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Ziele des Mathematikunterrichts — Ideen für den Lehrer PDF

88 Pages·1983·2.22 MB·German
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Shmuel M. Avital Sara J. Shettleworth Ziele des Mathematikunterrichts - Ideen fiir den Lehrer __ Aus dem Programm _________ Didaktik der Mathematik Lehrbucher Grundfragen des Mathematikunterrichts, von E. Wittmann Der Mathematikunterricht in der Primarstufe, von G. Muller und E. Wittmann Anwendungsprobleme im Mathematikunterricht der Sekundarstufe I, von M. Glatfeld (Hrsg.) Didaktik mathematischer Probleme und Aufgaben, von G. Glaeser (Hrsg.) Mathematik fur Lehrer in Ausbildung und Praxis, von G. Glaeser Erganzende Literatur Ziele des Mathematikunterrichts - Ideen fiir den Lehrer von Sh. M. Avital und S. J. Shettleworth Das Schulbuch im Mathematikunterricht, von M. Glatfeld (Hrsg.) Fehleranalysen im Mathematikunterricht, von H. Radatz Mathematisches Denken bei Vor- und Grundschulkindern, von E. Wittmann ________________________ _ ~---Vieweg-- Shmuel M. Avital J. Sara Shettleworth Ziele des Mathematikunterrichts Ideen fiir den Lehrer Friedr. Vieweg & Sohn BraunschweiglWiesbaden CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Avital. Shmuel M.I Ziele des Mathematikunterrichts: Ideen fUr d. Lehrer/Shmuel M. Avital; Sara J. Shettleworth. [Obers.: Karl Heidenreich]. - Braunschweig; Wiesbaden: Vieweg, 1983. Einheitssacht.: Objectives for mathematics learning <dt.) ISBN-13: 978-3-528-08515-5 e-ISBN-13: 978-3-322-84390-6 DOl: 10.1 007/978-3-322-84390-6 NE: Shettleworth, Sara J.: Titel der englischen Originalausgabe: Objectives for Mathematics Learning Some Ideas for the Teacher © The Ontario Institute for Studies in Education 1968 Obersetzung: Karl Heidenreich, Reutlingen 1983 Aile Rechte vorbehalten © Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig 1983 Softcover reprint of the hardcover 1s t edition 1983 Die Vervielfaltigung und Obertragung einzelner Textabschnitte, Zeichnungen oder Bilder, auch fur Zwecke der Unterrichtsgestaltung, gestattet das Urheberrecht nur, wenn sie mit dem Verlag vorher vereinbart wurden. 1m Einzelfall mua Uber die Zahlung einer GebUhr fUr die Nutzung fremden geistigen Eigentums entschieden werden. Das gilt fUr die Vervielfaltigung durch aile Verfahren ein schliealich Speicherung und jede Obertragung auf Papier, Transparente, Filme, Bander, Platten und andere Medien. Dieser Vermerk umfaat nicht die in den §§ 53 und 54 URG ausdriicklich erwahnten Ausnahmen. v Geleitwort Jeder engagierte Lehrer wird fiir neue Methoden aufgeschlossen sein, die eine Kontrolle und Steuerung des Unterrichts auf bessere Lernergebnisse hin versprechen. Daher ist es verstandlich, daB Konzepte zur "Lernzielorien tierung" und "Operationalisierung" des Unterrichts, die in den sechziger Jahren in den USA entwickelt wurden und sich Anfang der siebziger Jahre schnell auch in Europa ausgebreitet haben, auf sehr groBes Interesse gestoBen sind. Wie viele didaktische Neuansatze ist auch die Lernzielorientierung weit iibertrieben worden und hat zu Fehlentwicklungen gefiihrt, die den Mathe matikunterricht und die Lehrerausbildung teilweise noch heute belasten: inhaltsleere, aufwendige Formalismen zur Aufspaltung von Grobzielen in Fein- und Feinstlernziele erdriicken die Eigendynamik und die Substanz des mathematischen Lernstoffes, hahere Lernziele, die der Operationalisierung nicht zuganglich sind, werden von leicht operationalisierbaren Techniken in den Hintergrund gedrangt. Die