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Experimentelle Längsschnittuntersuchung zur schreibmotorischen Entwicklung in der Grundschule. Mikromotorische Schreibdruckkurvenregistrierung bei unterschiedlichen Schreibübungsgeräten PDF

132 Pages·1979·3.891 MB·German
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FORSCHUNGSBERICHTE DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN Nr. 2ß32/Fachgruppe Medizin Herausgegeben vom Minister für Wissenschaft und Forschung Dr. phil. Arthur Schirmer (Dipl. -Psych. ) Institut für Psychologie der Rhein. -Westf. Techn. Hochschule Aachen Lehrstuhl I: Prof. Dr. Friedrich Steinwachs Experimentelle Längsschnittuntersuchung zur schreibmotorischen Entwicklung in der Grundschule. Mikromotorische Schreibdruckkurvenregistrierung bei unterschiedlichen Schreibübungsgeräten \Vestdeutscher Verlag 1979 CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Schirmer. Arthur: Experimentelle Langsschnittuntersuchung zur schreibmotorischen Entwicklung in der Grund schule : mikromotor. Schreibdruckkurvenre gistrierung bei unterschiedl. Schreibubungs geraten / Arthur Schirmer. - Opladen : West deutscher Verlag, 1979. (Forschungsberichte des Landes Nordrhein Westfalen ; Nr. 28)2 : Fachgruppe Medizin) ISBN 978-3-531-02832-3 ISBN 978-3-322-88204-2 (eBook) DOl 10.1007/978-3-322-88204-2 o 1979 by Westdeutscher Verlag GmbH, Oplaclen Gesamtherstellung: Westcleutscher Verlag Inhaltsverzeichnis Seite 1. Einleitung 1.1 Thematik der vorliegenden Arbeit 2. Jolethode 2.1 H~pothesen der Arbeit 2.1.1 Schrejbmaterial und direkter Einfluß 4 auf die Schreib~otorik 2.1.2 Schreibmaterial und seln ~influß auf 5 die Entwicklung der Schreibmotorik 2.1.3 Schreibanfangsmaterial und sein Einfluß 8 auf die Schrift 5. Versuchsplan 11 3.1 Die verwendeten Verfahren 23 5.1.1 jie elektrische Schrelbdruckreglstrier einrichtung nach Steinwachs 3.1.2 Bildertest 1 - 2 (BT 1-2) 25 5.1.3 Diagnostischer nechtschreibtest DRr 2 26 3.1.4 Erhebung von Sozial daten 3.1.5 Beurteilung der Schülerschriften 27 3.2 Darstellung des Untersuchungsverlaufs 28 3.3 Auswertung 35 4. Ergebnisse 41 4.1 Schrei bdruckkri terien der ~:essungen 48 1 - 12 4.1.1 Schreibzeit und 5chreibunterbrechungen 4.1.2 Schreibdruck 57 4.1. ) Druckstockungen innerhalb der Schreib 75 verlaufe 4.1.4 Kurvenverlaufe 80 4.1.5 Spontane Druckerhohungen 85 4.2 Schreibdruckkriterien der hessung B: 87 Rotation der Schreibmaterialien IV Seite 4.3 Schrift beurteilung 96 4./j DRT 2 : Gesamtfehler 99 5. Diskussion der Ergebisse 101 5.1 Schreibmotorische EntwicKlung der ersten bei den Grundschuljahre 5.c Schreibmotorische Entwicklung und 107 Schreibmaterial 5.3 Schriftbeurteilung 114 5.4 Rechtschreibleistung 115 6. Folgerungen 116 Literaturverzeichnis 119 1. Einleitung. Ausgangsüberlegung für die vorliegende Forschungsarbeit war die bislang noch nicht befriedigend geklärte Frage des Ein satzes zweckmäßiger Schreibgeräte in der Schreibanfangsphase bei Grundechülern, die Verwendungsdauer dieser Schreibgeräte auf der Grundlage entwicklungspsychophysiologischer Gesetz mäßigkeiten und der daraus resultierende Wechsel auf andere Schreibmaterialien. 1.1 Thematik der vorliegenden Arbeit Aus der jüngeren wissenschaftlichen Literatur zum Schreiblern prozeß und zur Entwicklung der Schreibmotorik geht hervor, daß Schreibenlernen nicht auf einfachen Reiz-Reaktions-Mechanismen beruht, sondern daß es sich um einen komplexen, stufenförmigen Prozeß handelt, dem ein einheitliches Lernziel vorgeschrieben ist, und in den der Faktor Schreibmaterial als Überträger einer Schreibbewegung auf die Unterlage unmitte~bar eingeht. Im Rahmen dieser Arbeit wurde untersucht, ob vom Schreibmaterial her unterschiedliche Ausgangsbedingungen (Filzstift-Papier I Griffel-Schiefertafel) bei gleicher Fortführungsbedingung (Füllhalter) von Einfluß auf Art und Verlauf der schreibmo torischen Entwicklung sind und welche Schlußfolgerungen sich daraus gegebenenfalls hinsichtlich dieser Bedingungen für den Schreibanfangsunterricht ableiten lassen. 