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Ziegel Lexikon Mauerwerk 2016 PDF

113 Pages·2015·14.92 MB·German
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LEXIKON MAUERWERK 2016 ZIEGEL LEXIKON MAUERWERK AUSGABE 2016 Ziegel Zentrum Süd e.V. Beethovenstraße 8 80336 München [email protected] www.ziegel.com Ziegel Lexikon Mauerwerk 2016 | ISSN 2193-293X | Herausgeber: Ziegel Zentrum Süd e. V., München 02 IMPRESSUM IMPRESSUM Das Ziegel Zentrum Süd e. V. hat sich im gesamten Herausgeber süddeutschen Raum als Zentrum der Wissensvermitt- Ziegel Zentrum Süd e.V. lung auf dem Gebiet des Bauens mit Ziegel etabliert. Beethovenstraße 8 – 80336 München ProfessorInnen und StudentInnen der Architektur und [email protected] – www.ziegel.com des Bauingenieurwesens sowie weiterer bautechni- scher Studiengänge von 28 Hochschulen in Bayern, Verfasser 1) 2) Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und Dipl.-Ing. (FH) Michael Pröll dem Saarland nehmen an Exkursionen, Tagungen Technischer Geschäftsführer und Seminaren teil, die das Ziegel Zentrum Süd in Ziegel Zentrum Süd e.V. Kooperationen mit all diesen Hochschulen konzipiert, Umschlagentwurf organisiert und durchführt. Mehrere Lehraufträge in D.SIGNstudio edigna aubele, München den Fachbereichen Bauphysik und Mauerwerksbau ergänzen dieses vielfältige Angebot. Für manche Druck dieser Veranstaltungen werden aufwendige Broschü- G. Peschke Druckerei GmbH, München ren erarbeitet. Zusätzlich werden Fachschriften auf den Themengebieten der Bauphysik, Bemessung oder Ausgabe 2016 Baukonstruktion herausgegeben. München, Dezember 2015 ISSN 2193-293X Nachdem das Ziegelforum e. V. als Vorgängerorganisa- Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese tion des Ziegel Zentrum Süd e. V. das „Ziegellexikon“ Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; (Autor: Dipl.-Ing. Architekt Walter Noack) jahrelang detaillierte bibliografische Daten: http://dnb.d-nb.de sehr erfolgreich herausgegeben hat, nahm das Ziegel Zentrum Süd diese Tradition mit der Ausgabe 2007 Urheberrechte wieder auf. Allerdings spezialisiert sich das Ziegellexi- Dieses Werk ist einschließlich seiner Teile urheber- kon seitdem auf den Bereich „Mauerwerk“. rechtlich geschützt. Das Copyright liegt beim Heraus- geber, dem Ziegel Zentrum Süd e.V. Veröffentlichungen bedürfen der Zustimmung des Herausgebers. Unverbindliche Preisempfehlung: 13,90 EUR Quellen Inhalte des Ziegellexikons basieren unter anderem auf Fachinformationen des Bundesverbandes der Deut- schen Ziegelindustrie, der Arbeitsgemeinschaft Mau- erziegel, der Produktgruppen sowie der Mitglieder des Ziegel Zentrum Süd e.V. Darüber hinaus wurden Veröffentlichungen der Deutschen Gesellschaft für Mauerwerksbau (DGfM) sowie des Deutschen Institut für Normung e.V. (DIN) verwendet. Weitere Quellen- angaben sind gesondert im Text vermerkt. Die Herstellung und das Papier des Ziegellexikons sind zertifiziert nach den Kriterien des Forest Stewardship Haftungshinweise Councils® (FSC®). Das FSC schreibt strenge Kriterien Für Aktualität, Korrektheit und Vollständigkeit der hier bei der Waldbewirtschaftung vor und vermeidet damit veröffentlichten Informationen wird keine Gewähr unkontrollierte Abholzung, Verletzung der Menschen- übernommen. Haftungsansprüche, die sich auf Schä- rechte und Belastung der Umwelt. Da die Produkte den materieller oder ideeller Art beziehen, welche mit FSC-Siegel verschiedene Stufen des Handels und durch die Nutzung oder Nichtnutzung der veröffent- der Verarbeitung durchlaufen, werden auch Verarbei- lichten Informationen oder durch die Nutzung fehler- tungsbetriebe von Papier, z.B. Druckereien, nach den hafter oder unvollständiger Informationen verursacht Regeln des FSC zertifiziert. wurden, sind grundsätzlich ausgeschlossen. 