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Die Scapula PDF

347 Pages·2015·65.674 MB·German
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Lars-J. Lehmann (Hrsg.) Die Scapula Fachübergreifende Diagnostik und Therapie scapulaassoziierter Verletzungen und Erkrankungen 1. Auflage Mit Beiträgen von: Carsten Englert, Regensburg; Julian Dexel, Dresden; Dietmar Dinter, Schwetzingen; Peter Habermeyer, Heidelberg; Andreas B. Imhoff, München; Philipp Kasten, Tübingen; Ralf Kinscherf, Marburg; Christian Kopkow, Dresden; David Krüger, Berlin; Hannes K. Kubo, Marburg; Lars-J. Lehmann, Karlsruhe; Petra Magosch, Heidelberg; Mohamed Moursy, Mannheim; Udo Obertacke, Mannheim; Miriam Reichert, Mannheim; Herbert Resch, Salzburg; Tim Saier, München; Markus Scheibel, Berlin; Dominik Schorn, Münster; Markus Schwarz, Mannheim; Dominik Seybold, Bochum; Jörn Steinbeck, Münster; Mark Tauber, München; Marcus Tonak, Mannheim Mit einem Geleitwort von: Prof. Dr. med. Peter Habermeyer, Heidelberg Zuschriften an: Elsevier GmbH, Urban & Fischer Verlag, Hackerbrücke 6, 80335 München Wichtiger Hinweis für den Benutzer Die Erkenntnisse in der Medizin unterliegen laufendem Wandel durch Forschung und klinische Erfahrun- gen. Herausgeber und Autoren dieses Werkes haben große Sorgfalt darauf verwendet, dass die in diesem Werk gemachten therapeutischen Angaben (insbesondere hinsichtlich Indikation, Dosierung und uner- wünschter Wirkungen) dem derzeitigen Wissensstand entsprechen. Das entbindet den Nutzer dieses Wer- kes aber nicht von der Verpflichtung, anhand weiterer schriftlicher Informationsquellen zu überprüfen, ob die dort gemachten Angaben von denen in diesem Werk abweichen, und seine Verordnung in eigener Ver- antwortung zu treffen. Für die Vollständigkeit und Auswahl der aufgeführten Medikamente übernimmt der Verlag keine Ge- währ. Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden in der Regel besonders kenntlich gemacht (®). Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann jedoch nicht automatisch geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detail- lierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de/ abrufbar. Alle Rechte vorbehalten 1. Auflage 2015 © Elsevier GmbH, München Der Urban & Fischer Verlag ist ein Imprint der Elsevier GmbH. 15 16 17 18 19 5 4 3 2 1 Für Copyright in Bezug auf das verwendete Bildmaterial siehe Abbildungsnachweis. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der en- gen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Ver- arbeitung in elektronischen Systemen. Um den Textfluss nicht zu stören, wurde bei Patienten und Berufsbezeichnungen die grammatikalisch mas- kuline Form gewählt. Selbstverständlich sind in diesen Fällen immer Frauen und Männer gemeint. Planung und Lektorat: Dr. Constance Spring, Dr. Andrea Beilmann, Alexandra Frntic, Bettina Lunk Redaktion: Doris Tiu, Bonn Herstellung: Elisabeth Märtz Satz: abavo GmbH, Buchloe/Deutschland; TnQ, Chennai/Indien Druck und Bindung: Printer Trento, Italien Umschlaggestaltung: Spiesz Design, Neu-Ulm ISBN Print 978-3-437-24256-4 ISBN e-Book 978-3-437-18829-9 Aktuelle Informationen finden Sie im Internet unter www.elsevier.de und www.elsevier.com Geleitwort Nachdem sich in den letzten Dekaden die Schulterchirurgie als Subspezialität im zusammenge- fundenen Fach der Orthopädie und Unfallchirurgie etablieren konnte, rückt nun vermehrt und unter unterschiedlichen Fragestellungen die Scapula – nicht nur für den Schulterchirurgen – in ein zunehmendes