Die ZMK online – www.zmk-aktuell.de Zahnheilkunde | Management | Kultur Ausgabe 9 29. Jahrgang September 2013 ISSN 1862-0914 E12169 8,– Euro Zahnheilkunde Bestimmung der tatsächlichen Licht- dosis bei der Polymerisation Management Mehr Spielraum für Mitarbeiterrabatte Kultur Schlosshotel Hugenpoet – ein inspirierend magischer Ort im Ruhrgebiet Spitta Verlag GmbH & Co. KG | Postfach 10 09 63 | 72309 Balingen Titelvorschlag_1_9 2013.indd 1 13.09.13 14:01 DRUCKLUFT | ABSAUGUNG | BILDGEBUNG | ZAHNERHALTUNG | HYGIENE DAS BESTE ist eine sanfte Parodontaltherapie ohne Zähne klappern Initial Recall Periimplantitis zur Animation Der Vector Paro Pro – Einer für alles. Das Vector Prinzip: Die nachweislich* sanfte und schonendste Parodontaltherapie • Einzigartiges Arbeiten parallel zur Wurzel- oberfläche durch patentierte lineare Schwingungsumlenkung • Initial-, Erhaltungs- und Periimplantitistherapie mit nur einem Gerät. Mehr unter www.duerrdental.com *s. Studie: A. Braun, F. Krause, G. Hahn, M. Frentzen: Subjektive Schmerzempfindungen bei der parodontalen Behandlung, Quintessenz 53, 7, 749-754 (2002) AZ_DasBeste_VectorParo_210x280_ZMK_RZ.indd 1 29.08.13 13:13 Editorial Von der Globalisierung und der Lichtpolymerisation nehmbarer Arbeiten. Es gibt – und das wird auch erst ein- mal so bleiben – einfach zu viele Indikationen, bei denen ich den Menschen, der die Arbeit erstellt, vor der Haustür oder noch besser in der Praxis brauche, damit die individuelle Farbgestaltung optimal am Patienten adaptiert werden kann. Vielleicht nimmt uns dies in späteren Jahren eine foto- optische Erfassungstechnik ab, aber bis dahin ist es noch ein langer Weg. Mich hat diesen Sommer ein Zahntechnikermeister vom Bahnhof zu einer Fortbildungsveranstaltung in seinem Labor Prof. Dr. Claus-Peter Ernst abgeholt. Natürlich war auf der Autofahrt die Tchibo-Card das Thema. Gewundert hat mich nur, dass er mich in einem Toyota abgeholt hat und nicht in einem Volkswagen. Autos Über die Globalisierung und deren Probleme wird an vielen aus Asien zu fahren ist anscheinend okay, asiatische Prothe- Fronten diskutiert: Können die Äpfel aus Neuseeland wirk- sen zu tragen dagegen nicht. Ich weiß nicht, ob alle Zahn- lich mit weniger CO-Ausstoß pro Apfel von Neuseeland techniker mit Lufthansa in den Urlaub fliegen und nicht mit 2 nach Hamburg transportiert werden als die regionalen von Ryanair, zu Hause einen Miele-Kühlschrank anstelle eines Stadecken-Elsheim zum Mainzer Wochenmarkt? Es mag Samsung-Gerätes und einen Loewe-Fernseher anstelle des schon sein, dass der Container-Mega-Frachter pro Gramm LG-Modells stehen haben. Die Liste ließe sich noch unendlich Ladung weniger ausstößt als der alte Diesel-Lkw des Bauern fortsetzen. Warum ist es der Fernseher von LG und nicht vom Lande. Aber auch bei der Distanz? Neben der ständigen der von Loewe? Weil er halt viel günstiger ist und fast genau- Verfügbarkeit von Waren, die wir nicht nur akzeptieren, so gut. Warum die Brücke von den Philippinen und nicht sondern auch regelrecht fordern, bleiben immer wieder vom deutschen Meisterlabor? Aus demselben Grunde ... Fragen nach dem Sinn und Unsinn. Die Welt tickt heute dafür sieht diese vielleicht nicht ganz so toll aus. Beim Fern- nach dem Grundverständnis, dass jederzeit alles verfügbar seherdesign ist das sicher Geschmacksache, manche ästhe- sein muss und dass dort gekauft wird, wo es am billigsten tischen Komponenten sieht man aber bei Zahnersatz im produziert wird: die Äpfel aus Chile, die T-Shirts aus Bangla- Molarenbereich ebenfalls nicht. Man muss da schon ehrlich desh, der Zahnersatz aus China ... Dämmert es? Was in sein und nicht mit zweierlei Maß messen. Teilbereichen akzeptiert wird, ist in anderen Bereichen ein Zum Trost: In der Mainzer Allgemeinen Zeitung wurde am „No go“. 27.7. eine Leserumfrage veröffentlicht: 76,9 % der Befragten Der Aufreger des Sommers war ja jenes in allen Publikations- würden keinen Zahnersatz bei Tchibo kaufen, 16,1 % schon. organen – ob Fach- oder Boulevardpresse – verbreitetes 7 % wussten es noch nicht. Angebot eines bekannten Kaffeerösters, über eine Art Ver- Gesellschaftsfähig wird Discounter-Zahnersatz wahrscheinlich sicherungskarte für 24 Euro Auslandszahnersatz zum Null- erst dann, wenn er im Aldi-Angebotsblättchen steht: Montag tarif zu bekommen. Eine Unverschämtheit? Ja! Schließlich bis Mittwoch Kronen, ab Donnerstag Brücken. Blöd nur, bekommt man bei anderen Anbietern Auslandszahnersatz wenn ich eine Krone brauche und es erst am Donnerstag zum selben günstigen Preis auch ohne Kaffee-Karte. Selbst zu Aldi schaffe! Dann kaufe ich mir halt eine Brücke – brauche wenn es die Zahntechniker nicht gerne hören: Auslands- ich zwar nicht, war aber günstig. zahnersatz gehört zu Deutschland (wie der Islam; nein, das Und was hat die Globalisierung mit der Lichtpolymerisation war ein anderes Thema) und hat seine Nische im Angebot zu tun? Auch hier wächst die Welt zusammen: Der kana- der Zahnärzte gefunden. Es können sich halt nicht alle das dische Wissenschaftler Professor Richard Price hat uns ge- doch stolze Preisniveau der deutschen