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Zu den Bronzefunden aus dem Schiffswrack von Mahdia PDF

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RolandSchwab,GerhardEggert,ErnstPernickaundFrankWiller Zu den Bronzefunden aus dem Schiffswrack von Mahdia Alte Proben, neue Untersuchungen Bei der neueren wissenschaftlichen Bearbeitung des antiken Schiffswracks von Mahdia im Rheinischen Landesmuseum Bonn während der Jahre  bis  wurden von den meisten Bronzefunden Proben entnommen und deren chemische Zusammensetzung ermittelt1. Vor- dringliches Ziel dieser Untersuchungen war es, die Zusammengehörigkeit von einzelstücken oderobjektensembleszuklären. Um auch die jeweilige herkunft der gegenstände aus der Ladung einordnen zu können, wurdenzudemersteUntersuchungenderstabilen isotopevonBleiandenStückenausdiesem Material durchgeführt2. Man vermutete eine ausgeprägte Verwendung von Altmetall bei der herstellungderBronzenunderwartetefolglichvondenMaterialanalysenkaumaussagekräftige ergebnisse zum Produktionsort der Fundstücke. Daher lag der Schwerpunkt auf einer schnel- len, kostengünstigen und möglichst zerstörungsarmen Methode. Aus diesem grund entschied man sich in erster Linie für die energiedispersive Röntgenfluoreszenzanalyse zur Bestimmung derchemischenZusammensetzung.Weilsichaberzeigte,dassvorallemdieBleiwertemitsys- tematischen Fehlern behaftet waren, wurde bei einigen Proben der tatsächliche gehalt mittels AtomabsorptionsspektrometriebestimmtundimFallederhermewurdedieLegierungzusätzlich durchneutronenaktivierunguntersucht3.WeitereAnalysenwurdendurchgeführtundsind bislangunpubliziert. AnlassfüreineerneuteBeschäftigungmitdiesemälterenProbenmaterialwardieFragenach derechtheiteinerhermeunbekannterherkunftimMuseumJ.PaulgettyinMalibu(Abb.), diewegenihrerdeutlichenÄhnlichkeitzurhermevonMahdia(Abb.)hinsichtlichihrerher- kunft, Datierung und kunsthistorischen einordnung diskutiert wird4. neben gemeinsamen Äußerlichkeiten zeigen beide auf den ersten Blick auch eine verwandte Legierungszusammen- setzung5.BeieinereingehendenUntersuchungzurherstellungstechnikoffenbartensichjedoch  Pernicka/eggert,Zusammensetzung. 5Zweifel gab es jedoch an den Angaben zum gehalt an 2Begemann/Schmitt-Strecker,Blei. Kobalt in der Publikation über die herme im getty- 3Pernicka/eggert,Zusammensetzung. Museum.Vgl.Pernicka/eggert,Zusammensetzung 4Mattusch,herm;Mattusch,Statuary;Pernicka/eggert, undTab.;D.A.Scott/J.Podanyin:M.True/J.Podany Zusammensetzung;Willer,herme. (eds.),SmallBronzeSculpturefromtheAncientWorld, Kongr.Malibu(Malibu)Tab.. Tafel1 RolandSchwab,gerhardeggert,ernstPernickaundFrankWiller () interdendritischkorrodiertesKapitellblechvonMahdiamitRestenunkorrodiertenMetalls.impolarisierten LichterscheintdermetallischeMischkristallschwarz,währenddiekorrodiertenBereichcharakteristische Mischfarbeneffekteaufweisen.– () QuerschliffdurcheinenReparaturflickendesAgonvonMahdia.Die schwarzenPunkteentsprechendenirregulärverteiltenBleieinschlüssenundLunklern(gussfehler).Die Metalloberflächensindvollkommenkorrodiert. () DielichtmikroskopischeDetailaufnahmevoneinemReparaturflickendesAgonvonMahdiazeigtdie irreguläreVerteilungvondunkelgrauenBleipartikeln,schwarzengussblasenundblaugrauemDelta-eutektoid. DerdurchmetallographischeBildanalyseverfahrenermittelteBleigehaltbeträgt,Prozent(s=,).