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Fandom Observer 235 PDF

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Freunek/FO235/Vorwort Nr. 235 · Januar 2009 Saeco Talea Ring Plus Ja, genauso heißt das Maschinchen. Ring Plus –weil das „Touch Wheel“ unter dem Display wie ein kreisrunder Ring geformt ist. Kaffee gibts in der Osnabrücker FO-Redaktion jetzt also vom Automaten. Glücklicherweise ist die Bedienerführung „Mac-like“ so dass selbst ein Herr Freunek damit klarkommt. Die berüchtigte Frage wie immer zum Wie jedes Jahr gibt es natürlich wieder Schluss: Was schreibt man im Vorwort? Dass die besten Wünsche für das Jahr 2009. es im Weihnachtsmarkt-Trubel in Osnabrück Möge der Glühwein von allen gut verkraftet keine freien Parkplätze mehr in den Parkhäu- worden sein – bleibt uns treu und lest sern gibt? Zumindest dann nicht, wenn man weiterhin den Fandom Observer! seinen Schönheitsschlaf benötigt und nicht Günther Freunek vor 10.30 Uhr in die Innenstadt gelangt. Man könnte auch seufzen, dass die eine oder andere Sparten-Redaktion des Fandom Nr. Redaktionsschluß Redakteur Observers eine Weihnachtspause einlegt. Aber wozu? Die betreffenden Redakteure 236: 15. Januar Kempf sind mit dem Stress der „Weihnachtseinkäu- 237: 15. Februar Funke fe“ gestraft genug. 238: 15. März Freunek 239: 15. April Breitsameter Nicht ganz geklappt hat es mit meinem 240: 15. Mai Funke Themenartikel zu einem Buchprojekt. Dieser Artikel, der eigentlich – ähnlich wie mein Material für Ausgabe 236an: Zaubermond-Beitrag vor geraumer Zeit –als Martin Kempf, Märkerstraße 27, Porträt, Interview und Leseprobe ein schö- 63755 Alzenau nes Highlight darstellen sollte, kommt jetzt E-mail: [email protected] irgendwann später und natürlich verrate ich oder an die zuständigen Redakteure heute nicht, um welches Buchprojekt es sich (Adressen siehe Impressum) schicken. handelt. Exodus 24 Porträt und Rezension siehe Seite 4 und 13 Inhalt 2: Leserbrief, Alfred Bekker publiziert Recently on British Screens 3: Neue Webseiten 4: Exodus –das Porträt Ein Winter-Überblick von Robert Musa 6: „Kurz & belichtet“ und „British Screens“ siehe Seite 8 8: Rezensionen 12: Kurzmeldungen 13: Exodus –die Rezension www.fandomobserver.de 14: Story-Wettbewerb, Contermine, Impressum Freunek/FO235/Lesermeinung Oh, ein Leser meldet sich zu Wort! SF-Stammtische Letzte Aktualisierung: 11/2008 Aschaffenburg SF-Stammtisch 12. Dezember 2008, 11:25:21 MEZ jd. letzten Freitag i. M., 20 Uhr; "Zur Löwengrube“, Schneebergstraße 9 Lieber Manfred, Karl E. Aulbach, (0 60 92) 77 36; Danke für den FO. Eine sehr schöne Ausga- [email protected] be, insbesondere der Artikel über Meister Aschaffenburg II Wolber hat mir gefallen. Schade, dass es jeden letzten Sonntag i.M. ab 18 Uhr, beim FO nicht mehr Leute gibt, die ein Gaststätte „Zur Eisenbahn“, Hauptstraße 1, bißchen nach Themen außerhalb von Fanzi- Stockstadt/Main. Info: Ursula Aschenbrenner, nes, Film und Comic suchen... (0 60 27) 29 86 Augsburg Gruss Mattes Universitärer SF-Stammtisch nach Vereinbarung im Unikum Bernhard Kübler, Tel. (08 21) 54 41 69 [email protected] Bekkers Bad Homburg SF-Stammtisch jd. 1. Samstag i.M. ab 19 Uhr, Ristorante „Da Vincis Fälle“ „Al Capone“, Homburger Strasse 17, Bad Homburg/Ober Erlenbach. Info: Mathias Kubens, (0 60 36) 98 02 38 Die Jugendbuchserie „Da Vincis Fälle“ [email protected] vom Elben- und Drachenerde-Autor Alfred Bekker wurde in der Zeitschrift „Literatu- Berlin, SF-Stammtisch (SFCB) ren“ besprochen. jd. 4. Freitag i. M., 19 Uhr, „Zum Igel“, Sieglindestraße 10, Berlin Heft 11/2008 stand unter dem Motto Friedenau (Nähe U- und S-Bahnhof Bundes- „Vorwärts ins Mittelalter“ und Rezensent platz), Markus Luther, (0 30) 7 92 27 55 Friedjof Kuchemann beschäftigte sich unter anderem mit dem Buch „Leonardo Berlin, SFC Andymon und das Rätsel des Alchimisten“ von Alfred jd. 2. Donnerstag im M., 18 Uhr 30, Kulturbund e.V., Ernststraße 14–16, Bekker – einem von vier Titeln mit dem der 12437 Berlin-Treptow Arena-Verlag im Sommer unter dem Seri- Ralf Neukirchen, Tel. (030) 2 75 27 21 entitel „Da Vincis Fälle“ Bekkers Abenteuer um den jungen Leonardo startete, der Zweite Hörspiel- Braunschweig, SF-Stammtisch jd. 1. Montag i.M., 20 Uhr, „Biergarten zusammen mit seinen Freunden Carlo und CD-Box lieferbar Tiger Pub“, Wilhelm-Bode-Str. 33; Gianna in mysteriöse Kriminalfälle und www.perrys-video-club.de aberwitzige Abenteuer verwickelt wird. Der Rezensent attestiert den Geschichten Char- Mit Verspätung ist nun die zweite Box Darmstadt, SF-Treff Darmstadt me. „Auf den gut 150 Seiten bleibt sogar mit vier Hörspiel-CDs zu den bei Lyx jeden 1. Samstag i.M. ab 18 Uhr im Clubraum der Gaststätte „Stadt Budapest“, noch Platz für ein paar abseitige Tüfteleien erschienenen Elben-Romanen von Alfred Heimstättenweg 140, 64295 Darmstadt des Jung-Erfinders – aber auch für die Bekker unter dem Titel „Die Könige der (Heimstättensiedlung). Info: Roger Murmann selbstkritische Bemerkung, dass er in Vin- Elben" lieferbar. (0 60 71) 38 71 8, [email protected]; centes Werkstatt gerade von seiner Mutter Das rücksichtslose Menschenge- www.sftd-online.de malt, erinnere ihn doch eher an die schlecht der Rhagar bedroht das neue Dortmund, SF-Stammtisch dümmliche Dorfmagd Lisa. Keine Frage, Reich der Elben. Doch damit nicht genug, jeden 2. Freitag i.M. ab 18 Uhr im dieser vergnügliche Leonardo hat noch werden die Zwillingssöhne König Keandirs, Clubraum der Gaststätte „Am Richterbusch“, einen weiten Weg vor sich... In seinen „Fäl- von denen das Schicksal des Elbenvolks Nortkirchenstraße 10, 44263 Dortmund-Hörde Info:[email protected] len“ zeigt Alfred Bekker einen jungen Leo- abhängt, zu erbitterten Feinden... www.sf-raumstation.de.vu nardo, in dem in witziger Vorausdeutung Nach der Verfilmung von »Der Herr der einige Elemente der späteren Größe des Ringe« erobern die Tolkienschen Fantasy- Dresden PR-Stammtisch Meisters bereits angelegt sind. So abge- Geschöpfe nun die Herzen der deutschen alle 14 Tage, Haus der Volkssolidarität schlossen die einzelnen Folgen auch sind, Leser: Alfred Bekker widmet seine Trilogie (nahe Dreikönigskirche neben der Pizzeria), 18 Uhr. Uwe Schillbach so viele Fragen nach dem historischen den beliebtesten Fabelwesen aus Mitteler- [email protected] Leonardo lassen sie immer noch offen. de: den Elben. Für alle »Herr der Ringe«- Das Interesse der jungen Leser wird auch Fans ein Muss! Zuvor erschien in gleicher Düsseldorf, SF-Treff über die Roman-Reihe hinaus geweckt.