2. Methode 2.1 Hypothesen der Arbeit Der derzeitige wissenschaftliche Stand der Schreibentwicklungs forschung in der ersten Lernphase lehrt, daß einerseits die - 2 - Wahl von Schreibübungsgeräten nicht willkürlich vorgenommen ~erden kann, sofern die motorischen und mikromotorischen Eigengesetzlichkeiten dieses Entwicklungsabschnitts berück sichtigt werden. Unter Bezugnahme auf die in seiner Unter suchung eingesetzten Schreibübungsgeräte schreibt EDELMANN (1972, s.83), " •.• , daß der ersten Phase des Schreibenlernens die Schreibmaterialien Tafel und Griffel angemessen sind und erst bei zunehmender Beschleunigung der Schreibbewegung in der zweiten Phase Heft und Bleistift als adäquat angesehen werden können. ~erden im Anfangsunterricht gleich Bleistift und Papier verwendet, so sind die Folgen ein anfänglich hohes Maß an Verkrampfung der Schreibhand, gefolgt von einer zu nehmenden Häufigkeit von Schriftentgleisungen. Jeder einzelnen Schreibentwicklungsstufe ist also, wie das schon STEI~ACHS/ TEUFFEL forderten, ein optimal geeignetes Schreibgerät zu zuordnen." Andererseits konnte in diese und frühere Unter suchungen nur eine begrenzte Auswahl von Schreibgeräten einbe zogen ~erden, wollte man eine Uberprüfung der beabsichtigten Fragestellungen in überschaubarem Rahmen halten. Nach dem Wissen des Autors liegen keine weiteren Untersuchungen vor, die sich im Bereich mikromotorischer Funktionsverläufe unter be sonderer Berücksichtigung der Schreibanfangs- und Fortführungs geräte Filzstift/Schiefertafel-Griffel/Füllfederhalter und deren Einsatzdauer systematisch mit den gegenseitigen Wechsel beziehungen dieser Materialien und der Mikromotorik befassen. In Anlehnung an die genannten Forschungsarbeiten wäre beispiels weise der Druckverlauf während der ersten drei Schulhalbjahre allgemein und sehr schematisiert wie in Abb. 1 darzustellen. D.h. ein hoher Anfangsdruck nimmt mit zunehmender Übung und Schreibgewandth~ kurvilinear ab und pegelt sich auf ein ge wisses Durchschnittsniveau ein. Auf Schreibunterbrechungen be zogen würde im Prinzip dasselbe gelten. Diese zentralen Tendenzen finden sich aber lediglich bei solchen Versuchspersonen (Vpn), bei denen von einer entwicklungsgemäßen Schreibprogrammierung über ein adäquates Schreibgerät ausgegangen werden kann. - 3 - Schr~b­ druck o 2 3 Schulhalbjahr Abb. 1: Schematischer Schreibdruckverlauf während der ersten drei Schulhalbjahre D.h., Vpn, a) die die Möglichkeiten der prägnanten Ausführung der ersten Schreibbewegung mit Schreibmaterialien mit hohem Reibungswiderstand haben, b) deren Schreibbewegung kontinuierlich verläuft, c) die während des Schreibens wenig motorische Verkrampfung und kaum Entgleisungstendenzen zeigen. - 4 - 2.1.1 Schreibmaterial und direkter Einfluß auf die Schreib motorik. Von den Auswirkungen des SChreibens auf Schiefertafel auf die Schreibmotorik von Grundschulkindern liegen bereits wesentliche Teilkenntnisse vor. In Anlehnung daran wird das Interesse ~u­ sät~lich auf Entwicklungsetappen gelenkt, die bisher nicht ex perimentell untersucht wurden und die zwischen den berücksichtig ten Zeitabschnitten liegen und darüberhinausgehen. Von den ma terialen Eigenschaften des Filzstifts ausgehend (indifferente Handhabe, relativ hohe Druckaufnahme, spürbarer Reibungswider stand auf Papier) kann nicht von einer deutlich anderen Schreib eigenschaft als bei weichem Griffel und Schiefertafel ausge gangen werden. Diesbezügliche Untersuchungen aber liegen hier über nicht vor. Hypothese 1: Die mikromotorischen Schreibdruckkriterien von Kindern, die ~u Beginn des Schreibenlernens mit Griffel auf Schiefertafel schreiben, unterschei den sich nicht bedeutsam von denjenigen der Kinder, die mit Filzstift schreiben. Geht man unter Bezugnahme auf STElm,ACHS/TEUFFEL und EDELMANN davon aus, daß längerfristige Beibehaltung von Schreibanfangs geräten mit hohem Reibungswiderstand und hoher Kraftaufnahme fähigkeit den Schreiblernprozess insgesamt günstiger beein flussen als Schreibmaterialien mit anderen Eigenschaften, bietet sich als Alternative zu Griffel und Schiefertafel auch hier der Filzstift an. Hypothese 2: Die mikromotorischen Schreibdruckkriterien von Kindern. die