1) Grafik, Layout und Satz erstellt durch o.g. Verfasser unter Verwendung von Adobe Systems, Creativ Suite CS5, teacher edition 2) Zeichnungen erstellt durch o.g. Verfasser unter Verwendung von Graphisoft ARCHICAD, Start Edition 2012 Ziegel Lexikon Mauerwerk 2016 | ISSN 2193-293X | Herausgeber: Ziegel Zentrum Süd e. V., München EINFÜHRUNG ZIEGELMAUERWERK – INNOVATIV, VIELSEITIG UND NACHHALTIG 03 EINFÜHRUNG ZIEGELMAUERWERK – INNOVATIV, VIELSEITIG UND NACHHALTIG! Die derzeitigen Anforderungen an Gebäude verlangen Schon seit einigen Jahren dokumentieren eine Reihe Baustoffe, die hochwertiges, anwendungsfreundliches erfolgreich umgesetzter Projekte, dass gerade Ziegel Bauen gewährleisten. Mit dem breiten Spektrum an für die Ausführung solcher energieeffizienten Gebäu- Ziegelprodukten lassen sich Gebäude auf technisch de prädestiniert sind – ob einschalig oder mit Klinker- und gestalterisch sehr anspruchsvollem Niveau erstel- verblendschale. Daneben führen Ziegelkonstruktionen len. Neben Tragfähigkeit, Wärme-, Schall- und Brand- aufgrund hoher Dauerhaftigkeit und Wertstabilität zu schutz gewinnt der Begriff Nachhaltigkeit zunehmend günstigeren Lebenszykluskosten als Konstruktionen an Bedeutung und fordert Bauen unter ökologischen, aus anderen Wandbaustoffen. Neben staatlich geför- ökonomischen und soziokulturellen Aspekten. Ein An- derten KfW-Effizienzhäusern sind auch Passivhäuser spruch dem die Ziegelbauweise seit jeher nachkommt! und insbesondere die äußerst energieeffizienten und in den neuesten Versionen sogar energieautarken Son- Innovative Ziegelprodukte, hochwärmedämmende nenhäuser erste Wahl. All diese Standards sind bereits Planziegel, in der neuesten Generation mit rein mine- in Ziegelbauweise realisiert - sowohl im Einfamilien- ralischen Dämmstoffen gefüllt, halten all den oben ge- hausbau wie auch im Geschoßwohnungsbau. Dabei nannten Anforderungen in einem Produkt stand. Plan- verhelfen massive, hochwärmedämmende Ziegel- ziegel verfügen über planeben geschliffene Lagerflä- außenwände zu einer Gebäudenutzung mit äußerst chen und erlauben die Ausführung mit Dünnbettmör- geringem Heizwärmebedarf, der eine Raumtemperie- tel, sodass wesentlich höhere Druckbeanspruchung rung durch regenerative Energieträger ermöglicht. vom Mauerwerk aufgenommen werden kann. Ziegel- außenwände haben so hohe Tragfähigkeitsreserven, Auch im Bereich des Schallschutzes ist Bauen mit Zie- dass selbst 5- bis 6-geschossige Gebäude ausführbar gel sicher anwendbar. Neben klassischen Schallschutz- sind. Gleichzeitig läßt sich in einschaliger Bauweise der ziegeln, die eine hohe Rohdichte aufweisen, lassen bauordnungsrechtlich geforderte Brand-, Schall- und sich Wohnungs- und Haustrennwände, die einen be- Feuchteschutz sowie der durch die Energieeinsparver- sonders guten Schallschutz gewährleisten, auch mit ordnung 2009 um durchschnittlich 30% verschärfte großformatigen Planfüllziegeln und Schalungsziegeln Wärmeschutz, sicher erfüllen. Daneben tragen Mauer- realisieren, die nach dem geschosshohen Aufmauern ziegel mit äußerst geringem Feuchtegehalt sowie dif- mit fließfähigem Beton vergossen werden und so fusionsoffenem Kapillargefüge zu einem behaglichen, selbst höchsten Schallschutzanforderungen genügen. wohngesunden Raumklima bei. Eine Vielseitigkeit, die unter Wandbaustoffen einzigartig ist! Vormauerziegel, Klinker und vorgehängte Fassaden aus Ziegelplatten sind in einer sehr vielfältigen Aus- Doch Ziegel kann mehr: Die Herstellung von Ziegeln ist wahl an Farben, Strukturen und Formen erhältlich und einem kontinuierlichen Innovationsprozess unterwor- ermöglichen neben fast grenzenloser kreativer Frei- fen. Dieser spiegelt sich in ständig optimierten Herstel- heit robuste, langlebige und wartungsfreie Fassaden. lungsverfahren und Produkten wider – bedingt durch die Kreativität der Hersteller, sich ständig ändernden Ein in sehr großem Umfang energetisch zu sanierender Anforderungen, aber auch individuellen Kundenwün- Gebäudebestand lässt sich gerade mit langlebigen Zie- schen anzupassen. Durch die Zusammensetzung der gelprodukten sehr gut optimieren. Ob mit aktuellsten Rohstoffe, die