“ Ausstattung und Produktionsaufwand jeden 3. Samstag i.M. ab 16 Uhr in der Die bisher erschienenen Taschenbücher bereits die CD-Box „Das Reich der Elben" Gaststätte „Beim Franz" Gerresheimer Str. 19, 40211 Düsseldorf tragen die Titel „Leonardo und das nach dem gleichnamigen ersten Band der www.sfokular.de Geheimnis der Villa Medici“, „Leonardo Reihe von Alfred Bekker. Geschrieben und das Rätsel des Alchimisten“, „Leonar- wurde die Hörspielbearbeitung von Karl- Giessen, SF-Stammtisch do und das Verlies der schwarzen Reiter“ Heinz March, die Musik stammt von Regis- jeden 1. Samstag im Monat ab 18.00 Uhr, „Stadthaus“, Kongresshalle Giessen und „Leonardo und die Verschwörer von seur Andy Muhlack und es sprechen u. a. am Berliner Platz 2, 35390 Giessen. Info: Florenz“. Zwei weitere Bände sind für das Bodo Primus, Michael-Che Koch, Thandiwe Harald Latus, (06 41) 47 65 3 (Far Beyond Frühjahr 2009 in Vorbereitung. Braun, Kai Helm und Fabian Gödecke. e.V.)., studwww.uni-marburg.de/~Kapmeyeh/ Quelle: www.AlfredBekker.de Quelle: www.AlfredBekker.de TDMR/TD-GI/TD-GIStart.htm 2 FO 235 · 1/2009 Freunek/FO235/Diverses Neue Seiten im Internet Hallo erstmal und die Nachricht unseres fleißigen Fan- Der Förderverein Phantastika zine-Redakteurs lautet: In dieser Ausga- Raum & Zeit e. V. hat nach länge- be gibt es keine Fanzine-Rubrik. rer Zeit seine Webseite Zum Glück hat Euer Chefredakteur www.ScienceFiction.de komplett mitgedacht und liefert mit dem Porträt zu überarbeitet. Die Webseite hat Exodus 24, siehe Seite 4 und 5 dieses sich von einer statischen Seite zu Heftes entsprechenden Ersatz. einem Mitmachportal entwickelt. Günther Freunek Lag bislang der Schwerpunkt der Webseite auf Buch- und Filmre- zensionen, so wird zukünftig der Fast pünktlich zum 8. Geburtstag von fannische Bereich wieder stärke- phantastisch! ist nun das phantastisch! res Gewicht erhalten. Forum Online. Man kann sich dort informie- Besucher haben jetzt nach ren und natürlich über das Magazin disku- Registrierung die Möglichkeit, ei - tieren. Ab und an werden auch der Heraus- gene Rezensionen zu veröffentli- geber, der Chefredakteur und einige Mitar- chen und Bücher oder Filme zu beiter und Autoren im Forum vorbeischauen. bewerten. Die Registrierung er - Quelle: http://forum.phantastisch.net/ möglicht es den Benutzern der ScienceFic- tion.de aktiv die Seite mitzugestalten. Im Forum kann man sich mit Gleichgesinnten austauschen. Veranstalter und Fans können ihre Events direkt im Kalender eintragen oder ihre Clubs vorstellen. Im Kleinanzeigen- markt besteht die kostenlose Möglichkeit, Schätze zu inserieren und Schnäppchen zu machen. Kreative Köpfe können ihre Bilder oder Stories einem größeren Publikum prä- sentieren. Die ScienceFiction.de ist seit 1997 online und wird vom Förderverein Phantastika Raum & Zeit e. V. betreut. Der Verein veran- staltete zahlreiche Conventions wie z. B. den ThoreCon 1999 und die Braunschweiger Aktionstage Sciencefiction (B.A.S.F.) und rich- tete den Storywettbewerb Alternativwelten aus. Quelle: Claudia Hagedorn Förderverein Phantastika Raum & Zeit e. V. SF-Stammtische Kiel, SF Dinner, Mainz, SF-Stammtisch Jeden 3. Freitag i. M., jeden 1. Freitag i.M. jeweils ab 18.30 Uhr Graz, PR Stammtisch Restaurant „Storchnest“, im Restaurant „Weinkeller“, Frauenlobstrasse, jd. 2. Freitag i.M., 19 Uhr, „Schwarzer Gutenbergstraße 66, 24118 Kiel, Mainz-City. Info: Jens Griesheimer, Adler“, Leonhardstr. 27, Gerry Haynaly, Dinnerblog: scifi-dinner-kiel.blogspot.com (0 67 32) 91 82 80, [email protected]; [email protected]; www.prsg.de.vu www.science-fiction-dinner-kiel.de www.tdmz.de.vu Halle, ASFC-Stammtisch Köln, SF Stammtisch München Jeden 2. Freitag im Monat, 18.00 Uhr in Jeden Freitag ab 17 Uhr: „Phönix“, PR-Stammtisch Ernst Ellert der Gartengaststätte „Zur Sonne“, Halle Kyffhäuser Straße 4 / Ecke Barbarossaplatz meist 1. Donnerstag im Monat, Gaststätte (Südstadt); Kontakt: Thomas Hofmann, „St. Benno Einkehr“, Stadelheimerstraße 71, 0345 77 640 72 Köln, Phantastik-Stammtisch 81549 München; Erich Herbst, www.phantastische-ansichten.de Jeden 2. Samstag im Monat ab 16.00 Uhr: Tel. (089) 8 00 55 24 „Refugium“, Herthastraße 12 www.prsm.clark-darlton.de Hannover, Treffen der SFGH (Ecke Vorgebirgsstr.) e-Mail: [email protected] jeden 3. Samstag i. M. von 16-19 Uhr, Freizeitheim Ricklingen, Ricklinger Leipzig, SF-Stammtisch München, SF-Gruppe München Stadtweg 1, Fred Körper, jd. 3. Mittwoch i.M., 19.30 Uhr im Jeweils am 3. Montag i. M., 19 Uhr, im Tel: 0511/665777 Haus des Buches, Gerichtsweg 28 Restaurant „Nuova Italia“, Belgradstraße 9, [email protected] Manfred Orlowski, Ernestistr. 6, 80796 München, (089) 304067 04277 Leipzig Kontakt: Gerhard Müller Hofheim / Taunus Tel. (089) 3007290 jeden 3. Freitag i.M. ab 19 Uhr, Gaststätte Leipzig, PR-Stammtisch „Ländscheshalle“, Am Rheingauerweg jd. 1. Freitag i. M., 18 Uhr, Cafe „Eco“, Münster, PR-Stammtisch (Stadtteil Wallau). Info: Hans-Günther Bruderstr. (Nähe Bayerischer Platz) jd. 1. Samstag i. M., 19.30 Uhr „Feld- Dahlke, (06 11) 94 65 77 7 Andreas Ortwein, schlößchen“, Sentruper Straße 163 [email protected] [email protected] Markus Kachel, Tel. (02 51) 8 99 87 12; [email protected] FO 235 · 1/2009 3 Freunek/FO235/Exodus-Portrait Groß war Exodus schon immer Jetzt kommt noch die Farbe hinzu! Unter dem Motto „Freu’ dich auf eine Tage tritt. Scheint es sich zu Beginn noch um Und die Menschen auf Nomori? Nun, die große Entdeckung“, präsentiert sich Exo- eine Erzählung zu handeln, die im Milieu zerfallen in zwei Fraktionen. Die Siedler, die dus in seiner Eigenanzeige. Das nahm der einer Casting-Show wie „Germanys next auf dieser Welt leben, und die Vertreter des Fandom Observer doch mal wörtlich und Topmodel“ oder „Deutschland sucht den Handelskonzerns Stella-Tec, welcher die Ver- bemühte sich, anläßlich der Aus- bindung zur Erde aufrechterhält. Der gabe 24 ein wenig hinter die Interessenskonflikt ist so vorpro- Kulissen zu schauen. grammiert. Denn für den Handels- konzern steht wirtschaftlicher Profit Ende der siebziger Jahre gab es im Vordergrund. So zum Beispiel die eine stattliche Anzahl von Fanzine- Titanbäume von Nomori, die bei Projekten, die auf teilweise sehr den F lug ratten die „Bäume-die- beachtlichem Niveau produzierten. ewig-stehen“ heißen und auf der Da tauchten Namen auf wie Erde der Zukunft in etwa so begehrt Watchtower, Solaris, Solaris Story sind, wie bei uns heute die Tropen- Reader, Cosmonaut und eben auch hölzer. Nun haben die Flugratten Exodus. Herausgeber René Moreau keinen Maschinen, keine Werkzeu- verlegte das Heft als Fanzine und ge oder gar Waffen – doch sie stellte es in 1980 wieder ein. Und leben in Symbiose mit der Flora und nun, nach gut und gerne 20 Jahren Fauna ihrer Welt und sie sehen die Abstinenz von der Szene, juckte es Absichten der Menschen mit ihn wohl wieder in den Fingern. Wie Besorgnis. Man ahnt, es steuert sonst ist das erneute Engagement alles auf einen Konflikt zu. Die der Herausgeberschaft zu erklären? große Frage ist, ob sich bei den beteiligten Parteien die Vernunft Der Anspruch oder die Konfrontationsbereitschaft Fakt ist, Exodus möchte mehr