– ()PhasenseparationineinerspätlatènezeitlichenBleibronzeausdemoppidumvonManching.ineinemdurch BlockseigerungentstandenenBleitropfenhatsichKupferdendritischausgeschieden. () DerordnungszahlkontrastderrasterelektronenmikroskopischenAufnahmevonderPatinades ReparaturblechsdesAgonvonMahdiazeigtdieäußereKorrosionsschichtmitdunkelgrauemKupfersulfid zwischenmittelgrauenKupferoxidverbindungenundhellgrauenZinnoxidverbindungen,indieweißePartikel vonBleibeziehungsweiseBleioxideingebautsind.–() imAufbauderPatinaschichtdesReparaturblechsdes AgonvonMahdiaresultiertderhoheRückstreukoeffizientausdenangereichertenZinnoxidverbindungen. SekundäreVerwachsungenderKorrosionmitSedimentbestandteilenhaftenoberflächlichan. ZudenBronzefundenausdemSchiffswrackvonMahdia  und hermendesDionysosimMuseumJ.Paulgetty(links)undausdemSchiffsfundvonMahdia(rechts).  RolandSchwab,gerhardeggert,ernstPernickaundFrankWiller Fe Co Ni Cu Zn As Se Ag Sn Sb Te Au Pb Bi soll. 0,11 n.z. 0,122 87,7 0,56 0,0213 0,001 0,059 10,6 0,033 n.z. n.z. 0,74 0,002 RFA 0,12 0,02 0,12 88 0,5 0,01 <0,01 0,06 10,2 0,03 n.b. <0,01 0,72 0,01 s 0,01 0,01 0,01 0,5 0,02 0,01 0,003 0,2 0,004 0,02 0,002 Tabelle MittelwerteundStandardabweichung›s‹imVergleichmitdenzertifiziertenWerten(›Soll‹)desbei allenMessungenmitRöntgenfluoreszenzanalysemitbestimmtenStandardsBAM. deutlicheUnterschiedeimProduktionsverfahren6.Daherwurdediehermeimgetty-Museum nochmalsbeprobtunduntersucht7.imRahmendieserUntersuchungenwurdenauchdieProben derBronzenvonMahdianochmalsanalysiert,diedankderseinerzeitangewendetenzerstörungs- freienRöntgenfluoreszenzanalysenochzurVerfügungstanden. nebennurnocheinerProbevonderMahdiahermewurdenweiterehundertachtundzwanzig Metallproben des Schiffsfundes, die  nicht für die Untersuchung mit Atomabsorptions- spektrometrieverbrauchtwordenwaren,erneutanalysiert.eswurdenaucheinigebeiderersten Untersuchung unberücksichtigte Probenfragmente für metallographische Analysen herangezo- gen. Dadurch sollten Fragen zur Korrosion und zur möglichen intentionellen Farbgebung der Bronzennachgegangenwerden.DadieFundevonMahdiaseitwiederinTunissind,stand nur das zuvor entnommene Probenmaterial zur Verfügung, das teilweise nicht mehr für eine Analyseausreichte.MancheFragestellungenundProbleme,wiezumBeispieldieFragenachdem vereinzelten Auftreten von Zink in den Legierungen oder die im Laufe der neuuntersuchung offensichtlich gewordenen Verwechslungen mancher Proben, konnten daher nicht vollständig geklärtwerden. Zu den Untersuchungsmethoden Die schon bei den ersten Untersuchungen der Bronzefunde von Mahdia angewendete Rönt- genfluoreszenzspektrometrieisteinzerstörungsfreiesMultielementanalyseverfahren,beidemes inzwischenaufgrundlangjährigererfahrungenerheblicheVerbesserungenfürdieUntersuchung von nicht-eisen-Metallen aus kulturgeschichtlichen Zusammenhängen gibt. Die chemische Zusammensetzung aller noch vorhandenen Proben wurde deshalb mittels energiedispersiver Röntgenfluoreszenzanalyse entsprechend dem von Joachim Lutz und erich Pernicka beschrie- benen Korrekturverfahren ermittelt8. Für diese neuen Analysen wurden die Korrekturfaktoren neuberechnetunddurchmehrfacheWiederholungjederMessungRichtigkeitundPräzisioner- 6BeieinemeinwöchigenForschungsaufenthaltimnovember undnachweisgrenzenfindensichbeiJ.Lutz/e.Pernicka,  am getty-Museum untersuchte einer der Autoren Archaeometry,,–. (F.W.)diedortigeherme.Diegusstechnikbeiderhermen 9 Pernicka/eggert,ZusammensetzungTab.