Formgebung und den Brennprozess Produktinnovationen, die beispielsweise als massive werden dem Ziegel während der Herstellung genau Wärmedämmfassade (WDF) in Form von dünnen Vor- die Eigenschaften verliehen, mit denen er entspre- mauerschalen aus perlitegefüllten Ziegeln den Altbe- chend seines Einsatzbereichs nach dem Einbau be- stand energetisch und gleichzeitig optisch erneuern stimmte Anforderungen verlässlich erfüllt. So eignen oder mit altbewährten Methoden wie zeitgemäß ge- sich dämmstoffgefüllte Planziegel der neuesten Gene- dämmten vorgehängten Fassaden aus Ziegelplatten ration aufgrund ihrer hervorragenden Wärmedämm- oder Verblendschalen aus Klinkern mit Kerndämmung eigenschaften in hohem Maße für die Umsetzung – Bauen mit Ziegel ist in vielen Dimensionen möglich des EU-weit angestrebten und ab 2020 verbindlich – ob Neubau oder Altbau, Wohnungsbau oder Nicht- geforderten Niedrigstenergiestandards. wohnungsbau – innovativ, vielseitig und nachhaltig! Ziegel Lexikon Mauerwerk 2016 | ISSN 2193-293X | Herausgeber: Ziegel Zentrum Süd e. V., München 04 ZIEGELLEXIKON INHALTSVERZEICHNIS IMPRESSUM . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 02 EINFÜHRUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 03 ZIEGELMAUERWERK - INNOVATIV, VIELSEITIG UND NACHHALTIG! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 03 MAUERZIEGEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 07 HERSTELLUNG VON ZIEGELN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 07 ZIEGEL ALS BAUSTOFF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 08 DEFINITIONEN UND EIGENSCHAFTEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 08 1. Allgemeine Definitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 08 2. Bezeichnung von LD- und HD-Ziegeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 09 3. Anforderungen an Mauerziegel nach DIN 105-100 (Jan. 2012) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 MAUERZIEGEL UND ERGÄNZUNGSPRODUKTE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 1. Mauerziegel nach Norm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 2. Mauerziegel nach allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 3. Ergänzungsprodukte, Sonderziegel, Zubehör . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 BAUPHYSIK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 WÄRMESCHUTZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 1. Winterlicher Wärmeschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 2. Energieeinsparverordnung und Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 3. Mindestwärmeschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 4. Wärmebrücken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 5. Luftdichtheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 6. Sommerlicher Wärmeschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 7. Energieeffiziente Standards in Ziegelbauweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 8. Ziegelprodukte für die energetische Sanierung von Fassaden und den Neubau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 SCHALLSCHUTZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 1. Schutz gegen Außenlärm . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 2. Schutz gegen Schallübertragung im Innenbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41 3. Berechnung der Luftschalldämmung von Mauerwerk aus Hochlochziegeln nach Zulassung Z-23.22-1787. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 4. PC-Rechenprogramm für die Berechnung der Luftschalldämmung nach Zulassung Z-23.22-1787 . . . 