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Zwei Kulturen — eine Familie: Paare aus verschiedenen Kulturen und ihre Kinder am Beispiel Frankreichs und Deutschlands PDF

220 Pages·1997·5.97 MB·German
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Gabrielle Varro/Gunter Gebauer (Hrsg.) Zwei Kulturen - eine Familie Gabrielle Varro/Gunter Gebauer (Hrsg.) Zwei Kulturen eine Familie Paare aus verschiedenen Kulturen und ihre Kinder am Beispiel Frankreichs und Deutschlands Veröffentlicht mit Unterstützung des Deutsch-Französischen Jugendwerks Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Zwei Kulturen -eine Familie: Paare aus verschiedenen Kulturen und ihre Kinder am Beispiel Frankreichs und Deutschlands / Hrsg. Gabrielle Varro ; Gunter Gebauer. - Opladen : Leske und Budrich, 1997 ISBN 978-3-663-07670-4 ISBN 978-3-663-07669-8 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-07669-8 © 1997 Springer Fachmedien Wiesbaden Ursprünglich erschienen bei Leske + Budrich, Opladen 1997 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mi kroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Satz: Leske + Budrich Inhalt Gabrielle Varro Vorwort .................................................................................................... 7 Gabrielle Varro und Djajfar Lesbet Einführung ................................................................................................ 13 Gabrielle Varro Die deutsch-französische Ehe. Metapher und Realität ............................. 21 Gabrielle Varro Der Begriff der "gemischten Ehe" ............................................................ 27 Djajfar Lesbet Begegnungen .. ..... ............... ......... ................ ....... .................. ...... .............. 49 Helene Gebauer und Gabrielle Varro Verpflanzte Frauen ................................................................................... 69 Helene Müller "Babettes Fest" (Erfahrungsbericht) ......................................................... 81 Gunter Gebauet Deutsch-französische Erziehungsräume ................................................... 87 Andreas und Helene Müller Eltern sein in zwei Ländern (Erfahrungsbericht) ...................................... 97 Susann Heenen-Wolffund Werner Knauss Psychoanalytische Erfahrungen ................................................................ 101 Mirjana Morokvasic Eine symbolische Migration (Erfahrungsbericht) ..................................... 111 Franroise Morin Die Welt einer "interkulturellen" Gruppe ................................................ 117 6 Gabrielle Varro Das "bikulturelle" Kind ............................................................................ 125 DJaffar Lesbet und Gabrielle Varro Diskurse der Jugendlichen ........................................................................ 135 Gabrielle Varro Sprachen und Identitäten .......................................................................... 161 Gabrielle Varro Schlußbemerkungen ................................................................................. 177 Andree Tabouret-Keller Nachwort .................................................................................................. 199 Kleines Glossar der Begriffe..................................................................... 203 Literaturverzeichnis ........................... ........................................................ 209 Tabellen ..................................................................................................... 