–. istbereitsdokumentiert.Vgl.Willer,herme;Scott/Podany 10grundlagenundweiterführendeLiteraturzurKlassifikation (Anm.)–. s.e.Pernicka,Jahrb.RgZM,,–. 7Die Proben wurden  von Jeff Maish, Associate 11Soerfordertez.B.dieeinführungderFeuervergoldung Conservator of Antiquities im Museum J. Paul getty die Modifizierung der bis dahin weitgehend üblichen, entnommen und von Autor g.e. an das institut für hoch bleihaltigen Legierungen. Vgl. W.A. oddy u.a. ArchäometriederTechnischenUniversitätFreibergwei- in:True/Podany(Anm.)–;W.A.oddyin:T. tergeleitet, wo erste Analysen durchgeführt wurden. Drayman-Weisser(ed.),gildedmetals.history,technol- WiederholungenderMessungenunddieneuanalyseder ogyandconservation(London). MahdiafundeerfolgteundamCurt-engelhorn- 12Vgl. e.R. Caley in: S.Doeringer / D.g. Mitten / ZentrumArchäometrieinMannheim. A.Steinberg(hrsg.),Artandtechnology.Asymposium 8DiegrundlagenderMethodeunddieProbenaufbereitung onclassicalbronzes(London)–;g.Lahusen/ sindbereitsbeiPernicka/eggert,Zusammensetzungbe- e.Formigli,RömischeBildnisseausBronze(München schrieben,detaillierteAngabenüberKorrekturverfahren ). ZudenBronzefundenausdemSchiffswrackvonMahdia  heblichverbessert,sodassdieZuordnung dereinzelteilenunaufbessergesicherter grundlageruht. Für eine Klassifizierung der objekte anhand ihrer chemischen Zusammen- setzung muss die Standardabweichung berücksichtigtwerden,dienichtfürjeden einzelnenWert(s.u.,Tabelle)angegeben werdenkannunddeshalbstellvertretend aus Tabelle entnommen werden muss. hieristanzumerken,dassdieStandard- abweichung bei den Mahdiafunden in vielen Fällen relativ hoch ist, da das Probenmaterial sehr viel inhomogener ist als dasjenige moderner Standards. in ersterLiniewichtigfürdiePräzisionund Richtigkeit bei der Analyse von Metall- fundenistderenerhaltungszustand.Der teilweise sehr hohe eisengehalt bei den ergebnissendererstenAnalysenverweist auf Verunreinigung durch Korrosion9. Die Proben wurden deshalb soweit wie möglichunterdemBinokularausgelesen, wobei wegen des erhaltungszustandes etwaimFalleinesKapitellblechs(Taf.,) keinekorrosionsfreieProbevorliegt. BeidenvorwiegendbleihaltigenBron- zen des Schiffsfundes von Mahdia tritt das Problem der spektralen interferenz von Blei und Arsen auf. Da intensitäts- schwacheLinienfürdieQuantifizierung vonArsenherangezogenwerdenmüssen, wird die nachweisempfindlichkeit für Arsenherabgesetzt,unddiegemessenen  DersogenannteAgonvonMahdia Werte können deshalb häufig nicht für nachderRestaurierung() dieAuswertungbenutztwerden.Fürdie ZuordnungdereinzelnenobjektedurchdiemultivariateDatenanalysewurdendeshalbnurdie Spurenelemente Kobalt, nickel, Silber, Antimon und Tellur verwendet10. Die Analysen sind in Tabelle jeweils zu objektgruppen zusammengefasst und entsprechend der ergebnisse der Clusteranalyseaufeinanderfolgendzusammengestellt. UntersuchungenanantikenMetallobjektenzeigen,dassinderRegelfürbestimmte objekt- gruppen standardisierte Legierungen