durchsetzt. Zu all diesen Problemen sein als „nur“ ein Fanzine. Schon taucht in der Umlaufbahn das das Großformat in DIN A4, der Farb- Raumschiff eines zweiten Handels- umschlag, die teils farbige Galerie in konzerns auf, der lebhaftes Interes- der Heftmitte und die Druckqualität se an Nomori bekundet. Ob Helmut untermauern diesen Anspruch. Hirsch diese verfahrene Situation Damit rüttelt Exodus kräftig am noch auflösen kann, das sollte jeder Thron des Story-Readers NOVA. selbst nachlesen. Den Leser erwar- tet ein interessanter Mix aus Plane- Der Inhalt Das Titelmotiv der Ausgabe ten-Opera, die Schilderung von typisch Lektor Heinz Wipperfürth schaut genau 24 von Exodus, stammt von menschlichen Wesenszügen und ein Finale, Gabriele Berndt. hin und betreut die Textbeiträge gewissen- das schmunzeln läßt. haft. Der Tippfehlerteufel, sonst beliebter Gast in Fan-Projekten, hat hier keine Chance. Superstar“ spielt, so wird im weiteren Hand- Was wäre eigentlich, wenn man Engel Inwieweit er auch auf den Inhalt Einfluss lungsverlauf immer deutlicher, dass der genetisch erzeugen könnte? Dieser Frage nimmt, läßt sich ohne einen Vorher-/Nach- schmierige Manager sich kein Mädchen geht Horst-Dieter Radke nach in seiner her-Vergleich kaum herausfinden. Die Dach- bestellt hat, sondern dass es um einen Erzählung „Komm zu den Engeln“. Und ähn- zeile auf dem Titelbild, die da lautet Cyborg geht. Und damit eben auch um die lich wie in Entwicklungsländern Kinder ver- „Science Fiction Stories und phantastische interessante Frage der Ethik. Sind Cyborgs kauft werden, gibt man auf der Kolonialwelt Grafik“, wird jedenfalls konsequent umge- nur Maschinen? Gelungen, wie Verena Wolf Pareia-X auch schon mal ein Kind bei den setzt. Jede Erzählung wird von einem Grafi- die Geschichte zum Schluss noch einmal Engelmachern ab. So landet Rafael auf dem ker bzw. Zeichner themengerecht illustriert unerwartet wendet, so dass man mit dem Planeten Gorana, einer Welt mit geringer und verleiht so den einzelnen Stories einen Plotnachdenklich zurückbleibt. Eine schöne Schwerkraft und speziellen Windverhältnis- ansprechenden optischen Auftritt. Abgerun- Erzählung, die sich flott liest, einen Gedan- sen, die es den genetisch veränderten Men- det wird das Ganze durch eine kleine Vita kenanstoß liefert und ohne den theatralisch schen (= Engeln) ermöglicht, zu fliegen. zum jeweiligen Autoren und Zeichner, so erhobenen Zeigefinger auskommt. Doch die Genmanipulation ist teuer und so dass man als Leser auch erfährt, wer denn bezahlen die Engel dafür mit Dienstleistung hinter dem betreffenden Text- oder Bildbei- Rückkehr nach Nomori, von Helmut bei den Reichen. Mäntel abnehmen bei trag steckt. Hirsch, ist die Fortschreibung einer Erzählung Gästen, Servieren bei Cocktailempfängen aus Exodus 22, die die Beziehung von und Streicheln von Kindern. Sie sind ein Sta- Mit 72 Seiten Umfang und neun Erzäh- menschlichen Siedlern und Aliens im Stern- tus-Symbol wie der Swimmingpool oder die lungen gibt es eine ordentliche Menge an system Alpha Centauri schildert. Der Planet Stretchlimousine. Hat man sich so das Lesestoff fürs Geld. Eröffnet wird das Heft Nomori ist weitgehend naturbelassen und Engelsdasein vorgestellt? Rafael jedenfalls dieses Mal mit einer Story von Verena Wolf, wird von Flugratten bevölkert. Kleinen, putzi- nicht. Als er die Zudringlichkeiten der Präsi- die den Titel „Schalt mal ab“ durchaus dop- gen Pelzwesen, die in menschlichen Augen denten-Gattin ablehnt, ist es um ihn gesche- peldeutig angelegt hat. Ein Aspekt, der erst Tiere sind. In Wirklichkeit sind diese Tiere hen – er muss flüchten und zählt damit zu nach Lektüre des Beitrages so richtig zu jedoch genauso intelligent wie die Siedler. den „Gefallenen Engeln“. 4 FO 235 · 1/2009 Freunek/FO235/Exodus-Portrait Ein Highlight – nicht in Text- sondern in lich für fast jeden Geschmack etwas. Die Bildform –ist immer wieder die Galerie von Macher hatten mit dieser Ausgabe mal wie- Exodus. In Ausgabe 24 wird sie von Gabrie- der ein glückliches Händchen. le Berndt bestritten. Früher, in den 80ern, war sie für ihre Werke mit Darstellungen aus Die Optik der Fantasy- und Märchenszene bekannt. Ein Pluspunkt ist der Einstieg von Olaf Doch er folg reich im Sinne von „viele Bilder Kemmler, der nicht nur frischen Wind in die verkaufen“ war sie schon damals nicht. Anzeigengestaltung brachte, sondern dem Möglicherweise liegt es daran, dass sie nicht Heft auch eine schöne und gelungene Um - kommerziell genug malt und ihre Bilder sich schlaggestaltung verpaßte, die im Zusam- nicht als verkaufsfördernde Taschenbuchtitel menspiel mit den Bildern von Gabriele eignen. Aber da sie nach eigener Auffassung Berndt, farbig – aber nicht schrill – wirkt. von dem gegenwärtigen Kunstbetrieb wenig Insofern ist das Gesamtergebnis, das das bis gar nichts hält, beruht das wahrschein- Team abliefert, stimmig. lich auf Gegenseitigkeit. Was gibts zu kritisieren? Gibt es über- Eine interessante Erzählung liefert Axel haupt was zu meckern? Klar! Wo kämen wir Kruse ab, der spekuliert, dass Außerirdische, sonst hin? Olaf Kemmler sollte seinen Ein- die die Erde besuchen, einen ganz und gar fluss noch auf die Innenseiten ausdehnen. unerwarteten Boom im Wirtschaftssektor Das Layout ist zwar ruhig und unaufgeregt, Buchmarkt auslösen. Der Grund: Sie kennen doch die „Times“ als Fließtextschrift ist keine Literatur und keine fiktiven oder realen weder sonderlich spannend – noch ein Geschichten. Irgendwie erinnert einen das (oder sollte man sagen berüchtigte) Kritiker High light in Sachen Lesefreundlichkeit. Da fatal an die Kolonialisierung von „ primitiven eine sensationelle Story. Also versucht er sie als Schrift recht kompakt läuft, ist die Wilden“ mit „Glasperlen“. Fragt sich nur, wer alles, um ein Exklusiv-Interview zu bekom- Lektüre – gerade von längeren Texten – jetzt die Primitiven sind. Auf dieser Basis men. Sein Instinkt hat ihn nicht getäuscht. anstrengend. Das muss nicht sein! Es gibt baut Axel Kruse seine Erzählung auf und Etwas Geheimnisvolles verbirgt sich hinter mit Sicherheit bessere Alternativen. schickt den Literaturkritiker Miguel Griba auf Tansu Dönmez. Aber was, das sei an dieser die Buchmesse, um einer geheimnisvollen Stelle natürlich nicht verraten. Günther Freunek Autorin, die sich hinter dem Pseudonym Tansu Dönmez versteckt, auf die Spur zu Insgesamt ist die Auswahl an Stories Weitere Infos erhältman auf der Webseite kommen. Natürlich wittert der berühmte breitgefächert, bietet so thematisch eigent- unter www.exodusmagazin.de Das Triumvirat von Exodus René Moreau ist Ohne diese Liebhaberei zum Genre und der Olaf Kemmler – Jahrgang 1955 und grenzenlosen Geduld und Unterstützung seiner 1966 in Leverku- als kaufmänni- Frau hätte es die Wiederbelebung von EXODUS sen geboren. Abi- scher Angestellter wohl nie