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Zivil - Gesellschaft - Staat: Freiwilligendienste zwischen staatlicher Steuerung und zivilgesellschaftlicher Gestaltung PDF

292 Pages·2015·2.038 MB·German
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Bürgergesellschaft und Demokratie Band 44 Herausgegebenvon A.Klein,Berlin,Deutschland R.Kleinfeld,Osnabrück,Deutschland H.Krimmer,Berlin,Deutschland F.Nullmeier,Bremen,Deutschland B.Rehder,Bochum,Deutschland S.Teune,Berlin,Deutschland H.Walk,Berlin,Deutschland U.Willems,Münster,Deutschland A.Zimmer,Münster,Deutschland WeitereBändeindieserReihe http://www.springer.com/series/12296 DieSchriftenreihewirdunterstütztvomVerein„AktiveBürgerschafte.V.“(Berlin) Thomas Bibisidis (cid:129) Jaana Eichhorn Ansgar Klein (cid:129) Christa Perabo Susanne Rindt (Hrsg.) Zivil – Gesellschaft – Staat Freiwilligendienste zwischen staatlicher Steuerung und zivilgesellschaftlicher Gestaltung Herausgeber ThomasBibisidis ChristaPerabo Berlin Marburg Deutschland Deutschland JaanaEichhorn SusanneRindt Frankfurta.M. Berlin Deutschland Deutschland AnsgarKlein Berlin Deutschland DervorliegendeBandistimKontextderlangjährigenArbeitdesArbeitskreises„Bürger- gesellschaftundAktivierenderStaat“derFriedrich-Ebert-Stiftung(http://www.fes.de/ buergergesellschaft/) entstanden. Er wurde mit Mitteln des Erich-Brost-Sonderver- mögensinderFriedrich-Ebert-Stiftungermöglicht. ISBN978-3-658-05563-9 ISBN978-3-658-05564-6(eBook) DOI10.1007/978-3-658-05564-6 DieDeutscheNationalbibliothekverzeichnetdiesePublikationinderDeutschenNationalbiblio- grafie;detailliertebibliografischeDatensindimInternetüberhttp://dnb.d-nb.deabrufbar. SpringerVS © SpringerFachmedienWiesbaden2015 DasWerk einschließlich aller seinerTeile ist urheberrechtlich geschützt. JedeVerwertung, die nichtausdrücklichvomUrheberrechtsgesetzzugelassenist, bedarfdervorherigenZustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, MikroverfilmungenunddieEinspeicherungundVerarbeitunginelektronischenSystemen. DieWiedergabevonGebrauchsnamen,Handelsnamen,Warenbezeichnungenusw.indiesemWerk berechtigtauchohnebesondereKennzeichnungnichtzuderAnnahme, dasssolcheNamenim SinnederWarenzeichen-undMarkenschutz-Gesetzgebungalsfreizubetrachtenwärenunddaher vonjedermannbenutztwerdendürften. Lektorat:JanTreibel,StefanieLoyal Redaktion:JohannaNeuling GedrucktaufsäurefreiemundchlorfreigebleichtemPapier SpringerVSisteineMarkevonSpringerDE.SpringerDEistTeilderFachverlagsgruppeSpringer Science+BusinessMedia www.springer-vs.de Vorwort GesetzlichgeregelteFreiwilligendienstegibtesinDeutschlandbereitsseit50Jah- ren.1964wurdendiegesetzlichenGrundlagenfürdasFreiwilligeSozialeJahr(FSJ) geschaffen.SeitherhateseinestetigeWeiterentwicklunggegeben:DieAnzahlund VielfaltderTrägeristvorallemimvergangenenJahrzehntenormgestiegen.Parallel dazusinddieEinsatzfelderund-möglichkeitenweitüberdenursprünglichensozia- lenKontexthinausgewachsen.ZudemfandeneinAusbauundschließlichaucheine gesetzlicheVerankerungderFreiwilligendienstealsBildungsdienstsowiealsbeson- dere Form des bürgerschaftlichen Engagements statt. Neben der Etablierung von gesetzlich geregeltenAuslandsfreiwilligendiensten hat es den größten, vor allem auch finanziellen, Entwicklungsschub mit der Schaffung des Bundesfreiwilligen- dienstes(BFD)alsKompensationfürdenweggefallenenZivildienstgegeben. Zu deninzwischenetwa100.000FreiwilligeningesetzlichgeregeltenDienstengehö- ren–durchdieÖffnungdesBFDauchfürMenschen,dieüber27Jahrealtsind– nichtmehrausschließlichJugendliche. ImZentrumallerFreiwilligendienstestehtnachwievordieIdeevom„Dienstfür