Zahntechnik leisten, stattet, einen beeindruckenden Beitrag, der von ihm in so hochwertig diese auch sein mag. Fakt ist, dass es im englischer Sprache in Kanada erschienen ist, auf Deutsch Bereich des Auslandszahnersatzes durchaus qualitativ hoch- zu veröffentlichen. Sie werden staunen, wie stark die indi- wertige Angebote gibt – ebenso wie Angebote jenseits aller viduelle Lichtpolymerisationstechnik variieren kann. Man Qualitätsniveaus. kann nur dunkel ahnen, was das für eventuelle Auswir- In Deutschland gibt es fast genauso viele Zahntechniker kungen auf die Qualität und Haltbarkeit von Kompositma- wie niedergelassene Zahnärzte – ein Alleinstellungsmerkmal terialien hat; von der potenziellen Restmonomerfreisetzung in der Welt. Sicherlich wird die Globalisierung über den ganz zu schweigen ... Auslandszahnersatz auch in der Zahntechnik ihren Tribut fordern und vielleicht in einigen Jahren nicht mehr ganz so Es grüßt Sie Ihr viele Zahntechniker in Deutschland in Lohn und Brot stehen lassen; dies ist aber ein nicht aufzuhaltender Wandel. Viele Sachen ändern sich; diejenigen, die flexibel dem Wandel folgen, adaptieren ihr Angebot und werden zu Spezialan- bietern. So geht Implantatprothetik selten nach Asien, eher schon die große Brücke oder jegliche Art einfacher heraus- Prof. Dr. Claus-Peter Ernst ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 9 _________ September 2013 Editorial 9-13.indd 525 13.09.13 14:54 kurz schmerzlos. Bitte und Ich habe gleich einen wichtigen Termin. Schmerzfreiheit, die begeistert. M Deutschland GmbH · Standort Seefeld · 3M ESPE · ESPE Platz · 82229 Seefeld · Freecall: 0800 - 2 75 37 73 · [email protected] Ubistesin sind Marken von 3M Company oder 3M Deutschland GmbH. © 2013, 3M. Alle Rechte vorbehalten.ww.3MESPE.de · 3M, ESPE sPJARABSZudPThMpsUMUrT3ecmjeicaainyeuearltnebicdeeelioahcdhamkdnnetiMctilhb entzlsinihlrr rtZegsehd abrAhtoeagucay.htt eaneäegiiacnnatrHhikll hptmsespes,ad hn onigeba äitina 3m(rtujEnlgddinVoo<ruueiotlhnifno™ds e; doglhtcfsr geö mmeäin0pgi irS2imelNksegid1soh e aslrii0ieeb kk,veE /sb)vtmti -os t;4n eHePou aRih meudAkBMniodui0SininuUy.idVsgetr täednunen 0spodlE,ter)UEAmsee ssgsi,g nmeet0rDc Nhb™ c rrri; r srÜmiÖa 0 .tOoiihzugenSsAntaRsibis0diu ccbw epörn YaTgtrb eeghera,Qengperu/1cSeEe e idirhamiEfszsle4Ih enrTMiircnonilc piB fde0/gmtne Pt,uEewfeeh iiiiWeeqü eii 4nhemavPMl,t..pmendsutw uientraEsrkNftWt r,ai,ehunpnig aä0ae iedGenrEeTnsrghe ttnn/fneulfEdi aisBmetl nsrtP dotgnt0üceil,ecuni elEztsin tnnmet hl cthnssein züeaydN s cagerh+ e yedi sbnnbäi-lhumWeenekulk0enit e dstenttne d2eau(a e idoseIN≥tsHdN tmiei,naRr nc0l Ltte5e edus y c,eand 1ehKEoisA g(sbuiptnt N/≥er MerkeU0trneLeb1dehia yrdmnieae gBNenu10kreimAt, kbblss,hetiuw m/nle.aGtrtiiTrime0e1e wn ennure rnoHEi apsnn0nehe0Er mdignängsNcudkeew;sy.in0n,gs c0rch l iuriat: ded afeasittsah– hzh0yrsnihiAbie om atke;vk emae0<rgW ewiunwsnsiunu ™(rrA m tets –Sfi eE reä1 täniieigMuzndrhek(c e y2s/</tg,zkrft er y1am nemteug2g.ngeu uNs hhrt 1. eABtnr1ae0n htvlnp eah/w,ur.oGsd.)ocg m em10btmus ä nanftI ohmsleA.0e1n0ifvhsmiuid0eme eneVhio,je)m a f e60t,,doünSn-astafv eebFk 0rümageBMN.b noä, MmneAut ra)/dleldnuatirDo aet eonär3o nTagreR ertbtßhtcied znrEeafuLi,an4laAoicemiki al tsacnpuer,lHeNurafn ltll rlrhmäirmoltgeIö Mstnieeh, arIitonytmi nei.csvtereinotBsn dp:dekerudszea0n up eeiud.eeinH-e-creniu nh,edlnT wr Koiw a ahfElmgsm dfirkyi euunrüm Rtoiuo;e Epeene z,cngclhIddfsnSZ( Z0,uIa:iohdahEkr rIss e-dcuUcr.cPierlHa olKt freoehaht6k2sSanG fnn Sne Rratewu e ,e2kt.A nrittr Mr ni Ed bnfiroawT1zAeeä mn-MäodIB,0d krd)onirSuS esn lreeeierrePWWlnMtosfesLttrignaareg g eisdadtkelAAeadinnEhrörl,rttteents aitUulsyket uNrin0namarhemt vidsupnE hFsaL aeu;S sece enn d,eu-soinrasp h EetAriSg o cinnSkM dng nvtäDhTbu eYhfega ceoe.g0ottlüaZasef,wSdn elhnnp edg aoeroßiukUd,rTdw erger nkdbw nEaedieIäNEuwnreernäniearnpeeg ninMo G. bjeusrSiehnizlre btded nceH te:e ,unmcAtki a ehs henesm yhs iPz1vtnkoleeB pe r.i,pe. o oa azo un tihnBrmSleencNikununrpntatsk r.ri keeT e.aihtlsnd aöat n 3S inArnimlrouzByggyI ädn :0f nuveNAwnl skeeu(oeesxaHo jl≥deipaDsnerifßtmMeexm Eiiadai ncr keigt1c i,ndRB aibe: etD,ho tsrkln/ u Seiit.iirne1Zr eVAEeeoul önlhäieeä E-s0: iod)c,nRltskbcf n Klutei. mhüesea SAnöhae0mknrRnIizSlhr kne,Nenhanöi0tSg, eeEtrue na dalugsFu0 eiKizcwIrtemetentumiSOs nshRe sni–re nidgPn,äezL ieiRoa i kil<d.eedlgleueuUd A edaMnoöu-mAlk ei przd1nt,UesnTene okerureAr/mr ryPenFeuen gm oü1Auf cTp o1 at-gaeÜma.sthmuhI d4pAS0tokr nOltfecbeifäue plüY0röeet%.AhtniieN, liiknrrer Sngd0tAososnr eA :adnuidle,tnT)cJ lLunit ie,n tcsUncmire hnaE fvLienengAigorhkbnwenoeMEed äip hesnbeons isunrme Resfvgts, ntcnatN ai,n VtesleG enAels ihaltcerotaiu eGrrrnede Ir ehhsHssontaSat2rnht ällrmrifescitiAlesngC0 oähiicchlec uhiMerlgr ne.lmh1eaHEnnhzg m1tiia 2Akerieei yxiEdlenn/ock(ntr eed;ho4nut≥ een r atsrRcuiesuky,Afr0ii rtda ki uv1gdhhd n nEnafrZ0keHifg/rietnarz erdtAi f1neoutfw0oedäeektngir iK0zr tnoEx er0tigoeniBueunKi szn.dTinpdeme0i(d0rrenfcmfoe eIindnnnaö,r vhO0nghmpi znezez, anrioAa e0e teNSkuq,, z tsNpnt ne prnv n–rtuueuEKucsz– ildoeh, siS l elnN chgkaD<E