verwendet wurden, die zeitlich und regional variieren. Änderungen beruhen meist auf technischer Weiterentwicklung, ökonomisch veränderten ge- gebenheiten oder einem neuen Zeitgeschmack11. in der Forschung zu antiken großbronzen versucht man deshalb auch gelegentlich, die Anteile der Legierungselemente Blei und Zinn chronologisch auszuwerten12. Die These, höhere Bleigehalte in Bronzestatuen würden erst bei hellenistischenBronzenauftreten,istvermutlichaufearleCaleyzurückzuführen.DieKriterien für solche einordnungen beruhen auf dem Verhältnis zwischen Zinn und Blei sowie auf dem 10 RolandSchwab,gerhardeggert,ernstPernickaundFrankWiller Pb 70 30 M i s c h u 80 n 20 g sl ü c k e 90 10 Cu Sn 10 20 30  KupfereckedesternärenSystemsKupfer-Zinn-BleimitderMischungslückenachhansonundPell- Walpole(s.Anm.)unddenZusammensetzungendesAgonundderhermevonMahdiasowiedergetty- herme.DietheoretischenZinngehaltederhermevonMahdia(Quadrate)sindalsDifferenzzudendurch AtomabsorptionsspektrometriegemessenenKupfer-,Blei-undAntimonwertenerrechnet.DieDatendergetty- herme(Dreiecke)entsprechendenWerteninTabelleunddenAngabenvonScottundPodany(s.Anm.). absolutenBleigehalt,darömischeStatuentendenziellmehrBleienthaltenalsihregriechischen Vorbilder13. Der sogenannte Agon (Abb.) – wir verwenden hier diese Bezeichnung als einge- führten namen weiter – sowie die beiden hier untersuchte Bronzehermen enthalten aber als späthellenistischegroßbronzenauchnachdemergebnisdererneutenAnalyseneinensohohen Bleianteil,alsobsieindieKaiserzeitgehörten,alsozur gruppeCderrömischenBronzennach CaleybeziehungsweisezurgruppeBnachgötzLahusenundedilbertoFormigli. DieermittlungdertatsächlichenBleigehaltevonKupferlegierungenmithohenBleianteilen ist aus den unten weiter erläuterten gründen bei der Analyse antiker objekte immer schwie- rig. es wird deshalb in der Publikation von  auch der effekt der Makroseigerungen von Bleibronzen und die Problematik der Probenmenge bei großbronzen besprochen, wobei von den stark variierenden Bleigehalten der herme auf Schwerkraftseigerung durch die Lage der gussform in der gießgrube gefolgert wird14. Diese Schlussfolgerung lässt sich bei neuerlicher Betrachtungnichtaufrechterhalten,weildiehauptlegierungsbestandteileirregulärverteiltsind unddieKonzentrationsunterschiedebereitsingeringenAbständenwahrnehmbarsind,wiesich auchamBeispieldessogenanntenAgonzeigenlässt. Da das Zweistoffsystem von Kupfer und Zinn durch eine Reihe von peritektischen Reak- tionen mit ausgedehnten erstarrungsintervallen charakterisiert ist, treten infolge der starken gleichgewichtsverzögerung Mischkristallseigerungen auf. Durch die Zugabe von Blei, welches das Fließvermögen der Bronze und damit die Abbildungsgenauigkeit des gusses verbessert, werdenzwarauchdieerstarrungstemperaturenmodifiziert,dieerstarrungsvorgängedesSystems vonKupferundZinnwerdenjedochpraktischnichtbeeinflusst. inderRegelscheidetsichbei ZudenBronzefundenausdemSchiffswrackvonMahdia 11 Probe Methode Pb s Sn s Bleibronzennebendemkupferrei- Späne RFA , , , , chenAlpha-Mischkristallundden Flachschliff RFA , , , , zinnreichenintermetallischenPha- Flachschliff RFA , , , , sen metallisches Blei in Form von Querschliff eDX , , , , irregulär geformten und verteilten Partikelaus,daBleiauchimfesten