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Zerfall- und Schwellverhalten von Eisenerzpellets PDF

107 Pages·1976·2.764 MB·German
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FORSCHUNGS BERICHT DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN Nr. 2549/Fachgruppe Hüttenwesen/Werkstoffkunde Herausgegeben im Auftrage des Ministerpräsidenten Heinz Kühn vom Minister für Wissenschaft und Forschung Johannes Rau Prof. Dr. -Ing. Werner Wenzel Priv. -Doz. Dr. -Ing. Heinrich Wilhelm Gudenau Institut für Eisenhüttenkunde der Rhein. -Westf. Techn. Hochschule Aachen Zerfall- und Schwellverhalten von Eisenerzpellets Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Die Rasterelektronen - Mikroskopaufnahmen wurden im Gemeinschaftslabor für Elektronenmikroskopie der .R W T H Aachen aufgenommen; Herrn Dr.-Ing. W. Burchard wird für die Unterstützung gedankt. © 1976 by SpringerFachmedien Wiesbaden Ursprünglicherschienenbei Westdeutscher Verlag 1976 Gesamtherstellung: Westdeutscher Verlag ISBN 978-3-531-02549-0 ISBN 978-3-663-06795-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-06795-5 Inhalt A. Einleitun9 B. Reduktion von Eisenoxidagglomeraten 1. Verlust der Bindungskräfte 4 2. Verlust durch direkten Reduktionsmitteleinfluß 4 3. Verlust durch Änderung des Mineralgefüges 6 3.1. Umwandlung von Hämatit zu Magnetit 6 3.2. Umwandlung von Magnetit zu Wüstit 8 3.3. Umwandlung von Wüstit zu Eisen 9 4. Reduktionsverlauf in Agglomeraten 13 c. yersuchs- und Meßgerätebeschreibung 1 • Reduktionsofen für vergleichende Betrachtungen 29 2. Reduktionsofen für Einzelproben 29 3. Reduktionsdilatormeter 30 4. Reduktions-Stereo-Heiztischmikroskop 31 5. Raster-Elektronenmikroskop 32 D. Versuchsd~rch~ü.h.rung 1. Schwelluntersuchungen der Agglomerate im 34 Mikrobereich 1. 1 • Einfluß der Reduktionstemperaturen 34 1. 2. Einfluß der Reduktionszeit 35 1. 3. Einfluß der Reduktionsmedien 35 1 • 4 • Einfluß der Brenntemperatur der Agglomerate 36 1 .5. Einfluß des Oxidationsgrades der Agglomerate 36 1. 6. Einfluß der vorbehandelten Materialien 37 1.6.1. Vorgebranntes Material 37 1.6.2. Vorreduziertes Material 38 1.7. Stufenweise Reduktion 38 2. Festigkeitsverhalten der Agglomerate 40 3. Untersuchungen im Mikrobereich 42 3.1. Oxidstufen 42 3.2. Eisenausgcheidung 42 3.2.1. Erscheinungsbild der Eisenausscheidung 42 3.2.2. Zusammenhang zwischen Eisenausscheidung und 43 Schwellgrad 3.2.3. Einfluß verschiedener Reduktionsmedien 44 3.2.4. Einfluß thermischer Zwischenbehandlung im 45 Wüstitgebiet 3.2.5. Einfluß von vorbehandelten Material 46 E. Diskussion der Ergebnisse 47 F. Zusammenfassung 66 G. Literatur 67 75 H. Anhang; Tabellen und Bilder - 1 - A. Einleitung In der Literatur wird der Einsatz von Agglomeraten in Reduktionsgeräte - vornehmlich im Hochofen - ausführlich behandelt~ es wurde berichtet, daß eine bessere Prozeß führung erreicht werden konnte, höhere Eisengehalte ein gesetzt, geringere Koksmengen gemöllert und damit eine bessere Leistung erzielt werden konnte.1- 28) Bei diesen Untersuchungen wurden nicht nur die Agglomerate den Erzen gegenübergestellt, sondern auch die Agglomerate, z.B. be stimmmte Pelletsorten mit Sinter vergleichend