nfrnlvriknuufheileevavii,ei .tünün1 azlniwe rio ,tsrfltgtrF :rs/it,tigiihsrlä eo ceesz1nhtrotNKHieai:thnelh cr. teene rieH0iaEneyäAcrle hmnmsvdln wnp 0RethunwlsedLenH,-leto r 0n Veeoineo rPezrduNyngtiug)nrlE krkoiara,tpu ngo(n yn : neesNvaentu HorddiessdiaeBnsslrciSnuet etianue h mrc othNeanzYKs(snAuf.zöh<nngg ufe t eSeärr,Bsheieipeomg osbz eg1sTt l tnBfmHiäanhueR,ete/Eeüu he1cnem-tnmmfeImnhMsdnWeühs0gnwa,zrar tijth te.ls,tkt,eBuaeii i0 L e lkcntrdekbtGn,creluo0k h iahuiutrktdSioBlngmue0n ieoetratdnoaceouynsc)eeniipb neehutc pr;nghrHic,z frlf hrnwf a ge peAhhwa iSybVM znEssn reiolöpNeepeaelAä srs i,e,dewreäiilkßiW - ptrets wdkerKeitOötiWaaani,s-giairErk oniukcTprh ee-rerAooNHapnaasyreGrdnn ck)ttefbEpeimyDr, isrihnshua aneop nriuiUscnehHeeuttlt!nn epeeiph iinynnÜNcyvotetrVp emda ,zthÜpsibGnnae netezrühe,Teeäb l.era So )iln U1mrnaeHers,rteercGc eG sldnsrclzrsergahhlemheEgeieE l hcrget e lbKnaGintzoBviBrhosgeiveeelsorot,rEwectrIrei/ nuaiiiir,eEntu hAdthNb no äsneLin MTn eBauvnüMeAntrge4.4b Egisnnese bnuastiNRD0ore:t,dtgäre,rss euie n eZnialtsueUrkmtemua naio ö Eprgnnecb AinkgktaiGrmIgf klhageirgutGlzstdm0s,aioi ctirr u c naooteE–iiiäbankhEceiehcngnnrnN nue ltpas nktAiäeePeroAe nfi:iiiou,svgnsnn gnnnnrx aitAloinst;, ,r eie äe0llr h dkiem1onucgBtAmtsspeeaarfi/ch fepthrgrnirh4egssnhfatenataeregr oti0reeneinid,eeekaz unanht h0K s ;iyqnntot n bb eeB ei oäbok0ue(adAedeeln0miAnrpela ep0lveu o ne FdidrfebrvDenhrms0bf sia d orgegrcAyzceo auceziseniir.hlehersrc hnsai nuar karBkt,-PehtkmbnUa ehgn0e klürAnatpt eletybedonel(eiir r.soahsnMitAni z nnsätrnsyhIvcnr)a t zrmcbs wetesAmo.hainet2eh tsa tsineuO WehdncosI,0iicrAen ane5free), ialhAge n ildwj l lswBleioeaeuirStMg:nreiit, edeukls tenue eynuKKi kHiretnt cdrmrmkS,thdiidrörd edeonnda räw tmeenpe pe otrnidrömEnnmrzruntii agsreaine oi:i-.zuctmrlnprL rta emKeöoybIiaknnHzifknnn s prxkemea geezZaegne uupyl,knunelsuui™ rieemhnnssesKa sonn,stlrem egct,lnantl o, ha aezliii h d(dudnntemtdaa.maurfeee e Büeseetgllilf4nebaenenss---rrrr,. 3w entnehmen Sie bitte der Gebrauchs- und Fachinformation. 3M Deutschland GmbH ∙ Carl-Schurz-Straße 1 ∙ 41453 Neuss I1n9h3a1lt-.1in3d3dM _ 5L2O6K_210x280_D_rz.indd 1 1268..0098..1133 1145::4553 Inhalt Zahnheilkunde Die ICG-gestützte photothermische Therapie (PTT) Dr. Michael Hopp, Prof. Dr. Reiner Biffar ______________________________ seite 528 OraVerse® – der aktuelle Stand Prof. Dr. Dr. Monika Daubländer, Dr. Dörte Kauschat-Brüning ___________ seite 542 Von Generalisten und Spezialisten: Die Rolle der Bakterien in der erweiterten ökologischen Plaquehypothese Prof. Dr. Susanne Kneist, Dr. Angelika Callaway _______________________ seite 548 Bestimmung der tatsächlichen Lichtdosis bei der Polymerisation einer Klasse-I-Restauration Prof. Dr. Richard B. T. Price, et al. ____________________________________ seite 560 Produkthighlight Tetric EvoCeram® Bulk Fill – Die Zukunft der Komposittechnologie ____________________________ seite 567 Advertorial Wenn Kugelschreiber gefährlich werden _________________________ seite 568 Management Mehr Spielraum für Mitarbeiterrabatte ___________________________ seite 570 kurz schmerzlos. Abrechnungs-Tipp | Befundklasse 4 und ihre Abrechnung Bitte und innerhalb der GKV Dr. Tobias Gehre, Simona Günzler ___________________________________ seite 572 Ich habe gleich einen wichtigen Termin. Dentalforum Innovation bringt Präzision und Effizienz in den Abformprozess ZA Dennis Becker __________________________________________________ seite 576 Effektive Pflege für Zahn und Zahnfleisch ________________________ seite 580 Planbare komplexe Kompositrestauration Dr. Clarence Tam __________________________________________________ seite 581 3-Jahres-Untersuchung vergleicht Glasionomerzement-Füllungen bei Kindern Schmerzfreiheit, die begeistert. M Deutschland GmbH · Standort Seefeld · 3M ESPE · ESPE Platz · 82229 Seefeld · Freecall: 0800 - 2 75 37 73 · [email protected] Ubistesin sind Marken von 3M Company oder 3M Deutschland GmbH. © 2013, 3M. Alle Rechte vorbehalten.ww.3MESPE.de · 3M, ESPE dJARPTABSZusPhMpsUMUrT3ecmjeiacaiyneuearltnebicdeeelioahcdhamkdnnetiMctilhb entzlsinihlrr rtZegsehd abrAhtoeagucay.htt eaneäegiiacnnatrHhikll hptmsespes,ad hn onigeba äitina 3m(rtujEnlgddinVoo<ruueiotlhnifno™ds e; doglhtcfsr geö mmeäin0pgi irS2imelNksegid1soh e aslrii0ieeb kk,veE /sb)vtmti -os t;4n eHePou aRih meudAkBMniodui0SininuUy.idVsgetr täednunen 0spodlE,ter)UEAmsee ssgsi,g nmeet0rDc Nhb™ c rrri; r srÜmiÖa 0 .tOoiihzugenSsAntaRsibis0diu ccbw epörn YaTgtrb eeghrea,Qengperu/1cSeEe e idirhamiEfszsle4Ih enrTMiircnonilc piB fde0/gmtne Pt,uEewfeeh iiiiWeeqü ei i4nhemavPMl,t..pmendsutw uientraEsrkNftWt r,ai,ehunpnig aä0ae iedGenrEeTnsrghe ttnn/fneulfEdi aisBmetl nsrtP dotgnt0üceil,ecuni elEztsin tnnmet hl cthnssein züeaydN s cagerh+ e ydei sbnnbäi-lhumWeenekulk0enit e dstenttne d2eau(a e idoseIN≥tsHdN tmiei,naRr nc0l Ltte5e edus y c,eand 1ehKEoisA g(sbuiptnt N/≥er MerkeU0trneLeb1dehia yrdmnieae gBNenu10kreimAt, kbblss,hetiuw m/nle.aGtrtiiTrime0e1e wn ennure rnoHEi apsnn0nehe0Er mdignängsNcudkeew;sy.in0n,gs c0rch l iuriat: ded afeastitsah– hzh0yrsnihiAbie