Alpha-Mischkristallunlöslichist15 Tabelle BestimmungvonBlei-undZinngehaltinverschiedenen (Taf. , und ,). Diese können ProbeneinesReparaturflickensvomAgonvonMahdia.Die besondersbeiantikenMetallgüssen elementangabeninMasseprozententsprechendemarithmetischen MittelwertdermehrfachwiederholtenMessungenmitder in ihrer Form und Verteilung so jeweiligenStandardabweichung›s‹.eDX=energiedispersives heterogen sein, das bei der Analy- Röntgenspektrometer;RFA=Röntgenfluoreszenzanalyse. se solcher Legierungen erhebliche AbweichungenderBleianteile,aber auchderZinngehalteauftretenkönnen16.imbinärenSystemvonKupferundBleiexistiertauch eine Mischungslücke im flüssigen Zustand, die durch den Zinnanteil noch erweitert wird und infolgedesbreitenerstarrungsintervallsauchzurvollständigenPhasenseparationvonLegierungen führenkann,derenBlei-undZinngehalteaußerhalbdieserMischungslückeliegen(Abb.).Die BleibronzeentmischtsichdabeiineineKupfer-Blei-(Zinn)-LegierungundeineBlei-(Zinn)-Kup- fer-Legierung17(Taf.,).eskommtaberindengussstückeninderRegelnichtzurvertikalen SchichtbildungdurchdieSchwerkraftseigerung,sondernzurBlockseigerung,indemsichdasBlei entsprechend der vorhandenen Wärmegradienten im gussstück verteilt18. Der entscheidende Faktor für das Ausmaß jeder Form der Seigerung ist deshalb die Zeit, die das gussmetall für die erstarrung benötigt, welche bei einer Bronzefigur ganz wesentlich durch die Wandstärke, dieWärmeleitfähigkeit der gussform sowie durch die Anzahl, Lage und Stärke der Anschnitte (gusskanäle)beeinflusstwird19.esistdeshalbmiteinerlokalen inhomogenitätundnichtmit einemvertikalenKonzentrationsgradientenzurechnen,wiebeidenerstenUntersuchungenvor angenommenwurde. DiessollbeispielhaftanderFigurdessogenanntenAgon(Abb.)beziehungsweiseaneinem antikenReparaturblechdieserStatuedemonstriertwerden20.DiesePlastikbestehtausderglei- chenLegierungwiedieherme,istabergusstechnischanders,dasieimStückgussverfahrenaus einzelnenTeilenmontiertundnichtineinemArbeitsganggegossenwurde21.Dadurchsinddie gießchargenkleiner,weshalbdieParameterwiegießtemperaturundVorwärmtemperaturanders 13Caley(vorigeAnm.);Lahusen/Formigli(vorigeAnm.) of ancient and historic metals (Malibu ) Farbabb. ;D.haynes,Thetechniqueofgreekbronzestatuary und. (Mainz). 16M.Picon / S.Boucher / J.Condamin, gallia , , 14Pernicka/eggert, Zusammensetzung . Während f.;M.J.hughes/J.P.northover/B.e.P.Staniaszek, der Schwerkraftseigerung kann es bei Legierungen oxfordJournalArch.,,–. mit großen Dichteunterschieden der Komponenten 17Bei besonderen spätlatènezeitlichen Legierungen för- zu einer entmischung in der Schmelze kommen. Bei derndiehohenAntimongehaltedieBleiseigerung.Vgl. KupferlegierungenfindetsienuringeringemUmfang M.Picon / S.Boucher / J.Condamin, gallia , , stattundhatinderRegelwenigtechnischeBedeutung. –. 