vorliegende Obersetzung, im englischen Original 1968 erschienen, ist eine der ganz wenigen Publikationen aus dieser Zeit, die sich von der allge meinen Modestramung kritisch abgesetzt haben, und zeugt so fiir die gesunde didaktische Intuition der Autoren. Professor Shmuel Avital, ein international anerkannter Mathematikdidaktiker, hat sich in seinen Arbeiten hauptsachlich mit der Frage beschiiftigt, wie man mathematische Aktivitiiten von Schulern anregen kann. Das fur die Hand des Lehrers verfaBte Buch ist von diesem Ansatz durchdrungen und steHt somit eine interessante Synthese von Pro blem- und Lernzie1orienti<;rung dar, von der ich eine Auflockerung der manchmal etwas verhiirteten Diskussion iiber diese Themen erhoffe. Dortmund, im Juli 1982 Erich Wittmann VI Aus der Einleitung der Originalausgabe Diese Monographie hl:lndelt von den Zielen des Mathematikunterrichts, und zwar vorwiegend fur die Sekundarstufen I und II. Es wird versucht, ein Modell fur die Leistungsniveaus darzustellen, die den Grad des Ver stehens genauer beschreiben, der von Schulern bei der Bewaltigung unter schiedlicher mathematischer Aufgaben erwartet wird. Wir hoffen, daB der Lehrer das Modell dazu verwenden wird, spezielle Lernziele fur jeden Unter richtsinhalt zu konstruieren. Er erreicht damit nicht nur Vertrautheit mit den Begriffen und Sprechweisen der neuen Lehrgange fur Mathematik, sondern auch Problemlosefahigkeit auf hoherem Niveau. Die Monographie entstand aus der Dissertation des einen Autors (Avital), "Higher Level Thinking in Secondary School Students' Attainment in Mathematics", die im Jahr 1967 an der Universitat Toronto eingereicht wurde. Der Beitrag der Koautorin (Shettleworth) bestand darin, die Ideen und Beispiele zu klaren und in eine fUr Lehrer hilfreichere Form zu bringen. Die im Text enthaltenen mathematischen Aufgaben wurden wahrend einer 24jahrigen Unterrichtstatigkeit an hoheren Schulen gesammelt. Manche Aufgaben sind selbst erfunden, die anderen stammen aus verschiedenen Quellen, von denen einige in der Bibliographie erwahnt sind. Es ist unmog lich, fUr jede einzelne Aufgabe die genaue QueUe anzugeben. Wir hoffen aufrichtig, daB diese Monographie dazu beitragt, das Lehren und Lernen der Mathematik, der Konigin und Dienerin der Wissenschaften, zu verbessern. VII Inhaltsverzeichnis 1 Griinde fiir eine Taxonomie mathematischer Lemziele . . . . . . . . . . .. 1 1.1 Das Curriculum im Wandel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 1 1.2 Allgemeine Erziehungsziele ............................ 1 1.3 Allgemeine Lernziele des Mathematikunterrichts . . . . . . . . . . .. 2 1.4 Spezielle Lernziele und Evaluation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 3 1.5 Die Gefahr der Dberbetonung von Lernzielen niedrigen N iveaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 4 1.6 Die Unbestimmtheit von Verstandnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 4 1.7 Die Notwendigkeit eines Modells fur die Lernzielbestimmung ................................ " 5 2 Eine Taxonomie mathematischer Lemziele .................... 7 2.1 Niveaus mathematischen Denkens ....................... 7 2.2 Die Kategorien der Taxonomie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 8 3 Lemen von Begriffen, Verallgemeinerungen und Algorithmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 10 3.1 Wissen ............................................ 10 3.2 Verstehen .......................................... 13 3.3 Anwenden .......................................... 