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Zur Geschichte der Diabetesdiät PDF

248 Pages·1985·7.358 MB·German
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D.Oyen . E. A. Chantelau . M. Berger Zur Geschichte der Diabetesdiät Mit 67 Tabellen und 33 Abbildungen Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York Tokyo Dr. DETLEF OYEN Dr. ERNST ADOLF CHANTELAU Prof. Dr. MICHAEL BERGER Medizinische Klinik der Universität Düsseldorf Abt. Stoffwechsel und Ernährung Moorenstraße 5 4000 Düsseldorf 1 ISBN-13: 978-3-540-15450-1 e-ISBN-13: 978-3-642-70498-7 DOI: 10.1007/978-3-642-70498-7 CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Oyen, Detle/: Zur Geschichte der Diabetesdiät / Detlef Oyen; Ernst Adolf Chantelau; Michael Berger. - Berlin; Heidelberg; NewYork; Tokyo; Springer, 1985. NE: Chantelau, Ernst Adolf:; Berger, Michael: Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf photomechanischem oder ähnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung vorbehalten. Die Vergütungsansprüche des § 54, Abs. 2 UrhG werden durch die "Verwertungs gesellschaft Wort", München, wahrgenommen. © by Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1985 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daß solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Produkthaftung: Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen kann vom Verlag keine Gewähr übernommen werden. Derartige Angaben müssen vom jeweiligen Anwender im Einzelfall anhand anderer Literaturstellen auf ihre Richtigkeit überprüft werden. Satz, Druck und Bindearbeiten: Petersche Druckerei GmbH & Co. Offset KG, Rothenburg ob der Tauber 2127/3130-543210 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 1 2 Die diätetische Therapie auf dem Weg zur systematischen Behandlung 3 2.1 Die Fleisch-Fett-Diät nach Rollo ............. 3 2.2 Die modifizierte animalische Diät nach Prout ...... 9 2.3 Die sog. Kohlenhydratkuren zur Behandlung des Diabetes 12 2.3.1 Die Reiskur nach A. von Dühring ...... 13 2.3.2 Die Milchkur nach Donkin . . . . . . . . . . 20 2.3.3 Die zuckerreiche Kost nach Piorry und Schiff 25 2.3.4 Die Kartoffelkur nach Mosse . . . . . . . . . 26 2.3.5 Die Inulinkur nach Strauss . . . . . . . . . . 29 2.3.6 Die vegetabilische Kost nach Albu und Kolisch 32 2.4 Die sog. Reduktionsdiäten zur Behandlung des Diabetes 35 2.4.1 Die animalische Kost nach Pavy ......... 36 2.4.2 Die animalische Kost nach Seegen . . . . . . . . 44 2.4.3 Die kohlenhydratarme Reduktionskost nach Külz 48 2.4.4 Die kohlenhydratarme Reduktionskost nach Bouchardat 52 2.4.5 Die animalische Reduktionskost nach Cantani . . . . . . 57 2.4.6 Die kohlenhydrat-und eiweißreduzierte Diät nach Naunyn 62 2.4.7 Die Hungerkur nach Guelpa . . . . . . . . . . . . . . 73 3 Die klassischen Diabetesdiäten der sog. Vorinsulinära (1900-1922) 75 3.1 Die von Noordensche Haferkur . . . . . . . . . . . . . . . . 76 3.1.1 Allgemeine Richtlinien zur Diätetik bei Diabetes 76 3.1.2 Die Entwicklung und Anordnung der Haferkur. Indikationen 83 3.1.3 Die Beurteilung der Haferkur ...... 88 3.1.4 Theorien über den Wirkungsmechanismus . . . . . . . . . 89 3.1.5 Kostformen. Anordnung der Dauerkost .......... 92 3.1.6 Die Bedeutung der Haferkur vor und nach der Entdeckung des Insulins . . . . . . . 94 3.2 Die Weizenmehlkur nach Blum . . . . . 95 3.3 Die gemischte Amylazeenkost nach Falta 99 3.3.1 Die praktische Durchführung 102 3.3.2 Über die Wirkung der Mehlfrüchtekuren 103 v 3.3.3 Kostformen, Anordnung der Dauerkost ... . 105 3.3.4 Indikationen ................. . 107 3.3.5 Die Bewertung der gemischten Amylazeenkuren 107 3.4 Die Fastenkur nach Allen . . . . . . . . . . . . . . . 109 3.4.1 Die Entwicklung der systematischen Unterernährung als Langzeit-Therapie . . . . . . . . . . . 109 3.4.2 Die praktische Durchführung. Ergebnisse 111 3.4.3 Die Bewertung der Fastenkur ..... 117 3.5 Die fettreiche Diät nach Newburgh und Marsh . 