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Der Traum von Arden PDF

266 Pages·2016·3.12 MB·German
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Edith Nesbit Der Traum von Arden Deutsch von Sybil Gräfin Schönfeldt Zeichnungen von Haidrun Gschwind Cecilie Dressler Verlag Hamburg Von anderen phantastischen Abenteuern erzählt Edith Nesbit in den Dressler Kinder-Klassiker-Bänden: Die Kinder von Arden Der verzauberte Garten Das verzauberte Schloß © Cecilie Dressler Verlag, Hamburg 1988 Alle Rechte vorbehalten Die deutsche Ausgabe erschien erstmals 1960 im Cecilie Dressler Verlag, Berlin Die englische Ausgabe erschien erstmals 1923 unter dem Titel Harding's Luck bei T. Fisher Unwin Ltd. Deutsch von Sybil Gräfin Schönfeldt Titelbild von Tilman Michalski Zeichnungen von Haidrun Gschwind Einbandgestaltung: Manfred Limmroth Gesamtherstellung: Clausen &c Bosse, Leck Printed in Germany 1993 Scan by Brrazo 05/2005 ISBN 3-7915-3510-2 Inhalt Das Glöckchen und die Mondblumen Der Einbruch Die Flucht Der Zauber Die geschnitzte Dose Der vergrabene Schatz Die Verschwörung Die Heimkehr Die Wende Die edle Tat Der Lord von Arden Ausklang Nachwort Das Glöckchen und die Mondblumen Dickie wohnte in New Cross – das ist ein Vorort von London – in einem kleinen häßlichen Haus, das zwischen anderen kleinen häßlichen Häusern am Hang eines sanften Hügels lag. Früher einmal hatten sich hier fruchtbare Felder zum Fluß hinabgesenkt, und inmitten duftender Blumenbeete und üppiger Obstgärten hatten die prächtigen Besitzungen der reichen Deptford-Kaufleute gelegen. Doch die grünen Felder und Parkanlagen waren von der sich mächtig ausdehnenden Stadt verschluckt worden, und jetzt gab es hier nur noch das schmutzige Pflasterbraun der Straßen und das verwaschene Klinkergelb der Häuser. Zu jedem der schmalen Häuser gehörte ein winziger Hinterhof, den die Bewohner ›Garten‹ nannten, und einige dieser kleinen Vierecke waren auch tatsächlich liebevoll bepflanzt und gepflegt, aber von der Straße aus war davon wenig zu sehen. Dort allerdings, wo Dickie mit seiner Tante wohnte, wuchs kein Baum und kein Strauch. Hinter dem Haus gab es nur Abfall und die verrotteten Reste eines ehemaligen Kaninchenstalles, der freilich schon lange nicht mehr bewohnt gewesen war. Aber Dickie wußte, wie Kaninchen aussahen, denn einmal hatte ein Junge eines mit in die 7 Schule gebracht. Er hatte das braune weiche Geschöpf fest in seine Jacke geknöpft eingeschummelt, und Dickie durfte es ein paar glückliche Augenblicke lang halten. Seither liebte und hütete er den alten Stall wie einen Schatz, und als seine Tante die kümmerlichen Überbleibsel des alten Verschlages eines Tages an einen Lumpensammler verkaufte, war Dickie fast so unglücklich, als ob in dem Stall wirklich kleine lebendige Kaninchen gehaust hätten... Mit diesem Verkauf beginnt die Geschichte von Dick Harding. Denn nachdem er an diesem Tag seiner Tante voller Wut »Du Biest!« ins Gesicht geschrien und mit seiner schmutzigen Faust nach ihr gestoßen hatte, bekam er eine Tracht Prügel und wurde in den verwaisten Hinterhof gesperrt, damit er »wieder zur Besinnung käme«, wie seine Tante sich ausdrückte. Der Junge warf sich verzweifelt und wütend auf den lehmigen Boden, weinte und krümmte sich vor lauter Jammer und Schmerzen und wünschte inbrünstig tausend Dinge, die nie in Erfüllung gehen würden. »Wo brennt's denn?