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Flugregelung: Physikalische Grundlagen Mathematisches Flugzeugmodell Auslegungskriterien - Regelungsstrukturen Entwurf von Flugregelungssystemen Entwicklungslinien PDF

843 Pages·1994·23.031 MB·German
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Rudolf Brackhaus Flugregelung Physikalische Grundlagen Mathematisches Flugzeugmodell Auslegungskriterien - Regelungsstrukturen Entwurf von Flugregelungssystemen Entwicklungslinien Mit einem Geleitwort von Mare Pelegrin Mit 536 Abbildungen Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH Universitatsprof. Dr.-Ing. Rudolf Brockhaus Technische Universitat Braunschweig Institut fiir Flugftihrung Rebenring 18, D- 38106 Braunschweig ISBN 978-3-662-07267-7 ISBN 978-3-662-07266-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-07266-0 Additional material to this book can be downloaded from http://extras.springer.com D1e Deut~che B1bhothek - CIP-E10he1tsaufnahme Brockhau~. Rudolf Flugregelung I Rudolf Brockhaus M1t e1nem Gele1tw von Marc Pelegnn - Berlin, He1delberg, New York, London, Pans, Tokyo, Hong Kong, Barcelona, Budapest Spnnger, 1994 ISBN 978-3-662-07267-7 D1eses Werk 1~1 urheberrechtllch geschutzt D1e dadurch begrundeten Rechte, msbesondere die der Ubersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abb1ldungen und Tabellen, der Funks endung. der M•kroverf1lmung oder der Verv•elfaltlgung auf anderen Wegen und der Spe1cherung 1n Datenverarbeitungsanlagen, ble1ben, auch be1 nur auszugswe1ser Verwertung, vorbehalten. E10e Verv!el faltlgung d1eses Werkes oder von Tellen d1eses Werkes 1st auch 1m Emzelfall nur 10 den Grenzen der gesetzllchen Bestimmungen des Urheberrecht~gesetzes der Bundesrepubhk Deutschland vom 9. September 1965 10 der JeWe!ls geltenden Fassung zulass1g S1e 1st grundsatzhch vergutungspfhchtlg. Zuwiderhand lungen unterhegen den Strafbesttmmungen des Urheberrechtsgesetzes © 1994 Springer-Verlag Berlin Heidelberg Ursprünglich erschienen bei Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York in 1994 Softcover reprint of the hardcover 1st edition 1994 D1e W1edergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbeze1chnungen u;w In d1e;em Werk berech tlgt auch ohne besondere Kennze1chnung mcht zu der Annahme, daB solche Namen 1m Smne der Warenze1chen-und Markenschutz-Ge;etzgebung ab fre1 zu betrachten waren und daher von Jedermann benutzt werden durften Sollte m d1esem Werk duekt oder 10duekt auf Gesetze, Vor;chnften oder R1chthmen (z.B DIN, VDJ, VDE) Bezug genommen oder aus 1hnen Zltlert worden se10, so kann der Verlag keme Gewahr fur R1chugke1t, Vollstand•gkelt oder Aktuahtat ubernehmen Es empf1ehlt s1ch, gegebenenfalls fur die e1genen Arbeiten d1e vollstand•gen Vorschnften oder R1chthmen 10 der Jewells gultlgen Fassung h10zuzu z1ehen Satz· Reprodukttonsferllge Vorlagen vom Au tor SPIN I 0064878 62/3020 -5 4 3 2 I -Gedruckt auf ;aurefre1em Pap1er Geleitwort "Pilot oder Autopilot": le titre de ce premier paragraphe de l'introduction pourrait etre le titre meme de l'important ouvrage que Rudolf Brackhaus vient d'achever. L 'Aeronautique, plus rapidement que les autres techniques, suit le cours inexorable du progres. L'Aeronautique n 'est autre chose qu 'un vaste "outil generalise": l'homme, apres analyse des tliches qu 'il effectue, essaie de les transposer sur machine afin d' allegrer sa fatigue ou