219 Vorwort Gabrielle Varro Der Untertitel dieses Bandes könnte lauten: Erfahrungen mit der Handlungs forschung. Der Gegenstand des Buches nämlich ist ein forschungsorientiertes Gruppenprojekt zum Thema Kindererziehung im Kontext der Kulturkontakte in Europa, das im Auftrage des Deutsch-Französischen Jugendwerks initiiert wurde. Das Jugendwerk hatte damals ein neu erschienenes Buch über franko amerikanische Familien in Frankreich und die Zweisprachigkeit ihrer Kinder (Varro, 1984) zum Anlaß genommen, einen seiner fortbildungsorientierten Forschungszyklen einem entsprechenden Forschungsprojekt über deutsch französische Familien zu widmen. Ein siebenköpfiges Leitungsteam und rund dreißig Teilnehmer (nicht alle französischer oder deutscher Nationalität, aber alle in einem der beiden Länder lebend) wurden gemäß den Modalitäten des Jugendwerks ausgewählt.! Von September 1985 bis November 1988 kamen sie in Frankreich oder in Deutschland einige Male zu mehrtägigen Arbeits treffen sowie kleinen Treffen von Untergruppen zusammen.2 Aus den infor mellen Treffen dieser drei Jahre gingen mehrere Zwischenberichte und ein Abschlußbericht hervor.3 Der Abschlußbericht wurde dem Auftraggeber En- Nachdem G. Varro mit der Projektleitung beauftragt worden war, schlug das Jugend werk G. Gebauer als deutschen Ko-Projektleiter vor und beauftragte beide mit der Bildung von Projektgruppen in ihrem Land. Die Projektgruppe in Frankreich bestand aus G. Varro, D. Lesbet und F. Morin, in Deutschland aus G. Gebauer, H. Gebauer und, auf Vorschlag des Jugendwerks, S. Heenen-Wolff und W. Knauss. Manche Teil nehmer wurden durch die Projektleiter gewonnen, andere über eine Anzeige in einer Frankfurter Zeitung. 2 Arbeitstreffen: Datum Ort Projektleiterffeilnehmer September 1985 Chamarande (Frankreich) 6 12 November 1986 Berlin (BRD) 7 26 Mai 1987 Aix-en-Provence (Frankr.) 7 17 Februar 1988 Erpfingen (BRD) 7 15 November 1988 Sevres (Frankreich) 7 24 Einige Untergruppen ("Sprachen", "Frauen", "Analyse", "Heranwachsende") kamen darüberhinaus auch zwischen den großen Arbeitstreffen zusammen. 3 s. Varro (Hrg.) 1989. 8 Vorwort de 1989 (kurz vor der deutschen Wiedervereinigung) übergeben und für die hier vorliegende Veröffentlichung noch einmal überarbeitet, um die Haupt themen stärker hervorzuheben und dem Leser eine Analyse von Teilen des zusammengetragenen Materials vorzulegen. Folgende Kapitel wurden, von der editorischen Überarbeitung abgesehen, aus dem Abschlußbericht über nommen: Die deutsch-französische Ehe, Metapher und Realität, Psychoanalyti sche Erfahrungen, Die Welt einer Gruppe sowie die Erfahrungsberichte. Die übrigen Kapitel wurden von ihren Autoren fast vollständig neu geschrieben. Bei der Wahl der Methoden für die Durchführung des Projekts hatte das Leitungsteam freie Hand.4 Im Laufe des ersten Seminars, auf dem verschie dene Beiträge aus dem Leitungsteam diskutiert wurden, hatten wir uns für die Arbeitsweise des themenzentrierten Workshops entschieden. Doch wurde der Improvisation und der Gruppendynamik viel Raum gelassen; der Hauptteil des Projekts wurde auf diese Weise als Handlungsforschung durchgeführt, wie sie 1948 unter dem Namen Action Research von Lewin beschrieben wurde (s. Grawitz 1990). Statt vorformulierte Thesen zu testen oder von vorn herein Leitlinien für den Forschungsablauf festzulegen, wollten wir dem ge sprochenen Wort und den Diskursen freien Lauf lassen und sowohl die Be ziehungen, die zwischen den beteiligten Personen entstehen, als auch die da bei benutzten Sprachen beobachten. Die Beschreibung der bei den verschie denen Seminaren gewählten Arbeitsformen findet sich in Kapitel 11 (Die Welt einer "interkulturellen" Gruppe). Die