe nicht zur Firmenpolicy. Viele Immobilieneigentümer handeln jedoch anders. Es kommt zu Allianzen zwischen Investoren und Wohnungsgesellschaften (Seite 28). Und wenn dabei auch Geld verdient wird, helfen die Beteiligten dadurch mit, den Imagewandel einer noch nicht ganz beliebten Branche herbeizuführen. Es gibt viel Aktionis- mus und manche Bedenken, doch es wird einfach nicht danach gefragt, man hilft. Ich finde das zunächst mal grandios. Wenngleich natürlich schon bald das Denken wieder rationaler werden muss, überlegter. Vielleicht baut man nun ja tatsächlich wieder mehr. Das wird mit kühlem Kopf geschehen. Von Ausnahmen abgesehen, auch mit den Vorschrif- ten der EnEV. Wir Deutschen wollen herzlich sein und strukturiert und Vor- bild. Wir könnten scheitern. Aber ich gehöre einer optimistischen Generation an. Und so glaube ich, trotz VW-Krise: Wenn das einer schafft, dann wir. Ihr 4 INHALT 10.2015 MARKT & POLITIK INVESTMENT & ENTWICKLUNG VERMARKTUNG & BEWERTUNG Szene 08 Szene 18 Szene 74 Gesetzeskaskade Vonovia & Co. Interview mit Barbara Wittmann Aktuelle Gesetzgebung: Diese neuen Nicht nur die ehemalige Deutsche Die Senior Vice President Sales Richtlinien und Verordnungen kommen Annington hat Übernahmegelüste 20 & Operations bei ImmobilienScout24 auf die Branche zu 10 sagt, dass Produkte und Services Die neue Lust auf Neubau für das Portal immer wichtiger Serie InDira Für Wohnbauinvestoren zählen nicht werden 76 Teil 8: Vorausschauendes Asset mehr nur Bestandsimmobilien 24 Management ist noch Zukunftsmusik. Maklerflatrate Ansonsten aber schreitet die Digitali- Nachlese Wie sich das Bestellerprinzip in ein sierung der Branche voran 14 Die Köpfe 2015 diskutierten mit der innovatives Geschäftsmodell über- Redaktion über ihre Projekte 28 führen lässt 78 Kolumne Eike Becker Das Maklerurteil Sprecht doch miteinander – Bau- und Der Kunde muss nicht für die Kommunikationskultur in der Stadtge- Information zahlen, dass ein sellschaft 36 Grundstück durch den aktuellen Eigentümer genutzt wird 80 SPECIAL EXPO REAL Grußwort von Münchens OB Dieter Reiter 39 Szene Aktuelle Messe-News 42 DDBIieDer - HSMtaaeunsfeds -e–Gs rmtuapintp dge r (opBßr2äes.m2e n2Pt0rieo)r g tr asimchm a m4 4 hutterstock /s d n Die Big Player bu Die Trends bei Investoren, Finanzierern m; al IuWmnidr tW sPcerhotajtefstktstrfeeönritdt werieckr lbeurnh len um Arbeit4s-6 /shutterstock.co Mpläatkzele ur nimd N Weaunandseiel dlungen 52 H; vectoraart Gewerbemakler haben neue Lösungs- mb G ideen 62 n e h nc Digitalisierung Mü e Die Transformation der Branche ins ess 20 IDMer BÜrBanEcRheNnAprHimMuEs FVIoEnBovEiaR ( Ex- IRnetaelr neeintzee gitraoltßeer Rspoilelelt auf der Expo 68 38 SEiPnEeC gIuAtLe EVXorPbOer eRiEtuAnLg ist die halbe bert - M Deutsche Annington) übernahm Miete für einen erfolgreichen Messebe- hel in diesem Jahr sowohl die Gagfah Softwarerundgang such: eine Erkundung der wichtigsten ex Sc awlse iateurc hso d?i eF rSisüsdt egwrooß. Gnuenh tk elesi nn?o ch Heniewr ifirtnsdchenaf tSliiech deire ITH-eLörsstuenllgeer nim mobi7li-1 Bderarn Mcheesnsese vgemrterentteen uennd P ilhayreerr .auch