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Zwischen Hadit und Theologie: Studien Zum Entstehen Prädestinatianischer Überlieferung PDF

232 Pages·2016·19.338 MB·German
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STUDIEN ZUR SPRACHE, GESCHICHTE UND KULTUR DES ISLAMISCHEN ORIENTS Beihefte zur Zeitschrift „Der Islam" Herausgegeben von BERTOLD SPULER Neue Folge BAND 7 W DE G WALTER DE GRUYTER • BERLIN • NEW YORK 1975 JOSEF VAN ESS Zwischen Hadit und Theologie Studien zum Entstehen prädestinatianischer Überlieferung w DE G WALTER DE GRUYTER • BERLIN • NEW YORK 1975 Gedruckt mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft © ISBN 3 11 004290 8 Library of Congress Catalog Card Number: 72-94024 Copyright 1974 by Walter de Gruyter 8c Co., vormals G. J. Göschen'sche Verlagshandlung — J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl J, Trübner — Veit Sc Comp. Berlin — Printed in Germany. Alle Rechte des Nachdrucks, der photomedianischen Wieder- gabe, der Herstellung von Photokopien und Mikrofilmen, auch auszugsweise, vorbehalten. Satz: H. Hagedorn, 1 Berlin 46 • Drude: Mercedes-Druck, 1 Berlin 61 ' Einband: Wübben, 1 Berlin 42 H. A. Wolfson zum Gedenken Vorwort Datierung von Hadlten ist ein schwieriges Geschäft. I.Goldziher und nach ihm J. Schacht sind im wesentlichen vom Inhalt ausgegangen; F. Sez- gin hat demgegenüber mit überzeugenden Argumenten auf die Bedeutung des Isnads verwiesen (vgl. sein grundlegendes Werk Buhäri'nin kaynak- lari hakkmda araftirmalar, Istanbul 1956, und die zusammenfassende Darstellung in GAS 1/53 ff.). Viele schriftliche Aufzeichnungen gehen den kanonischen Sammlungen voraus; ihre Autoren sind in den Isnaden verzeichnet. Allerdings reichen die uns erhaltenen Quellen nur selten über die Schwelle des 1. Jh's in die Frühzeit hinab, und da dies jener kritische Zeitpunkt ist, in dem das Hadlt als theologisches bzw. juristisches Argu- ment und als „Machtmittel" Bedeutung gewann und damit auch Fäl- schungen oder wohlmeinenden Korrekturen gegenüber besonders anfällig wurde, ist für die Genese einer einzelnen Überlieferung häufig doch nicht viel gewonnen; durch frühe Schriftlichkeit wird nicht unbedingt Echtheit verbürgt. Auch die von Sezgin entwickelte „formalistische" Methode kann darum, zu so unbezweifelbaren Ergebnissen sie geführt haben mag, nicht auf die Analyse des Inhalts verzichten. Es scheint fruchtbar, beide Ansätze, den inhaltlichen und den forma- len, zu verbinden; es besteht gewisse Hoffnung, daß die relative Chro- nologie, welche sich aus der inhaltlichen Analyse ergibt, durch Über- legungen zum Isnad und den in ihm genannten Personen in eine absolute verwandelt werden kann. Formale Kriterien lassen sich dabei auch dem Inhalt gegenüber ins Spiel bringen, in der Analyse von Stil und Dar- stellungsform; J. Robson hat vor einiger Zeit auf diese Möglichkeit hingewiesen (vgl. Bull. John Rylands Library 38/1956/465). Allerdings empfiehlt es sich, solange dieses Verfahren selber noch der Kritik unter- worfen ist, bei einer Gruppe von Hadlten einzusetzen, deren Zeitstellung nicht nur durch diese internen Kriterien, sondern in stärkerem Maße auch durch Belege aus anderen Texten gesichert wird. Das gilt für manche Bereiche des juristischen HadTt; Schacht hat da auf externe Indizien, vor allem bei den Historikern, hingewiesen. Es gilt aber weitaus mehr für Traditionen zu gewissen theologischen Fragen, deren Entwicklung uns durch Berichte der Häresiographen und der Historiker, im besten VIII Vorwort Falle sogar durch selbständige Texte greifbar wird. Als derart begünstig- ter Bereich ist hier die traditionistische Polemik