eigentliche wissenschaftliche Ar beit, insbesondere der Versuch einer Integration der Materialien zur Proble matik der "Kulturmischung", wurde im wesentlichen im Nachhinein geleistet (die Berichte von den Arbeitstreffen, einige Artikel, der Abschlußbericht, das Buch). Infolgedessen besteht das eigentliche "Feld", auf dem die Überlegungen aufbauen, über deren Ergebnisse hier berichtet wird, aus den Aussagen der Paare oder eines der bei den Partner sowie einiger ihrer heranwachsenden Kinder bzw. jungen Erwachsenen und aus der Beobachtung der Interaktio nen. Die Autoren (nicht alle von Beruf Wissenschaftler) bringen persönliche Meinungen zum Ausdruck, teilen eigene Erfahrungen und Erkenntnisse mit und führen zugleich die gemeinsam mit den Teilnehmern entwickelten Über legungen fort. Die unterschiedliche Art und Weise, wie die Wissenschaftler an die Situation des Kulturkontakts herangehen, wie auch die unterschiedli chen Stile und Disziplinen erklären eine Vielfalt, bei der Wiederholungen nicht immer zu vermeiden waren. Für den Leser aber, der sich für die Erfah rungen dieser in einer gewissen Weise besonderen Familien interessiert, in denen die Eltern verschiedener Nationalität sind, kristallisieren sich gerade aufgrund der Wiederholungen einige wichtige Befunde heraus: 4 Die Forschungsprogramme des Deutsch-Französischen Jugendwerks werden vorge stellt in Demorgon 1989. Vorwort 9 1) Erstens, der Leser wird auf die an vielen Stellen zutage tretende Schwie rigkeit aufmerksam gemacht, die neuen sozialen Realitäten auf den Be griff zu bringen. Hier ein besonders auffälliges Beispiel: An der Art und Weise, wie die "gemischte Ehe" mindestens seit den fünfziger Jahren zu einem eigenen Forschungsobjekt gemacht wurde, ist abzulesen, daß in unseren Ländern seit langem eine Norm des Eheverhaltens besteht, die jedes Paar, das eine soziologische "Distanz" aufweist - ob geographisch oder als Sprach-, Religions-, Kultur- oder sonstiger Unterschied - als "abweichend" erscheinen läßt. Zwar nimmt die Zahl dieser Ehen in Frankreich und in Deutschland seit einigen Jahren zu, doch auch wieder nicht so stark, daß die Kategorie "abweichend" damit nicht mehr ange wendet werden könnte. Noch immer nämlich erfolgt die Feststellung die ser Zunahme im Vergleich zur alten "homogamen" Norm. Wie Ehepart ner sich kennenlernen oder wie sie sich in der Ehe anpassen, sind The men, die ebenso wie die Beschäftigung mit der Institution Familie ihren Reiz noch lange nicht verlieren werden. Aber anders als die - immer aktuellen - persönlichen oder psychologischen Faktoren, welche die Wahl des Ehepartners und die Gestaltung des Familienlebens bestimmen, mögen andere Faktoren angesichts der tiefgreifenden Veränderungen, welchen die alten sozialen Regulierungen der Industriegesellschaften unterworfen sind, heute als hinfällig oder zumindest als bloße Überbleib sel erscheinen. So muß man zum Beispiel fragen - und eines der Ziele der Autoren ist, diese Frage zu stellen, auch wenn sie schwer zu beant worten ist -, ob es mit den alten Analyserahmen überhaupt noch möglich ist, die zunehmend häufigere Wahl eines ausländischen Ehepartners und die ständig wachsende Zahl der Familien zu verstehen, in denen zwei oder mehr Sprachen gesprochen werden oder mehrere Formen von All tagswissen den Bezug zu verschiedenen Kulturen herstellen. Herauszu finden, ob beispielsweise ein Bruch, eine Kontinuität oder eine Vermi schung einer Familien- oder Gemeinschaftstradition erfolgt (das heißt ei ne Weitergabe oder Nicht-Weitergabe einer Sprache, einer Religion, ei ner Hygiene- oder Ernährungspraxis, von Werten