18 4 Problemlosen ........................................... 22 4.1 Unterschiede zwischen algorithmischem Denken und Problemlosen auf hoherem Niveau ................... 22 4.2 Analyse ........................................... 24 4.3 Synthese ........................................... 30 5 Was kann der Lehrer tun? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 5.1 Yom Erreichen der Un terrichtsziele .................... " 41 5.2 Aufgabenanalyse ..................................... 42 5.3 Es gibt keine etablierte Methode ........................ 43 VIII Inhaltsverzeichnis 5.4 Der Lehrer muB sich der vollen Spannweite mathematischer Leistungskategorien bewuBt sein. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 5.5 Gutes Verstehen ist wesentlich .......................... 44 5.6 Man setze zahlreiche Modelle ein ........................ 45 5.7 Man konfrontiere die SchUler mit Problemlosungen auf hoherem Niveau .................................. 47 5.8 Man betone allgemein anwendbare Strategien .............. 49 5.9 Man unterrichte Verfahren, nicht Formeln ................. 50 5.10 Man baue den Unterricht auf Problemen auf ............... 50 5.11 Bewertung von SchUlerleistungen ........................ 52 5.12 Man experimentiere mit Methoden zur Anregung von Denken auf hoherem Ni veau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 53 6 Einige zusatzliche Ziele und Anregungen fiir den Unterricht ....... 54 6.1 Wirksamkeit von Losu~gsverfahren ...................... 54 6.2 Verstandnis von Begriffen ............................. 55 6.3 Ein fragenforderndes Klima ............................ 57 6.4 Individuelle Lekture mathematischer Texte ..... . . . . . . . . . .. 59 6.5 Die Fiihigkeit zur systematischen Untersuchung eines Problems ...................................... 62 6.6 Ein Modell fur besseren Unterricht zur Erreichung der Lernziele ....................................... 65 Anhang: Zusatzliche Aufgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 68 Literaturverzeichnis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 79 1 1 Griinde flir eine Taxonomie mathematischer Lernziele 1.1 Das Curriculum im Wandel Das mathematische Curriculum befindet sich gegenwartig im Umbruch. In der ganzen Welt werden Lehrplane, Lehrgange und Methoden des Unterrichts und der Darbietung fortlaufend verandert, iiberarbeitet und neu entworfen. Themen, die gewohnlich in hoheren Klassenstufen unterrichtet wurden, wer den unteren Klassenstufen zugeordnet, und neue Themen, mit denen man sich friiher nur an der Universitat beschaftigt hat, werden in den Lehrplan der Schule eingefiihrt. Die wichtigsten Fragen, die sich aus diesem Vorgang ergeben, sind: Was sind die Ziele dieser Veranderungen, wie werden diese Ziele erreicht, wie konnen wir uns vergewissern, ob diese Ziele erreicht wurden? Diese Fragen beziehen sich sowohl auf allgemeine als auch spezielle Erziehungsziele, auf den Unter richt, der sich an diesen Zielen orientiert, und auf die Evaluation dieses Unter richts. 