dasGemeinwohl“.FreiwilligeübernehmeninderintensivenFormeinerbefristeten (Vollzeit-)TätigkeitVerantwortungfürandere,Verantwortungfürgesellschaftliche BelangeimBereichdesSozialen,derKultur,desSports,derUmweltundderFrei- zeit. ZunehmendbedeutsamwirdaberauchdieSelbstwirksamkeitserfahrung, die die Freiwilligen durch ihr Engagement erleben. Sie setzen sich mit – ihnen zu- meistunbekannten–Lebens-undArbeitsweltenauseinanderundvollziehendabei besondereBildungserfahrungen.DasLernenmitKopf,HerzundHandwirdzuei- nemGewinnfürsieselbstundgleichzeitigfürdieMenschenunddieKontexte,in denensiesichengagieren.DievielfältigenErfahrungenfördernüberdiesdieNach- haltigkeit des Engagements und sind deshalb von großer gesellschaftspolitischer Bedeutung. V VI Vorwort FürdieZukunftdesbürgerschaftlichenundehrenamtlichenEngagementssowie derFreiwilligendienstealseinerbesonderenFormdiesesEngagementsundalsei- ne Grundlage für dessen Nachhaltigkeit ist es von weitreichender Bedeutung, ob und wie die Zivilgesellschaft auf die Gestaltung der Freiwilligendienste Einfluss nehmenkannundwiesiedabeivonderPolitikunterstütztwird.Unumgänglichist dafüreinerseitseinDialoginnerhalbderZivilgesellschaftüberdieBedeutungund dieangemesseneStrukturvonFreiwilligendiensten.DabeigehtesetwaumdieVer- ständigungüberdieRollenundEinflussmöglichkeitenvonZentralstellen,Trägern, EinsatzstellenundFreiwilligen–unabhängigvomjeweiligenFormat.Andererseits mussesbeiderGestaltungderFreiwilligendiensteverstärkteindialogischesMitein- anderzwischendenstaatlichenInstitutionenunddenzivilgesellschaftlichenTrägern über ihre unterschiedlichen Rollen und ihrVerhältnis zueinander geben, über die gemeinsamenZieleundüberdiejeweiligenKompetenzenundVerantwortlichkeiten. DasvorliegendeBuchnimmtdas50-jährigeJubiläumdesFSJ-Gesetzesunddie Tagung„Zivil.Gesellschaft.Staat.“imMärz2013zumAnlass,dieAufmerksamkeit aufdieKlärungdieserFragenundaufdiegroßeBedeutungderFreiwilligendienste für die Zivilgesellschaft und für die Gesellschaft insgesamt zu richten, auf ihre PotenzialeundWirkungen,aufdieHandlungsfelderundRahmenbedingungenund aufdiebeteiligtenAkteure. EswendetsichvorallemandieFachöffentlichkeitunddieFreiwilligendienstak- teure,alsoanVerbände,TrägerundEinsatzstellenvonFreiwilligendiensten,andie zivilgesellschaftlichen Organisationen, die Raum und Struktur für bürgerschaftli- chesEngagementsbieten, anEinrichtungenderJugendhilfe, andieWissenschaft und,nichtzuvergessen,andiePolitikunddieVerwaltung. DiesembreitenSpektrumvonAdressatengehörendieAutorinnenundAutoren diesesBuchesebensoanwiedieHerausgeberinnenundHerausgeber.Siekommen aus der Wissenschaft, sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zivilgesellschaftli- cherOrganisationenoderstaatlicher/politischerInstitutionen.Siebefassensichmit denunterschiedlichenDimensionendesKonzepts„Freiwilligendienst“undbezie- hen die aktuellen Herausforderungen und Risiken, die Vielfalt der Formate und Schwerpunktemitein. Den Autorinnen und Autoren danken wir sehr herzlich für die Bereitschaft, mit ihrem Beitrag wichtige und sehr unterschiedliche Impulse zu setzen für die unserforderlicherscheinendeDiskussionübereinezukunftsfähigeWeiterentwick- lung der Freiwilligendienste als Element der Zivilgesellschaft. Angesichts der neuen politischen Regierungsformation auf Bundesebene ist es den Herausgebe- rinnenundHerausgebernwichtig,fachlicheGrundlagenfüranstehendepolitische Entscheidungenpräsentierenzukönnen. Vorwort VII AmBeginndesSammelbandesstehteinGrundsatzbeitragvonProf.ThomasOlk. ErgehtderFragenach,wiedasVerhältnisvonzivilgesellschaftlichenOrganisatio- neneinerseits,staatlichenRahmenbedingenandererseitsbeschaffenseinmussfür