auf Fotos: Al www.haufe.de/immobilien 10.2015 5 RUBRIKEN: Editorial 03; Online 06; RICS 16; Deutscher Verband 17; Tipps, Humor, Meinung 111; Termine 112; Vorschau, Impressum 113; Mein liebster Urlaubsort 114 TITELTHEMA GROSSES GEHALTSPLUS Seit 2006 stiegen die Gehälter ins- besondere für Führungskräfte stark an. Auch die Gehälter für Fachkräf- te wuchsen im gleichen Zeitraum. Wo das Gehaltsplus aktuell liegt und mit welchen Zusatzleistungen gerechnet werden kann. 102 hutterstock IMMOBILIENMANAGEMENT TECHNOLOGIE, IT & ENERGIE PERSONAL & KARRIERE /s d n bu Szene 82 Szene 92 Szene 100 m; al /shutterstock.co ImbWnaoitntel dfdrgsrva eiDnie egRwu eHt pserccähkseeerln eItmra, nSmtteeonfbf eidlinee nsH vaDeaarscweha vuletnerd-r: DsNGciiohefr-a mGRftei lczischuehrtle llsDi ncFahoiteaers fntcü hfbüuern rigtmr a(mGgiuof)nb gwil ieilnl weiniret- 94 TEDxIeTkrE lBuLrTsaiHnvcEehM VeA egreghütt eusn ggusst.t uDdaise s p iegelt H; vectoraart MBeasrttienl lKearßplreirn zip 84 WEnaesr mgeutsiss cphaes sSiearneine, rduanmgi t zukünftig sF4iü3ch hPr uraonuzgcehsnk btr äemfit eedh ebrn ea kGlose m2h0äml0tee6nr n r uwnidd e r. 102 mb Immobilienverbände hinterfragen die wirtschaftlich sinnvoll energetisch G n Auswirkungen kritisch, sehen aber saniert werden kann? 96 Zweiter Sockel Nebenleistungen e nch auch Chancen für die Branche 86 Prämien, eine betriebliche Altersvor- Mü sorge oder der Firmenwagen bessern e ess Aktuelle Rechtsprechung das Gehalt bei vielen Beschäftigten M bert - UVertrekial udfe esi nMeor nWatEsG: -ZEuinsthimeitm ung beim8 8 zusätzlich auf 106 el ex Sch HIneteardvhieuwn tmeirt Bertrand Skarmeta, Al Fotos: Ddeirre vctoonr ARernailm E sPtaetreso Enxaelcbuetriavteu nSega rch1 09 6 ONLINE www.haufe.de/immobilien THEMEN OKTOBER TOP-THEMA SEMINAR HAUFE-ONLINE-SEMINAR Verkehrssicherungspflichten in der Wohnungswirtschaft Mittwoch, 7. Oktober 2015, 10:00 Uhr, Teilnahmebeitrag 69,00 Euro zzgl. MwSt. (82,11 Euro inkl. MwSt.) Unternehmen der Wohnungswirt- schaft müssen als Vermieter und Eigentümer bzw. als Verwalter Gefahrenquellen, die von der Immobilie ausgehen, regelmäßig überprüfen und Maßnahmen zur Gefahrenabwehr ergreifen. Dieses Seminar befasst sich mit den Mietkaution rechtlichen Grundlagen und Folgen der Verletzung der Verkehrssiche- rungspflicht, mit den relevanten Die Mietkaution ist für Vermieter ein wichtiges Mittel, um sich für technischen Normen und den anerkannten Regeln der Technik Ansprüche gegen den Mieter abzusichern. Bei der Vereinbarung, und gibt Empfehlungen zur Do- Handhabung und Verwertung der Kaution gilt es einiges zu beach- kumentation von durchgeführten ten. So ist die zulässige Kaution etwa der Höhe nach beschränkt Kontrollmaßnahmen. und der Vermieter darf eine Barkaution auch nicht einfach auf sein Referent: Thomas Schlüter Konto einzahlen. Auch zur Fälligkeit gibt es klare Regeln. Und wenn die Kaution bei einem Kreditinstitut angelegt ist, stellt sich die Fra- WEITERE ANGEBOTE ge, wie hinsichtlich der Abgeltungsteuer verfahren wird. Mehr hier- über und zu anderen Fragen rund um die Mietkaution lesen Sie in FACEBOOK diesem Top-Thema. Kennen