Interesse. Umso erstaunlicher muss man zur Kenntnis nehmen, dass bislang keine einzige Monografie zu dieser komplexen und hochinteressanten gebietsübergreifenden Thematik existiert. Prof. Lehmann ist es nun in dankenswerter Weise erstmalig gelungen, diese Lücke zu schließen. Dabei fällt besonders auf, dass er sich nicht auf sein Spezialgebiet – die Schulterchirurgie – redu- ziert, sondern die Scapula als gesamtes Organ fächerübergreifend darstellt und somit beim Lesen ein vollständiges und „rundes“ Bild entsteht. Er konnte dazu einen Kreis namhafter Experten gewinnen, die auf der Basis der zur Verfügung stehenden Literatur einen vollständigen Überblick zur Scapula vermitteln konnten. Anatomie, Biomechanik, klinische und bildgebende Untersuchung sowie operative Zugangswege bilden die Grundlagen, auf deren Basis anschließend von der Scapuladyskinesie und den neuro- muskulären Pathologien über das Thoraxtrauma und die Scapulafrakturen bis hin zu den AC-Ge- lenkspathologien und den scapulothorakalen Tumoren das gesamte Spektrum „rund um die Sca- pula“ abgedeckt wird. Ich freue mich sehr, dass es meinem früheren Mitarbeiter gelungen ist, erstmalig ein Standard- werk zur Scapula zu etablieren, um die Bedeutung und das Wissen noch mehr als bisher auf dieses wichtige Verbindungselement zwischen Rumpf und Extremität zu richten. Didaktisch gut aufgebaut, mit guter Bildausstattung und mit der Erfahrung der Experten legt Prof. Lehmann dem Leser ein grundlegendes Werk zum Verständnis und zur Chirurgie der Scapula vor, das wohl aufgrund der Komplexität bisher noch im Regal der Unfallchirurgen und Orthopä- den gefehlt hat. Heidelberg, im Sommer 2014 Prof. Dr. Peter Habermeyer Vorwort Entwicklungsgeschichtlich ist es weniger der aufrechte Gang, der den Menschen aus biomechanischer Sicht ausmacht, als vielmehr die einzigartige Drehung der Scapula hinter den Thorax. Hierdurch wird das Schultergelenk freigegeben und der Mensch als „schaffender Mensch“, als Homo faber, definiert. Heute ist die Scapula das entscheidende Verbindungselement zwischen Rumpf und Extremität und macht einen Großteil der Schultergelenksbeweglichkeit aus. Diese Kombination aus glenohumeralem und skapulothorakalem Bewegungsmuster ist jedoch weit fragiler als bislang angenommen und die exakte Rolle der Scapula ist dabei in vielen klini- schen Situationen missverstanden. Neuromuskuläre Störungen können zu unwillkürlichen Positionsinstabilitäten der Scapula füh- ren und Instabilitäten des Schultergelenkes hervorrufen. Scapuladyskinesien auf dem Boden von Rotatorenmanschettendefekten oder nach konservativer Therapie von Pathologien des Akromiohumeralgelenks „befeuern“ die Diskussionen um Versor- gungsstrategien neu. Neben diesen klassischen Fragestellungen der „Schulterchirurgie“ stellt die Scapula als Verbin- dungsglied zwischen Rumpf und Extremität z. B. auch einen wichtigen Prädiktor beim Thorax- trauma dar. Entwicklungsbiologisch ging die Scapula durch die Drehung hinter den Körper und den aufrechten Gang als urzeitlicher „Panzer“ zum Schutz des Thorax verloren. Frakturen des Scapulahalses führen im schlimmsten Fall zu funktionellen Amputationen der Extremität. Angeborene und erworbene Fehlbildungen wie der Scapulahochstand beschäftigen den Kinderor- thopäden, geburtstraumatische Plexusläsionen erfordern ein multidisziplinäres Zusammenspiel aus Geburtshilfe, Neurochirurgie und Orthopädie. Scapulatumoren beschäftigen in gleicher Weise Thoraxchirurgen und Orthopäden. Für eine