om atke;vk emae0<rgW ewiunwsnsiunu ™(rrA m tets –Sfi eE reä1 täinieigMuzndrhek(c e y2s/</tg,zkrft er y1am nemteug2g.ngeu uNs hhrt 1. eABtnr1ae0n htvlnp eah/w,ur.oGsd.)ocg m em10btmus ä nanftI ohmsleA.0e1n0ifvhsmiuid0eme eneVhio,je)m a f e60t,,doünSn-astafv eebFk 0rümageBMN.b noä, MmneAut ra)/dleldnuatirDo aet eonär3o nTagreR ertbtßhtcied znrEeafuLi,an4laAoicemiki al tsacnpuer,lHeNurafn ltll rlrhmiärmoltgeIö Mstnieeh, arIitonytmi nei.csvtereinotBsn dp:dekerudszea0n up eeiud.eeinH-e-creniu nh,edlnT wr Koiw a ahfElmgsm dfirkyi euunrüm Rtoiuo;e Epeene z,cngclhIddfsnSZ( Z0,uIa:iohdahEkr rIss e-dcuUcr.cPierlHa olKt freoehaht6k2sSanG fnn Sne Rratewu e ,ek2t.A nrittr Mr ni Ed bnfiroawT1zAeeä mn-MäodIB,0d krd)onirSuS esn lreeeierrePWWlnMtosfesLttrignaareg g eisdadtkelAAeadinnEhrörl,rttteents aitUulsyket uNrin0namarhemt vidsupnE hFsaL aeu;S sece enn d,eu-soinrasp h EetAriSg o cinnSkM dng nvtäDhTbu eYhfega ceoe.g0ottlüaZasef,wSdn elhnnp edg aoeroßiukUd,rTdw erger nkdbw nEaedieIäNEuwnreernäniearnpeeg ninMo G. bjeusrSiehnizlre btded nceH te:e ,unmcAtki a ehs henesm yhs iPz1vtnkoleeB pe r.i,pe. o oa azo un tihnBrmSleencNikununrpntatsk r.ri keeT e.aihtlsnd aöat n 3S inArnimlrouzByggyI ädn :0f nuveANwnl skeeu(oeesxaHo jl≥deipaDsnerifßtmMeexm Eiiadai ncr keigt1c i,ndRB aibe:e tD,ho tsrkln/ u Seiit.iirne1Zr eVAEeeoul önlhäieeä E-s0: iod)c,nRltskbcf n Klutei. mhüesea SAnöhae0mknrRnIizSlhr kne,Nenhanöi0tSg, eeEtrue na dalugsFu0 eiKizcwIrtemetentumiSOs nshRe sni–re nidgPn,äezL ieiRoa i kil<d.eedlgleueuUd A edaMnoöu-mAlk ei przd1nt,UesnTene okerureAr/mr ryPenFeuen gm oü1Auf cTp o1 at-gaeÜma.sthmuhI d4pAS0tokr nOltfecbeifäue plüY0röeet%.AhtniieN, liiknrrer Sgnd0tAososnr e A :adnuidle,tnT)cJ lLunit ie,n tcsUncmire hnaE fvLienengAigorhkbnwenoeMEed äip hesnbeons isunrme Resfvgts, ntcnatN ai,n VtesleG enAels ihaltcerotaiue Grrredne Ir ehhsHssontaSat2rnhtä llrmrifescitilAesngC0 oähiicchlec uhiMerlg rne.lmh1eaHEnnhzg m1itia 2Akeriee iyxiEdlenn/okc(ntr eed;ho4nut≥ een r atsrRcuiesuky,Afr0ii rtda ki uv1gdhhd n EnnafrZ0keHifg/rietnarze rdtAi f1neoutf0woedäeektngir iK0zr tnoEx er0tigoeniBueunKi szn.dTinpdeme0i(d0rrenfcmfoe eIinnndnaö,r vhO0nghmpi znezz, aenrioAa e0e teNSkuq,, z tsNpnt ne prn vn–rtuueuEKucsz– ildeh, o siS l elnN chgkaD<E nfrlvrniknuufheileevavii,ei .tünün1 azlniw rieo ,tsrfltgtrF :rs/it,tigihisrlä eo ceesz1htnrotNKHieai:thnelh cr. tenee rieH0iaEneyäcArle hmnsvmdln wnp 0RethunwlsedLenH,-letor 0n Veeoineo rPezrduNyngtiug)nrlE krkoiraa,tpu ngo(n yn : neesNvaenut HorddiessdaieBnsslrciSnuet etianue h mrc othNeaznYKs(snAuf.zöh<nngg ufe teSeärr,Bsheieipeomg o sbz eg1sTt l tnBfmHiäanhueR,ete/Eüeu he1cnem-tnmfmeImnhMsdnWeühs0gnwa,zrar tijth te.ls,tk,etBuaeii i0 L e lkcntrdekbtGn,creluo0k h iahuiutrktdSoiBnlgmue0 nieoetratdnoaceouynsc)eeniipb neehutc pr;nghHirc,z frlf hrnwf a ge peAhhwa iybSVM znEssn reiolöpNeepeaelAä srs i,e,dewreiäilkßiW - 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Mit dem Erfahrungsschatz von 2 Jahren Anwendung und weiterführenden Forschungen wissen wir heute, dass die Hauptkomponente der Wirkung ein photothermischer Effekt (PTT) ist. Im Folgenden sollen Einsatz, Wirk- spektrum und Therapieeffizienz näher dargestellt werden. Die photodynamische Therapie (PDT) als minimalinvasive Farbstoffen handelt es sich um Substanzen der Phenothiazin- Methode aus der Onkologie, angewendet mit injizierten farbstoffe. Das nicht vom Farbstoff absorbierte Laserlicht Photosensitizern, ist in der Zahnmedizin zu einer nichtinva- bewirkt parallel eine Gewebsstimulation durch einen untrenn- siven, oberflächenorientierten Therapie mit dem Hauptan- baren Lasereffekt und die Hemmung der dentalen Plaque, griffsziel Bakterien weiterentwickelt worden und deshalb was eine schnelle Heilung unterstützt [11]. Weitere wesent- über die Erweiterung „antibakteriell“ auch als diese gekenn- liche Vorteile sind: Das Verfahren ist nichtinvasiv, schmerzfrei zeichnet – die „antimikrobielle photodynamische Therapie“ und darf im Rahmen der Delegation von der fortgebildeten (aPDT). Sie umfasst die lichtinduzierte athermische Inaktivie- DH, ZMP oder ZMF durchgeführt werden. rung von Zellen, Mikroorganismen oder Molekülen ohne Mit der Einführung des Indocyaningrüns (ICG) in die Zahnme- Zerstörung des Wirtsgewebes auf der Basis lichtabsorbie- dizin im Jahr 2011 (EmunDo®, A.R.C. Laser GmbH, Nürnberg), render Farbstoffe, die über eine Freisetzung von Sauerstoff- angeregt durch Laser der Wellenlänge 810 nm, wurde basie- radikalen, dem Singulett- bzw. Triplettsauerstoff, zu einer rend auf diversen Publikationen zu Material und Anwen- oxidierenden Wirkung an der Bakterienmembran und damit dungen in der Medizin ebenfalls von einem oxidativen Verhal- deren irreversibler Schädigung führen. Als Farbstoffe stehen ten mit Entstehung reaktiver Sauerstoffradikale ausgegangen heute das Methylenblau, aktiviert mit 660 nm, das Toluidin- [1,2,30], was von einigen Autoren bei der Anwendung in blau, aktiviert mit 635 nm, und spezielle Methylenblauderi- der Zahnmedizin immer noch so gesehen wird [21]. vate, aktiviert mit 810 nm, zur Verfügung. Bei allen drei Anwendungsbeobachtungen