einedenBesonderheitendesbürgerschaftlichenEngagementsentsprechendeWei- terentwicklungderFreiwilligendienste.ErentwickeltQualitätskriterien,diehelfen sollen,einezukunftsorientierteFortentwicklungderFreiwilligendienstedurchdie staatlichenundzivilgesellschaftlichenAkteuregleichermaßensicherzustellen. KommentiertwirddieserBeitragausderSichteinerverbandlichenZentralstelle vonSusanneRindt,vomStandpunkteinerBundestagsfraktionvonSönkeRix und Anne-KatrinFischersowievonMichaelPanseausderPerspektiveeinesVertreters einerLandesregierung. EsfolgenachtweitereBeiträge,diedasVerhältniszwischenstaatlicherSteue- rungundzivilgesellschaftlicherSelbstorganisationindenMittelpunktstellenund dabeisehrverschiedeneBetrachtungsperspektiveneinnehmen. Prof.GiselaJakobbeschreibtdieFolgendesquantitativenAusbausundderge- sellschaftlichenAufwertungderFreiwilligendiensteinjüngererZeitundführtaus, dass der Staat angesichts neuer gesellschaftlicher Bedarfe und knapper öffentli- cherMitteleineverstärkteIndienstnahmederFreiwilligenvornehmeundversuche, FreiwilligendiensteinseinemSinnzusteuern. Prof.ThomasKlieanalysiertdierechtlichenundpolitischenRahmenbedingun- genderFreiwilligendienste.ErgehtFragenihrerWeiterentwicklungnach,derBun- deskompetenz für die Engagementförderung und der Finanzierungszuständigkeit vonBundundLändern. Jens Kreuter führt aus, dass ausgehend von der Etablierung des BFD ei- nebeispielgebendeZusammenarbeitzwischenStaatundZivilgesellschaftbeider SchaffungvonförderlichenRahmenbedingungenfürFreiwilligendiensterealisiert wurde. MarioJunglasrichtetandiezivilgesellschaftlichenAkteuredieAufforderung, ihrVerhältniszubürgerschaftlichemEngagementundFreiwilligendienstenzuklä- ren und erörtert, wie diese unter Wahrung der Prinzipien und Funktionen der ZivilgesellschaftAusdruckbürgerlicherFreiheitseinkönnen. Prof. Reinhard Liebig betrachtet die vor allem mit dem BFD an die Frei- willigendienste gerichteten sehr divergierenden und miteinander auch konfligie- renden Erwartungen: den zivilgesellschaftlichen und engagementpolitischen, den betriebswirtschaftlichenunddensozialstaatlichinspiriertenErwartungen. JörnFischer undBenjaminHaasdiskutierendasbeideninternationalenFrei- willigendienstenetwasandereVerhältniszwischenStaatundZivilgesellschaftund argumentieren,dassdasPrinzipderpolitischenVerantwortungdemSubsidiaritäts- prinzipauchGrenzensetzenkann. VIII Vorwort Ralf Schulte erklärt, unter welchen Voraussetzungen Freiwilligendienste als Sonderform des bürgerschaftlichen Engagements ein geeignetes Instrument sein können, um die Zivilgesellschaft und die Mitverantwortlichkeit der Bürgerinnen undBürgerzustärken. Peter Klenter befasst sich vor allem mit dem virulenten Problem derArbeits- marktneutralitätvonFreiwilligendienstenunddiskutiert,welcheKriteriengeeignet seinkönnen,umdieArbeitsmarktneutralitätzusichern.ErstelltvordiesemHinter- grundu. a. dieMöglichkeiteinerverstärktenbetrieblichenMitbestimmungdurch diePersonalvertretungenvor. KommunenundzeitintensiveEngagementformatestehenimFokusdernachfol- gendenvierBeiträge. NicoleWein-YilmazstelltdemhohenBedarfanFreiwilligenindenKommunen dieKontingentierungbeimBFDgegenüberundfordertderenAufhebung. Christa Perabo sieht für die Kommunen und ihre Spitzenverbände in den Freiwilligendiensten einen nicht hinreichend beachteten und geförderten Ansatz zur Stärkung der Zukunftsfähigkeit der Kommunen und der Bindungskraft der kommunalenGesellschaft. ElkeKiltzunterstreichtdieNotwendigkeitverlässlicherEngagementstrukturen fürÄltere durch Projekte wie den Freiwilligendienst aller Generationen (FDaG) und fordert eine Bundesförderung für deren Begleitung und Qualifizierung, wie