15DieinhomogenitätderBlei-undZinnverteilungzeigen 18D.hanson /W.T. Pell-Walpole, Chill-cast tin bronzes metallographische Untersuchungen an mehreren anti- (London). ken großbronzen, unter anderem auch an der herme 19Picon/Boucher/Condamin (Anm.) ; M.Ratka / im getty-Museum. A.Steinberg in: W.J. Young (ed.), P.R.Sahmin:g.Zimmer/n.hackländer(hrsg.),Der Application of science in the examination of works of betendeKnabe.originalundexperiment.Begleith.zur art(Boston)–;Scott/Podany(Anm.)Abb. Ausst.Bonn undBerlin(Berlin)–. c–d;D.A.Scott,Metallographyandmicrostructure 20Maße:,cm×,cm×,–,cm,gewichtca.,g. 21Willer,herme;Willer,Agon. 12 RolandSchwab,gerhardeggert,ernstPernickaundFrankWiller gewählt werden mussten. Da man aber anscheinend die Parameter durch das Anschnittsystem kompensierenkonnte,gehenwirdennochvongleichenBedingungenaus22. Das Reparaturblech war bei der Restaurierung nicht mehr einsetzbar und blieb daher als Probenmaterialverfügbar(Tabelle).DieAnalysebestätigt,dassdieserFlickenzurKaschierung von gussfehlern in der herstellungsphase diente und nicht bei einer späteren Reparaturarbeit hinzugefügtwurde.erwurdebeiderUntersuchunginvierTeilezerteilt,sodassvoneinemTeil- stückeineBohrprobe(mg)entnommenundvondenübrigenTeileneinQuerschliffsowiezwei Flachschliffe erstellt wurden. Die Bohrprobe wurde im Bereich des Flachschiffs entnommen, währendderQuerschliffundderFlachschliffvonderanderenhälftedesBlechesstammen.Die Zusammensetzung der Bohrprobe und der Flachschliffe wurde mit Röntgenfluoreszenzanalyse bestimmt.BeidieserUntersuchungwirdeinstetsgleichgroßerBereichgemessen,derdurchdie WahlderBlendedefiniertist,welchedenStrahldurchmesserbestimmt.imFalledesQuerschliffes (Taf.,)wardermetallischerhalteneBereichinderBreitekleineralsdermöglicheStrahldurch- messer,sodassdieKorrosionsschichtenunweigerlicherfasstwurden.Darausresultiertendrastisch höhereMesswertefürdenBleianteilundvorallemfürdenZinngehalt.DiebetreffendenWerte wurden daher nicht in Tabelle aufgenommen. Die quantitative elementverteilung von Blei und Zinn beim Querschliff wurde deshalb durch die Röntgenmikrobereichsanalyse mit einem energiedispersiven Röntgenspektrometer im Rasterelektronenmikroskop als Flächenanalysen ermittelt. Wenn man die Analyseergebnisse für die gesamte Figur des Agon in einem histogramm aufträgt, erhält man für Blei zwei Maxima (Abb.), die sich auch in den ergebnissen des Re- paraturflickens widerspiegeln (Tabelle). entsprechend ist der Mittelwert aller Messungen des Flickens mit demjenigen aller ergebnisse der gesamtfigur identisch. Die Schwankung der Legierungselemente Zinn und vor allem Blei sind also bereits in diesem Flicken annähernd so großwieinderStatue,währenddieSpurenelementeimBereichderStandardabweichungbleiben (Tabellen  und ). Die Zusammensetzung des Flickens ist folglich chemisch identisch mit der ZusammensetzungdergesamtenFigur.DasReparaturmetallentsprichtalsodemgussmetallund die Analyse des Flickens ist repräsentativ für die gesamte Plastik, während die effekte der Ma- kroseigerunghorizontalundnichtvertikalverteiltauftreten.Dieskannzwarnichtzwangsläufig fürallegroßplastikenpostuliertwerden,abereszeigt,dasseineeinzigeProberepräsentativsein kann,wennsieinausreichenderMengegenommenwird23. einweiteresBeispielfürdieAbweichungeninderKonzentrationderhauptelementesinddie sechsKatapultspannbuchsen.nachihrerMorphologiegehörensiepaarweisezudreiverschiedenen geschützen24.DieseZuordnungspiegeltsichauchinderZusammensetzungderLegierungs-und SpurenelementedererstenAnalysenwider. eszeigtsichbeierneuterUntersuchungwiederum, dasstatsächlichjeweilszweiBuchsenvölliggussgleichsind,wobeidieUnterschiedeimZinngehalt derBuchsenvonKatapultimRahmenderStandardabweichungliegen,währenddieBleigehalte vonKatapultinhomogenegüsseverraten25.DieZusammengehörigkeitderjeweiligenSpann- 22Ratka/Sahm(Anm.)f. 29grundlagenundAnwendungenbeiPernicka(Anm.) 23Vgl.e.Pernicka,Jahrb.RgZM,,–. –. 