Sie schon den Facebook- Auftritt des Fachmagazins „Immo- bilienwirtschaft“? MESSE NEWSLETTER Top-News für die gesamte Im- Die Expo Real 2015 mobilienbranche: Der Newsletter „Immobilienwirtschaft“ informiert Sie topaktuell über die Themen Die Messe für internationale Im- Exits. Ausführliche Informatio- Vermarktung, Finanzierung, Ent- mobilienfachleute und Investoren nen rund um die Messe erhal- wicklung, Verwaltung und Recht. Melden Sie sich an unter geht ins 18. Jahr. Die Branche ten Sie auf unserer Homepage sucht nach neuen Opportunitäten, unter www.haufe.de/immobilien/ nach Bestätigung von Trends, exporeal und in unserer täglichen nach lohnenden Core-Projekten Newsletter-Berichterstattung wäh- und zunehmend nach lukrativen rend der drei Messetage. 8 SZENE Markt & Politik Immobilienanteil am Haushaltsvermögen sinkt Der mit Abstand größte Vermögenswert der privaten Haushalte ist laut einer Analyse vom BFW unverändert die selbstgenutzte Immobilie. 66 Prozent (im Osten 55 Prozent) des Haushaltsnettovermögens entfallen darauf. Der Anteil an Geldvermögen (Sparguthaben, Lebensversicherungen und Wertpapiere) beträgt 34 Prozent (im Osten 45 Prozent). 1993 betrug der Anteil des Immobilienvermögens am Gesamtvermögen eines Haushalts noch annähernd 70 Prozent (in den neuen Ländern 60 Prozent). Der Rest war Geldvermögen. alte Bundesländer neue Bundesländer 30% 34% 40% 45% W BF 70% 66% 60% 55% e: ell Qu haft; wirtsc n obilie 1993 2015 Geldvermögen 1993 2015 m m selbstgenutzte Immobilie Grafik: I KOLUMNE Hurra, wir sind Dax! Mit der in Vonovia umbenannten Deutschen Annington ist seit dem Endlich 21. September endlich und erstmals die Immobilienbranche im wichtigsten deutschen Akti- enindex vertreten. Das wurde aber auch Zeit! Schließlich erwirtschaftet die Immobilienwirt- erwachsen!? schaft eine Bruttowertschöpfung von rund 440 Milliarden Euro, das sind etwa 20 Prozent dessen, was Deutschland an Gütern und Dienstleistungen produziert. Etwa 25 Prozent aller Unternehmen und zehn Prozent aller Beschäftigten entfallen auf die wohl stärkste Branche. In den vergangenen 20 bis 30 Jahren hat die Immobilienwirtschaft das nachgeholt, womit andere Wirtschaftszweige 100 oder mehr Jahre zuvor begonnen haben: dem Aufbau von Studiengängen, Researchinstituten, Branchenstandards, Leitmessen, schlagkräftigen Interes- sensvertretungen, großen Unternehmen und, ja, auch das – Fachmedien. Die geplanten An- forderungen an die Qualifizierung von Immobilienmaklern und -verwaltern gehören dazu. Ist die Immobilienwirtschaft erwachsen geworden? Ja, sie ist es. Die Aufnahme der Vonovia in den Dax mag als Symbol dafür gelten und sorgt ferner dafür, dass unsere Branche stärker in den öffentlichen Fokus rückt. Der Wohnungsmangel in prosperierenden Regionen und ns die gestiegenen Immobilienpreise tragen ebenfalls dazu bei, dass die Immobilienwirtschaft dra Stei präsenter ist als vielleicht je zuvor. Das ist Chance und Verpflichtung zugleich. Zu viele / San Skandale betreffen unsere Branche, immer noch verführt das schnelle Geld zu illegalem und ng illegitimem Handeln. Die Krise der Reits, der Offenen und