im dentalen Bereich führten Zahntechnik Magazin“, redaktionelle Mitarbeit in „Dentale Implantologie“, „Zahnarzt & Praxis international“ 2001 Beendigung des Arbeitsverhältnisses an der Charité Seit 2002 Vorbereitungsassistenz in privater Praxis, Mit- glied in verschiedenen Fachgesellschaften (DGZPW, DGZI, DGL, BBI, DGI u.a.) 2002–2004 Wissenschaftlicher Beirat „DGL“ (Deutsche Gesellschaft für Laserzahnheilkunde) Seit 2001 Redaktion „Quintessenz Zahntechnik“ Seit 2002/2004 Lehrauftrag für Anatomie und Implan- tologie an der Fachhochschule Osnabrück, Seit 2003 Lehrtätigkeit an der Universität Greifswald; ZZMK, Abteilung für Zahnärztliche Prothetik und Werk- Dr. Michael Hopp stoffkunde (Dir.: Prof. Dr. R. Biffar) 1982–1987 Studium der Zahnmedizin an der Medizini- 2003 Niederlassung in Berlin schen Fakultät (Charité) der Humboldt – Universität zu Berlin 2012 Dozent an der EADT 1987 Assistent in der Abteilung für Prothetische Zahn- Zertifizierter Spezialist für Implantologie (DGZI) und Laser- heilkunde und Alterszahnheilkunde behandlung (DGL) 1991 Leiter des Bereiches für „Vorklinische Zahnersatz- Arbeitsgebiete: Implantologie, Titan, Galvanoforming, kunde und Propädeutik“ Keramiksysteme, Werkstoffkunde, Biokompatibilität, 1992 Mitarbeit in verschiedenen Arbeitskreisen im AA Schweiß- und Behandlungslaser, Mykologie „Metalle“ beim Deutschen Institut für Normung e.V. National und internationale Publikationen und Vorträge, 1996 Berufung zum Oberarzt Diverse Buchbeiträge, Vorträge national und international; 1997–2000 Chefredakteur des „Das internationale Praktische Kurse 528 ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 9 _________ September 2013 528-541_ZHK Hopp_NEU.indd 528 13.09.13 14:58 Zahnheilkunde jedoch zu einer anderen Sichtweise des Reaktionsmodus, die sich mit Untersuchungen aus der Medizin decken [4]. Hopp und Biffar (2013) definierten den prinzipiellen Wirk- mechanismus als photothermische Therapie (PTT) mit einem geringen photodynamischen Effekt [9]. Ob der photodyna- mische Anteil therapeutisch überhaupt zum Tragen kommt, ist umstritten und wird meist abgelehnt. Dies wird durch neuere Publikationen gestützt [5,21,31]. Die unspezifischen photothermischen Therapien mit dem Laser werden bereits seit Jahren in der parodontalen Anwen- dung mit Erfolg ausgeführt. Zum Einsatz kommen faserge- Abb. 1: Strukturformel Indocyaningrün (ICG). stützte Systeme auf Basis von Diodenlasern mit Wellenlängen von 810 bis 980 nm sowie Nd:YAG-Laser (1.064 nm). Auch die Er:YAG- und Er,Cr:YSGG-Laser finden ausgerüstet mit seinem Einsatz in der Zahnheilkunde neu und verspricht verschiedenen speziellen Applikatoren ihren Einsatz. Nach- viel Potenzial für die Parodontologie und andere Einsatzge- teilig ist der unspezifische, teils große Hitzeeintrag in das biete [2]. Gewebe mit Laserleistungen oberhalb von einem Watt. Indocyaningrün ist ein anionischer Photosensitizer, wird mit Die ICG-gestützte PTT führt zu einer spezifischen Farbstoff- 810 nm angeregt und führt zur Photooxidation, wobei der anregung und der Entstehung von Thermik durch Energie- ICG-Gehalt intra- und extrazellulär entscheidend ist und abgabe kinetischer Energie von Elektronen, die in Doppel- eine Zeitkomponente enthält [1]. Die Absorption hängt bindungssystemen in einen angeregten Zustand versetzt vom lösenden Medium, der Bindung an Plasmaproteine werden und auf ihr Grundniveau oder ein Zwischenniveau und der Konzentration ab [17]. Die Gesamtwirkung be- zurückfallen. Damit kann bei hoher Effizienz schonender in steht neben der Photodynamik (PDT) in einer Fluoreszenz der parodontalen Tasche gearbeitet werden. und hauptsächlich einer photothermischen Wirkung (PTT) [4]. Hopp und Biffar (2013) gaben einen geschätzten Wert Indocyaningrün (ICG) – Historie und medizinische An- von maximal 20 % reaktiver Sauerstoffradikale an, andere wendung | Das Indocyaningrün (Abb. 1), 1,7-Bis[1,1-di- Vermutungen gehen nur von einem Anteil von 2 bis 7 % methyl-3-(4-sulfobutyl)-1H-benz[e]indol-2-yl]heptamethi- aus [9]. Die entstehenden Sauerstoffradikale führen wahr- nium-betain-Na, welches aus der Leberfunktionstestung, scheinlich zur Spaltung des ICG-Moleküls (Abb. 2) [4]. der Augenkeilkunde und Onkologie gut bekannt ist, ist in Durch Gesichtsfeldeinschränkungen des Visus nach intra- 1993 Direktor der Poliklinik für Prothetik und Werkstoff- kunde, Ernst-Moritz-Arndt Universität Greifswald 1994–1998 Stv. Studiendekan der Medizinischen Fakultät 1998–2000, 2003–2004 Dekan der Medizinischen Fa- kultät 2002–2003, 2004–2012 Prodekan der Medizinischen Fakultät 2000–2003, 2004–2012 Senator der Universität Greifswald 2002–2008 Vize-Präsident und Präsident der Deutschen Gesellschaft für zahnärztliche Prothetik und Werkstoff- kunde Seit 2003 Fellow der Pierre Fauchard Academy Seit 2007 Fellow des IT Prof. Dr. Reiner Biffar 2003–2013 2. und 1. Vorsitzender der Mecklenburg- Wissenschaftlicher Vorstand der Universitätsmedizin Vorpommerschen Gesellschaft für Zahnmedizin an den Greifswald KöR Standorten Greifswald und Rostock eV. Direktor der Poliklinik für zahnärztliche Prothetik 