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Analog 6 PDF

165 Pages·2013·3.63 MB·German
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Der sechste deutsche Auswahlband mit den besten Stories aus dem amerikanischen Spitzenmagazin präsentiert: ▪ Marc Stieglers Story über intelligentes Pflanzenleben von extremer Lernfähigkeit. Leider ist die Kommunikation mit diesen Wesen schwierig – denn sie leben nur einen Tag und können das Erlernte nicht weitergeben … ▪ Timothy Zahns Story über jene kleine Zahl von Telepathen, die einander nie von Angesicht zu Angesicht kennenlernen dürfen, da ihre telepathischen Ausstrahlungen so stark sind, daß sie sich sonst gegenseitig ihrer Persönlichkeit berauben würden … ▪ Alison Tellures Story über ein Seeungeheuer, das als Gott verehrt wird. Ein seltsamer Gott, dem viel daran liegen muß, daß seine Anbeter sich genetisch weiterentwickeln … ▪ Jerry Cravens Story über einen fanatischen Jäger, der eines Tages auf ein „Jagdwild“ besonderer Art trifft: einen Alien, der ihn jagen will … ▪ David Lewis’ Story über den Wettkampf zweier Schiffbauer aus verschiedenen Kulturen: eines Terraners, dem modernste Technologie für seine Entwürfe zur Verfügung steht, und eines Extraterrestriers, der nur sich und sein Talent hat … Der Name ANALOG bürgt seit Jahrzehnten für herausragende Science Fiction. Die fünfzigjährige Geschichte des Magazins ist unlösbar mit der Entwicklung der Science Fiction verbunden. Hier wurden zahllose Klassiker der Science Fiction zum erstenmal veröffentlicht, und viele der berühmtesten Autoren begannen auf den Seiten dieses Magazins ihre Karriere. ANALOG gewann achtmal den HUGO als bestes SF-Magazin. MOEWIG Band Nr. 3607 Moewig Taschenbuchverlag München/Rastatt Copyright © 1981/82 by Davis Publications Inc. Copyright © der deutschen Übersetzung 1983 by Arthur Moewig Verlag Taschenbuch GmbH, Rastatt THE HUNTER by Jerry Craven aus ANALOG, June 22, 1981 Übersetzung: Ulrich Kiesow Illustriert von Broeck Steadman RED THOUGHTS AT MORNING by Timothy Zahn aus ANALOG April 28, 1981 Übersetzung: Irmhild Hübner Illustriert von James Odbert KARNEVS WORLD by David Lewis aus ANALOG Dec. 7, 1981 Übersetzung: Wolfgang Crass Illustriert von Broeck Steadman GREEN-EYED LADY, LAUGHING LADY by Alison Tellure aus ANALOG March 1, 1982 Übersetzung: Hannelore Hoffmann PETALS OF ROSE by Marc Stiegler aus ANALOG, Nov. 8, 1981 Übersetzung: Ulrich Kiesow Umschlagillustration: David Higgins/Utoprop Umschlagentwurf und - gestaltung: Franz Wöllzenmüller, München Redaktion: Hans Joachim Alpers Verkaufspreis inkl. gesetzl. Mehrwertsteuer Auslieferung in Österreich: Pressegroßvertrieb Salzburg, Niederalm 300, A-5081 Anif Printed in Germany 1982 E-Book by Brrazo 07/2010 überarbeitet 08/2013 Druck und Bindung: Mohndruck Graphische Betriebe GmbH, Gütersloh ISBN 3-8118-3607-2 Inhalt Jerry Craven Der Jäger THE HUNTER Timothy Zahn Morgen-Grauen RED THOUGHTS AT MORNING David Lewis Karnevs Welt KARNEV’S WORLD Alison Tellure Grünäugige Lady, lachende Lady GREEN-EYED LADY, LAUGHING LADY Marc Stiegler Rosenblätter PETALS OF ROSE Jerry Craven Der Jäger THE HUNTER Dodd Crowell hatte eine frische Leiche gerochen, daher war er nicht überrascht, als er den Körper fand. Er stutzte jedoch, als er feststellte, daß der Kopf des Mannes verschwunden war. Man hatte ihn mit chirurgischer Präzision abgetrennt; weder auf dem Boden noch in dem Leichnam war ein Tropfen Blut zurückgeblieben. Crowell umkreiste die Überreste des Indianers, der einen blauen Schurz trug. Aus den Spuren versuchte er, die Vorgehensweise des Killers zu