untersucht. Physikalisch und chemisch vorbereiteter Möller ließ Ver größerungen der bekannten Reduktionsanlagen zu und er schloß weiterhin neue Wege, Eisen und Stahl zu erzeugen. Entsprechend den Reduktionsgeräten und -prozessen werden an die zu reduzierenden Materialien unterschiedliche An forderungen gestellt~ so sollen z.B. im Reduktionsschacht die Möllerstoffe eine Gasdurchlässigkeit gewährleisten und müssen formbeständig, druck- und abriebfest sein. Diese Forderungen liegen höher sls im Elektroniederschacht mit der üblicherweise geringeren Höhe oder im Drehrohrofen der jedoch die Forderung stellt, daß die abgeriebenen Teile nicht zu Verklebungen führen. In der Gegenüberstellung der Tafel 1 werden die Reduktions geräte eingeordnet. Wenn man die Patentliteratur berück sichtigt, können mehr als 100 verschiedene Eisengewinnungs verfahren aufgezählt werden, von denen jedoch die großtech nische Praxis höchstens 1/10 erreicht haben, während die anderen zum Teil nicht die Größe des Labormaßstabes über schritten haben. Verwirrungen werden oftmals dadurch her vorgerufen, daß ähnliche Verfahren mit unterschiedlichen Namen vorgestellt werden. - 2 - In dem folgenden Einteilungsschema werden die Verfahren nach dem Verhalten des Erzes im Reaktionsraum, in dem es mit dem Reduktionsmittel zusammengebracht wird, einge teilt.29- 33) Dieses Einteilungsschema ist gegenüber anderen von Vorteil, da die Erzteile oder Agglomerate im Reduktionsgerät be trachtet werden, und nicht wie in anderen Schemata die Form und Art der Reduktionsmittel, z.B. gasförmige oder feste Reduktionsmittel. Gegenüber der Einteilung nach der Art der austretenden Reduktionsendprodukte, Z.B. flüssige oder feste Austragsstoffe, wird in der vorgenommenen Einteilung nicht das auftretende flüssige Roheisen oder Stahl zur Beurteilung herangezogen, sondern der Einfluß der Reduktionsprozeß führung auf die Möllerstoffe im Gerät. Entsprechend den zu erwartenden Belastungen in den Reduk tionsgeräten und dem Transport und der Lagerung sollen Agglo merate jeweils die Eigenschaften, z.B. Punktdruckfestig keiten und Schwellverhalten, mitbringen, die ein optimales Verhalten erwarten lassen, d.h. günstig genug, um den Prozeß ohne Schwierigkeiten zu durchlaufen, doch mit wirt schaftlich vertretbaren Maßnahmen erreichtes Verhalten. Die Bindungskräfte der oxidisch gebrannten Pellets dürfen zum Teil im Reduktionsgerät verloren gehen, ohne daß eine Beeinträchtigung der Prozeßführung erfolgt, da die Bela stungen des Transports größer sein können als im Reduktions gerät. Zu starke Veränderungen der Festigkeit und Formbe ständigkeit während der Reduktion bringen jedoch Probleme mit sich. Im bewegten Festbett der Schachtreduktion .können sich die Kanäle zusetzen, durch zermörserte Teile der Möllerstoffe, wenn diese nicht unter Reduktionsbedingungen, druck- und abriebfest genug sind; diese Probleme können vermehrt durch das Schwellen der Agglomerate auftreten. - 3 - Im ortsveränderlich durchmischten Bett des Drehrohrofens wie auch im Fluidatbett führen schon geringe Abriebmengen von anreduzierten Teilen zum Sticking und somit zum unkon trollierten Verlauf des Reduktionsprozesses, überlagern wird