« fragte plötzlich der Mann von nebenan und beugte sich über den Zaun. »Hat sie dir die Hammelbeine langgezogen?« »Der Kaninchenstall ist weg«, schluchzte Dickie. »Na und? Der war doch leer!« »Ich wollte ihn aber behalten!« jammerte der Junge. »Hat Platz gegeben«, stellte Mr. Baxter sachlich fest und stützte sich gedankenvoll auf seinen Spaten. Es war Sonnabendnachmittag, und dem Nachbargarten war die Sorgfalt anzumerken, mit der er gepflegt wurde. Narzissen 8 hoben im verstaubten Rasen ihre Köpfe, gelbe Himmelschlüssel blühten, und neben der Wassertonne prangte eine Laube. »Na los, Freundchen, hör auf zu heulen! Zum Donnerwetter, wie soll ich denn meinen Garten zu Ende umgraben, wenn du hier wie ein Verrückter rumlamentierst? Raff dich auf, trab in die Küche und frag deine Tante, ob sie was dagegen hat, wenn ich ihr den Garten ein bißchen zurechtmache. Ich find schon mal zwischendurch 'ne freie Stunde. Du hättest doch auch Spaß daran, was?« »Nicht die Spur«, murmelte Dickie bockig, stand aber auf und schlich ins Haus. »Na«, sagte seine Tante höhnisch, »bist du wieder vernünftig geworden? Schreib dir's hinter die Ohren, Bürschchen: Das war das letzte Mal, daß du mir so gekommen bist!« Der Junge richtete mürrisch seinen Auftrag aus und kehrte mit ihrer Antwort in den Hof zurück. »Sie sagt, daß sie keine Zeit zu vertrödeln hat. Aber wenn Sie welche hätten, wär's ihr egal, was Sie damit anfingen.« Mr. Baxter kletterte über den Zaun und stieß seinen Spaten energisch in die Erde. »Knochentrocken! Aber das macht nichts. Wir graben erst einmal ordentlich um. Ein paar Pflanzen und 'n bißchen Samen treiben wir dann schon auf, und zum Schluß werden wir den Park hier nicht wiedererkennen.« »Ich hab einen halben Penny«, verkündete Dickie stolz. 9 »Gut. Ich leg noch einen halben drauf, und dann stiefelst du los und kaufst Samen.« Dickie machte sich auf den Weg. Es ging langsam, denn er war lahm. Und er war lahm, weil ihn seine Tante hatte hinfallen lassen, als er noch ganz klein war. Sie hatte Dick nach dem Tode seines Vaters bei sich behalten und aufgezogen, obwohl sie gar nicht seine richtige Tante war – sie wohnte damals nur zufällig im selben Haus. Sie hatte ihm aus einem ausgedienten Besen eine Krücke zurechtgebastelt; damit konnte er sich trotz seines lahmen Beines ganz gut behelfen. Er hinkte zum Laden des Getreidehändlers, einem wahrhaft verlockenden Laden, in dem es aufregend roch. An den Wänden zogen sich viele kleine Schubladen mit viereckigen Schildern entlang, in denen Raps, Hanf, Hirse, Senfsamen und anderes Getreide aufbewahrt wurden, und darüber hingen Bilder der Tiere, die mit den hier feilgebotenen Futtermitteln ernährt werden sollten. Am schönsten war ein Papagei in einem unwahrscheinlich glänzenden, in allen Farben des Regenbogens schimmernden Federkleid. Vom Plakat herab blinzelte er mit aufreizend schwarzen Augen, die allein durch die vorzüglichen Eigenschaften von Perrokets künstlichem Vogelsamen so blank und schwarz funkelnd geworden waren. »Geben Sie mir bitte von dem da!« verlangte Dickie. Er lehnte gegen den Ladentisch und deutete mit seinem 10

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