d' eviter La monotonie d'une tliche repetitive; parfois il demande a La machine des tliches qu 'il estime trop difficiles, voir dangereuses, pour lui ... ce n 'estfort heureusement pas le cas de l'Aeronautique. Cependant, cette transposition a ete faite trop brutalement dans l'a pogee de l'Automatique, dans/es annees 1950-70. Depuis l'automaticien s'est rendu campte que l'h omme devait etre pris en campte dans le "systeme" de La meme faron, si possible, que les composants physiques le sont - dijjicile problerne dont La solution globale est tou jours en gestation. Si l'avion hait seul dans le ciel, alors le vol complet (sauf acceleration sur piste, rotation, prise d'a ssiette initiale) pourrait etre automatique (a tterrissage et freinage sur piste compris). Mais l'avion n'estjamais seul dans le ciel et l'equipage doit modijier les donnies du "plan de vol" en permanence dans les zones denses. De plus, l'incident, bien que rare, existe encore et existera toujours, La fiabilite absolue n 'existant pas. Il y aura donc toujours dialogue entre l'equipage, le controle sol et La machine. C' est, je pense, un tres grand merite de ce Livre, qui a cote des problemes de mecanique du vol et de physique des systemes etudie La place de l'homme, soit dans La definition des specifications pour un sous-systeme donne, soit pour La gestion du vol dans son ensemble. Le veritable titre de cet ouvrage n 'est-il pas "Pilot und Autopilot"? Prof. Mare Pelegrin ENSAE Toulouse, Membre correspondant de I' Academie des Sciences, Paris. Übersetzung des Geleitwortes "Pilot oder Autopilot": Die Überschrift dieses ersten Abschnitts der Einführung könnte der Titel dieses ganzen umfangreichen Werkes sein, das Rudolf Brackhaus gerade vollendet hat. Die Luftfahrt folgt schneller als andere Zweige der Technik dem unerbittlichen Lauf des Fortschritts. Sie ist nichts anderes als ein vielseitiges Großwerkzeug: nach einer Analyse seiner Aufgaben versucht der Mensch, diese auf eine Maschine zu verlagern, um sich von Ermüdung zu befreien oder um der Monotonie einer sich wiederholenden Aufgabe zu entgehen. Manchmal überträgt er der Maschine Aufgaben, die er für sich selbst als zu schwierig oder gar gefährlich erachtet -letzteres ist zum Glück in der Luftfahrt nicht der Fall. Indes, diese Übertragung von Aufgaben hat sich während der stärksten Entwicklungs phase der Automatisierungstechnik in den Jahren 1950-70 zu schnell und unerwartet vollzogen. Seither ist dem Regelungstechniker klar geworden, daß der Mensch in dem "System" soweit wie möglich in gleicher Weise berücksichtigt werden muß, wie die tech nischen Komponenten -ein schwieriges Problem, dessen globale Lösung immer noch auf sich warten läßt. Wäre das Flugzeug allein im Luftraum, so könnte der gesamte Flug (bis auf die Be schleunigungs- und Startphase) automatisiert werden (Landung und Abbremsen auf der Landebahn eingeschlossen). Aber das Flugzeug hat den Himmel nie für sich allein und die Besatzung muß in Zonen hoher Verkehrsdichte ständig die Daten des "Flugplans" modifizieren. Darüber hinaus existiert der Zwischenfall immer noch, wenn er auch sel ten ist. Er wird immer existieren, da es eine absolute Zuverlässigkeit nicht gibt. Es wird also immer einen Dialog geben zwischen der Besatzung, der Bodenkontrolle und der Maschine. Es ist, wie ich denke, ein großes Verdienst dieses Buches, daß neben den Problemen der Flugphysik und