komplette und umfassende Auseinandersetzung mit Verletzungen und Erkrankungen der Scapula fehlt bis dato eine Monografie, die dieses Thema fachübergreifend und praxisnah ab- handelt. Die diesbezüglich erforderliche und notwendige Fachliteratur ließ sich bislang nur über Einzelpublikationen gewinnen. Motiviert durch ein zunehmendes Interesse an der besonderen Funktion der Scapula und bestä- tigt durch das Interesse meiner Mitautoren, entstand nun dieses Werk. Ziel war daher eine aktuelle Standortbestimmung in Diagnostik und Therapie auf der Basis der zur Verfügung stehenden Literatur, die gleichermaßen für den Schulterchirurgen wie auch für den konservativ tätigen Orthopäden, den Thoraxchirurgen, Tumorchirurgen sowie den Pädiater im Umgang mit den geburtstraumatischen Plexusläsionen hilfreich sein soll. Ich danke den Autoren, die mit ihrer Expertise dazu beigetragen haben, dieses Buch zu realisieren. Unterstützung und Hilfe fand ich jederzeit bei Frau Dr. Constance Spring und Frau Dr. Andrea Beilmann vom Verlag Elsevier Urban & Fischer. Sie waren mir stete Ansprechpartner und haben die Fertigstellung mit Energie und Geduld begleitet. Jedes Buch lebt von und durch die Leser – die Erstauflage eines neuen Buches ist naturgemäß „unvoll- ständig“. Schon die Auseinandersetzung mit der Thematik führte in der Phase der Erstellung zu vie- len weiteren Aspekten und Ideen „rund um die Scapula“, die noch keine Erwähnung finden konnten. Diesbezüglich wäre ich für Rückmeldungen aus dem Leserkreis dankbar. Ich hoffe, dieses Buch kann als Basis für eine weitere Auseinandersetzung mit der Scapula dienen, und wünsche viel Freude beim Lesen. Karlsruhe, im Sommer 2014 Prof. Dr. Lars-J. Lehmann Adressen Herausgeber Prof. Dr. med. Philip Kasten Orthopädisch chirurgisches Zentrum Wilhelmstr. 134 Prof. Dr. med. Lars-Johannes Lehmann 72074 Tübingen Ärztlicher Direktor der Klinik für Unfall- und Handchirurgie, Sportmedizin Prof. Dr. med. Ralf Kinscherf St. Vincentius-Kliniken gemeinnützige Akti- Philipps-Universität Marburg engesellschaft Institut für Anatomie und Zellbiologie Südendstr. 32 Robert-Koch-Str. 8 76137 Karlsruhe 35037 Marburg Christian Kopkow Autoren Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheits- Dr. med. Julian Dexel versorgung Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Fetscherstr. 74 UniversitätsCentrum für Orthopädie und 01307 Dresden Unfallchirurgie Fetscherstr. 74 David Krüger 01307 Dresden Charité Berlin Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie Prof. Dr. med. Dietmar Dinter Klinik für Orthopädie Radiologie Schwetzingen Augustenburger Platz 1 Bodelschwinghstr. 10 13353 Berlin 68723 Schwetzingen Dr. med. Hannes Kenji Kubo Priv.-Doz. Dr. med. Carsten Englert Philipps-Universität Marburg Burgfriedenweg 38 Robert-Koch-Str. 8 93051 Regensburg 35037 Marburg Prof. Dr. med. Peter Habermeyer Dr. med. Petra Magosch ATOS Klinik GmbH & Co. KG ATOS Klinik GmbH & Co. KG Bismarckstr. 9–15 Abt. Schulter- u. Ellenbogenchirurgie 69115 Heidelberg Bismarckstr. 9–15 69115 Heidelberg Prof. Dr. med. Andreas B. Imhoff Klinikum rechts der Isar der TU Dr. med. Mohamed Moursy Abteilung für Sportorthopädie Universitätsmedizin Mannheim Ismaninger Str. 22 Orthopädisch-Unfallchirurgisches Zentrum 81675 München Theodor-Kutzer-Ufer 1–3 68167 Mannheim vi Adressen Prof. Dr. med. Udo Obertacke Prof. Dr. med. Markus L. R. Schwarz Universitätsmedizin Mannheim Universitätsmedizin Mannheim Klinik für Unfallchirurgie Orthopädisch-Unfallchirurgisches Zentrum Theodor-Kutzer-Ufer 1–3 Theodor-Kutzer-Ufer 1–3 68167 Mannheim 68167 Mannheim Miriam Reichert Priv.