1.2 Allgemeine Erziehungsziele Die Wahl der Lernziele fiir den Mathematikunterricht wird durch viele Fak toren beeinfluBt. Zuerst werden allgemeine Erziehungsziele formuliert. Diese betreffen die Ergebnisse des Schulunterrichts, die unter geseUschaftlichen oder personlichen Aspekten als wiinschenswert betrachtet werden. Sie haben ihren Ursprung in der Weltanschauung und dem kulturellen Hintergrund der fiir die Planung des Erziehungswesens Verantwortlichen. In einer Arbeit wie der vorliegenden, in der ein System von Lernzielen spezieU fiir den Mathematikunterricht dargesteUt wird, soUen die zugrundeliegenden aUgemeinen Erziehungsziele zu Beginn deutlich angegeben werden. Wir setzen mit]. S. Bruner voraus, daB es "das Ziel des Lernens ist, Wissen im Zusammen hang eines Beziehunsgefiiges zu erwerben, das es erlaubt, dieses Wissen pro duktiveinzusetzen" (1959, S.189). Andersgesagt soUte ein Bestand an Wissen, wie er in der Schule vermittelt wird, nicht nur als eine Grundlage fiir das Erlernen neuer Inhalte dienen, sondern auch als "produktives Wissen" ["gener ative learning"], das einen in die Lage versetzt, iiber das Gelernte hinauszu gehen. Diese Art des Wissens umfaBt die Fahigkeit, neue Zusammenhii.nge und Beziehungen innerhalb des gelernten Stoffes und zwischen dem gelernten 2 1 Griinde fur eine Taxonomie mathematischer Lemziele Stoff und anderen Gebieten zu sehen. Dariiber hinaus machen wir folgende Annahme: Wenn Mathematik sinnvoll gelernt und behalten werden soll, muB der Unterricht methodisch jeweils dem Weg der historischen Entwicklung des betreffenden Gebietes folgen. Auf diesem ergaben sich neue Entdeckungen und Verallgemeinerungen aus Versuchen, Probleme zu lasen, die im Kontext des bereits Bekannten formuliert waren. Diese Annahme bedeutet fur den Schulunterricht: der SchUler muB immer wieder versuchen, Probleme zu lasen, die an das bereits Gelernte anknupfen, aber daruber hinaus gehen [genetisches Prinzip). 1.3 Aligemeinen Lernziele des Mathematikunterrichts Die allgemeinen Ziele des Mathematikunterrichts werden oft im Hinblick auf praktischen Nutzen formuliert. Wheeler (1963) fUhrt allgemeine Ziele an wie: 1. Anwendung im Alltag, 2. Verwendung als Werkzeug in anderen Wissen schaften und 3. Einubung in das logische Denken. Wir gehen davon aus, daB die Mathematik neben ihrem praktischen Wert, der sicherlich nicht grenzenlos ist, in sich selbst den Wert fur die Beschiiftigung mit ihr tragt und keiner Rechtfertigung von auBen bedarf. Unter diesem Gesichtspunkt ist die Wertschatzung der Mathematik ebensosehr Teil eines erfiillten Lebens wie die Wertschatzung von Musik oder Literatur. So wie in der Schule Aufsatzkunde unterrichtet wird, als Folge und mit dem Ziel einer hohen Einschatzung der Literatur, und Musik unterrichtet wird im Hinblick auf einen spateren musikalischen KunstgenuB, so sollten auch einige Gebiete der Mathematik auf Grund ihres intrinsischen Wertes in allen Klassenstufen des Lehrplans der Sekundarstufe enthalten sein. Der wichtigste Teil der Lernerfahrung ist echte Begegnung mit lebendiger Mathematik, d. h. mit den Methoden, durch welche sie yom Einfachsten zum Kompliziertesten entwickelt wird. Nur in einer derartigen Begegnung kannen die SchUler in sinnvoller Weise die Struktur und die Eigenart des Faches ken nenlernen. Eines der Hauptziele der neuen Lehrplane fur Mathematik ist es, den SchUlern mehr Gelegenheiten zu geben, bei der logischen Formulierung und Ableitung mathematischer Begriffe mitzuwirken. Zu den maglichen Ergebnissen einer solchen Mitwirkung gehart das Erreichen einiger der Lern ziele fUr den Mathematikunterricht, die yom Cambridge Committee on School Mathematics (1963) formuliert wurden: Der SchUler solI 1. Vertrauen in seine eigenen analytischen Fahigkeiten gewinnen, 2. die Genauigkeit der Kommunikation, wie sie durch mathematische Symbolsysteme geleistet wird, wertschatzen lernen und 3. Ansatze zu einem Verstandnis der Reichweite und Grenzen der Mathematik entwickeln.

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