usw.), zu ermitteln, ob die Ehepartner denselben (ethnischen, religiösen, sozialen, ökonomi schen, nationalen usw.) Gruppen angehören oder nicht, dies alles sind Ansätze für die Beschreibung moderner Familien, die weiter interessant bleiben werden. Stellt man die Frage jedoch unter der Überschrift "gemischte Ehe", so wird damit in gewisser Weise ein Vor-Urteil über eine Situation gefällt. Denn diese Formulierung unterstellt - als wären kulturelle, soziale oder sonstige "Distanzen" stets die zwangsläufig pro blematische Ausnahme - die Existenz einer hypothetischen nicht-gemisch ten (und damit "normalen") Ehe. Dies findet man häufig, wenn von der Anpassung die Rede ist, die einem ausländischen Ehepartner abverlangt wird, oder von den angeblich "zwischen zwei Kulturen hin- und herge rissenen" Kindern. Mit anderen Worten, der Begriffsrahmen, der für die Analyse der Ehe- und Familienbeziehungen derzeit zur Verfügung steht, JO Vorwort scheint ein Abrücken von dem Rivalitätsdenken zwischen sozialen oder kulturellen Gruppen sehr schwierig zu machen, während die Subjekte als Individuen diese Gruppen in Wirklichkeit schon lange verlassen oder in ihrer eigenen Praxis zumindest relativiert haben. 2) Zwar geht es hier nicht nur um Deutsche und Franzosen, doch scheinen die verschiedenen Beiträge übereinstimmend auf eine gewisse Besonder heit der deutsch-französischen Paare gerade im Vergleich zu den Teil nehmern anderer Nationalität hinzudeuten. Die verschiedenen Kapitel machen die Vielfalt der interpersonalen Beziehungen deutlich und be weisen, soweit dies überhaupt noch nötig ist, daß sie sich nicht auf ein einziges Modell zurückführen lassen. Alle deutsch-französischen Paare allerdings sind mehr oder weniger direkt von der Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg und den Nationalsozialismus geprägt, einer notwen digerweise indirekten Erinnerung, da keiner der Teilnehmer vor 1940 geboren wurde. Ob in den fantasmatischen Vorstellungen, die in der psychoanalytischen Gruppe formuliert wurden, in den Gefühlen, die eine Sprache auslöst, in den Vergleichen zwischen der Art der Kindererzie hung in beiden Ländern, ja, noch in einigen von den Jugendlichen mit einem deutschen Vater oder einer deutschen Mutter in ihren eigenen Worten geschilderten Erfahrungen (zum Beispiel bei der Konfrontation mit Kriegsfilmen) - die Wiederkehr der jüngeren Geschichte beider Länder zieht sich durch den ganzen Band. Diese Präsenz einer konflikt geladenen, verworrenen, dunklen, in den Familien oft ausgeblendeten Vergangenheit (ausgedrückt in der quälenden Frage: "Was haben unsere Großeltern während des Krieges gemacht?") kehrt wie ein Leitmotiv in so manchen Details des Alltagslebens dieser Paare und ihrer Kinder wieder. 3) Der Mangel eines umgangssprachlichen, den aktuellen Verhältnissen, die man zu beschreiben versucht, angepaßten Vokabulars sorgt im Ver ein mit den weiterhin mächtigen, überholten Vorstellungen und Bildern dafür, daß das Gefühl, es gebe wesentliche nationale Unterschiede, erhal ten bleibt. Die Art und Weise etwa, wie das französische Bildungssystem dargestellt wird, offenbart die prägende Kraft der alten Modelle und die Schwierigkeit, die realen Veränderungen unter der scheinbaren Kontinui tät des Vergangenen wahrzunehmen. Daß die Zentralisierung zum Bei spiel unter den "typisch französischen" Merkmalen dasjenige sei, wel ches am stärksten von der "typisch deutschen" Dezentralisierung abste che, oder daß die "Form" wichtiger sei als der "Inhalt", mag noch ange hen. Die Allmacht der Institution scheint hier so zwingend, daß sie dem Beobachter von außen oft den