-Doz. Dr. med. Dominik Seybold Universitätsmedizin Mannheim Berufsgenossenschaftliches Institut für Radiologie Universitätsklinikum Bergmannsheil GmbH Theodor-Kutzer-Ufer 1–3 Bürkle-de-la-Camp-Platz 1 68167 Mannheim 44789 Bochum Prof. Dr. med. Herbert Resch Prof. Dr. med. Jörn Steinbeck Landeskrankenhaus Salzburg Orthopädische Praxisklinik Universitätsklinik für Unfallchirurgie und Von-Vincke-Str. 14 Sporttraumatologie 48143 Münster Müllner Hauptstr. 48 5020 Salzburg Priv.-Doz. Dr. med. Mark Tauber Österreich ATOS Klinik GmbH & Co. KG Abt. Schulter- u. Ellbogenchirurgie Dr. med. Tim Saier Effnerstr. 38 Klinikum rechts der Isar der TU 81925 München Poliklinik für Sportorthopädie Ismaninger Str. 69 Dr. med. Marcus Tonak 81675 München Universitätsmedizin Mannheim Orthopädisch-Unfallchirurgisches Prof. Dr. med. Markus Scheibel Zentrum Charité Berlin Theodor-Kutzer-Ufer 1–3 Campus Virchow-Klinikum 68167 Mannheim Augustenburger Platz 1 13353 Berlin Dr. med. Dominik Schorn Universitätsklinikum Klinik f. Allgemeine Orthopädie und Tumor- therapie Albert-Schweitzer-Campus 1 48149 Münster Abbildungsnachweis Der Verweis auf die jeweilige Abbildungsquelle G270 K asten P, Kopkow C, Dexel J. Die befindet sich bei allen Abbildungen im Werk schmerzhafte Werferschulter: am Ende des Legendentextes in eckigen evidenzbasiertes Übungsprogramm Klammern. Alle nicht besonders gekennzeich- bei Skapuladyskinesie. Obere neten Grafiken und Abbildungen © Elsevier Extremität 2013;8:164–9. GmbH, München. L108 R üdiger Himmelhan, Heidelberg. E347–09 M oore KL, Persaud TVN, Torchia L126 K atja Dalkowski, Erlangen. M. The Developing Human. 9th ed. L230 H arald Konopatzki, Heidelberg. Elsevier Saunders, 2012. M862 Prof. Dr. med. Ralf Kinscherf, E465 R ockwood C et al. The Shoulder. Philipps-Universität Marburg, 4th ed. Elsevier Saunders, 2004. Institut für Anatomie und (Courtesy of Louis Bigliani, MD). Zellbiologie. E580 D rake R, Vogl AW, Mitchell AWM. M863 Dr. med. Petra Magosch, Gray’s Anatomy for Students. 2nd ed. Heidelberg. Churchill Livingstone Elsevier, 2010. M864 Dr. med. Tim Saier, Klinikum rechts F657 T illmann B, Tichy P. Functional der Isar der TU, Poliklinik für anatomy of the shoulder. Sportorthopädie, München. Unfallchirurg 1986;89(9):389–97. M865 Dr. med. Marcus Tonak, F658 F orte FC et al. Scapular kinematics Orthopädisch-Unfallchirurgisches and scapulohumeral rhythm during Zentrum, Universitätsmedizin resisted shoulder abduction – Mannheim, Medizinische Fakultät implications for clinical practice. Mannheim der Universität Phys Ther Sport. 2009;10(3):105–11. Heidelberg. F659 E nglert C, Kinner B. M866 PD Dr. med. Dominik Extraartikuläre Skapula- und Seybold, Universitätsklinikum Skapulafortsatzfrakturen. Obere Bergmannsheil, Essen. Extremität 2013;8:71–7. M867 Prof. Dr. med. Markus Scheibel, F660 L ehmann L-J, Detzel T, Obertacke U. Centrum für Muskuloskeletale Skapulafrakturen. Obere Extremität Chirurgie, Charité 2013;8:63–70. Universitätsmedizin Berlin (CMSC), F661 T auber M et al. Direct pectoralis Charité-Universitätsmedizin, Berlin. major muscle transfer for dynamic M868 Prof. Dr. med. Lars-J. Lehmann, stabilization of scapular winging. J Klinik für Unfall- und Shoulder Elbow Surg 2008;17 Handchirurgie, Sportmedizin, St. (1 Suppl):29S–34S. Vincentius-Kliniken; Karlsruhe. F662 S afran MR. Nerve injury about M887 Prof. Dr. med. Markus-L. Schwarz, the shoulder in athletes, part Universitätsmedizin Mannheim, 1: suprascapular nerve and Orthopädisch-Unfallchirurgisches axillary nerve. Am J Sports Med. Zentrum. 