120 3.5.1 Die sog. antiketogene Diät . . . . . . . . 120 3.5.2 Die Durchführung der Kostverordnung. Ergebnisse 123 3.5.3 Theoretische Grundlagen . . . . 128 3.6 Die fettreiche Diät nach Petren . . . . . . . . . . . . . . 131 3.6.1 Die Entwicklung der Petren-Diät ......... 132 3.6.2 Die Anordnung der Kost. Indikationen. Aufbau der Dauerkost 133 3.6.3 Ergebnisse. Der Wirkungsmechanismus der Petren-Diät 136 3.6.4 Die Beurteilung der Petren-Diät . . . . . . . . . . . . . . .. 142 4 Die Diabetesdiät nach der Entdeckung des Insulins . . . . . . . . . . . 145 4.1 Die kohlenhydrat-und eiweißreiche Diät nach Adlersberg und Porges 148 4.1.1 Experimentelle und theoretische Grundlagen 148 4.1.2 Kostformen ..................... . 151 4.1.3 Die Annäherung der Diabetesdiät an die Normalkost. Das Prinzip der Übung des Pankreas . . . . . . . . . 155 4.1.4 Die Bewertung der Diät .............. . 157 4.2 Die Behandlung des Diabetes mellitus bei Kindern und Jugendlichen nach der Einführung der Insulintherapie. Die kohlenhydratarme Diät nach Priesel und Wagner 160 4.3 Die freie Kost nach Stolte, Guest und Lichtenstein 162 4.4 Die eiweißarme Früchte-Gemüse-Dauerkost (e.F.G.K.) nach Fanconi 170 4.5 Die sog. freie oder liberale Diät für adulte Diabetiker 174 4.5.1 Versuche mit freigewählter Kost in Deutschland 174 4.5.2 Freie Kost als Dauerkost ........... . 175 4.5.3 Erfahrungen mit freigewählter Kost 181 4.6 Die "alte Schule" und die "neue Schule" in der diätetischen Behandlung des Diabetes mellitus in Deutschland . . . . . . . . . . 184 4.6.1 Die Entwicklung neuer theoretischer Grundlagen ...... . 185 4.6.2 Die Bilanzierung der Kohlehydratzufuhr ........... . 187 4.6.3 Die praktische Durchführung der Diät gemäß der "neuen Schule" 188 4.7 Diabetesdiät und Kriegskost in Deutschland (1940-1945) 191 4.8 Die Diabetesdiät der unmittelbaren Nachkriegszeit (1946-1950): Die Rückkehr zur konventionellen Diät ............ . 193 VI 5 Die Entwicklung der Diabetesdiät seit 1950 . . . . . . . . . . 197 5.1 Veränderungen der Problemstellung bei der Diabetesdiät 202 5.2 Diabetesdiät bei übergewichtigen Typ lI-Diabetikern 203 5.2.1 Notwendigkeit der Gewichtsreduktion und Erfolg von Reduktionsdiäten bei adipösen Typ lI-Diabetikern 205 5.2.2 Formuladiäten ..................... 206 5.2.3 Reduktionsdiäten in Form kalorienreduzierter Mischkost 207 5.2.4 Totalfastenkuren (sog. Nulldiäten) . . . . . . . . . . . 208 5.3 Die diätetische Behandlung des normgewichtigen Diabetikers in den siebziger Jahren .................... 208 5.4 Neue Trends in der Diabetesdiät: kohlenhydrat- und faserstoffreiche Kostformen ............................ 218 5.5 Neue Trends in der Diabetesdiät: Liberalisierung der diätetischen Behandlung bei Intensivierung der Insulintherapie . . . . . . 219 6 Die Gewichtung der diätetischen Therapie und der Insulintherapie von der Entdeckung des Insulins bis heute 225 Literaturverzeichnis 227 VII Vorwort Die Medizingeschichte dürfte wohl wenige Beispiele für eine derart wechselvolle und kontroverse Einschätzung einer grundlegenden therapeutischen Maßnahme bie ten, wie dasjenige der Diätbehandlung des Diabetes Mellitus. In den letzten zwei hundert Jahren sind auf diesem Bereich wohl alle theoretisch überhaupt nur denk baren Empfehlungen und Therapiekonzepte entwickelt und jeweils mit Nachdruck und Verve vertreten worden. In der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg wurden diese Auseinandersetzungen zwischen einzelnen Arbeitsgruppen und Wissenschaftlern sehr häufig außerordentlich persönlich und verletzend ausgetragen und man kann über die Jahrzehnte mit Genugtuung verfolgen, wie viel zivilisierter die Diskussio nen um den Stellenwert und die Zusammensetzung der geeigneten Diätformen für den Diabetes Mellitus doch geworden sind. Möglicherweise sind die Diskussionen um die Diabetes Diät auch deswegen über lange Zeit so kontrovers geführt worden, weil insbesondere vor der Einführung der Insulintherapie kaum eine Möglichkeit