Eindruck vermittelt, Lehrer und Schüler müßten unwiderruflich ihren Stempel tragen. Doch verstellt diese Art Beobachtung den Blick auf das, was es manchen Lehrern wie Schülern trotzdem erlaubt, sich dieser Allmacht zu entziehen. Eine Untersuchung, welche die Erziehungseinstellungen der deutsch-französischen Eltern als Ergebnisse der Erziehung auffaßt, die sie selber in ihrem jeweiligen Land genossen haben (eine Erziehung, die von diesen Gegensätzen ge- Vorwort 11 prägt ist), läuft auf eine systematisch deterministische Sichtweise hinaus, welche "die Franzosen" auf die eine und "die Deutschen" auf die andere Seite stellt und für die persönliche Gestaltung, die doch in den von Fa milie zu Familie unterschiedlichen Entscheidungen und Verhaltenswei sen ganz offensichtlich ist, wenig Platz läßt. Als solche ist diese Art Analyse aufschlußreich für das Bild, das die französische Schule außer halb der Landesgrenzen auch heute noch bieten mag, wie auch für die Gefahr, die man läuft, wenn man die Einstellungen der Eltern von außen als etwas interpretiert, das seine Gestalt von praktisch unwandelbaren Systemen bekommen hat. 4) Deutlich wird auch, daß es unserem sprachlichen Repertoire an geeigne ten Begriffen mangelt, um von den Kontakt- und "Vermischungs"situa tionen zu sprechen, die die aktuelle Realität unserer heutigen Gesell schaften ausmachen und für die die Ehe mit einem Ausländer bei weitem nicht das einzige Beispiel ist. Denn daß die Phänomene der Urbanisie rung in allen Industrieländern dazu geführt haben, daß Menschen einan der begegnen, die noch vor hundert Jahren unter sich und in ihren Dör fern geblieben wären, ist als Feststellung banal. Immer noch werden, wenn man von sich und vom anderen spricht, die gleichen Wörter be nutzt, obwohl sich der Rahmen bis an die Staatsgrenzen und noch weit darüberhinaus erweitert hat. Immer wieder sitzen wir, vielleicht auf der illusorischen Suche nach der "verlorenen Einheit", den politischen Dis kursen von der nationalen Einheit auf, dem "Sie" (der Ausländer, der Angehörigen anderer Länder) und dem "Wir" (der Menschen von hier, nun nicht mehr nur des Dorfes, sondern des ganzen Landes). Diese Ver schiebung wird dann besonders deutlich, wenn von der Identität der aus "Inländern" und "Ausländern" zusammengesetzten Paare und ihren Kin dern die Rede ist. Diese Paare, die sich schon früher nicht unbedingt alle als "gemischt" betrachtet haben, könnten sich heute "homogam", weil europäisch, nennen. Auch die Kinder betrachten sich den hier wiederge gebenen Erfahrungsberichten zufolge nicht immer als "bikulturell" oder "zweisprachig", genauso wenig, wie dies die Kinder von Partnern aus ver schiedenen Regionen desselben Landes tun, und doch scheint die Identi tät, die man bei ihnen annimmt, untrennbar an diese ihnen üblicherweise zugeschriebenen Begriffe geknüpft. Im Grunde verwahren sie sich gegen Kategorisierungen, die nichts anderes bewirken, als eine Distanz zwi schen ihnen und den anderen zu schaffen, Gruppen zu bilden und Sub jekte, die nicht ohne Schwierigkeiten einer von diesen Gruppen zuzu ordnen sind - bezieht sich doch jeder Mensch auf diverse "Untergrup pen" und ist doch die Identität zu jedem Zeitpunkt von einer Vielzahl von Parametern abhängig -, auf eine bestimmte festzulegen. Alte Vor stellungen wie die der Zugehörigkeit zu einer Nation - heute durch den oft dramatischen Strukturwandel in manchen europäischen Staaten wie der aktuell geworden - scheinen so stark und so ausschließlich, daß in nicht wenigen Erfahrungsberichten von dem Unbehagen (um nicht zu

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