45 5. Ausführungsvorschläge für die Umsetzung des baulichen Schallschutzes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 6. Wohnungstrennwände aus Planfüllziegeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 7. Ziegel-Innenwand-System (ZIS) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 8. Zweischalige Haustrennwände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49 BRANDSCHUTZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 1. Bauordnungsrechtliche Anforderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 2. Brandschutztechnische Einstufung von Ziegelmauerwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 3. Brandwände aus Ziegelmauerwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 VERFORMUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 NACHHALTIGKEIT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55 MAUERWERK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 BEMESSUNG VON MAUERWERK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 AUSFÜHRUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 1. Lager-, Stoß- und Längsfugen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 2. Verbandsregeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 3. Maßordnung im Hochbau nach DIN 4172 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 4. Formate . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 5. Mauerwerksverbände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 6. Materialbedarf für Ziegelmauerwerk am Beispiel oft verwendeter Formate. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 7. Planziegelmauerwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 8. Schlitze und Aussparungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 9. Befestigungstechnik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75 Ziegel Lexikon Mauerwerk 2016 | ISSN 2193-293X | Herausgeber: Ziegel Zentrum Süd e. V., München ZIEGELLEXIKON INHALTSVERZEICHNIS 05 TRAGENDE WÄNDE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78 1. Monolithische (einschalige) Ziegelaußenwände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78 2. Kellermauerwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79 3. Freistehende Ziegelmauern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82 NICHTTRAGENDE INNENWÄNDE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83 NICHTTRAGENDE AUSSENWÄNDE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 1. Ausfachungswände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 2. Giebelwände . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 ZWEISCHALIGE ZIEGELAUSSENWÄNDE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85 1. Allgemeine Bestimmungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85 2. Ausführungstypen und Hinweise zum Wandaufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85 3. Entwässerungs- und Lüftungsöffnungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 4. Abdichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86 5. Verankerung von Verblendschalen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87 6. Abfangung und Lastabtrag von Verblendschalen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88 7. Dehnungsfugen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89 8. Verarbeitungshinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90 BEWEHRTES MAUERWERK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91 SCHUTZ DES MAUERWERKS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92 1. Schutzmaßnahmen vor "Tagwasser" . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92 2. Maurerarbeiten im Winter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92 GEBÄUDESTABILITÄT . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93 AUSSTEIFENDE WÄNDE . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93 RINGANKER UND RINGBALKEN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94 1. Ringanker . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94 2. Ringbalken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94 DECKEN UND MASSIVDÄCHER . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95 1. Deckenauflager . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95 2. Ziegeldecken . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97 3. Ziegel-Massivdach . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99 PUTZ- UND MAUERMÖRTEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 MAUERMÖRTEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 1. Normalmörtel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100 2. Leichtmörtel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101 3. Dünnbettmörtel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101 AUSSENPUTZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103 1. Putzgrund . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103 2. Putzmörtel und Putzsysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103 3. Unterputz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105 4. Oberputze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105 5. Sockelputz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105 6. Putzdicke, Standzeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105 TECHNISCHE REGELN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106 PLANUNG UND AUSFÜHRUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106 HERSTELLUNG UND VERWENDUNG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106 NORMEN UND ZULASSUNGEN FÜR ZIEGEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107 1. DIN EN 771-1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107 2. DIN 20000-401 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107 3. DIN 105-100 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107 4. Allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 107 GÜTESCHUTZ UND LIEFERSCHEIN . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108 NORMENVERZEICHNIS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 109 STICHWORTVERZEICHNIS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112 Ziegel Lexikon Mauerwerk 2016 | ISSN 2193-293X | Herausgeber: Ziegel Zentrum Süd e. V., München Ziegel Lexikon Mauerwerk 2016 | ISSN 2193-293X | Herausgeber: Ziegel Zentrum Süd e. V., München MAUERZIEGEL HERSTELLUNG VON ZIEGELN 07 MAUERZIEGEL HERSTELLUNG VON ZIEGELN Mauerziegel werden aus Ton, Lehm oder tonhaltigen ROHSTOFF- Massen mit oder ohne Zuschlagstoffe hergestellt. GEWINNUNG Zuschlagstoffe wie Sägemehl, Papierfangstoff oder ROHSTOFF- Polystyrolkugeln verringern die Rohdichte, während AUFBEREITUNG Beschicker eine Zugabe von schwerem Material diese erhöht. Die verschiedenen Rohstoffe und Zuschläge werden in der Kollergang Rohstoffaufbereitung über Beschicker entsprechend dosiert und gegebenenfalls auch unter Zugabe von Wasser in Kollergang und Walzwerk zerkleinert und Grobwalzwerk durchmischt. Im Maukturm oder auch Sumpfhaus wird eine gleichmäßige Durchfeuchtung und weitere Feinwalzwerk Durchmischung (Homogenisierung) erreicht. Maukturm bzw. Sump(cid:4)aus Nachdem unter Zugabe von Wasserdampf die erfor- (ggf. auch derliche Konsistenz erreicht ist, wird der Lehm unter vorgelagert) hohem Druck in einer Strangpresse mit Unterdruck stark verdichtet und über Schneckenwellen durch ein Mundstück gepresst. Das Mundstück gibt vor, welche FORMGEBUNG Form der spätere Ziegel besitzt und ob er ungelocht Abschneider Strangpresse oder mit einer bestimmten Lochung (Lochbild) verse- hen, bestimmte Anforderungen zu erfüllen hat. Durch TROCKNUNG die Zusammensetzung des Lehms und die Wahl der Struktur des Lochbildes lassen sich beispielsweise Pa- Trockenkammer ca. 50-100 °C rameter wie Druckfestigkeit, Wärme- und Schallschutz Blockziegel des späteren Produktes vordefinieren. BRENNEN Tunnelofen ca. 950-1300 °C Nachdem der Endlosstrang mit einem Einzel- bzw. Har- Planziegel PLAN- fenabschneider in einzelne Rohlinge getrennt wurde, SCHLEIFEN werden diese in Kammern über die Dauer von 1 bis 3 (op(cid:8)onal) Planschleifmaschine Tagen bei Temperaturen von 50 bis 100 °C getrocknet. Planziegel mit Dämmstoff-Füllung FÜLLUNG Im Tunnelofen werden die Lehmrohlinge über mehre- MIT WÄRME- DÄMMSTOFF re Temperaturzonen hinweg gebrannt. Hochlochziegel Dämmstoff-Füllanlage (op(cid:8)onal) werden bei Temperaturen von etwa 950 bis 1050 °C gebrannt. Bei Temperaturen ab ca. 1100 °C spricht man vom Sintern bzw. Schmelzsintern, bei dem die Oberfläche zu schmelzen beginnt und dem dadurch entstandenen Klinker Eigenschaften wie besonders GÜTEÜBER- PALETTIERUNG, VERLADUNG, hohe Druckfestigkeit, besonders geringe Wasserauf- WACHUNG LAGERUNG VERSAND nahmefähigkeit, Frostwiderstand etc. verleiht. Bei Planziegeln, die für die Verarbeitung im Dünn- das Füllen der Luftkammern mit rein mineralischen bettverfahren vorgesehen sind, werden nach dem Wärmedämmstoffen wie Perlite, Mineralfaserdämm- Brennvorgang die Lagerfugen mit einer Genauigkeit stoffplatten oder loser Mineralfaserdämmung hinsicht- von unter einem Millimeter planeben geschliffen. lich Wärme- und Schallschutz weiter optimieren. In einem weiteren Verarbeitungsschritt lassen sich die Nach der Güteüberwachung werden Ziegel palettiert, Eigenschaften plangeschliffener Hochlochziegel durch wetterfest mit Folie verpackt, gelagert und verladen. Ziegel Lexikon Mauerwerk 2016 | ISSN 2193-293X | Herausgeber: Ziegel Zentrum Süd e. V., München 08 MAUERZIEGEL ZIEGEL ALS BAUSTOFF ZIEGEL ALS BAUSTOFF DEFINITIONEN UND EIGENSCHAFTEN • wird aus den natürlichen Rohstoffen Ton, Sand und 1. Allgemeine Definitionen Wasser hergestellt, Für Mauerziegel sind die Normen DIN 105-100 bzw. • zeichnet sich auch bei niedrigen Rohdichten durch DIN EN 771-1 in Verbindung mit DIN 20000-401 rele- hohe Festigkeiten aus, vant. Dort sind die nachfolgend aufgeführten Begriffe und Anforderungen definiert. Hersteller produzieren • hat je nach Rohdichte ein sehr gutes Wärmedämm- und vertreiben Mauerziegel nach Norm oder, sofern vermögen, diese z.B. durch Produktinnovation von Normen we- sentlich abweichen, nach bauaufsichtlicher Zulassung. • speichert Wärme und verhindert damit im Winter ein zu schnelles Auskühlen der Wohnungen bei Mauerstein unterbrochenem Heizbetrieb, Vorgeformtes Element zur Herstellung von Mauerwerk • bietet beste Voraussetzungen für den sommerlichen Mauerziegel Wärmeschutz und schützt vor Überhitzung, indem Mauerstein, der aus Ton oder anderen tonhaltigen er Wärme speichert und erst zeitversetzt in abge- Stoffen mit oder ohne Sand oder andere Zusätze bei schwächter Form an den Raum abgibt, einer ausreichend hohen Temperatur gebrannt wird, um einen keramischen Verbund zu erzielen. • gewährleistet bei einer der Rohdichte entsprechen- den Art der konstruktiven Ausführung einen sehr Geschütztes Mauerwerk guten Schallschutz, Mauerwerk, das gegen eindringendes Wasser ge- schützt ist. Es kann sich entweder um das Mauerwerk • ist ein natürlicher Feuchteregler, der aufgrund seines in Außenwänden, das z.B. durch Putzschicht oder Ver- kapillaren Gefüges in der Lage ist, Raumfeuchte auf- kleidung geschützt ist, oder um die innere Wandschale zunehmen, zu speichern und bei günstigen klima- einer zweischaligen Mauer oder um eine Innenwand tischen Bedingungen rasch wieder abzuführen, handeln. Es kann tragend oder nichttragend sein. • ist der optimale Untergrund für witterungs- und Ungeschütztes Mauerwerk frostbeständige Fassaden, Mauerwerk, das nicht gegen eindringendes Wasser geschützt ist. • hat die geringste Herstellfeuchte, LD-Ziegel (LD = Low Density) • bietet durch seine Formstabilität, die kaum Schwind- Mauerziegel mit niedriger Brutto-Trockenrohdichte oder Quellprozessen unterliegt, hervorragende (i. d. R. Ziegelrohdichte ≤ 1,0 kg/dm³) für die Verwen- Voraussetzungen für rissfreie Wände, dung in geschütztem Mauerwerk. • erfüllt als nichtbrennbarer Baustoff der Klasse A1 HD-Ziegel (HD = High Density) bestens die Anforderungen des Brandschutzes, Mauerziegel für ungeschütztes Mauerwerk und Mau- erziegel mit hoher Brutto-Trockenrohdichte (> 1,0 kg/ • ist recyclingfähig, da er nach außergewöhnlich dm³) zur Verwendung in geschütztem Mauerwerk. langer Nutzungdauer als Ziegel, Ziegelsplitt oder ge- mahlen in anderen Produkt- oder Bauanwendungen Vollziegel (Mz) vollständig weiterverwertet werden kann und