gegeben. »Just-for-fun« soll allerdings tur 1985. Zunächst im Bereich Haus- auch weiterhin die Devise bleiben! machte er eine technik tätig. Ausb ildung zum Schon seit frü - Bankkaufmann, hester Jugend be - Heinz Wipperfürth be schloss dann geisterte er sich für (Jahrgang 1950) stu- aber, seinen ei - die Science Fiction dierte BWL und Steu- gentlichen Neigun- und das Phantastische in allen Erschei- errecht und ist im gen zu folgen und einen kreativen Beruf zu nungsformen. Hauptberuf bei einer ergreifen. Er absolvierte ein Fernstudium für Einige Kurzgeschichten veröffentlichte er Wirtschaftsprüfungs- Werbegrafik und Design und wechselte in als Jugendlicher in den 70ern in verschiede- gesellschaft in Köln einen Werbetechnik betrieb, wo er seither als nen Fanzines wie etwa STORY CENTER, tätig. Unter seinem Grafiker arbeitet. Erste Texte verfasste er mit WATCHTOWER und in eigenen Fanzines wie richtigen Namen vierzehn Jahren. Sein Debüt als Schriftsteller etwa PROCON, PROCON Story-Magazin und schreibt er u. a. Ro - hatte er in 2007 in dem SF-Magazin NOVA. letztlich EXODUS. Seine Kurzgeschichte mane und Erzählungen aus dem »Gedd«- In einem Artikel über den amerikanischen »Mondgeflüster« belegte in einem Story- Zyklus: »Die Sternseherin von Gedd« (CAPRI- Schriftsteller Philip José Farmer, den er für Wettbewerb innerhalb einer Ausschreibung CORNUS Verlag, Hamburg), »Jamal – eine das Magazin »phantastisch!« geschrieben der GEMINI-Romanheftreihe des Kelter- Geschichte aus Gedd« (EXODUS 16). Weitere hat, verrät uns Kemmler vermutlich auch die Verlags den zweiten Platz. Titel folgen. –Veröffentlichungen unter »Arnold eigenen Ambitionen: spannende und phan- Nach der Einstellung der ersten EXODUS- Spree« und »Dimitri Kosselow« u. a. in EXODUS, tasievolle Abenteuer, die zwischen den Zei- Ära 1980 blieb René Moreau der SF-Szene FANTASIA, WATCHTOWER, CAPRICORNUS, SOLAR- len auch eine Aussage erkennen lassen. über zwanzig Jahre fern, dennoch verlor er News. »Eine wirklich gute Geschichte ist die aben- nie seine Verbundenheit zur phantastischen Für das Magazin EXODUS ist er seit Januar teuerliche Suche nach einem kostbaren Literatur. 2006 als Lektor und redaktioneller Mitarbeiter Rohstoff: Wahrheit.« Einige Jahre betrieb er zusammen mit tätig; ab Ausgabe 21 fungiert er auch als Mit- Seit dem 12.04.2008 »dritter Mann« in seiner Frau den SF-FLOHMARKT, mehr ein Herausgeber. der EXODUS-Herausgeberschaft. Hobby als etwa professionelles Antiquariat für Phantastische Literatur. FO 235 · 1/2009 5 Freunek/FO235/Kurz & belichtet Science Fiction adaptiert umzusetzen sein: Joe Haldemans „The For - Wer den Part des Donald Blake übernehmen Die ruhige ever War“. könnte war allerdings noch nicht Teil der Kugel zu schie- Meldung. Im Jahr 2010 sollen die Fans ihren ben ist nicht eine Obolus zum Erfolg beitragen dürfen. Philosophie der Ridley Scott an - Alles auf Anfang... hängt. Behende Der von der Kritik eher ambivalent aufge- geht der Brite ein nommene, dafür vom zahlenden Publikum Filmprojekt nach gefeierte I AM LEGEND wird in absehbarer dem anderen an Zeit mit einem Prequel in die Kinos zurück als wäre er erst kehren. Natürlich wieder mit Will Smith als zwanzig. Dabei Dr. Robert Neville und Francis Lawrence. Das ist er in einem von D. B. Weiss zu schreibende Drehbuch Alter, in dem soll die Umstände und den Ausbruch der andere bereits seit Jahren die Füße im Ruhe- Seuche näher beleuchten. Ein klein wenig stand baumeln lassen. Aktuell auf der Insel seltsam fühlt sich das angestrebte Projekt in Arbeit ist just seine Version des Robin- schon an, denn die Story müsste schon Hood-Mythos. Keine (im Schritt ausstaffier- einen besonderen Dreh bieten, wäre sie ten) Strumpfhosen oder Kevin Costner, ver- ansonsten doch nur eine ausgewälzte Ver - steht sich – dafür aber Russel Crowe in einer sion des bereits aus dem ersten Film Doppelrolle. Einmal als der legendäre Wald- bekannten. Die Dollar-Zeichen in den Augen räuber und in Nottingham als der örtliche der Warner-Verantwortlichen – LEGEND Sheriff daselbst. Mit NOTTINGHAM leuchtet brachte dem Studio gute 500 Mio ein – sind Ridley Scott die Legende (hoffentlich) neu Nordischer Hammer wohl wieder einmal die treibende Kraft hin- aus und inszeniert ein Drama, das sich in Der Shakespeare-Mime Kenneth Branagh ter allen Betrebungen. Nicht etwa der Tiefe und Wucht mit einem Shakespeare wurde in den 1990er Jahren als Regisseur & Umstand eine gute, erzählenswerte Ge - vergleichen läßt; ansonsten hätten wir näm- Drehbuchautor einiger Filme bekannt, die schichte auf dem Tisch zu haben. Nichts lich nur wieder einen aktualisierten Neuauf- vor allem von ihrer inszenatorischen Wucht Neues für Hollywood – bedauerlicherweise. guß der allseits bekannten Story. Für den SF- und der Spielfreude der aufgefahrenen, Freund interessanter dürfte allerdings das zumeist britischen, (Bühnen-)Schauspieler Projekt sein, das der Filmemacher danach leben. HENRY V, MUCH ADO ABOUT anzugehen ge denkt: Es ist in der Tat Aldous NOTHING, HAMLET, oder DEAD AGAIN. Mit Huxleys „Brave New World“ (s. FO # 231). MARY SHELLEY´S FRANKENSTEIN unternahm Der Filmfan findet in dem Buch des intel- er sogar einen Abstecher ins ausgewiesen lektuellen Vielbegabten all die Vorlagen, die phantastische Genre, der allerdings am in späteren Klassikern des Genres ihren Bombast und einer selbst beschworenen reichhaltigen Niederschlag fanden. Zentraler Bedeutungsschwere krankt. Viele halten Punkt ist die Ausschaltung heftiger emotio- Branaghs Talent für auf die Bühne und Sha- naler Regungen und zu kritischer Betrach- kespeare-Stoffe beschränkt, doch meine tung befähigende Intelligenz, da sie eine absoluten Favoriten sind IN THE BLEAK MID- idealisierte (narkotisierte!) Gesellschaft nur WINTER (über eine mittelmäßige, zusammen gefährden würden. Um das „Ideal“ einer gewürfelte Theatertruppe, die unter widrigen ruhig gestellten Menscheit zu vervollkomm- Umständen den Hamlet geben will) und das nen – oder doch zumindest zu erhalten – ist Meisterstück PETER`S FRIENDS (eine Wieder- Finally... die Reproduktion in Huxleys Vorlage einem sehensfeier ehemals bester Freunde gerät ...die von der Fachpresse eher euphorisch Zuchtprogramm unterworfen und die Kinder fast zum Fiasko, als alte Rechnungen und gefeierte Serie „Pushing Daisies“ ist inzwi- werden von Maschinen ausgetragen und neue Blessuren in die Runde gefeuert wer- schen im hiesigen TV mit der ersten Season geboren. Den sedierenden Rest besorgen den. Herzlicher Humor und menschlicher durch und ein klein wenig fragte ich mich lebenslang verabreichte Glücksdrogen. Wer Diskurs – „Ich arbeite doch nicht in der Vagi- nach dem Pilot, warum dem US-Publikum dennoch im Raster auffällt (und sei es durch na-Abteilung!