ebook img

Zola in seiner Zeit PDF

498 Pages·1984·73.949 MB·German
Save to my drive
Quick download
Download
Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.

Preview Zola in seiner Zeit

Z ola in semer s ^ fZ Leben^ilder L O Karl Korn Zola in soinor Zeit 27532 I fÄM 'U K A0 Lebensbilder Seit dreißig Jahren gibt es in Frankreich eine Zola-Renais­ sance. Zu dieser Wiederentdeckung trägt das Buch von Karl Korn Entscheidendes bei. Die Lebensgeschichte des jungen Intellektuellen Zola wird als Beispielsfall für die Iden­ titätsprobleme eines Einwanderersohnes gesehen und durchleuchtet. Korn bringt die tiefenpsychologische Sicht in die Biographie ein. Die zweite Neuentdeckung gilt dem Autor der zwanzigbändigen Romanserie der »Rougon- Macquart«, die mehr ist als eine Chronik der Wanderung einer Sippe von unten durch die Ränge und Chancen einer Gesellschaft im Aufbruch - nämlich ein Kolossalgemälde aus Darwinismus und Milieutheorie. In subtilen Kabinett­ stücken der Schilderung und kritischen Durchleuchtung weist derAutorZola als einen Flaubert und Balzac ebenbür­ tigen Intimkenner der gesellschaftlichen Szene Frankreichs aus. Der Leser lernt Zola nicht nur als den Erzjournalisten und Reporter vor Ort kennen, sondern auch als den politischen Kopf, der die Macht der Cliquen und die Begierden der Massen in Erzählstoff zu fassen vermag. Korn sieht das Phä­ nomen des ersten Großschriftstellers der neueren Zeit weni­ ger ästhetisch aiszeitgeschichtlich. Dies gilt besonders auch für die neu entdeckte Städtetrilogie »Lourdes- Rom- Paris« und im Zusammenhang damit für Zolas Rolle im Kampf ge­ gen und für Alfred Dreyfuß. Derselbe Emile Zola, der einen Thiers gefeiert hat, wird zum Opfer des Konflikts von Tradi­ tion und Revolution, der für das moderne Frankreich bis heute grundlegend geblieben ist. DM 16.80 ISBN 3 548 2Z532 X K Lebensbilder Lebensbilder Ullstein Buch Nr. 27532 im Verlag Ullstein GmbH, Frankfurt/M - Berlin - Wien Ungekürzte Ausgabe U mschlagent Wurf : Hansbernd Lindemann Foto: Ullstein Bilderdienst Alle Rechte Vorbehalten Mit freundlicher Genehmigung des Societäts Verlages, Frankfurt/Main © 1980 Frankfurter Societäts-Druckerei GmbH Printed in Germany 1984 Druck und Verarbeitung: Clausen & Bosse, Leck ISBN 3 548 27532 X Dezember 1984 CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Korn, Karl: Zola in seiner Zeit / Karl Korn. Ungekürzte Ausg. - Frankfurt/M; Berlin; Wien: Ullstein, 1984. (Ullstein-Buch; Nr. 27532: Lebensbilder) ISBN3-548-27532-X NE: GT Karl Korn Zola in seiner Zeit Mit 102 Abbildungen Lebensbilder Inhalt Der Vater 7 Flucht nach Paris 22 Bohème 1860/1862 38 Lehrjahre im Großverlag Hachette 51 Claudes Beichte/Alexandrine 59 Die Großen des Jahrzehnts : Taine, Courbet, Manet 67 Journalismus 1865/70 78 Vom Abenteurer zum Kaiser: Louis Napoleon 85 Ein Minister im Räderwerk 97 Zola greift an : »Mes Haines« 107 Ein Triebverbrechen : Thérèse Raquin 114 Wilde Ferien an der stillen Seine 120 Der Einstieg einer Sippe in die Gründerzeit 128 Der Rausch der Gründerjahre 141 Ein Aufstand und seine blutige Niederwerfung 149 Thiers oder die Republik der Bürger 160 Zur Metaphysik der Provinz 167 Die Angst der Fetten 180 Das gute Weib aus der Straße zum goldenen Tropfen 187 Nur ein Blatt Liebe? 