2004–2008, 2012–2016 Fachkollegiat der Deutschen Alterszahnmedizin und Medizinische Werkstoffkunde der Forschungsgemeinschaft (DFG) Universitätsmedizin Greifswald KöR an der Ernst-Moritz- Seit 2003 Mitgliedschaft in verschiedenen Kommissio- Arndt-Universität Greifswald KöR nen und Gesellschaften 1981 Staatsexamen und wiss. Assistent an der Freiherr 2012–2014 Wissenschaftlicher Vorstand / Dekan der Carl von Rothschildschen Stiftung Carolinum, Universi- Universitätsmedizin Greifswald tät Frankfurt/Main Seit 2013 Mitglied im Aufsichtsrat des Universitätsklini- 1991 Habilitation kums Magdeburg AöR ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 9 _________ September 2013 529 528-541_ZHK Hopp_NEU.indd 529 13.09.13 14:58 Zahnheilkunde H NTSPLY I DE rungen unter der Haut auf sehr elegante Weise zu veröden Entdecken Sie die Vorteile © 2013 D[1u5r]c. hD miea vtehrewmeantdisecthee LMasoedreenlleartgioien ebne turnädg tA 1b0g0le-1ic1h0 m J/itc mex2-. DE-1302 pneernim uenndt eLllaesne rElregisetbunnigss einn Biset zeus gm aöugfl icdha,s I CGGe-wKeobneze onptrtaimtioa-l 79647- von ATLANTIS™ ISUS abzustimmen und übermäßige Erhitzungen zu vermeiden [28]. Dass eine letale Wirkung auf Bakterien vorhanden ist, ist bekannt, aber ebenso ihre Selektivität. Während Staphylo- coccus aureus und Streptococcus pyogenes durch den photodynamischen Effekt vernichtet werden, bleibt Pseu- – der Maßstab für CAD/CAM-Suprastrukturen domonas aerugenosa erhalten. Die verwendete Energie- dichte betrug 411 J/cm2. Eine effektive Wirkkonzentration Abb. 2: Reaktionsmodus des ICG nach Laserlichtaktivierung (810 nm) wurde schon bei 25 µg/ml ICG-Konzentration erreicht [26]. und Entstehung der Molekülfragmente nach Engel et al. 2008 [4]. Bei der Behandlung einer Akne könnte das System ICG- Laser bei der Substitution oder als Ergänzung zur konventi- onellen Aknetherapie einen wesentlichen Fortschritt be- deuten, da die eingesetzten Wirkstoffe erhebliche Neben- oculären ICG-Anwendungen ist die Diskussion über die wirkungen zeigen [14]. Toxizität des Materials neu entfacht worden. Engel et al. [4] Bei der Behandlung AIDS-assoziierter Kaposi-Sarkome mit konnten im Zellversuch nachweisen, dass das sich bei der Indocyaningrün auf der äußeren Haut verzeichneten Szeimies Photooxidation zersetzende Material durch seine Spalt- et al. (2001) [29] sehr gute Effekte mit fast vollständiger und Abbauprodukte einen zellinhibierenden Effekt bekommt. Remission der Sarkome. Dem als Natriumsalz vorliegenden ICG werden in der medi- Hautschweißungen von Wunden, wie von Khosroshahi et zinischen Anwendung zur Lösungsverbesserung bis zu 5 % al. (2010) [13] untersucht, könnten mit topisch aufgebrach- Natriumiodid beigegeben [10]. Das in der Zahnmedizin ver- tem ICG mit vergleichsweise niedriger Energie erfolgen wendete Material ist als EmunDo (A.R.C.) iodidfrei, als Perio- und so Schäden in der Tiefe vermeiden. Ob diese Technik Erhältlich für Green (elexxion) mit 5 % normal iodidhaltig. Inwieweit das auch bei der Schweißung von Nervgewebe eine Rolle spielen iodidhaltige Material in der zahnmedizinischen Anwendung könnte, wird die Zukunft zeigen. alle gängigen als nicht injizierter Stoff Allergien bzw. anphylaktische Reak- Eine effektive Einwirkung des ICG auf den squamösen Implantatsysteme tionen auszulösen vermag, ist nicht bekannt. Schleimhautkrebs in der Mundhöhle konnten Lim & Oh ICG wird nicht von der Darmschleimhaut resorbiert, somit (2001) [18] nachweisen. Der Prozentsatz der apoptotischen ist eine Gefahr durch unkontrolliertes Verschlucken des Mate- Zellen stieg auf 8 % nach 6 Stunden nach ICG-PDT mit rials nicht gegeben. Die Metabolisierung des Indocyanin- 20 µM ICG, der Prozentsatz toter Zellen stieg rasant auf grüns erfolgt in der Leber mikrosomal, es wird nur über 65 % nach 3 Stunden bei Verwendung einer Lösung mit Leber und Gallenwege ausgeschieden [22]. Die Toxizität ist 200 µM ICG. Im Gegensatz zu anderen Studien aktivierten als gering einzustufen. Die bei Tieren gemessenen intrave- die Autoren das ICG mit einer LED der Wellenlänge 785 nm. nösen LD -Werte liegen bei 60 mg/kgKG bei der Maus Dieses Verfahren könnte die geringinvasive Krebstherapie 50 und bei 87 mg/kgKG bei Ratten [10]. im Mundhöhlenbereich deutlich voranbringen. Urbanska Durch seine vollständige Metabolisierung und Ausscheidung et al. (2002) [30] fanden eine erhöhte Effektivität bei der über die Leber ist ICG bestens für die Leberfunktionsdiag- Behandlung von Melanomzellen unter Vorbehandlung mit nostik geeignet und kann durch seine spezifische Clearance- ICG von etwa dem 5- bis 10-Fachen einer normalen Laser- Rate zwischen einer normalen gesunden Leber, einer Leber- behandlung mit Diodenlasern im Wellenlängenbereich dysfunktion und drogen- bzw. medikamentenbedingten zwischen 700 und 800 nm. DENTSPLY Implants ermöglicht mit ATLANTIS™ die patienten - ATLANTIS™ ISUS weist die folgenden Vorteile auf: Leberveränderungen unterscheiden [20]. Bei intravenös ver- An einer Einbettung in Polyurethan-Kunststoffe für die individuelle CAD/CAM-Lösung für alle gängigen Implantat- abreichtem ICG besteht