“ – lassen trotz ernster Themen so sehr einer dabei abging. In meinen einen kreativen Geistesblitz) wird ausgeson- keinen Schwermut aufkommen und entlas- Augen nett annehmbare Unterhaltung, der dert und verbannt. Gleichheit als Religion, sen Figuren wie Publikum in eine das Leben aber das gewisse Etwas (für soviel blumiges die den Individualisten zum Ketzer definiert. bejahende Katharsis). Lob) abgeht. Es folgten weitere Episoden, Die soziologischen Betrachtungen zum Besagter Kenneth Branagh ist nun die allerdings das Aha-Erlebnis ebenso mis- Thema „Was macht das Menschsein aus“ angeblich vorgesehen für Marvel den sen ließen und lediglich mit Dialog-Lawinen dürften seither Legion sein. Höchst interes- Donnergott THOR auf die große Leinwand zu in Art der „Gilmore Girls“ (leider der späten!) sant wird hier Scotts Herangehensweise bringen. Zugegeben interessiert mich an und Set-Orgien a la AMELIE (bedauerlicher- sein, der Aldous Huxleys Auseinanderset- dieser lancierten Meldung eher der Regis- weiser ohne deren Vitalität) aufwarteten. zung mit dem komplexen Thema in einen seur als das Thema einer erneuten Comic- Irgendwann wurden auch die Stories etwas zeitgemäßen Film transferieren muss. Müss - Verfilmung. Ich gestehe auch freimütig, dass langatmig, der Cast bot keine anmerkens- te ich spekulieren, würde ich denken, dass mir zum Thema „Thor“ bis dato nur der sin- werten Darsteller und mit der sechsten sich diese Adaption noch viel ausgiebiger guläre Gedanke kam wie eine nordische Folge (schneller Vorlauf auf der Festplatte!) von der Vorlage unterscheiden wird, als dies Göttergestalt in einem Superhelden-Biotop war für mich dann Feierabend. In den Staa- bei BLADE RUNNER der Fall war. Es bleibt funktionieren kann. Weiters war zu erfahren, ten kam angeblich das Aus (wegen was also die Hoffnung auf einen neuen Meilen- daß Mark Protosevich (von ihm stammt die wohl!?) dann mitten in der zweiten Staffel. stein. Bedeutend leichter wird Ridley Scotts erstere Version des Skripts zu I AM LEGEND) Schnell gefeiert, schneller noch gefeuert. nachfolgendes Projekt für die Leinwand die Arbeit am Drehbuch übernehmen soll. (6. Dezember 08 – robert musa) 6 FO 235 · 1/2009 Freunek/FO235/Recently Recently on British screens... gefundenen Schriften zu entschlüsseln. Akti- vitäten, die die Aufmerksamkeit des macht- verliebten Bürgermeisters (Bill Murray) erre- Der SF-Fan läßt per se seinen Gedanken wohlgemerkt, gen. Die Bedrohung zwingt die Freunde zu ausgesprochen gern den freien Lauf. Vorstel- die in der Über- einer Folgen schweren Entscheidung, als sie lungen, Annahmen, Phantastereien. Eine zeugung lebt, die Reise nach „oben“ antreten. davon könnte man direkt und griffig als die daß ihre Stadt von einem völlig unbelebten (!) Universum Ember ihre (!) Anfang letzten Oktobers startete jenseits beschreiben. Der Blick der irdischen Astrono- ganze Welt ist. der Ärmelkanals die filmische Adaption des men geht inzwischen bis fast an den vermu- Wieder einmal Jeanne DuPrau-Romans „The City of Ember“. teten Urknall „zurück“ und all diese vergan- sind es Men- Regisseur Gil Kenan, der mit dem Animati- genen Jahrmilliarden erscheinen als eine schen, die zum onsfilm MONSTER HOUSE bereits einen gewaltige Zeitspanne um Leben hervorbrin- schwächsten ersten Achtungserfolg erzielte, war von dem gen zu können; aber den einschlägigen Wis- Glied in der Kette ersten Buch der Reihe (die bis dato vier Teile senschaftlern präsentieren sich immer wie- werden, denn umfasst) durchaus begeistert. Mit seinem der Umstände, die (in der Theorie zumin- die Übergabe kommerziellen Debüt als Visitenkarte trat er dest) darauf schließen lassen, daß die Ent- der Kiste von bei Tom Hanks – sprich seiner Produktions- stehung von Leben nicht die Norm im Uni- einem Bürgemeister zum nächsten wird firma – offene Türen ein. Die Skriptfassung versum ist, sondern eher die seltene Aus- immer mehr zur bedeutungslosen Zeremo- des Stoffs von Caroline Thompson gab nahme. Der SF-Fan nimmt nun diese Hypo- nie. Bis sie schließlich unbeachtet bleibt. Ein Kenan dann die Möglichkeiten all die Bilder these und stellt sich vor, dass das Leben auf überflüssiges Relikt. Am alles entscheiden- während der Dreharbeiten umzusetzen, die der Erde vielleicht das de facto Allererste in den Tag die (relative) Wahrheit über das bereits während der ersten Lektüre in sei- diesem Kosmos ist. Quasi eine Ausnahmeer- „Draußen“ zu erfahren, wird so einfach ver- nem Kopf entstanden waren. Gedreht wurde scheinung in einem Umfeld das – betrachtet gessen. Das Leben geht weiter in der einge- in Belfast, wo in den ausgesprochen hohen man/frau den Faktor Zeit großzügig – vom fahrenen Weise; indes die Fakten über die (ehemaligen) Werkshallen des Titanic Quar- permanenten Werden und Vergehen der Lebensdauer des wichtigen, weil einzigen, ters das Set für Ember in traditioneller Hand- Sonnen bis hin zu den Galaxien bestimmt Generators der Stadt kennt auch niemand. arbeit aufgebaut wurde. Man/frau kann es ist. Beständigkeit ist relativ. Die nächste An- Die Stadt beginnt langsam immer weiter zu tiefsinnig oder ironisch sehen, daß die Kulis- nahme führt den aufgeschlossenen Geist zu zerfallen. Ressourcen werden knapp. Die sen der Bunkerstadt just an dem Ort zu ste- der Möglichkeit, dass sich das Leben von Bewohner aber gewöhnen sich an den ein- hen kamen, an dem einmal die „Titanic“ für dieser Ecke des Spiralarms auch ausbreiten setzenden Mangel. Der große und so gehei- ihre letzte Fahrt zusammengebaut wurde könnte. Das sprichwörtliche Samenkorn in me Plan scheint gescheitert. (um den Kreis zu schließen könnte man der Unendlichkeit. Kein wirkliches Ei des Ko - auch noch anmerken, dass der Produktions lumbus, denn besagtes Thema wurde in der Designer auch schon der Art Director von SF bereits zum prägenden Standard ausge- Camerons TITANIC war – Martin Laing). arbeitet. Generationenschiffe, Sporen-Flotten Soweit einige der Details aus den umfang- und Superintelligenzen. Besagte Verbreite- reichen Produktionsangaben. Abgesehen rung der Lebenssphären setzt allerdings – von der irgendwo klassisch zu nennenden neben jeder nur erdenklichen technischen SF-Story (quasi eine Art LOGAN’S RUN unter Weiterentwicklung – voraus, daß der umgekehrten Voraussetzungen), ließ mich Mensch seine eingefahrene Schizophrenie die Besetzung von Saoirse Ronan interes- überlebt. Ein nach einer globalen Katastro- siert aufhorchen. Bereits mit ihrer eindringli- phe in einer Bunkerstadt überlebender, kläg- chen Rolle als Kira Knightleys alles verhee- licher Rest könnte auch das Aus für solche rende Schwester in ATONEMENT hatte sie Träume bedeuten. Die Schönheit des Weibli- mich darstellerisch mehr als nur überzeugt. chen für die Ewigkeit verloren?! Aber was Ihre ausgesprochene Ähnlichkeit – sowohl kann die Ewigkeit schon bedeuten in einem äußerlich wie in ihrer Mimik – zu einer mei- Kontinuum das (wiederum laut Theorie) per- ner