rekonstruieren. Vermutlich hatte der Indianer auf dem Mangobaum gehockt, um Vögeln aufzulauern. Crowell bemerkte den langen Bogen und den Pfeil mit einer Spitze aus einer Geweihsprosse – diese Pfeile wurden nur bei der Jagd auf Vögel verwendet. Jemand hatte den Indianer in einem Augenblick getötet, und sein Körper war an der Stelle auf den Boden gefallen, wo er jetzt noch lag. Das zeigten die Abdrücke unter dem Baum. Zwei Leute hatten den Kopf abgeschnitten und das Blut abgezapft – zwei Personen mit ungewöhnlich kleinen Füßen. „Hexenanbeter“, sagte Crowell angeekelt. Er hatte schon von einigen ähnlichen Vorfällen gelesen, nur daß es sich dabei um die Verstümmelung von Rindern im westlichen Teil der Vereinigten Staaten gehandelt hatte. Soweit er sich erinnerte, hatte man unterschiedliche Teile der Rinder sauber abgetrennt und ihnen alles Blut entnommen. Obwohl niemand genau sagen konnte, wer die Rinder geschlachtet hatte und warum, war sich Crowell sicher, daß es sich um die Taten einer irren Sekte gehandelt hatte, um eine Gruppe von Leuten, die so wohlhabend war, daß sie über Hubschrauber verfügte, und so diskret, daß sie nur in entlegenen Gegenden zuschlug, wo sie sicher sein konnte, nicht überrascht zu werden. Diesmal hatte sie sich einen Indianer im Orinokobecken ausgesucht. Crowell verfluchte die Überbevölkerung auf dem Planeten, die ihn zwang, weite Entfernungen zurückzulegen, um in ein gutes Jagdgebiet zu gelangen, um eine Gegend zu finden, die noch nicht von der Zivilisation zerstört war. Und jetzt das hier, dachte er, und neuer Ekel über die Wahnsinnssekte erfüllte ihn. Die beiden Mörder des Indianers waren offensichtlich Frauen, wenn man von der Größe ihrer Fußabdrücke ausging. Es ärgerte ihn, daß Menschen – ja, schlimmer noch, Frauen – so leicht an diesen entlegenen Fleck gelangen konnten, um dort die Ruhe der Wildnis zu stören. Crowell untersuchte den Körper, um einen Hinweis auf die Art der Mordwaffe zu finden, aber er konnte nichts feststellen. Bis auf ein winziges, rundes Loch in einem Unterschenkel war die Leiche unversehrt. Entweder hatte man ihn in den Kopf geschossen oder einen Narkosepfeil benutzt, entschied Crowell. Er zog den Leichnam tief ins Gebüsch, damit Brooks nicht zufällig darüber stolperte. In den letzten Jahren hatte Brooks sich verändert, und Crowell betrachtete ihn mit einiger Geringschätzung, auch wenn er ihn noch seinen Freund nannte. Zweifellos würde Brooks den Vorfall gleich den Behörden melden wollen, und damit würde er nur erreichen, daß die Jagdpartie restlos verdorben war. Wegen der Möglichkeit, daß die Täter zurückkehren könnten, fertigte Crowell eine einfache Falle an: Er befestigte eine Nylonschlinge an einer niedergebogenen Guave direkt neben der Stelle im Unterholz, wo er den Leichnam verborgen hatte. Wenn jemand sich in der Nähe der Leiche zu schaffen machte, würde er, zur Strafe für seine Neugier, mit den Füßen voran von der Guave in die Luft gerissen werden. Er deckte die Schlinge mit Ranken und Blättern zu. Als Crowell zum Flugzeug zurückkehrte, stellte er fest, daß Ramôn Nunez, sein Pilot und Führer, inzwischen die Zelte aufgebaut hatte und nun damit beschäftigt war, etwas am Flugzeug zu reparieren. Brooks stand am Rand des Lagers, wo die Savanne auf den Uferdschungel stieß. Sicher untersucht er wieder eine lächerliche Blume, dachte Crowell. Es war einfach nicht mehr so wie in den alten Tagen, als Eldon Ray Brooks noch ein Jäger war, der es fast mit ihm selber aufnehmen konnte. Brooks hatte sie beide mit seinen Büchern über die Jagd berühmt gemacht. Doch dann hatte er sich in ein