der Systemtechnik auch die Stellung des Menschen betrachtet wird, sei es bei der Definition von Auslegungskriterien für eines der Untersysteme, sei es in Bezug auf das Management des gesamten Fluges. Sollte der Titel dieses Buches nicht eher lauten: "Pilot und Autopilot" ? M.P. Vorwort Dieses Buch war zunächst als Überarbeitung und Aktualisierung der beiden Bändchen Flugregelung 1-Das Flugzeug als Regelstrecke (1977) und Flugregelung II- Entwurf von Regelsystemen (1979) geplant. Während der Arbeiten entstand aber ein nach Ziel vorstellung und Aufbau völlig neuesundstofflich wesentlich erweitertes Werk. Grund für das neue Konzept war zunächst die Tatsache, daß in den inzwischen vergangeneo fünfzehn Jahren die Flugregelung revolutioniert wurde. Im Jahre 1987 flog mit dem Airbus A320 zum ersten Mal ein ziviles Transportflugzeug rein elektrisch ohne Vor handensein einer mechanischen Primärsteuerung. Die Cockpitbesatzung von Passagier flugzeugen hatte sich zunächst von vier auf drei, dann auf zwei Personen reduziert, nachdem Rechner zu den wachsenden Regelungsaufgaben schrittweise auch solche der Überwachung, Navigation und Flugplanung übernommen hatten. Die Einführung der Digitaltechnik führte zur Zusammenfassung der vielen unkoordinierten Einzelregler zu einem integrierten Gesamtsystem und machte neue, bisher nur auf dem Papier existie rende Lösungen möglich. Im militärischen Bereich hat inzwischen die Idee vom "can trot configured vehicle" reale Gestalt angenommen und in Zivilflugzeugen ist der Ein satz von Regelungstechnik zur Verbesserung der Flugleistungen oder zur Reduzierung des Strukturgewichts keine Utopie mehr. Der zweite Grund für die Neubearbeitung liegt in dem Lernprozeß, den ich in fünfzehn Jahren Lehr- und Forschungstätigkeit durchgemacht habe. In Vorlesungen an der TU Braunschweig, der NPU Xian und dem IT Bandung, bei Weiterbildungskursen und in Gesprächen mit Studenten und Mitarbeitern ist mancher schwierige Zusammenhang durch eine einfache Modellvorstellung verständlicher geworden. Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Flugreglerkonzepte, des Zusammenwirkens von Pilot und Regler, der Modellbildung und Simulation, der Systemidentifizierung und der nichtlinearen Filter so wie deren Verifizierung im Flugversuch haben meinen Blick für die Kompli ziertheit realer Probleme geschärft. Diese Arbeiten haben durch die langjährige enge Zusammenarbeit mit Kollegen an der TU Braunschweig und im Forschungszentrum Braunschweig der DLR im Rahmen zweier Sonderforschungsbereiche, dem SFB 58 "Flugführung" (1969- 83) und dem SFB 212 "Sicherheit im Luftverkehr" (1983- 94) entscheidende Impulse erhalten. Schließlich habe ich viel aus den Forschungsarbeiten meines Freundes und Kollegen am Institut für Flugführung, Prof. Dr.-Ing. Gunther Schänzer gelernt. Sein innovativer Ideenreichtum hat meine Arbeiten entscheidend be fruchtet. Er und seine Mitarbeiter haben bei der Flugregler-Realisierung, der Windmes sung und -modellierung und bei der Flugzeugführung mit Hilfe von Trägheitsnaviga tion und Differential-GPS neue Maßstäbe gesetzt. Flugregelung dient der Erfüllung regelungstechnischer Aufgaben in einem Fahrzeug, das sich in sechs Freiheitsgraden in einem weiten Bereich von Höhe und Machzahl be wegt, das von einem Menschen geführt wird und in dem Menschen transportiert wer- VIII Vorwort den. Ebenso kompliziert und vielgestaltig wie der