französischen Lieblingsschauspielerin- manent & parallel Universen entstehen läßt. nen (grandios, Sylvie Testud) besorgte den Gescheitert bis zum dem Tag als die junge Rest. Einfacher ausgedrückt, bin ich mehr als City of Ember Lina Mayfleet (Saoirse Ronan) bei ihren Ent- nur inhaltlich gespannt auf Gil Kenans aktu- Das Ende der Welt ist absehbar, als eine wis- deckungsreisen in den verlassenen Winkeln ellen Film, der einzig nur noch den Weg in senschaftliche Elite beschließt den Fortbe- von Ember eine Metallkiste und deren Inhalt die hiesige Verwertung finden müsste. Sei stand der Menscheit – in welcher Form auch findet. Die seltsamen Hinweise auf eine es auf die Leinwand oder auf die Silber- immer – zu sichern. Im schützenden Unter- große Welt da „oben“ und die Pläne auf scheibe. Ich würde mich über beides freuen grund wird eine autarke Stadt aufgebaut, die welchem Weg man/frau dorthin gelangt, fal- können (tatsächlich in der doppelten Bedeu- zum Bunker wird. Auch zum Bunker des Ver- len bei Lina auf einen fruchtbaren Unter- tung des Satzes). gessens, denn den Verantwortlichen kam in grund. Anders als die anderen – vor allem Nicht nur der Vollständigkeit wegen – ein den Sinn, daß diese neue Generation besser die Erwachsenen – gibt sie sich nicht mit weiterer Auszug aus dem gut klingenden ohne das Wissen um die fast vollkommene dem eintönigen hier & jetzt zufrieden. Lina Cast: Neben Tim Robbins als Doons Vater Zerstörung aufwachsen soll. Kein Hinweis will ihre Welt, die Welt an sich, entdecken. und Martin Landau treten auch Marianne darf in diesem Kosmos des Überlebens exi- Ein Geheimnis von dem niemand eine Jean-Baptiste und Liz Smith in weiteren stieren. Einzig eine verschlossene, unschein- Ahnung hat, ist für sie ein Glücksfall. Zusam- Nebenrollen auf. Sicherlich ein Film für den bare Metallkiste enthält die Instruktionen, die men mit ihrem impulsiven Freund Doon Har- Genre-Fan. nach exakt 200 Jahren den Nachkommen row (Harry Treadaway), der seit einiger Zeit Miss Ronan dreht übrigens zur Zeit mit (zum projektierten Neubeginn!) den Wink an im unsicheren Generatorareal arbeiten Regisseur Peter Jackson THE LOVELY BONES. die Oberfläche geben soll. Einer Gesellschaft muss, versucht das Mädchen alle Details der (11. Dezember 08 – robert musa) FO 235 · 1/2009 7 Freunek/FO235/Rezensionen Hannes Riffel & Jakob Schmidt (Hrsg.) mir als Außenstehendem wurden pandora 03 jedoch – auf zwanzig eng bedruck- ten Seiten – zu viele Details ausge- science fiction & fantasy breitet, über deren Relevanz man mit mir streiten könnte. Originalausgabe, Berlin 2008, Bei Andrej Lasartschuk („Die Shayol Verlag, ISBN 978-3- Mumie“) besucht eine russische 926126-77-1, Umschlagillustrati- Schulklasse das Mausoleum eines on: Gil Fomosa, 14+90 (Zweier- berühmten kommunistischen Revo- abonnement 25+00), 256 Seiten. lutionärs; es dürfte sich um W.I. Ulja- now, genannt Lenin, handeln. Die in Lange, zu lange habe ich auf der Endphase der Sowjetunion ver- pandora 03, die – laut Impressum – fasste Geschichte ist von einer klir- Frühjahrs-Ausgabe 2008 des renden Kälte. Magazins für „science fiction & fan- Was Jonathan Swifts mutmaßlich tasy“, warten müssen. Ich habe satirisch gemeinter „bescheidener zwischenzeitlich sogar den Shayol- Vorschlag“ zum Umgang mit der iri- Verlag per e-mail um Auskunft schen Massenarmut angeht, hat ersucht – vergeblich. Irgendwann mich dessen Platzierung in einem im späten Oktober oder frühen aktuellen SF&F-Magazin eher über- November 2008 war das Warten rascht. endlich zu Ende – und ich fand in Justina Robsons feine kleine meinem Briefkasten die aktuelle Geschichte „Einsame Insel“ kann als Ausgabe, samt einer Rechnung, die Hieb gegen antrozentrische Perspek- ich selbstverständlich umgehend tiven gedeutet werden. Jakob ausglich; auch wenn ich ein wenig Schmidt würdigt im Anschluss (und in Versuchung war, mir ebenfalls auf erstaunlichem Abstraktionsni- einige kleinliche Monate Zeit zu veau) die Beiträge der Autorin zum lassen und etwaige Nachfragen zu Genre („Im Angesicht des Fremden“) ignorieren... Fritz Heidorn reißt – mehr war Aber lassen wir das, denn das auf so wenigen Seiten auch kaum Warten hat sich mehr als gelohnt: zu leisten – in „Superzivilisationen 256 in augenquälender Kleinschrift und die weit entfernte Zukunft“ prall gefüllte Seiten! Hannes Riffel Beiträge aus der Science Fiction zur und Jakob Schmidt ist es wieder Extrapolation der (temporal gemein- einmal gelungen, einer Reihe national wie konservativer Geschlechtsrollen-Stereotypi- ten) „letzten Dinge“ an. international bekannter AutorInnen so viel en („Ewige Konstruktionen und andere“). Adam Roberts Diskussion von „John Lesenswertes abzuschwatzen, dass „pan- Tim Powers greift das Motiv der wenigen Wyndhams Kuckuckskinder als Holocaustro- dora“ im deutschsprachigen Raum keinen Unsterblichen und deren finsteren Einflüsse man“ dürfte möglicherweise für jene diffuse Vergleich fürchten muss. auf den Lauf der Welt auf, eine Perspektive, Mehrheit seines Publikums, die sich an den Pat Cadigan überträgt in „Des Kaisers die ich für unangemessen optimistisch behandelten Roman nicht oder nur unzurei- neue Wirklichkeit“ die Thematik des altbe- halte; als ob die Menschheit eine solche chend erinnert, weniger fruchtbar sein. kannten Märchens auf die neuen, virtuellen Intervention „nötig“ hätte... („Den Hügel Als richtiges Leckerchen bietet „pandora Verhältnisse, dreht jedoch ein wenig an der hinab“). 03“ dann noch einen leibhaftigen 2007er schlussendlichen Auflösung. Joe Hill mischt Irak-Kriegs-Bashing mit Nebula-Preisträger, nämlich James Patrick Brian Stableford, selber ein ausgewiese- Veteranen-Horror: der „Krieg gegen den Ter- Kellys Kurzroman „Flammen“ („Burn“). Die ner Autor von Science Fiction, beschäftigt ror“ – und seine terroristischen Methoden – Geschichte führt uns auf einen Walden sich zweifelnd und auf hohem philosophi- kehren in die USA zurück („Daumenab- genannten Planeten, dessen BewohnerIn- schen Niveau mit der (wahrscheinlich dann druck“). nen sich einem „einfachen Leben“ verschrie- doch eher akademische) Frage, ob eine John Clute ist für mich der Diderich Die- ben haben, aber in einer Art unerklärtem wirklich ernstzunehmende „harte“ Science richsen der internationalen SF-Szene: Man Krieg mit anderen BewohnerInnen ihrer Welt Fiction überhaupt möglich ist („Warum es so respektiert ihn, aber allzu oft versteht man verstrickt sind. Ein junger Farmer und Feuer- etwas wie Science Fiction (eigentlich) nicht ihn nicht. So ginge es mir jedenfalls auch wehrmann kommt während eines Kranken- gibt“). mit der sicherlich lobend gemeinten Rezen- hausaufenthaltes per Zufall in Kontakt mit Graham Sleight stellt mit Cordwainer sion einer Sammlung von Kurzgeschichten einem noch jüngeren Namensvetter, der auf Smith lobenswerterweise einen