2004;32(3):803–19. R115–04 H abermeyer P. Schulterchirurgie. F663 Costouros JG et al. Reversal of 4. Aufl. Elsevier GmbH, Urban & suprascapular neuropathy following Fischer, 2010. arthroscopic repair of massive S007-1-19 S taubesand J. Sobotta – Atlas der supraspinatus and infraspinatus Anatomie, Band 1. 19. Aufl. Urban rotator cuff tears. Arthroscopy & Schwarzenberg, 1988. 2007:23(11):1152–61. S007-1-23 P aulsen F, Waschke J. Sobotta – G266 R ockwood C et al. The Shoulder. Atlas der Anatomie des Menschen, 3rd ed. Elsevier Saunders, 1990. Band 1. 23. Aufl. 2010. G267 K essler MA, Kuster MS. T725 I nstitut für Klinische Radiologie Verletzungen und Erkrankungen und Nuklearmedizin, des Schultergelenkes – Einteilung – Universitätsmedizin Mannheim. Typen – Stadien. Hans Marseille W897 EFORT Verlag GmbH, München, 2006. 1 Entwicklungsbiologie Hannes Kubo und Ralf Kinscherf Die Entwicklung der oberen Extremität beginnt in der 4. Woche, ausgehend von der lateralen Rumpfwand des Fetus. Das Ektoderm der Seitenplatte verdickt sich hier zur epithelialen Randleiste (auch Wolff-Leiste) und induziert im darunter liegenden Mesenchym eine Zellverdichtung, aus der sich Knorpel, Knochen, Gelenke und der Bindegewebs- und Stützapparat entwickeln. Die Muskeln der oberen Extremität wandern aus den Somiten („Urwirbeln“) ein (› Abb. 1.1). Gesteuert wird die Entwicklung durch verschiedene Faktoren. Die homöotischen Gene (HOX- Gene) A, B, C und D induzieren u. a. die Freisetzung von Wachstumsfaktoren wie FGFs (Fibro- blast Growth Factors) und Mitgliedern der transformierenden Wachstumsfaktor- beta(Transforming Growth Factor-β; TGF-β)-Superfamilie (vor allem BMPs, Bone Morphogene- tic Proteins) sowie Signalproteinen wie den Hh-Proteinen (Hedgehog-Proteine) und Wnt-Protei- nen (Wingless-Proteine) [4]. Diese steuern Organgestaltung und Wachstumsrichtungen. Nach der Geburt unterhalten STH (Somatotropin, hGH – Human Growth Hormone), T und T das 3 4 weitere Längen- und Größenwachstum. Die Geschlechtshormone leiten dann durch Schluss der Epiphysenfugen den Abschluss des Wachstums ein. Die Scapula entwickelt sich aus einer anfangs knorpeligen Vorstufe, die aus Mesenchymzellen hervorgeht. Die knorpelige Anlage wird dann in Knochen umgebaut (enchondrale Ossifikation). Die Bildung der Knorpelanlage der Scapula beginnt ab der 4. Woche, der erste (primäre) Ossifika- tionskern im Korpus entsteht ab der 8. Woche. Sekundäre Knochenkerne bilden sich post partum in den Apophysen (› Tab. 1.1 und › Abb. 1.2). Weitere sekundäre Knochenkerne entwickeln sich ab dem 17. Lebensjahr im Korpus im Bereich des Margo medialis und Angulus inferior. Die Epiphysenfugen verlaufen entlang des Margo medi- Ossa carpi mesenchymale Anlage der Ektoderm Unterarmknochen Humerus Radius a Randleiste b c Ulna Scapula Carpus lockeres Mesenchym Phalangen dichtes Mesenchym Humerus Radius Knorpel Ulna d Ektoderm Metacarpalia Abb. 1.1 Entwicklung der knorpeligen Vorstufen der Knochen der oberen Extremität in der 4.–8. Woche. [E347–09] Die Scapula. http://dx.doi.org/10.1016/B978-3-437-24256-4.00001-6 Copyright © 2015 Elsevier GmbH. All rights reserved. 4 Die Scapula Tab. 1.1 Sekundäre Knochenkerne der Scapula; # = Fraktur. Ort Beginn der Ossifikation Processus coraco- 1. Korpus 1. Lebensjahr ideus 2. Infrakorakoid (an der Bildung der Cavitas 11. Lebensjahr (bis zu 3 Stück) glenoidale beteiligt) 3. Apex (variabel), kann # vortäuschen 15.