eine Halbwertszeit von 3 bis 4 Mi- Herstellung von intravenösen Kathetern wird gearbeitet, • Präzision für spannungsfreien Sitz systeme. nuten in Abhängigkeit von der Leberleistung. In der Schwan- da die antimikrobielle Aktivität gegen grampositive Bakterien • Erhältlich für alle gängigen Implantatsysteme gerschaft ist eine Gabe nicht risikofrei. Allergische Reakti- eine Reduktion von 2 log10-Einheiten, wie Methicillin-resi- ATLANTIS™ Abutments bietet Dentallaboren und Zahnärzten onen auf iodidhaltiges ICG sind nur wenige beschrieben [7]. stente Staphylococcus aureus (MRSA) und Staphylococcus hochwertige zementierte und verschraubte Lösungen an. • Große Flexibilität in der Therapie- und Designauswahl Die meisten medizinischen Anwendungen gehen von einer epidermidis, nach 15 Minuten Exposition bei einer Energie- Durch die Einführung von ATLANTIS™ ISUS ist nun ein umfas- • Einfacher und effi zienter Online-Bestellvorgang Injektion des ICG mit Anreicherung in den Targetzellen oder dichte von 31,83 J/cm2 bewirkt. Bei gleichen Bedingungen Organen aus. Die Schwellenwerte der Gewebskoagulation zeigen gramnegative Bakterien (Escherichia coli and Pseudo- sendes Sortiment an Suprastrukturen für okklusal verschraubte Weitere Informationen zu ATLANTIS™ Abutments und werden bei Therapien am Ziliarkörper, einem sehr empfind- monas aeruginosa) nur ein geringes Ansprechen, ihre Reduk- Brückenkonstruktionen verfügbar. Mit dem festsitzenden und ATLANTIS™ ISUS erhalten Sie bei Ihrem zuständigen lichen Gewebe, bewusst genutzt, um photothermische Ef- tion betrug nur 0,5 log10-Einheiten [25]. herausnehmbaren Zahnersatz auf Implantaten können teilbe- DENTSPLY Implants Außendienstmitarbeiter oder unter fekte nebenwirkungsarm einsetzen zu können [16]. Grundla- zahnte und zahnlose Kiefer versorgt werden. ge sind präzise Kenntnisse der Dosis-Wirkungs-Kurve. Anwendung der PTT in der Zahnmedizin | In der Zahn- www.atlantisdentsply.de Bei der Behandlung teleangiektatischer Beinvenen wird der medizin ist die Zahl der Studien zur ICG-Anwendung äußerst PTT-Effekt des injizierten ICG genutzt, um die Gefäßverände- begrenzt und beschränkt sich zumeist auf In-vitro-Versuche, DENTSPLY IH GmbH · Steinzeugstraße 50 · 68229 Mannheim · Telefon: 0621 4302-006 · www.dentsplyimplants.de 530 ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 9 _________ September 2013 528-541_ZHK Hopp_NEU.indd 530 13.09.13 14:58 ATLANTIS_ISUS_Anzeige_210*280_RZ.indd 1 05.08.13 14:27 H NTSPLY I DE Entdecken Sie die Vorteile © 2013 DE-1302 79647- von ATLANTIS™ ISUS – der Maßstab für CAD/CAM-Suprastrukturen Erhältlich für alle gängigen Implantatsysteme DENTSPLY Implants ermöglicht mit ATLANTIS™ die patienten - ATLANTIS™ ISUS weist die folgenden Vorteile auf: individuelle CAD/CAM-Lösung für alle gängigen Implantat- • Präzision für spannungsfreien Sitz systeme. • Erhältlich für alle gängigen Implantatsysteme ATLANTIS™ Abutments bietet Dentallaboren und Zahnärzten hochwertige zementierte und verschraubte Lösungen an. • Große Flexibilität in der Therapie- und Designauswahl Durch die Einführung von ATLANTIS™ ISUS ist nun ein umfas- • Einfacher und effi zienter Online-Bestellvorgang sendes Sortiment an Suprastrukturen für okklusal verschraubte Weitere Informationen zu ATLANTIS™ Abutments und Brückenkonstruktionen verfügbar. Mit dem festsitzenden und ATLANTIS™ ISUS erhalten Sie bei Ihrem zuständigen herausnehmbaren Zahnersatz auf Implantaten können teilbe- DENTSPLY Implants Außendienstmitarbeiter oder unter zahnte und zahnlose Kiefer versorgt werden. www.atlantisdentsply.de DENTSPLY IH GmbH · Steinzeugstraße 50 · 68229 Mannheim · Telefon: 0621 4302-006 · www.dentsplyimplants.de 5A2T8L-A54N1T_ISZH_IKS UHSo_pAp_nNzeEigUe.i_n2d1d0 * 258301_RZ.indd 1 1035..0098..1133 1144::5287 Zahnheilkunde Erfahrungswerte und Fallberichte [8,9,12,21]. Kariesentfer- als kristalline Substanz erst in einer Durchstichampulle oder nung auf ICG-Basis untersuchten Rodrigues de Sant’anna aus einer Tablette gelöst werden. Der Grund ist die geringe et al. (2009) [27] und konnten deutliche abtragende Effekte Lagerfähigkeit der Lösung von ca. 4 Stunden [17]. an der Hartsubstanz nachweisen. Ebenfalls eine abtragende Da die Photosensitizer mit fehlender Lagerfähigkeit für eine Leistung ohne Risse in der Substanz beschreibt McNally Anwendung (ICG) oder einen Patienten konzipiert sind, (1999) [19], wobei der Temperaturanstieg im Pulpenraum spielt die Packmenge eine wesentliche Rolle. Gebinde im extrahierter Zähne von der Konzentration des ICG und der Bereich von 0,5–1 ml sind optimal; darüber sind sie zu Laserleistung abhängt. Mc Nally et al. (1999) sehen den groß, was einen hohen Abfallanteil und Kosten nach sich einfachen apparativen Aufwand der farbstoffgestützten zieht. laserbasierten Ablation von kariösem Schmelz und Dentin Ein wichtiger Aspekt sind geeignete Lichtleiter und Appli- gegenüber Er:YAG-Lasern als Vorteil [19]. Hier ist eine kri- katoren, um das Licht verlustfrei und effizient an den Wirk- tische Beurteilung der postulierten Vorteile in Bezug auf ort zu bringen. Hier spielen die Lichtleitermaterialien