24Baatz,Katapultteile. 30FürdieBleiabtrennungundBestimmungderisotopen- 25Vgl.Pernicka/eggert,Zusammensetzung. verhältnisse danken wir Bernd höppner und Sigrid 26Wasauchdafürspricht,dassdieKatapultenichtzumSchiff Klaus, Mannheim. Diese Untersuchung wurde voll- gehörten, sondern die Buchsen eventuell als Altmetall ständigalseigenleistungdesCurt-engelhorn-Zentrums mitgeführtwurden.Vgl.Baatz,Katapultteile. Archäometrieerbracht.AusKostengründenwurdedarauf 27Begemann/Schmitt-Strecker,Blei;eck,Bleibarren. verzichtet,allevorhandenenProbenaufihrebleiisoto- 28Vgl. C.J. eiseman, MASCA Journal , , ; P.R. pische Zusammensetzung zu untersuchen, zumal sich Trincheriniu.a.,Archaeometry,,–. nachanfänglichenerfolgenoffenbarte,dassdieseMethode hiernurbedingtweiterführenwürde. ZudenBronzefundenausdemSchiffswrackvonMahdia 13  DieBleigehalteinden eit k g gemessenenProbenvomAgon ufi ä vonMahdiamitdenbeiden H 7 Maximavonbisund bisProzent.DerMittelwert 6 beträgt,Prozent. 5 4 3 2 1 11 12 13 14 15 16 17 Pb(wt%) buchsenoffenbartsichaberdurchdaspaarweisegemeinsameSpurenelementcluster,währenddie unterschiedlichenBleiisotopensignaturengegendieZusammengehörigkeitallerSpannbuchsen sprechen26.FürdieZuordnungzuobjektgruppensindalsoinersterLiniedieSpurenelement- musterundinzweiterhinsichtdieLegierungselementesignifikant.eszeigtsichaberauch,dass fastdurchgehendgleicheRezepturenfürzusammengehörigeobjekteverwendetwurden.Weiter- hinstimmendieergebnissedererstenUntersuchungenzudenBleiisotopenverhältnissendurch FriedrichBegemannundSigridSchmitt-StreckerweitgehendmitdenarchäologischenDeutungen übereinundauchdieerstenMessungenandenbeidenhermensindvielversprechend27.eswar deshalb mit dieser Untersuchung die hoffnung verbunden, darüber hinaus noch im Rahmen derForschungzuantikenSchiffswracks informationenüberdieherkunftunddamitüberden AbbauundhandelvonBleiimhellenismuszuerlangen28. notwendig ist hierfür die Untersuchung der stabilen Bleiisotopenverhältnisse29. Mit dieser MethodekannmanfreilichkeineAuskunftüberdenherstellungsortderobjekteerhalten,son- dernlediglichüberdiemöglicheherkunftdesverwendetenMetalls,alsoüberdieerzlagerstätten. AngesichtsdesvorwiegendhohenBleigehaltesistdavonauszugehen,dassdasBleiinderRegel keineVerunreinigungdesKupfersist,sondernalsgezieltesLegierungselementzugesetztwurde. DahersindAussagenüberdieherkunftdesKupfersnichtmöglich,aberessindinformationen überdiemöglichenBleilagerstättenzuerhalten,sofernnichtunterschiedlicheBleisortengemischt wurden, wie es bei derVerwendung von Altmetall die Regel ist und auch bei einigen Mahdia- bronzennachgewiesenwurde.FürdieZuordnungvonobjektenzueinanderistderenisotopische ZusammensetzungjedochauchinsolchenFällenverwertbar. in einzelnen Fällen ist es in der Vergangenheit ganz offensichtlich zu Verwechslungen von Proben gekommen, weshalb die Bestimmung der Verhältnisse der stabilen isotope des Bleis mit einem Multikollektormassenspektrometer mit induktiv gekoppelter Plasmaionisation als zusätzlichesKriteriumfürdieZuordnungder