zu regelnde Prozeß sind die einge setzten Regelungssysteme; beide befinden sich zudem in einer fortwährenden Wei terentwicklung. Es ist daher wenig hilfreich, in einem Lehrbuch über Flugregelung eine Vielzahl von Einzelproblemen nebeneinander zu erläutern oder aktuelle, aber evtl. kurzlebige Sonderlösungen zu behandeln. Die komplizierten Details werden nur dann verständlich, wenn die grundlegenden Zusammenhänge so einfach wie irgend möglich dargestellt werden. Mein Ziel war es daher, allgemeine Grundprinzipien verständlich zu vermitteln und die Vielfalt der Einzellösungen durch ordnende Systematik überschau bar zu machen. Dazu waren sowohl präzise Definitionen und exakte mathematische Ansätze nötig, als auch einfache, übertragbare Modellvorstellungen und in ihrem Gül tigkeitsbereich klar abgrenzbare Näherungslösungen. Die Aufgaben der Flugregelung entstammen gleichermaßen Problemstellungen der Flugmechanik und der Flugführung. Sie reichen von der Verbesserung der Flugeigen schaften (Stabilität, Steuer-und Störverhalten) bis hin zur sicheren Führung auf wech selnden Flugbahnen innerhalb eines stetig dichter werdenden Luftverkehrs. Während in der Literatur häufig nur einer dieser beiden Aufgabenkomplexe behandelt wird, habe ich versucht, beide so weit wie möglich unter übergeordneten Gesichtspunkten mitein ander zu verbinden. Modeme Flugregler lassen sich nicht mehr unter Zugrundelegung einer linearen Über tragungsfunktion der Strecke ("nach Polen und Nullstellen") auslegen, sondern erfordern weit umfangreichere Prozeßkenntnisse. Das ist der Grund, warum dieses Buch etwa je zur Hälfte dem Prozeßmodell und den Regelungssystemen gewidmet ist. Neue Aufgabenstellungen erfordern für Simulation und Flugreglerentwurf eine wach sende Genauigkeit und Ausführlichkeit des mathematischen Modells. Die schnell fort schreitende Rechnertechnologie stellt für dessen numerische Realisierung an jedem Ar beitsplatz ausreichend Rechenleistung zur Verfügung. Aus diesen Gründen habe ich hier noch konsequenter als im früheren Buch von der Verwendung nichtlinearer Vek torgleichungen Gebrauch gemacht. Zu den Vorteilen der kompakteren Schreibweise, der geringeren Fehlerträchtigkeit und der direkten Übertragbarkeit in Rechenpro gramme kommt die Möglichkeit, daraus jederzeit durch geeignete Vernachlässigungen Näherungsansätze für Sonderfälle ableiten zu können. Im Vordergrund der Darstellung steht die Entwicklung herkömmlicher und moderner Regler-Architekturen auf der Basis der Flugphysik, der Aufgabenstellungen und der Güteforderungen. Damit soll das Verständnis der Funktion konventioneller und neuercr Regler erleichtert werden und es sollen Denkanstöße für eine Weiterentwicklung dieser Strukturen gegeben werden. Zur Entwicklung neuer, innovativer Lösungen ist das Ein bringen aller verfügbaren flugmechanischen und regelungstechnischen Erfahrung nötig. Daher werden hier für Modeliierung und Reglerentwurf nebeneinander Methoden im Zeitbereich und im Frequenzbereich eingesetzt. Die Regler-Architekturen bauen auf den klassischen Grundstrukturen PID-Regler, Kaskadenregelung, Zustandsvektorrück führung und nichtlineare Vorsteuerung auf, die pragmatisch auf den Fall des Mehrgrö ßensystems erweitert werden. Die zwanzig Kapitel dieses Buches sind in sieben Bereiche gegliedert. Das erste Kapi tel vermittelt eine allgemeine Übersicht für den auf diesem Gebiet noch wenig bewan