HD-Ziegel, dessen Querschnitt durch Lochung senk- ansonsten als gewöhnlicher Bauschutt sortenrein recht zur Lagerfläche bis 15 % gemindert sein darf entsorgt wird, oder Mulden aufweist, deren Anteil höchstens 20 % bezogen auf das Volumen der Ziegel betragen darf. • ist nachhaltig aufgrund ökologisch und bauphysika- lisch optimaler Eigenschaften sowie einer äußerst Hochlochziegel (HLz) hohen Dauerhaftigkeit, geringen Lebenszykluskosten LD- oder HD-Ziegel mit senkrecht zur Lagerfläche und Wertstabilität. verlaufender Lochung der Arten A, B oder W. Ziegel Lexikon Mauerwerk 2016 | ISSN 2193-293X | Herausgeber: Ziegel Zentrum Süd e. V., München MAUERZIEGEL DEFINITIONEN UND EIGENSCHAFTEN 09 2. Bezeichnung von LD- und HD-Ziegeln Planziegel Nach DIN 105-100 gelten folgende Kurzzeichen für die Mauerziegel mit besonderer Maßhaltigkeit hinsichtlich jeweiligen Ziegel- bzw. Lochungsarten: der Ziegelhöhe, der i.d.R. nach Zulassung geregelt ist. HLz Hochlochziegel Ergänzungsziegel Lz Langlochziegel Mauerziegel in einer für einen bestimmten Zweck Mz Vollziegel gestalteten Form, z. B. um die Form des Mauerwerks VMz Vormauer-Vollziegel zu vervollständigen. VHLz Vormauer-Hochlochziegel KMz Vollklinker Langlochziegel KHLz Hochlochklinker Mauerziegel mit einem oder mehreren Löchern, die KK Keramikvollklinker den Mauerstein parallel zur Lagerfläche ganz durch- KHK Keramikhochlochklinker dringen. Ziegel werden in folgender Reihenfolge bezeichnet: Füllziegel Ziegelart, Druckfestigkeit, Ziegelrohdichte, Abmessun- Mauerziegel mit besonderer Lochung, die zur Verfül- gen in mm oder Format-Kurzzeichen. Bei großforma- lung mit Beton oder Mörtel geeignet ist. tigen LD-Ziegeln ist bei der Angabe des Ziegelformates in DF die Nennung der Wärmestromrichtung durch Handformziegel Angabe der vorgesehenen Wanddicke notwendig. HD-Ziegel als Vollziegel mit unregelmäßiger Ober- fläche, dessen Gestalt von der prismatischen Form Beispiel: Ziegel DIN 105 - HLzB 6 - 0,8 - 10DF - 300 geringfügig abweichen darf. • Hochlochziegel Vormauerziegel • Lochung B HD-Ziegel (auch mit strukturierter Oberfläche), dessen • Druckfestigkeitsklasse 6 Frostwiderstand durch Prüfung nachgewiesen ist. • Rohdichteklasse 0,8 • Format 10DF (l=240, b=300, h=238 mm) Klinker oberflächig gesinterter HD-Ziegel (Oberfläche ggf. • vorgesehene Wanddicke in mm strukturiert) mit einer Wasseraufnahme bis ca. 6 Mas- seprozent und mindestens der Druckfestigkeitsklasse 28, dessen Frostwiderstand nachgewiesen ist und der besondere AnforBdreeirteungen hinsichtlich der Nettotro- Länge 06 0012 LSaicghetr-fl bäzcwhe. ckenrohdichte (Scherbenrohdichte) erfüllt. 07 Läuferfläche 01 öhe 0 3 SSi(cid:129)crhntfl- äbczhwe. hwKeo0i3erca hKmfleiniskktkeelrri,n Zjk0ei2eedgrLoäecnlgh e/ DhrouHcLcähknfgfeeessttiegrk Keliitnskkelarsse ≥ 3606. 07 Höhe 04 05 00004567 AINFneuundßteeenrns stteegg aus dichtbrennenden Tonen mit oder ohne Zusatzstof- 00 0fskd123eel e a rLSLSgrsaaäiiseccsguuthheeffattfoer-- nnflr ≥rbbfläadm zzäc6wwh chn0them..eae urce nhu bdgni esdRw cogHöheaihee.db s6ierc anMhn tianessttk esulearn psHdsrDeo d z-≥eZe rin1e b,tg4,e e,Ds ld ormeunscidtsk eeefreniens FtieAr0grno4 kWfseotiwa0rt-5ssi--- Breite 01 02 BreiteHöhe 0d4 eSAr(cid:129)uurßnneflgnäesctnheeg hinsichtlich der Nettotrockenrohdichte, der 03 Länge 00Rb56 eitINszntuhnäteännrsdtteeigg, kdeeitr, Fdaerrb L- auungde LnibcBherestitbteäensdtäignkdeigitk seoitw, diee dr eSsä uArues-- Allgemeine Bezeichnungen bei einem Hochlochziegel (Bild 0s7e hFeednesr der Sichtflächen erfüllt. links) und einem Vollziegel (Bild rechts) Ziegel Lexikon Mauerwerk 2016 | ISSN 2193-293X | Herausgeber: Ziegel Zentrum Süd e. V., München

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Verfasser unter Verwendung von Graphisoft ARCHICAD, Start Edifion 2012 . 8. Ziegelprodukte für die energetische Sanierung von Fassaden und den Neubau . Toleran- zen werden durch Mörtelüberschuss ausgeglichen.
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