Autoren vor, Joe Hills. seinem Planeten als Glücksbringer und Herr- dessen absolut übersichtliches Werk für Christian von Aster erfüllt in einem scher verehrt wird... mich einen der Meilensteine des „sense of ansonsten eher der SF zugewandten Maga- Wow! Einfallsreich ersonnene Szenarien, wonder“ darstellt, das also, um den Autoren zin anscheinend die Fantasy-Quote – wun- die ihre Tiefe erst allmählich preisgeben, zu zitieren „herrlich seltsam“ ist. derbar illustriert von einem gewissen benS- Figuren, in man sich gerne weiter vertieft, Joe Haldemans Geschichte „Ein anderer werk. In „Dracontocopros“ erzählt jedoch ein die Geschichte hat alles – nur kein Ende, Krieg“ schließt nicht nur inhaltlich an seine Bettler eine Geschichte, die niemand hören veröffentlichen die Macher von „pandora“ in beiden berühmten (Anti-)Kriegs-SF-Romane möchte. der vorliegenden Ausgabe doch erst die an, im Grunde werden diese hier beendet. Wenn Stephen Baxter sich über die „War- erste Hälfte der vielversprechenden Ge - Thomas P. Weber würdigt im Anschluss den hammer“-Romane und seinen persönlichen schichte. Also heißt es warten auf die für Beitrag Haldemans an einer Hinterfragung Beitrag dazu auslässt, dürfte das für Fans Herbst 2008 angekündigte Fortsetzung... gängiger (und im Genre überaus üblicher) der Serie vielleicht absolut spannend sein, wann immer diese nun tatsächlich kommen 8 FO 235 · 1/2009 Freunek/FO235/Rezensionen mag – und trotzdem ist es mir weit lieber „pandora“ schielt nicht um jeden Preis SF-Stammtische eine solch vielversprechende Geschichte in auf ein breiteres Publikum, das gewiss nicht. zwei quälenden Stückelungen zu erlesen Das gestalterische Konzept ist schlüssig, Nauheim, SF-Stammtisch als gar nicht. aber ambitioniert. Die ewig gleichen Raum- jeden 3. Samstag i.M. ab 18 Uhr, Gaststätte Jonathan McCalmont befasst sich dann schiffe und Planetoiden, wie man sie aus „Rosengarten“, Unter der Muschel noch eingehender mit Peter Watts‘ großarti- den allermeisten Fanzines kennt, können 24 (a.d. Pfarrkirche). Info: Robert Vogel, gem Roman „Blindflug“. Hadry Kettlitz auch einmal vorkommen, aber nicht so oft. (0 61 42) 32 84 7 berichtet in seiner „science fiction history“ Etliche AutorInnen stehen politisch doch [email protected] historisch Interessierteren, „was in der phan- deutlich links und verleugnen dies (immer Nürnberg tastischen Literatur vor 100, 75, 50 und vor noch) nicht. Einige Beiträge dürften sich dem „Perry Rhodan“-Stammtisch 20 Jahren geschah“, und dann runden die Leser ohne akademisches Training nur müh- An jedem 3. Mittwoch im Monat: (gerne auch kritischen) Rezensionen nam- sam erschließen, andere auch mit. Manche Gaststätte Zum Stadion (am Dutzendteich), Herzogstr. 22, 90478 Nürnberg, 0911/400292 hafter AutorInnen zu wesentlichen Erschei- Themen erscheinen mutwillig eng umrissen, Stammtischkontakter ist Detlef Döres, nungen der letzten Monate den Band ab. aber muss man denn jeden Beitrag lesen? Haydn-Str. 1, 91320 Ebermannstadt; (Als Highlight sei hier vielleicht auf Simon Allein die kundigen Rezensionen und James 09194 / 797119, [email protected] Weinerts „Würdigung von Boris B. B. B. Patrick Kellys Beitrag waren für mich den Kochs „Die Anderen“ hingewiesen: acht Zei- Gesamtpreis mehr als wert, alles andere Offenbach SF-Stammtisch 2. Freitag i.M. ab 19 Uhr in der Pizzeria len sachlich gehaltener Text, denen durch- kann ich nur unter „Zugewinn“ buchen. „Da Luciano“, Hugenottenplatz 13 (Rückseite aus humoristische Fußnoten in einer Menge Großartiges Projekt das. Ich bin gespannt, Saturn). Info: Viktor Lorenc, folgen, das sie den unteren Seitenrand über- wann die nächste Ausgabe kommt. (0 69) 94 59 21 01 schreiten. Ha ha ha.) Peter Herfurth-Jesse Regensburg SF-Stammtisch jd. 3. Freitag i. M., 20 Uhr, „Einhorn" Saarlouis SF-Stammtisch jd. 1. Montag i. M., 18 Uhr Independentfilm „Toxic Lullaby“ „Café Wichtig“, Lisdorfer Straße Schwerin SF-Stammtisch SN-SFC 92 Die Geschichte jd. 3. Sonntag i. M., gegen 15 Uhr, bei Erzählt wird die Geschichte von Eloise, Jörg Lippmann, Stern Buchholz 11 die nach einem Drogenrausch in einer zer- Wetzlar SF-Stammtisch störten und lebensfeindlichen Welt er- jeden 3. Samstag i.M. ab 19 Uhr im Gasthaus wacht. Von ihren Freunden getrennt lernt „Langgass“, Langgasse in Wetzlar. sie in einer bizarren Wirklichkeit zu überle- Info: Thorsten Walch (01 77) 27 95 54 3 ben. Die Welt um sie herum befindet sich Wien PR/SF-Stammtisch im Chaos. Sie erfährt, dass die Gründe jd. 1. Freitag i.M., 20 Uhr hierfür in einer Finanzkrise und in der Spe- „Ebbe und Flut“, Kaiserstr. 94 kulation um die letzten Nahrungsmittelres- Michael M. Thurner sourcen und deren völligen Vernichtung [email protected] begründet ist. Der Einsatz von biologi- Wien SFGW-Stammtisch schen Waffen führte zudem dazu, dass (seit 1956) jd. letzten Freitag i. M., 18.30 Uhr, sich unter den Menschen ein Virus verbrei- Der Macher Gasthaus „Möslinger“, Stuwerstrasse 14 tet hat, der aus ihnen gefährliche Mutan- Ralf Kemper, Inhaber von Spontitotal- (nahe Prater), 1020 Wien; Kontakt: Alfred ten (‚Schläfer‘) werden ließ. film, hat mit seinem letzten Film ‚Five‘ Vejchar, eMail: [email protected]; www.sfgw.at.tt In dieser verzweifelten Situation gefan- (Orig. Englisch/dt. Untertitel) zum wieder- gen, schließt sich Eloise einer Gruppe von holten Male bewiesen, dass er in Personal- Wiesbaden SF-Stammtisch Menschen an, die wie sie von der Sehn- union als Drehbuchautor und Regisseur 2. Samstag i.M. ab 19 Uhr in der Gaststätte sucht getrieben werden, diesem Alptraum Meister des Grusel- und Horrorgenres ist. „Königlich Bayerisches Amstgericht“, Gerichtsstr.5. Info: Marcus Mollnar, zu entfliehen. Mit wenig Mitteln inszenierte Kemper eine (06 11) 81 20 87 0 [email protected] psychopathische Geschichte, die bis zum Das Genre und sein Markt Schluss für Hochspannung sorgt. Würzburg SF-Stammtisch ‚Toxic Lullaby‘ bedient mit seiner düste- jd. 1. Donnerstag i. M., 20 Uhr, ren und apokalyptischen Story ein zur Zeit Darsteller gesucht! „St. Bruno“, Brettreicher Straße 4 sehr stark wachsendes Filmgenre der End- Zu „Toxic Lullaby“ benötigt Spontitotal- Zweibrücken SF-Stammtisch zeitgeschichten mit Horroreinlagen. Denn film, für diverse Massenszenen, Darsteller jd. 3. Samstag i. M., 20 Uhr, wie Mitte November bekannt wurde, die schon immer mal eine Art Zombie „Zum Löwen“, Zweibrücken-Ixheim unterschrieb Marc Forster (Regie James spielen wollten und weder Filmblut noch Info: Andreas Schweitzer, Etzelweg 185, 66482 Zweibrücken Bond ‚Ein Quantum Trost‘ 2008) bei der Action fürchten. [email protected] Produktionsfirma Plan B von Brad Pitt www.acrusonline.de einen Vertrag zur Realisierung des Films Internetseite zum Film ‚War Z‘ (Z steht für Zombies). Daraus ist Unter www.toxiclullaby.com werden die abzuleiten, dass diese Art der Endzeitfilme