derten Leser. Es stellt sozusagen eine Kurzfassung des gesamten nachfolgenden Textes Vorwort IX auf einem einführenden Niveau dar und soll dessen Verständnis erleichtern und die Zu sammenhänge aufzeigen. Die Kapitel zwei bis vier liefern die notwendigen physikalischen Grundlagen für die Beschreibung der Flugzeugbewegung in gestörter Atmosphäre. Dazu gehört zunächst die Definition aller flugmechanischen und navigatorischen Größen und ihrer Zusam menhänge, dann die Beschreibung der Ursachen und Wirkungen der aerodynamischen Kräfte und des Triebwerksschubes und schließlich notwendigerweise die Modeliierung der Luftbewegung und ihrer Wechselwirkung mit dem Flugzeug. Die Kapitel fünf bis acht sind der Herleitung des mathematischen Prozeßmodells und seiner Analyse gewidmet. Die nichtlinearen Vektor-Differentialgleichungen werden schrittweise vereinfacht und schließlich linearisiert. Blockschaltbilder und Signalfluß diagramme sollen den Überblick über die komplexen Zusammenhänge erleichtern. Ei gendynamik und Steuerverhalten werden sowohl an Hand nichtlinearer als auch lineari sierter Gleichungen analysiert. Die Darstellung der Randbedingungen zur Reglerauslegung ist Inhalt der Kapitel neun bis elf. Diese betreffen erstens die Schnittstellen zwischen Flugzeug und Regler, d.h. die Meßverfahren und Sensoren und die Steuersysteme und Aktoren. Darauf folgt eine kurze Darstellung des Aufgabenspektrums für Flugregler und deren Auslegungs kriterien, wobei Randbedingungen der Flugmechanik und der Flugführung angespro chen werden. Die Kapitel zwölf und dreizehn geben eine kurze Einführung in Regelungsverfahren, die sich in der Flugregelung besonders bewährt haben. Im Vordergrund stehen dabei Reglerstrukturen zur Modifikation des dynamischen Verhaltens, die sich vornehmlich für die Regelung der rotatorisehen Freiheitsgrade eignen, und solche zur Prozeßfüh rung, die besonders für die Regelung der translatorischen Freiheitsgrade und für die Bahnführung Bedeutung erlangt haben. Auf eine ausführliche Behandlung regelungs technischer Theorien und Entwurfsverfahren habe ich dagegen verzichtet und entspre chende Grundkenntnisse vorausgesetzt, da hierzu eine Vielzahl hervorragender Lehrbü cher existiert. In den Kapiteln vierzehn bis siebzehn werden schließlich die wichtigsten Flugregler Strukturen erläutert. Nach der Auswahl wirksamer Rückführungen für die Stabilitäts verbesserung werden die Basisregler für Längs- und Seitenbewegung eingeführt, die der Modifikation der Flugeigenschaften dienen. Diese Betrachtung wird vertieft durch die Behandlung der wichtigsten Maßnahmen zur Erweiterung der Flugbereichsgrenzen, die unter dem Begriff "Aktive Regelung" zusammengefaßt werden. Darauf folgt die Darstellung der klassischen Autopiloten, und zwar fortschreitend von Einzelreglern zur Stabilisierung von Höhe, Fahrt und Kurs im Reiseflug bis zum Rege lungssystem für die automatische Landung. Schließlich werden neue Entwicklungen verkoppelter ("integrierter") Regler für die Führung auf wechselnden Flugbahnen vor gestellt, die teilweise in neuesten kommerziellen Systemen, teilweise aber erst in Expe rimentalsystemen realisiert wurden. Sie sind charakterisiert durch die Verbindung pragmatisch ausgewählter Zustandsrückführung mit einer nichtlinearen Vorsteuerung, die aus der flugmechanischen Prozeßkenntnis heraus entwickelt wird. Hieran schließen sich neue Konzepte für die