dieseineerneuteingebrachteBundesratsinitiativevorsieht. PDAnsgarKlein gehtvoneinersichtbarenVerengungderEngagementpolitik auf Freiwilligendienste aus. Im Rahmen einer allgemeinen Förderung des bür- gerschaftlichenEngagementsbenötigenFormeneineszeitintensivenEngagements besondere Förderung. Er macht deutlich, warum Engagement unterhalb von 20 WochenstundennichtalsFreiwilligendienstbezeichnetwerdensollte. DieverbleibendensechsBeiträgestehenunterderÜberschrift„Bildungschan- cen“. Prof.ThomasRauschenbachdiskutiertdenbesonderenundfürdieindividuelle EntwicklungvonJugendlichenwichtigenBildungsbeitrag,denFreiwilligendienste ergänzend zur schulischen und formalen Bildung leisten können. Auch deshalb müsse einer Indienstnahme der Freiwilligendienste als Reservoir kostengünstiger Arbeitskräfteentgegengewirktwerden. Ana-MariaStuthundKristinReichelstellendieVorzügeundRisikenvonQuali- tätsmanagement und Wirkungsmessung in Freiwilligendiensten dar und machen deutlich, wie diese Instrumente dazu beitragen können, die Zufriedenheit der MitarbeitendenundvorallemderFreiwilligenzuverbessern. Kerstin Hübner und Jens Maedler zeigen auf, wie über die individuelle Lebensgestaltung hinausweisende zivilgesellschaftliche Bildungsprozesse, die in Vorwort IX Freiwilligendiensten stattfinden und sich durch informelle und non-formale Set- tingsauszeichnen,zuSelbstbildungundzuindividuellsowieinstitutionellnutzbaren Erfahrungenführen. Thomas Bibisidis geht der Frage nach, warum es trotz besonderer Förder- programme bislang nicht gelungen ist, die Integration junger Menschen aus benachteiligten Lebensverhältnissen in den Jugendfreiwilligendiensten in ange- messenemUmfangumzusetzen, undidentifiziertAnsatzpunktefüreinemögliche UmstrukturierungdesderzeitrealisiertenFörderprogrammsindenJugendfreiwil- ligendiensten. AnnelieBeller,RabeaHaßundGeorgMildenberger fassendieErgebnisseih- rerqualitativenUntersuchungzur„neuen“Generationderüber27-Jährigenbeim BFDzusammen:DerenTeilnahmeseiwesentlichbegründetinderErwartungeiner ergänzenden beruflichen Qualifizierung und einer Alternative zum Arbeitsmarkt bzw. von Sinnstiftung für ihren Alltag. Daraus dürften neue Ansprüche für die Freiwilligendiensteerwachsen. KatrinVentzke stellt fest, dass sich mit der Öffnung des BFD für die Gruppe derüber27-JährigendieFragenderpädagogischenBegleitungundattraktiverBil- dungsangeboteneustellen.SieweistaufdieunterschiedlichenAnforderungenhin, diesichaufgrundderneuenAltersstrukturergebenundmachtdeutlich,wiesensibel diepädagogischeBegleitungseinmuss,damitEngagementalsRessourcewachsen kannstattverbrauchtzuwerden. Das Buch und die vorausgegangene Fachtagung 2013 wurden in enger Ko- operation des Bundesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement (BBE) mit dem Bundesarbeitskreis Freiwilliges Soziales Jahr (BAK FSJ) und weiteren Partnern realisiert.DervorliegendeBandistimKontextderlangjährigenArbeitdesArbeits- kreises„BürgergesellschaftundAktivierenderStaat“derFriedrich-Ebert-Stiftung (http://www.fes.de/buergergesellschaft/) entstanden. Er wurde mit Mitteln des Erich-Brost-SondervermögensinderFriedrich-Ebert-Stiftungermöglicht. Unser Dank gilt allen Partnern und Unterstützern von Tagung und Buch und insbesondere natürlich den Autorinnen und Autoren. Mit ihren Beiträgen ermöglichen sie einen Einblick in den aktuellen Diskussionsstand über die an BedeutungwieauchanVielfaltgewachsenenFreiwilligendiensteundgebendamit fürdenDiskursüberdieFortentwicklungderFreiwilligendienstewertvolleAnstöße. ThomasBibisidis JaanaEichhorn AnsgarKlein ChristaPerabo SusanneRindt

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