–16. Lebensjahr Acromion Korpus in 1–15 % eigenständiger Knochen 15.–16. Lebensjahr (bis zu 2 Stück) (Mudge et al., 1984). geschlechtliche (m: 8,5 %, w: 4,9 %) und ethnische (weiß: 5,8 %, farbig: 13,2 %) Unterschiede [5], kann # vortäuschen Collum scapulae 1. lateral 15. Lebensjahr (2 Stück) 2. Tuberculum supraglenoidale 15. Lebensjahr Abb. 1.2 Sekundäre Knochenkerne und Epi- physenfugen der Sca- pula; links die Knochen- kerne und rechts die Epiphysenfugen. [M862] alis und Angulus inferior, im Collum scapulae, im Acromion und Processus coracoideus. Die Zeit der Synostosen liegt zwischen dem 18. und 25. Lebensjahr (› Abb. 1.2). Literatur [1] Atoun, E., van Tongel, A., Narvani, A., Rath, E., Sforza, G., Levy, O. (2012) Arthroscopically assisted internal fixation of the symptomatic unstable os acromiale with absorbable screws. J Shoulder Elbow Surg. 2012 Dec;21(12):1.740–5. [2] Edelson, J., Zuckerman, J., Hershkovitz, I., (1993) Os acromiale: anatomy and surgical implications. J Bone Joint Surg Br 1993;75:551–5. [3] Kurtz, C., Humble, B., Rodosky, M., Sekiya, J. (2006) Symptomatic os acromiale. J Am Acad Orthop Surg 2006;14:12–9. [4] Rohen, J., Lütjen-Drecoll, E. (2012) Funktionelle Embryologie, Lehrbuch, 4. Auflage. Schattauer-Verlag. [5] Sammarco, V. (2000) Os acromiale: frequency, anatomy, and clinical implications. J Bone Joint Surg Am 2000;82:394–400. Abbildungsnachweis [E347–09] Moore KL, Persaud TVN, Torchia M. The Developing Human. 9th ed. Elsevier Saunders, 2012. [M862] P rof. Dr. med. Ralf Kinscherf, Philipps-Universität Marburg, Institut für Anatomie und Zellbiologie. 2 Anatomie Hannes Kubo und Ralf Kinscherf 2.1 Morphologie und Topografie der Scapula 5 2.1.1 Knöcherne Strukturen 5 2.1.2 Muskuläre Strukturen 7 Schultergürtelmuskulatur (vom Rumpf zur Scapula) 7 Schultergelenksmuskulatur (von der Scapula zum Humerus) 8 2.2 Periskapuläre Artikulationen 12 2.2.1 Articulatio humeri (Art. glenohumeralis) 12 2.2.2 Articulatio acromioclavicularis (Schultereckgelenk) 13 2.2.3 Nebengelenke 14 2.3 Periskapuläre Bursen 14 2.4 Gefäß- und Nervensystem 15 2.4.1 Gefäßsystem 15 2.4.2 Nervensystem 15 2.5 Topografie 17 2.5.1 Ventral 17 2.5.2 Dorsal 19 2.1 Morphologie und Topografie der Scapula 2.1.1 K nöcherne Strukturen Die dreieckige Scapula besteht aus 2 Seiten: der leicht konkaven Facies costalis und der leicht kon- vexen Facies posterior. Die Facies costalis beinhaltet die Fossa subscapularis; die Facies posterior ist durch die Spina scapulae in die Fossa supraspinata und Fossa infraspinata unterteilt (› Abb. 1.3). Des Weiteren besitzt die Scapula 3 Ränder: den Margo lateralis, den Margo medialis und den Mar- go superior. Letzterer hat medial der Wurzel des Processus coracoideus die Incisura scapulae, durch die der N. suprascapularis zieht. Nach oben ist die Incisura scapulae durch das Lig. trans- versum scapulae superius abgeschlossen. Bei Verknöcherung des Ligaments und Bildung des Fo- ramen scapulae kann es zu einer Kompression des N. suprascapularis und zu einem Incisura- scapulae-Syndrom (› Kap. 10.1) kommen. Nach oben und unten wird die Scapula durch den Angulus superior bzw. inferior abgeschlossen, nach lateral endet die Scapula über das Collum scapulae in der Cavitas glenoidalis (Angulus late- ralis). Die Scapula. http://dx.doi.org/10.1016/B978-3-437-24256-4.00002-8 Copyright © 2015 Elsevier GmbH. 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