gegen die Q a d a - r l y a ausgewählt. Daß dennoch vieles, allzu vieles weiterhin subjektiv bleibt, muß deutlich eingestanden werden. Zahlreiche Fakten lassen sich auf mehr- fache Weise interpretieren; das argumentum e silentio nimmt einen breiten Raum ein. Jede Parallele kann das Bild an entscheidendem Punkte wieder verschieben; vorläufig ist zu befürchten, daß unsere Arbeitshypothesen und der aufgrund ihrer erschlossene Sachverhalt sich auf trügerische Weise gegenseitig stützen. Ganz wird sich das kompli- zierte Spiel der Weitergabe und des Austauschs nie mehr rekonstruieren lassen; zu sehr hat gewiß der Zufall sich eingemischt. Manche Hypothese wird sich verifizieren lassen, wenn einmal in größerem Maßstabe jene frühen Quellen zum Hadlt, die Sezgin im ersten Band seiner GAS in solcher Fülle nachgewiesen hat, publiziert vorliegen. Weitere Sicherung ist auch davon zu erhoffen, daß andere Bereiche des Hadlt in ähn- licher Weise aufgearbeitet werden; sobald sich Isnade, die wir für Fälschungen erklärten, auch dort als verdächtig erweisen, wäre die Gefahr des circulus vitiosus, der wir uns hier besonders stark ausgesetzt haben, vielleicht am ehesten vermieden. Trotz allem sei, in der Hoffnung auf spätere Korrektur, ein Anfang gemacht. Der Leser sei im voraus gewarnt. Inhaltliche Analyse ist im allge- meinen gefällige Lektüre, Analyse von Isnaden dagegen eine ärgerliche Zumutung. Jedoch muß dieser Schritt getan werden; für den Tafsir ist er von H. Birkeland (etwa in: The Lord Guideth, Oslo 1956, vgl. dort vor allem S. 6 ff.), für die Historiographie von E. L. Petersen (in seiner Studie 'Ali and Muäwiya in Early Arabic Tradition, Kopenhagen 1964) vorausgenommen worden. Um die Darstellung des Gesamtproblems nicht zu sehr mit methodischen Exkursen zu belasten, sind deswegen im ersten Kapitel vier Analysen charakteristischer Hadlt-Texte bis zu jener Grenze — und vielleicht über sie hinaus — vorgetrieben, die sich mit der ein- geschlagenen Methode erreichen läßt. Hier wie in der folgenden syste- matischen Darstellung wurde versucht, soweit wie möglich ohne Axiome auszukommen, dasjenige ausgenommen, daß die Angaben unserer Quel- len, auch was die Isnade angeht, zuerst einmal ernstzunehmen seien. Jeder Fall ist bewußt für sich behandelt; erst im letzten Kapitel sind einige übergreifende Schlüsse gezogen. Von verbindlichen Einsichten in die Geistesgeschichte des frühen Islam sind wir noch weit entfernt. * * * Vorwort IX Die vorliegende Arbeit ist erwachsen aus einem Vortrag, den ich im April 1971 anläßlich eines Symposions zu Ehren von H. A. Wolfson an der Universität Harvard gehalten habe. W. M. Watt hat mir während der Umgestaltung das Qadarlya-Kapitel seines Buches The Formative Period of Islamic Thought (erschienen Edinburgh 1973) im Entwurf zur Verfügung gestellt; ich bedaure, das Werk, dessen Ergebnisse sich in manchem mit den meinen decken, nicht mehr haben zitieren zu können. R. Paret hat eine frühere Fassung gelesen und wertvolle Ratschläge und Ergänzungen beigesteuert; B. Spuler war bereit, das abschließende Manuskript für die „Studien zur Geschichte, Sprache und Kultur des islamischen Orients" anzunehmen. Allen Genannten sei auch an dieser Stelle noch einmal herzlich gedankt. Weiterführend zur Qadarlya bitte ich meine gleichzeitig erscheinende, jedoch später verfaßte Arbeit Anfänge muslimischer Theologie (Beiruter Texte und Studien, Bd. 14; Beirut 1974) zu vergleichen. Leider habe ich sie wegen starker Verzögerung des Drucks nicht mehr nach Seitenzahlen zitieren können. Tübingen, im Dezember 1973 Josef van Ess

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