und Hitzeentstehung, Tiefenstrahlung, Pulpenschädigung, Ver- -formen sowie die Qualität der optischen Kopplungsstellen brauchsmittelaufwand und Zeit sicher angebracht, auch eine Rolle. Sie entscheiden über Leistungsverluste, aber wenn die Autoren zu dem Schluss kommen, dass das be- auch über den Preis. Aus hygienischer Sicht sind Einmal- handelte Dentin keine Risse und eine dem gesunden Mate- applikatoren als Bare- und Bulb-Fiber oder Therapiehand- rial vergleichbare Härte aufweist. Gegenüber der alleinigen stücke, wie sie z. B. für das EmunDo-System angeboten Desinfektion des kariösen Dentins durch PDT-Verfahren mit werden, der Permanentfaser vorzuziehen. Phenotiazinfarbstoffen können eine verbesserte Wirksam- Bei intrasulkulärer Applikation des Laserlichtes kommt das keit und ein Substanzabtrag erzielt werden. Die Kariesent- Licht direkt an den Farbstoff und damit an den Wirkort. Ein fernung mittels ICG ist invasiver, bisher wenig untersucht, kleiner Prozentsatz des Lichtes wird in die Tiefe emittiert kommt aber eventuell mit einer Anwendung aus. Ob sie und kann photobiologische Effekte auslösen. eine reale Alternative zur Arbeit mit Er:YAG- und Bei transgingivaler Bestrahlung wirken sich Schleimhautdicke, Er,Cr:YSGG-Lasern ist, bleibt abzuwarten. Durchblutung, Schleimhautpigmentierungen, die Absorption Die Anwendung in der Parodontologie wurde nach Erfolgen im Gewebe, die Lichtparameter, Blut-, Sekret- und Farb- bei In-vitro-Tests gegen parodontalpathogene Keime von stoffreste sowie die Veränderung der Absorption während Boehm und Ciancio (2011) [3] postuliert, nicht durch Patien- des Arbeitens aus. tenstudien belegt. Umfassende Studien zur Thematik sind in Arbeit. Aus Sicht des Praktikers hat sich die Integration Behandlung einer chronischen Parodontitis | Abbildung 3 der PTT mit ICG in die Nachbehandlung und langfristige zeigt den oralen Ausgangszustand bei einer jungen Patientin Stabilisierung der Parodontitis bzw. Periimplantitis sehr be- mit chronischer Parodontitis, verursacht durch mangelnde währt [8,12]. Die geringe Laserleistung zeigt im Zusam- Pflege. Im OPG sind ein minimaler Knochenrückgang und menspiel mit dem ICG-Photosensitizer auf verschiedene kleine kraterförmige Einbrüche erkennbar (Abb. 4). Nach Bakterien des Biofilms und in der parodontalen Tasche eine vorausgegangener PZR und der Reinigung der Wurzelober- gute Wirkung, somit kann diese Methode als Unterstüt- flächen (SRP) wurde in einer separaten Sitzung eine laser- zung zu konventionellen mechanischen Methoden einge- gestützte PTT-Behandlung mit ICG vorgenommen. Zur Anäs- setzt werden. thesie in leichten Parodontitisfällen reicht die Oberflächen- Im periapikalen Defektmodell wiesen Nagayoshi et al. (2011) betäubung mit Oraqix (DENTSPLY DeTrey, Konstanz). Nach [23] eine vollständige Sterilisation der Knochenkavität mit dem Spülen der Taschen mit physiologischer Kochsalzlösung ICG bei mehr als 60 Sekunden Bestrahlung mit 810 nm nach. erfolgen das Einbringen der ICG-Lösung (EmunDo®, A.R.C.) Ein wesentlicher Nebeneffekt durch den Laser ist die Stimu- (Abb. 5) und der erste Laserschritt mit der Bare-Fiber als lierung der Knochenheilung durch photobiologische Effekte transgingivales Lasern (Abb. 6) mit 400 mW bei 810 nm der Laserstrahlung. Guzzardella et a. (2002) [6] konnten den (Q 810, Henry Schein, Langen), für etwa 10 Sekunden pro Effekt in der Knochendefektheilung mit Laserlicht der Wellen- parodontaler Einheit, jeweils von vestibulär und palatinal/ länge 780 nm experimentell mit hoher Signifikanz nach- lingual. Alternativ zur Bare-Fiber kann ein Therapie-, Trans- weisen. Unter Laserbestrahlung konnte eine um zwei Drittel gingival- oder Bleaching-Handstück verwendet werden. Im höhere Knochenneubildung nachgewiesen werden. zweiten Schritt erfolgt das Lasern der Taschen mit der Bulb- Die derzeit angebotenen ICG-Farbstoffe haben eine unter- Fiber, je nach Schleimhautzustand mit 300 mW (Abb. 7). Je schiedliche Wirkstoffkonzentration und Zusammensetzung. Fläche oder Unterschnitt werden 8 bis 12 Sekunden unter Die Konsistenz der gebrauchsfertigen Lösungen ist durch ständiger Bewegung veranschlagt, da die photothermische das Lösungsmittel Wasser identisch. Durch ihre geringe Vis- Wirkung auch bei dieser kleinen Leistung deutlich ist und kosität können auch schwierig zu benetzende Bereiche keine unkontrollierten thermischen Effekte verursachen oder spaltförmige Areale, wie parodontale Taschen, gut soll. Das entzündete innere Taschenepithel kann mit nur benetzt und ausgeschwemmt werden. 300 mW Leistung effizient entfernt werden (Abb. 8). Von Die Anwender- und Applikationsfreundlichkeit der Gebinde palatinal erfolgt dasselbe Vorgehen. Durch den Charakter ist unterschiedlich. Während Phenotiazinfarbstoffe in gelöster der Therapie als minimalchirurgische Methode gelten bei Form für den direkten Einsatz geliefert werden, muss ICG einer PTT auch die Grundregeln von operativen laserchirur- 532 ZMK | Jg. 29 | Ausgabe 9 _________ September 2013 528-541_ZHK Hopp_NEU.indd 532 13.09.13 14:58
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