einzelstückesinnvollist30. UmderFragederechtheitderhermeimgetty-Museumnachzugehen,wurdezusätzlicheine Messung der Radioaktivität des instabilen Bleiisotops 210Pb durchgeführt, einem Zerfallspro- duktdesnatürlichvorkommendenUrans(238U),dasbeiderVerhüttungimMetallgesammelt wird,währenddasUranselbstvollständigindieSchlackeübergeht.ohneMutternuklidzerfällt das genannte Bleiisotop mit einer halbwertszeit von , Jahren, so dass die Radioaktivität im Metall zwar sehr niedrig, aber zumeist messbar ist, wenn das Metall vor weniger als etwa hun- dertJahrenproduziertwurde.esistallerdingszubeachten,dassdieAbwesenheitvonmessbarer Radioaktivität des genannten Bleiisotops kein Beweis der echtheit ist, wenn man altes Metall 14 RolandSchwab,gerhardeggert,ernstPernickaundFrankWiller b P 2.09 208206Pb/ BaulesiedrezreÄgäis ASogcokne,l Getty-Herme, 2.08 Agon Sockel Bleierzeaus Laurion 2.07 Getty-Herme 2.06 Madhia-Herme mitSockel 2.05 207Pb/206Pb 0.830 0.840 0.850 0.860 wiederverwendethatoderaußergewöhnlichreineAusgangsmaterialienbeiderMetallproduktion eingesetztwurden.DieseAnalyseeignetsichauchnichtzurAltersbestimmung,dainderRegel die Konzentration des 210Pb im erz zum Zeitpunkt der Verhüttung nicht bekannt ist und in weitengrenzenvariiert31. Die hermen aus Mahdia und im getty-Museum Auf der grundlage der höheren Präzision der neuen Analyseergebnisse lassen sich die Zuord- nungen von objekten und einzelteilen anhand der Spuren- und Legierungselemente neu dis- kutierenundimZweifelsfallanhandderBleiisotopenverhältnissebestätigen. Bleiisotopenverhältnissse und Spurenelemente untermauern die im Rahmen der neure- staurierunggewonnene erkenntnis,dassdieFigurdesAgonunddie hermewedergleichzeitig hergestelltwurden,nochgemeinsamaufgestelltwaren32.Währenddieisotopenverhältnissedes Sockelungsbleis der herme auch dem des Bleis in der Bronze entsprechen, beide von Laurion, weichendieBleiisotopenverhältnissedesFlügelknabendavonab33(Abb.).SockelbleiundLe- gierungsbleidieserStatuesindzudemnichtidentisch. esistandieserStelleauchanzumerken, das die Bleiisotopensignatur der Statuette des Satyrn F (H) ebenfalls nach Laurion weistundauchdiegleicheLegierungwiefürdiehermevonMahdiaverwendetwurde(Abb.). DasSpurenelementmusteristebenfallsähnlich. 31ZugrundlagenundMesstechniks.e.Pernickau.a.in: 35Begemann/Schmitt-Strecker,Blei;hellenkemper-Salies ders./S.vonBerswordt-Wallrabe/h.Wagner(hrsg.), (Anm.). original–Copy–Fake?examiningtheAuthenticityof 36Zimmer(vorletzteAnm.). AncientWorksofArt.FocussingonAfricanandAsian 37Vgl. Pernicka/eggert, Zusammensetzung ; Scott/ BronzesandTerracottas(Mainz)–. Podany(Anm.). 32g. hellenkemper-Salies, Bonner Jahrb. , , 38Solch geringe Aktivität kann verschieden interpretiert –. werden: es könnte sich durchaus um Metall handeln, 33Begemann/Schmitt-Strecker,Blei. daserstAnfangdes.Jhs.hergestelltwurde.eskönnte 34F.Willer, Bonner Jahrb. , , ; g.Zimmer, aberaucheineVerunreinigungderProbedurchMaterial griechischeBronzegußwerkstätten()–. vonderoberflächevorliegen.

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Bei der neueren wissenschaftlichen Bearbeitung des antiken Schiffswracks von Mahdia im. Rheinischen Landesmuseum Bonn während der Jahre
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