bestand, die Effektivität der unterschiedlichen Diäten miteinander zu vergleichen. In späteren Jahren sind derartige Möglichkeiten zur naturwissenschaftlichen Nach prüfung der Wirkung von diätetischen Behandlungskonzepten nur recht selten ge sucht und genutzt worden. Die Gründe dafür dürften vielfältig sein. Sicher ist, daß die Durchführung von aussagekräftigen, kontrollierten Studien zum Nachweis des Langzeiteffektes einer definierten Diät außerordentlich aufwendig und schwierig ist. Vielleicht liegt es insbesondere an diesem Umstand, daß es in dem gesamten Bereich der Ernährungswissenschaften so viele Thesen mit so wenig gesicherten Fakten gibt. Wir haben mit dieser kleinen medizinhistorischen Übersicht die Irrungen und Wirrungen in der Geschichte der Diabetes Diät im Laufe der letzten zweihundert Jahre festhalten wollen. Vielleicht kann es der Besinnlichkeit dienen, wenn man sieht, wie über die Jahrzehnte häufig immer wieder dieselben Vorschläge gemacht und die gleichen Kontroversen ausgetragen wurden, ohne daß man von den vorheri gen viel Notiz genommen hätte. Vielleicht kann es auch hilfreich sein, zu erkennen, daß die gegensätzlichen Meinungen und Hypothesen um so unversöhnlicher aufein ander prallten, je weniger sie durch Fakten und nachprüfbare Daten abgesichert werden konnten. Auch in der Geschichte der Diabetes Diät hat es Mißverständnisse und Fehldeu tungen gegeben, die zu ungerechtfertigten Urteilen über frühere Arbeitsrichtungen und Wissenschaftler geführt haben. So ist in die sicherlich begründete Ablehnung des von Tolstoi in den USA propagierten therapeutischen Nihilismus in der diäteti schen Behandlung des Diabetes immer wieder auch der deutsche Pädiater Karl Stolte (1881-1951) einbezogen worden. In mangelnder Kenntnis der Arbeiten von IX Stolte und seinen Mitarbeitern zur sogenannten freien Diät wurde ihm weithin vor gehalten, diabetischen Kindern ohne Rücksicht auf die Stoffwechseleinstellung eine geregelte Diättherapie vorzuenthalten und auf diese Weise einer dauernden Hyper glykämie und damit den Spätschäden des Diabetes Mellitus Vorschub zu leisten. Liest man jedoch seine Schriften im Originaltext, stellen sich Stolte's Thesen zur sogenannten freigewählten Kost für diabetische Kinder als eine außerordentlich zu kunftweisende, ja moderne Denkrichtung dar. Stolte versuchte, die Ernährung dia betischer Kinder möglichst wenig einzuschränken - strebte aber trotzdem eine Stoffwechselregulierung über systematische, präprandiale Urinzuckerkontrollen und die mehrfach tägliche Injektion von Normalinsulin vor den Mahlzeiten in wechseln den Dosierungen an. Stolte paßte die Insulintherapie an die Ernährung (und die Stoffwechsellage) und nicht die Lebensweise und Ernährung an eine starre Insulintherapie an! Dieses Kon zept entspricht im wesentlichen der modernen "intensivierten Insulintherapie" , die in verschiedenen Modifikationen (kontinuierliche subkutane Insulininfusionsthera pie , intensivierte konventionelle Insulininjektionstherapie ; Basis-Bolus-Konzept der subkutanen Insulintherapie) in den letzten 10 Jahren weite Verbreitung gefunden hat. Stolte mußte allerdings in den 30er Jahren mit seinen Vorstellungen scheitern: Seinerzeit waren nur mangelhafte Methoden zur Stoffwechselselbstkontrolle verfüg bar, ein Programm für die systematische Patienten- (und Eltern-) Schulung nicht vorhanden und die für dieses Therapiekonzept erforderliche rasche Wirkung des Normalinsulins war zudem durch Insulin-Antikörper häufig verzögert. Später wurde das Stoltesche Therapie-Konzept pervertiert, als man versuchte, seine "freie Kost" und eine Therapie mit langwirkenden Insulinpräparaten zu kombinieren. Obwohl sich Stolte mit seinen Vorstellungen seinerzeit nicht durchsetzen konnte, waren seine Ideen im Ansatz richtig und richtungsweisend. Mit seinem Konzept von der Anpassung der (Normal-) Insulin-Therapie an die (Ernährungs-) Bedürfnisse des Patienten (bei systematischer Stoffwechselselbstkontrolle ) kann er zurecht als ein Pionier der modernen Diabetologie anerkannt werden. Wir möchten dieses kleine Buch seinem Andenken widmen. Düsseldorf 1985 MICHAEL BERGER Großer Dank gebührt der Firma Bayer AG, Leverkusen, ohne deren Hilfe und finanzielle Unterstützung die Drucklegung dieses Buches nicht möglich gewesen wäre. x KARL STOLTE (15. April 1881-5. September 1951) Stolte wurde in Straßburg geboren und studierte dort auch Medizin. Seine Ausbil dung erhielt er in Straßburg bei Naunyn (Medizinische Klinik) und bei Hofmeister (Physiologische Chemie) und später in der Pädiatrie bei Czerny in Breslau, Straß burg und Berlin, wo sich Stolte im Jahre 1913 mit einer Arbeit über die diätetische Therapie bei akuten Ernährungsstörungen der Säuglinge habilitierte. Von 1916 bis 1945 war Stolte Direktor der Universitätskinderklinik in Breslau, von 1946 bis 1948 leitete er die Universitätskinderklinik in Greifswald und ab 1948 war er Ordinarius für Kinderheilkunde in Rostock. Während einer Tagung in Heidelberg 1951, bei der er zum Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde ernannt wurde, erlitt Stolte einen Schlaganfall, dem er wenige Tage später erlag (n. J. Wolff, Klin. Pädiat. 193: 411; 1981). XI 1 Einleitung Der Diabetes mellitus wird als chronische Stoffwechselstörung definiert, die durch abnorm erhöhte Glukosespiegel im Blut (Hyperglykämie) aufgrund eines absoluten oder relativen Insulinmangels charakterisiert ist und darüber hinaus mit Störungen des Fett-und Proteinstoffwechsels einhergeht. Die Zuckerkrankheit ist wahrscheinlich schon um 1550 v. Chr. bei ägyptischen "Ärzten" bekannt gewesen (Holscher u. Kende 1971; Knick 1973a). Der Begriff "Diabetes" findet sich erstmals im dritten vorchristlichen Jahrhundert bei Demetrios von Apameia in der medizinischen Literatur. Die erste ausführliche klinische Beschreibung stammt von Aretaios von Kappadozien (1.-2.Jahrhundert n. Chr.). Im Altertum war der Diabetes mellitus eine seltene Erkrankung. Bis in das 16. Jahr hundert hinein sind Beschreibungen des Diabetes in der medizinischen Literatur kaum zu finden. Willis (1621-1675) entdeckte den süßen Geschmack des Urins und ermöglichte damit die Unterscheidung des Diabetes mellitus vom Diabetes insipi dus. Dobson (1745-1784) gelang einhundert Jahre später die Darstellung des Zuckers im Urin. Weitere einhundert Jahre später beschrieben Magendie und Bernard das Phänomen des Blutzuckers. Die schon von Bouchardat und Lanceraux postulierte Beziehung zwischen Pankreasaffektionen und Diabetes mellitus konnten von Mehring und Minkowski erst 1889 nachweisen. Bis zum entscheidenden Schritt in der Erforschung des Diabe tes, der Entdeckung des Insulins durch Banting, Best und Collip (1921), vergingen noch einmal mehr als 30 Jahre. Die Behandlung von Erkrankungen mit Hilfe diätetischer Maßnahmen ist mög licherweise der älteste Zweig der Medizin. Allein die Beobachtungen, daß bei irgendeiner Form des Unwohlseins Veränderungen des Appetits und damit der Nah rungsaufnahme auftraten, sollen nach Papaspyros (1964) zur Diät als Therapie geführt haben. Dieser zaghafte Beginn einer oralen Therapie führte dann zu der Vorstellung, daß bestimmten Nahrungsmitteln Wirkungen zugeordnet werden kön nen, die anderen Nahrungsmitteln fehlen. Jede Form der medizinischen Behandlung mußte sich bis weit in das 19. Jahrhun dert hinein an symptomatischen Veränderungen der Erkrankung orientieren. Eine systematische Behandlung, geschweige denn eine Kausaltherapie, gab es nicht. Man probierte mit "allerlei alchimistischen Verfahren" herum (Holscher u. Kende 1971). Erste Behandlungsversuche des Diabetes mellitus sind schon um 1550 v. Chr. im Papyrus Ebers und etwa 200 Jahre später im Papyrus Hearst beschrieben (Holscher u. Kende 1971; Otten 1966; Knick 1973a). Eindeutig diätetische Behandlungsmaß nahmen wurden von Aretaios angegeben. Neben der Reinigung des Körpers mit 1

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