Generierung von Solltrajektorien und die daraus abgeleitete X Vorwort Sollzustandsgenerierung an. Dabei wird auch die Einbindung des Augregelungssystems in die übrigen Bordsysteme (Navigation, Flight Management) erläutert. Den Schnittstellen zwischen Pilot und Regelungssystem ist ein gesondertes Kapitel gewidmet. Hier werden Strukturen des Zusammenwirkens von Pilot und Autopilot dis kutiert, die auf rein elektrischer Steuerung ("Fly-by-Wire") und intelligenten Anzeige systemen ("Flight Director") basieren und wesentlich zu höherer Flexibilität der Flug zeugführung beitragen. Die beiden abschließenden Kapitel behandeln aktuelle Beispiele für das Gesamtsystem und zwar jeweils eins aus dem militärischen und aus dem zivilen Bereich. Die eher sy stematischen Ausführungen der vorangehenden Kapitel werden hier konkretisiert und aktualisiert. Im Anhang sind die Bewegungsgleichungen und ihre Parameter nochmals zusammen gestellt. Sie sind in dieser Form auch für die numerische Simulation geeignet. Flugme chanische Daten, Sprungantworten und Bode-Diagramme mehrerer Beispielflugzeuge sollen zahlenmäßige Abschätzungen erleichtern und eigene Beispielrechnungen er möglichen. Die entsprechenden Grafiken wurden mit Hilfe von MATLAB® erstellt. Diese Daten sind zusammen mit einer MATLAB-Toolbox zur Flugzeugsimulation und zum Reglerentwurf auf einer Diskette beigefügt. Häufig verwendete Größen und Kon stanten und eine Tabelle der Standardatmosphäre sind angefügt. Das Buch wendet sich an Studenten der Luftfahrttechnik und der Regelungstechnik und kann als Grundlage für vertiefte Vorlesungen und Weiterbildungskurse auf diesem Ge biet dienen. Es wendet sich gleichermaßen an Ingenieure in Forschung, Industrie, bei Luftfahrtgesellschaften und Behörden, und zwar sowohl an den Flugreglerspezialisten als auch an den System-Integrierer. Damit es neben der Funktion eines Lehrbuchs auch die eines Nachschlagewerks erfüllen kann, ist der Stoff eher nach systematischen als nach didaktischen Gesichtspunkten gegliedert und es sind viele Querverweise in den Text eingefügt. Das Literaturverzeichnis ist zur stofflichen Strukturierung nach Kapiteln gegliedert. Die Literatur ist dort eingeordnet, wo sie zum ersten Mal zitiert wird. Das ausführliche Sachverzeichnis soll bei der Begriffsbestimmung und bei der Orientierung helfen; fette Seitenzahlen weisen auf eine Definition des entsprechenden Begriffs hin. Die vielen, in der Flugregelung gebräuchlichen englischen Begriffe werden ebenfalls definiert, sie werden so weit irgend möglich durch deutsche Begriffe ersetzt und sind im Text kursiv geschrieben. Gebräuchliche Abkürzungen sind im Anhang zusammengestellt. Ich habe mich bemüht, Begriffe, Benennungen und Formelzeichen möglichst aus exi stierenden Normen zu übernehmen. Wo solche nicht ausreichten, habe ich neue Größen nach gleichen Prinzipien definiert. Flugtechnische und regelungstechnische Größen sind in der Zeichenerklärung parallel zueinander zusammengestellt. Physikalische Vek toren sind durch einen darübergesetzten Pfeil gekennzeichnet. Allgemeine Vektoren, z.B. Zustandsvektoren, und Matrizen werden im Unterschied dazu, wie in der rege lungstechnischen Literatur üblich, durch Unterstreichung gekennzeichnet. Gleichungen behalten stets die Nummer, unter der sie eingeführt wurden, damit man ihre Herleitung leicht finden kann.

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