wesentlichen Informationen über den Film Stand: 28.11.2008 weiter in der Popularität steigen wird. Für und seine Produktion eingestellt. Für Fans Änderungen und Ergänzungen bitte an den die Veröffentlichung von ‚Toxic Lullaby‘ wird es zudem die Möglichkeit geben, jeweiligen Observer-Chefredakteur. zum Winter 2009 hin, ist das eine erfreuli- über ein Produktionstagebuch Einblicke in (Kontaktdaten siehe Impressum) che Entwicklung. den laufenden Prozess zu erhalten. FO 235 · 1/2009 9 Freunek/FO235/Rezensionen Iain Banks sich gegen den Verräter. Zeitgleich trifft Djan Die Sphären Seriy Anaplian, die Tochter des Sarl-Königs und inzwischen Agentin der „Besonderen Umstände“, auf Sursamen ein. „Matter“, 2008, deutsche Erstausgabe, Trotz des ungewöhnlichen Handlungs- aus dem Englischen von Andreas Brand- schauplatzes – das Konzept des Schalen- horst, Heyne TB 52800, ISBN 978-3-453- planeten ist in der SF nicht neu, wurde 52500-9, 2008, 798 Seiten, 16+00. jedoch wenig benutzt – bietet der Roman in Coverzeichnung: N. N. den ersten zwei Dritteln nicht mehr als den Machtkampf zwischen einem Despoten und Mit DIE SPHÄREN kehrt Iain Banks in sein den Söhnen seines Vorgängers, der zudem KULTUR-Universum zurück. Der zuvor veröf- einseitig verläuft. Das muss einen Leser fentlichte Roman des schottischen Autors, nicht interessieren, der die bisherigen, spek- DER ALGEBRAIST (Heyne TB 52201, 2006), takuläreren KULTUR-Romane kennt. Immer- war ein zyklusunabhängiger SF-Roman. Der hin wird in einem Kapitel andeutet, dass die letzte KULTUR-Roman, BLICKE WINDWÄRTS Oct selbstsüchtige Pläne verfolgen. Auch mit (Heyne TB 6443, 2003), erschien bereits vor der Abreise Ferbins wird der begrenzte Rah- fünf Jahren und hinterließ den Eindruck, men Sursamens verlassen; seine Schwester dass Banks die Möglichkeiten, die ihm das lebte bereits im Weltraum. Außerdem wird KULTUR-Universum bot, ausgelotet und aus- der Wasserfall Hyeng-zhar vorgestellt, der gereizt hatte. DER ALGEBRAIST überzeugte eindrucksvollste Bestandteil der achten und jedoch wegen der Parallelen zum KULTUR- neunten Ebene Sursamens. Doch erst mit Universum und wegen des nicht durch den dem Fund von Artefakten in der namenlo- Inhalt gerechtfertigten Umfangs nicht kom- sen Stadt erweitert sich die Perspektive und plett. Freilich: DIE SPHÄREN sind nicht weni- nimmt geradezu kosmische Dimensionen ger umfangreich ... an. Das Handlungstempo steigert sich dra- DIE SPHÄREN ist nach BEDENKE PHLEBAS stisch, und im Mittelpunkt der Auseinander- (Heyne TB 4609 bzw. 8218, 1989 bzw. setzungen steht das Überleben der Schalen- 2002), DAS SPIEL AZAD (Heyne TB 4693, stehen die Nariscene, die wiederum von welt Sursamen. 1990), EINSATZ DER WAFFEN (Heyne TB den Morthanveld beaufsichtigt werden, die Diese Ausgewogenheit wirkt ausgespro- 4903, 1992), EXZESSION (Heyne TB 6392, der Kultur ebenbürtig sind. chen störend. Banks hat mit DIE SPHÄREN 2002), BLICKE WINDWÄRTS und der Kurzge- In der achten Ebene Sursamens wird der ein weiteres kosmisches Rätsel in den KUL- schichtensammlung EIN GESCHENK DER König der (menschlichen) Sarl, Nerieth TUR-Zyklus eingefügt (nach dem in EXZESSI- KULTUR (Heyne TB 4904, 1992) der siebte Hausk, im Krieg mit den Bewohnern der ON, allerdings ohne vergleichbare Belanglo- KULTUR-Roman. neunten Ebene, den Deldeyn, verwundet sigkeiten), dessen Möglichkeiten nicht aus- Der KULTUR-Zyklus ist in einer unbe- und von seinem engsten Vertrauten Mertis geschöpft werden. Der Zweck der Schalen- stimmten Zukunft angesiedelt. Die Kultur tyl Loesp getötet. Ferbin, der zweitälteste welten wird allenfalls angedeutet, aber nicht wird aus Menschen und KIs gebildet, die Sohn des Königs (der älteste fiel bereits bei offenbart. (Manchmal kann es sinnvoll sein, technologisch so weit fortgeschritten sind, früheren Kampfhandlungen), beobachtet die solche Geheimnisse nicht aufzudecken, um dass sie nur ihrer Selbstverwirklichung nach- Tat, flieht mit seinem Diener und verlässt Enttäuschungen zu vermeiden.) Auch sind gehen können, wenn sie wollen. Jedoch Sursamen, um Hilfe bei dem Mentor seines neue Spezies aufgetreten, für die die Bühne, fühlt sich die Kultur auch der Förderung Vaters zu suchen, der bei den Nariscene die das KULTUR-Universum bietet, groß weniger fortgeschrittener Zivilisationen ver- lebt. Der dritte Sohn des Königs, Oramen, genug ist. Eine Kürzung und Straffung, ins- pflichtet, wofür die Kontakt-Sektion und in schöpft nur langsam Verdacht gegen tyl besondere in den ersten zwei Dritteln des wiederum die „Besonderen Umstände“ Loesp. Erst in der neunten Ebene, in der er Romans sowie in den zahlreichen Beschrei- zuständig sind. Die Kontakt-Methoden sind die Erforschung einer uralten Stadt beauf- bungen und inneren Monologen, hätte DIE durchaus ambivalent, woraus ein Großteil sichtigt, die von dem gigantischen Wasser- SPHÄREN zum Positiven gereicht. der Konflikte in den Romanen resultiert. fall Hyeng-zhar freigespült werden, stellt er Armin Möhle, Wallenhorst Wegen der souveränen Beherrschung kos- mischer Sujets und seines brillanten Stils Jack McDevitt lässt sich Iain Banks als Erneuerer der Space Opera bezeichnen. Hexenkessel DIE SPHÄREN ist ein missverständlicher Titel, denn das Geschehen des Romans konzentriert sich auf eine einzige Sphäre, „Cauldron“, 2007, deutsche Erstausgabe, Nebenfigur in fünf Romanen des US-ameri- und zwar auf den Schalenplaneten Sursa- aus dem Amerikanischen von Frauke kanischen Autors Jack McDevitt, die eine sei- men. Eine Schalenwelt hat einen Umfang Meier, Bastei/Lübbe SFTB 24377, ISBN ner zwei Future Histories bilden. In GOTTES von 45.000 Kilometern, weist sechzehn 978-3-404-24377-8, 2008, 557 Seiten, MASCHINEN (Bastei/Lübbe-SFTB 24208, Ebenen auf, die verschiedenen Spezies 8+95. Coverzeichnung: Bob Eggleton. 1996), DIE SANDUHR GOTTES (Bastei/Lübbe- Lebensraum bieten (oder auch nicht) und ist SFTB 24231, 2001) und CHINDI (Bastei/ etwa eine Milliarde Jahre alt. Ursprünglich Wer erwartet hatte, dass der enttäu- Lübbe-SFTB 24328, 2002) ist sie die Pilotin existierten etwa 4.000 Schalenwelten, die schende Band ODYSSEE (Bastei/Lübbe-SFTB von Raumschiffen, die diverse außerirdische die Galaxis umgaben; bis auf ca. 1.200 wur- 24369, 2007) das Ende des Romanzyklus- Artefakte und Phänomene erforschen. In den sie zerstört. Sursamen wird von den Oct ses um die Raumpilotin Priscilla Hutchins OMEGA (Bastei/Lübbe SFTB 24341, 2003) und den Aultridia verwaltet, ohne jedoch in markiert hätte, wird von HEXENKESSEL eines agiert sie als Direktorin der Raumfahrtakade- die Angelegenheiten der Bewohner der Besseren belehrt. mie auf der Erde; die Rettung einer nicht- diversen Ebenen einzugreifen; über ihnen Priscilla Hutchins ist die Haupt- bzw. menschlichen Zivilisation vor den vernich- 10 FO 235 · 1/2009

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