sich hier das Schwellen mit den Anbackerscheinungen. In allen Geräten muß somit beachtet werden, wie sich die Agglomerate unter reduzierenden Bedingungen verhalten, welche Bindungskräfte der Oxidpellets bestehen bleiben und welche Mechanismen eintreten können, die zum Zerfall und Schwellen der Agglomerate führen. Die Probleme des Schwellens bei der Reduktion von Agglo meraten treten vornehmlich dann auf, wenn Konzentrate mit geringen Gangartanteilen eingesetzt worden waren. Vor nehmlich bei den Verfahren der direkten Reduktion, die eine Weiterverarbeitung zu Stahl unter Ausschaltung der Aufkohlung und Frischprozesse zulassen, zeigte sich ein intensiver Festigkeitsverlust und eine Volumenzunahme, die zu katastrophalen "Zuständen" im Reduktionsprozeß führten. In diesem Bericht sollen im Makro- und Mikrobereich vor nehmlich der Zusammenhang zwischen Reduktionsschwellen und Eisenausscheidungsform untersucht werden mit Betonung der Parameter, die diese beeinflussen, z.B. Erzart (Mor phologie und Genesis), Oxidationsgrad der Agglomerate und Brenntemperatur, Reduktionsparameter: Temperatur, Zeit und Gaszusammensetzung. Weiterhin sollen Möglichkeiten der Beeinflußung untersucht und diskutiert werden, z.B. Zugaben von vorgebranntem und vorreduziertem Material. - 4 - B. Reduktion von Eisenoxidagglomeraten 1. Verlust der Bindungskräfte Der Verlust der Bindungskräfte während der Reduktion zeigt sich in einer Abnahme der Festigkeitswerte (Druck und Abriebfestigkeit) sowohl bei der Reduktionstemperatur als auch nach Erkaltung im Stickstoffstrom; zum Festigkeits verlust kann eine Volumenzunahme oder Abnahme hinzutreten. Die Volumenzunahme, die mit dem Festigkeitsverlust oftmals parallel läuft, kann nicht allein durch die Temperaturer höhung während der Reduktion bewirkt worden sein, da beim Erhitzen von Eisenoxiden (Magnetit) eine maximale lineare Längenänderung von 1,2 % bei 10000C eintreten kann. 34) 2. Verlust der Bindungskräfte durch direkten Eeduktionsmitteleinfluß Nach Edström35)wird für die Volumenzunahme ein Druckan stieg verantwortlich gemacht, der durch die unterschied lichen Diffusionsgeschwindigkeiten vom CO und CO2 in den Agglomeratporen entsteht. Henderson und Putzier36- 38 )erklären die Reduktionshemmung mit einer unterschiedlichen Durchlässigkeit der gebildeten Eisenschicht für Wasserdampf. Bei niedrigen Reduktionstem peraturen ist diese Schicht für Wasserdampf durchlässig, so daß die Reduktionsgeschwindigkeit bis 5500 ansteigen kann. Oberhalb dieser Temperatur nimmt die Gasdruchlässigkeit der Schicht durch einsetzende Rekristallisation des Eisens ab. Somit wird ab 7000 der Entwicklungsdruck des Wasserdampfs so groß, daß es zum AUfplatzen der Eisensäume und dadurch zu einer ansteigenden Reduktionsgeschwindigkeit kommt. 