Seelchen von einem Liberalen verwandelt, das Jagen hatte er aufgegeben, und Bücher schrieb er nur noch über so trockenes Zeug wie Sprachen und diese albernen, tropischen Blumen. Professor Brooks, dachte Crowell bitter, Linguist und Experte für Gänseblümchen. Crowell hatte gedacht, daß er ihn umkrempeln könnte, wenn er ihn noch einmal mit in den Dschungel nahm. Die rauhe Kraft der Wildnis, die unmittelbare Nähe des Gesetzes vom Überleben des Stärkeren sollten ihn wieder zu Verstand bringen. Er sollte endlich wieder Tiere jagen statt Orchideen. Bisher hatte sich der Plan als Schlag ins Wasser erwiesen. Brooks wollte auf seinen Streifzügen nicht einmal eine Pistole mitnehmen. Mitgekommen war er überhaupt nur aus Freundschaft und weil er ein paar seltene Orchideen zu finden hoffte, und diese Sucherei war offensichtlich zu seiner fixen Idee geworden. Zur Abenddämmerung entfachte Nunez ein Feuer. Die drei Männer setzten sich um das Feuer und teilten sich ein einfaches Mahl. „Sie haben mir im Flugzeug erzählt, daß Sie von der venezuelanischen Regierung eine Abschußerlaubnis für Böcke und Katzen haben, verdad?“ Nunez hatte einen leichten Akzent, war aber gut zu verstehen. „Ja“, antwortete Crowell. „Wir essen Antilopen“, sagte Nunez. „Soweit kann ich Sie verstehen. Ich habe selbst schon welche getötet, wenn ich hungrig war. Aber el tigre? Was hat man denn davon, wenn man el tigre jagt? In meinem Land lassen wir die großen Katzen in Ruhe, wenn sie keine Menschen töten. Dann allerdings jagen auch wir sie. Zwanzig, manchmal fünfzig Männer tun sich zusammen, und die Jagd kann mehrere Tage dauern. Doch wir haben keinen Spaß daran, und niemand würde etwas von el tigre essen.“ Nunez’ Englisch hatte eine angenehme, spanische Satzmelodie. Er beendete den Satz immer mit einer Hebung, so daß er wie eine Frage klang. „Es geht doch nicht ums Essen“, erwiderte Crowell. „Ich jage aus vielen Gründen: Weil es mich herausfordert, weil ich meinen Instinkt als Raubtier ausleben will. Es liegt mir im Blut, daß ich gute Beute machen will. Das ist ein Trieb, den wir von den Affen geerbt haben, aus denen wir uns entwickelt haben.“ „Quatsch“, sagte Brooks. „Und ich habe noch mehr gute Gründe“, fuhr Crowell fort, ohne auf Brooks einzugehen. „Ich esse meine Beutetiere, weil ich sie achte. Und wenn es ein besonders prächtiges Exemplar war, dann nehme ich seinen Kopf oder sein Geweih mit. Katzen jage ich nur zum Sport, wegen der Gefahr. Aber beide Arten von Tieren werden durch die Jäger gestärkt, denn nur die Geschicktesten entgehen dem Tod und können sich fortpflanzen, während die anderen, die von der Kugel des Jägers erwischt werden, ihre minderwertigen Gene nicht weitergeben können.“ Nunez dachte über diese Worte nach, versuchte sie zu verstehen. „Und Sie, Señor Brooks, Sie jagen nur Blumen?“ „Früher war ich genau wie mein Freund Dodd“, sagte Brooks nachdenklich. „Jagen, jagen, töten, töten! Ich habe – zu meinem Glück – aufgehört, bevor ein Tier zurückgeschlagen hat.“ Er beugte sich zu Crowell hinüber und schlug ein paarmal auf dessen linken Unterschenkel. „Während du, alter Junge, dich allmählich in Plastik verwandelst.“ Er erklärte Nunez den Sinn seiner Bemerkung: Crowell hatte das Bein bis zum Knie an ein ägyptisches Krokodil verloren. „Aber man kann es nicht sehen, wenn er geht oder jagt.“ Nunez kicherte. „Warum haben Sie die Jagd aufgegeben?“ fragte er. „Crowell jagt wegen der alten Affen“, sagte Brooks, „ich jage nicht mehr wegen eines neuzeitlichen Affen. Wegen eines roten Brüllaffen, um es ganz

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