200 Zola intim 207 Lebenskrise 1880/Das Warenhaus 234 Bürger-Satire 245 »Lebensfreude« -ein Buch des Pessimismus 251 Der Literatur-Ingenieur 265 Cézanne-eine Freundschaft zerbricht 283 Vorläufer der weiblichen Emanzipation ? 292 Apokalypse des Geldes 300 »Neuer Feldzug« 320 Lourdes, eine Umkehr 328 Romaaeterna? 332 Paris, Stadtder Zukunft 346 Die Affäre Dreyfus 355 »Ich klage an« 367 Fruchtbarkeit aus keuschen Ehen 387 Das Melodram »Arbeit« 390 Der Kampf gegen die klerikalen Schulen 396 Das tragische Ende 403 Zola gestern und heute 406 Anhang: Literaturverzeichnis 425 N amensverzeichnis 432 V erzeichnis der W erke und Periodica 439 Bildnachweis 442 Sämtliche Werkzitate und Dokumentarbelege dieses Buches sind- zum Teil erstmalig - vom Autor übertragen worden. Der Vater Das Land östlich der Stadt Aix ist bis heute eine Enklave der reinen Natur. Die Departementalstraßen nach Vauvenargues, in dessen Schloßgarten Picasso begraben ist, wie die nach dem ehemaligen adligen Landsitz der Marquis de Galliffet in Le Tholonet, schieben sich, die eine nördlich, die andere südlich, an das Massiv der Kalk­ berge der Sainte Victoire heran, berühmt durch die Bilder des Paul Cézanne. Die Unversehrtheit dieses Landes ist dem harmonischen Stufenaufbau zu danken, der in mehreren plateauförmigen Übergän­ gen zu dem Steilabfall der Sainte Victoire führt. Eine Heilige Victoria gibt es nicht. Der Berg ist durch Cézanne geheiligt. Sein Name, im alten provenzalischen Dialekt Ventoux, ist vermutlich ein Berg des Winds wie sein durch die Vaucluse und Petrarca berühmter Namens­ vetter, der Ventoux, der oberhalb von Carpentras das Rhonetal wie ein Sagengigant beherrscht. Die Montagne Sainte Victoire (Santa Ventura, eine rührende Sakralisierung) ist der Hausberg der schönen Stadt Aix. Das lang gestreckte Massiv der grauweißen, in der Mittags­ sonne grell leuchtenden verkarsteten Gesteinsöden, eine Gebirgs- komposition, könnte dem großen Cézanne den Gedanken vermittelt haben, daß Malerei Komposition aus geschichteten Farbflächen sei. Rings um den behäbig weiten, an schönen Teichen und rauschen­ den Wassern gelegenen, hinter riesigen Platanen versteckten ehemali­ gen Herrensitz der Galliffet im Tholonet kann man den Pilgerweg »Cézanne« wandern und den Zusammenklang der Naturmotive und der Malerei in immer neuen, überraschenden Varianten nacherleben. Angesichts dieser Landschaft hat Cézanne von der Konfiguration gesprochen, die sich ihm, dem Compositeur, als Bildaufbau der Realität anbot. In dieser Landschaft von klassischer Monumentalität dehnt sich wie ein Sockel, dem »Santa Ventura«-Gebirgsstock vorgelagert, das Infernet, eine, wie der Name sagt, untere Region von felsigen Schluchten, in denen sich die Wasser sammeln, die seit den frühen Tagen der Kelten und Ligurer die Brunnen der ersten Siedlungen im Raum der späteren Römerstadt Aix (Aquae) speisten. Man erreicht dieses entlegene Gebiet etwa sechs Kilometer außerhalb der heutigen Stadt, wenn man von der Straße nach Vauvenargues rechts in Rich­ tung eines Plateaus einbiegt, das den merkwürdigen Namen Bibemus trägt. An Werktagen tritt man in einen Bezirk absoluter Stille ein und sucht im hellen Licht des Himmels, den man als den Äther der Antike

See more

The list of books you might like

Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.