39 ) Huebler folgert aus seinen Versuchen, daß die Reaktion mit H2 schneller zum Stillstand kommen muß, da der ent stehende H20-Druck nur bis 0,63kp/cm2 ansteigt. Ein solcher - 5 - geringer Druck reicht aber nicht aus, die Außenhaut zu zerreißen; bei der CO-Reduktion wird dagegen ein Druck von 42 kp/cm2 erzeugt, der die Außenhaut zu sprengen ver mag, und somit neben einer vollständigen Reduktionsermög lichung einen Festigkeitsverlust und Volumenänderung her beiführt. Auch Oet '-s40)stellte in einer Erörterung als ersten Punkt die Kräfte, die eine Ausdehnung von Agglomeraten herbei führen können, die Gasentwicklung in geschlossenen Hohl räumen vor. Verbunden mit der Entstehung eines Uberdruckes wird eine mögliche Volumen zunahme begründet. Neben der Beeinflussung der Festigkeit und des Volumens durch unterschiedliche Gasdrücke im Inneren der Poren kann auch ein Einfluß des Spaltungskohlenstoffs die Agglo merate zerstören. Dieser Spaltungskohlenstoff kann neben den eigentlichen Reduktionsreaktionen als Wechselwirkung zwischen Kohlenmono- und Kohlendioxid auftreten und sich bei bestimmten Versuchstemperaturen in einer Kohlenstoff abscheidung äußern. Die katalytisch gesteuerte Boudouard -Reaktion hat etwa bei 5500C ihre maximale Reaktionsge schwindigkeit41~ doch ist auch bei 9000 noch eine merkliche Kohlenstoffabscheidung zu erwarten38l .Da schon zu Beginn des Reduktionsvorgangs metallisches Eisen auf den Ober flächen entstehen kann, das katalytisch wirksam wird, wird auch von Reduktionsbeginn an Kohlenstoff auf und in den Proben abgeschieden. E. Riecke, K. Bohnenkamp und H.J. Enge1142) haben die Auf kohlung des Eisens und die weitere Reduktion des WUstits durch Diffusion des Kohlenstoffs zur Phasengrenze Wüstit -Eisen und ein an dieser Stelle auftretender Druckanstieg als Ursache für das Zerplatzen der Proben verantwortlich gemacht. Das entstehende Eisen diffundiert zur Metall phase und scheidet sich dort ab. Bei einer dichten Eisen schicht entsteht zwischen dem Eisen und dem Oxid ein - 6 - co/c02-GemiSch, das sich mit dem Wüstit, dem Eisen und dem Kohlenstoff im Eisen ins Gleichgewicht zu setzen sucht. Hierbei können so hohe Gasdrücke auftreten, daß die deckende Eisenschicht aufgebrochen wird. von Thomalla43)wird das Treiben der Pellets, hervorge rufen durch die Sprengwirkung dissoziierten Kohlenstoffs nicht bestätigt, da die anomalen Schwellerscheinungen und Druckdifferenzsteigerungen auch durch die Reduktion mit Wasserstoff erzielt werden konnten. Neben diesen direkten Einflüssen des Reduktionsmediums liegen in der Literatur auch Untersuchungen und Diskus~ sionen vor, die allein die Umwandlung der Eisenoxide zum Eisen für den Festigkeitsverlust und Volumenzunahme ver antwortlich machen. 3. Verlust der Bindungskräfte durch Änderung des Mineralgefüges. 3.1. Umwandlung Hämatit zu Magnetit Brill-Edward, B.L. Daniell und R.L. Samuel44)machen für die Festigkeitsverluste und das Schwellverhalten innere Spannungen, die während der Umwandlung vom Hämatit zum Magnetit entstehen, verantwortlich und zwar bei Reduktions~ temperaturen von 5250 bis 10750 • Im Reduktionstemperatur bereich treten Volumenzunahmen von 25,6% auf, bei mittleren Temperaturen z.B. 8250C von 16,2% und bei 10750C von 25,4%. Bei der Reduktion zu Wüstit nach Durchlaufen des Magnetits zeigte sich die gleiche Tendenz mit leicht erhöhten Schwell~ graden. Ottow45 führte aus, daß bei einem schichtweisen Abbau von Fe203 zu Fe304 das Volumen in dieser ersten Reduktions~ stufe eine Schrumpfung von 2% erwarten lassen müßte. Bei

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