Geschlossenen Immobilienfonds gieru liegt noch gar nicht lange zurück. Die meisten Menschen würden gerne in Immobilien inves- esre d n tieren; sind wir sicher, für sie jetzt die geeigneten Produkte zu haben? Drücken wir Vonovia Bu Frank Peter Unterreiner und Co. die Daumen – und entwickeln wir vor allem unsere Branche gemeinsam weiter. Foto: www.haufe.de/immobilien 10.2015 9 DEUTSCHE WOHNEN UND LEG IMMOBILIEN WOLLEN FUSIONIEREN Die Deutsche Wohnen AG will den Konkurrenten LEG übernehmen. Bis Ende 2015 soll die Fusion perfekt sein. Allerdings müssen die Kartellbehörden dem Deal noch zustimmen. Die Unternehmen hätten dann einen Gesamtwert von 4,62 Milliarden Euro. Möglicherweise macht der Immobilienriese Vonovia aber noch ein Gegenangebot. Federführend bei dem Zusammenschluss soll die Deutsche Wohnen sein. Sie bietet den Aktionären der LEG 3,3 neue eigene Aktien für jedes LEG-Papier, was einem Aufschlag von rund 13 Prozent auf den aktuellen Börsenwert entspricht. Bedingung des Zustandekommens ist, dass mehr als die Hälfte der Aktionäre das Angebot annehmen (siehe Artikel S. 20-22). BARBARA HENDRICKS UMSTRITTENE NEUREGELUNG 350.000 neue Wohnungen und Platzt Modernisierungs- Häuser pro Jahr erforderlich mieterhöhung? In Deutschland werden nach neuen Schätzungen Im Koalitionsvertrag hatten sich mindestens 350.000 neue Wohneinheiten jährlich Union und SPD darauf verstän- gebraucht. Das sagte Bundesbauministerin Barbara digt, die Regelungen zur Moder- Hendricks der „Rheinischen Post“. Gründe seien der nisierungsmieterhöhung mieter- Zustrom von Flüchtlingen und der Mangel an bezahl- freundlicher zu gestalten. Statt wie barem Wohnraum. Das umfasse alle Wohnungen, also bisher elf Prozent sollen demnach Einfamilienhäuser, Eigentumswohnungen und Miet- nur noch zehn Prozent der Moder- wohnungen. Diese würden für alle Bedürftigen ge- nisierungskosten pro Jahr auf die braucht, nicht nur für Flüchtlinge. „Die anerkannten Miete umgelegt werden können. Flüchtlinge werden absehbar normale, bezahlbare Von dieser Vereinbarung will die Wohnungen suchen, hinzu kommen die nachzie- Bundesbauministerin Union einem Zeitungsbericht zu- henden Familien“, sagte Hendricks der Zeitung. Barbara Hendricks folge nun abrücken. ns dra Stei n / Sa g n eru gi esre d n Bu Foto: 10 MARKT & POLITIK I AKTUELLE GESETZGEBUNG GESETZES-KASKADE der Immobilienwirtschaft VORSCHLAG (KOMMISSION) POSITIONIERUNG BRÜSSEL (RAT UND PARLAMENT) INTERINSTITUTIONELLE ABSTIMMUNG 20 21 25 (EP, RAT, KOM) ANNAHME 19 RICHTLINIE (Gesetz muss noch durch BERLIN deutsche Gesetzgebung) 6 7 14 15 16 4 8 10 11 12 GESETZENTWURF (aus Bundesregierung, Bundestag oder Bundesrat) 1 2 3 13 VERORDNUNG BUNDESTAG (tritt direkt in Kraft) 17 NATIONALE BUNDESRAT RICHTLINIEN, VERORDNUNGEN, 5 AKTIONSPLÄNE ohne Parlaments- VERMITTLUNGS- beteiligung* AUSSCHUSS 9 22 23 24 15 *Manche Richtlinien/Verordnungen müssen INKRAFTTRETEN 20 durch das Bundeskabinett und/oder den Bun- 09. desrat abgesegnet werden. Dies ist aus Gründen d: der Übersichtlichkeit nicht dargestellt. n Sta In Kooperation mit:
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