während eines wesentlichen Teils der ersten Schreiblernphase - bis 1 1/2 Jahre - kontinuierlich mit Griffel auf Schiefertafel schreiben, unterscheiden sich nicht bedeutsam von denjenigen der Kinder, die im gleichen Zeit raum den Filzstift verwenden. - 5 - Der Wechsel vom Schreibanfangs- auf ein -Fortführungsgerät wird i·n der Praxis in den meisten Fällen dann abrupt voll zogen, wenn spezifische Ereignisse während eines Schuljahres dazu Anlaß geben (Geburts-, Namenstage, Weihnachten usw.). Nahezu ausnahmslos kommt dann der Füllhalter zum Einsatz, dessen Gebrauch ohnehin in den ersten Grundschuljahren weit gehend angestrebt wird. Er hat andere materiale Eigenschaften, die unter Beachtung bestimmter Halte- und Führungsvorschriften nach Ansicht der Hersteller leichtes Schreiben unterstützen sollen. Dies müßte den physiologischen und motorischen Ent wicklungsverläufen und den schulischen Bemühungen um gelockerte, flüssige Schrift entgegenkommen. Ob diese anderen materialen Eigenschaften auch von Einfluß auf die Schreibmotorik und -mikromotorik sind oder nicht, kann bislang nur vermutet werden. Hierin liegt kein Widerspruch zu den Feststellungen von STEINViACHS/TEUFFEL bezüglich der Symptome der Schreib druckkurve beim Schreiben mit Ferterhaltern, denn die tech nische ~eiterentwicklung von Federschreibgeräten steht außer Frage. Auf Untersuchungen, die Auskünfte über einen bewegungs physiologisch begründetermaßen günstigen Zeitpunkt des Wechsels auf Füllfederhalter in der Scbreibübungsphase geben, kann sich die Grundschulpädagogik heute nicht berufen. Hypothese 3: Die Schreibdruckkurvensymptomatiken von Kindern, die vom Schreibanfangsmaterial nach kurzer Übungszeit -nach 1/2 Jahr- auf Füllfederhalter gewechselt haben, unterscheiden sich nicht be deutsam von denjenigen der Kinder, die Filzstift oder Schiefertafel und Griffel weiterhin verwenden. 2.1.2 Schreibmaterial und sein Einfluß auf die Entwicklung der Schreibmotorik. Unter diesem Gesichtspunkt werden zwei aktuelle Fragen der grundschulpädagogischen Praxis ab~esprochen. Erstens soll unter Verweis auf die Kontroverse Schiefertafel/Nicht-Schiefer- - 6 - tafel im Schreibanfangsstadium überprüft werden, ob das je verwendete Schreibanfangsgerät einen "Transfer" zeigt, wenn die Kinder das Schreibfortführungsgerät Füllhalter benützen, . d.h. ob mikromotorische Funktionsverläufe, beginnend unmittel bar nach den ersten grundlegenden Schreibübungen (nach 1/2 Jahr) bis Ende des zweiten Schuljahres, Aufschlüsse auf die Art der Schreiberstprogrammierung, bezogen auf das Schreib material, zulassen. Zu diesem Zweck müssen die unter gleichen Bedingungen (Füllhalter) entstendenen Schreibdruckkurven der Kinder herangezogen und beurteilt werden, die eingangs Griffel und Schiefertafel bzw. den Filzstift benutzten. Wegen der geringen Überein5timmun~ der pädagogischen Lehr meinungen im Hinblick auf längerfristige Auswirkungen unter schiedlicher Ausgangsbedingungen beim Schreiberstunterricht sind auch im folgenden die bezüglich der Fragestellung zu prüfenden Hypothesen als "Null-Hypothesen" formuliert. Hypothese 4: Die Kriterien der Schreibdruckkurven der Kinder, 'die nach den ersten grundlegenden Schreibübungen (nach 1/2 Jahr) den Füllhalter verwenden, sind, unabhängig von unterschiedlichen materialen Aus gangsbedingungen, nicht bedeutsam verschieden. Zweitens interessiert, ob unterschiedlich langer Gebrauch der ersten Sclireibübungsgeräte Filzstjft un1 ~chiefertafel/ Griffel die motorische und mikromotorische Entwicklung beein flußt. Eine Aussage darüber dient der Klärung, wie lange unter dem genannten Aspekt welches der untersuchten Schreib materialien in der Schulpraxis verwendet werden sollte. Dazu müssen Schreibdruckkurven beurteilt und analysiert werden, die unter gleichen schreibmaterialen Bedingungen auf genommen wurden, deren Ausgangsbedingungen jedoch entspreChend verschieden sind. Hypothese 5: Es zeigen sich keine bedeutsamen Unter~chiede der Schreibdruckkurvensymptome, wenn, unberück sichtigt der Art und der Einsatzdauer des ersten

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