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Zerebrale Gefäßkrankheiten im Alter: Diagnostik, Therapie, Rehabilitation PDF

160 Pages·1985·9.64 MB·German
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Zerebrale GefaBkrankheiten im Alter Zerebrale GefaBkrankheiten im Alter Diagnostik, Therapie, Rehabilitation Herausgegeben von M. Bergener und B. Kark Mit einem Vorwort von K.J. Zulch Unter Mitarbeit von R. Beck und H. Werner Steinkopff Verlag Darmstadt Prof. Dr. M. Bergener Rheinische Landesklinik Kaln Wilhelm-Griesinger-Str. 23 5000 Kaln 91 Dr. B. Kark Stadtisches Krankenhaus Klinik Innere Medizin GotenstraBe 6-8 6230 Frankfurt/Hachst CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Zerebrale Gefii8krankheiten im Alter: Diagnostik, Therapie, Rehabilitation / Hrsg. von M. Bergener u. B. Kark. Mit e. Vorw. von K.J. Zulch. Unter Mitarb. von R. Beck u. H. Werner. - Darmstadt: Steinkopff, 1985. ISBN-13 :978-3-7985-0664-0 e-ISBN-13 :978-3-642-85349-4 001: 10.1007/978-3-642-85349-4 NE: Bergener, Manfred [Hrsg.]; Beck, Reiner [Mitverf.] Alle Rechte vorbehalten (insbesondere des Nachdruckes und der Ubersetzung) Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form (durch Photokopie, Xerographie, Mikrofilm, un ter Verwedung elektronischer Systeme oder anderer Reproduktionsverfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Veri ages reproduziert werden. © 1985 by Dr. Dietrich Steinkoff Verlag, GmbH & Co. KG, Darmstadt Verlagsredaktion: Juliane K. Weller - Herstellung: Heinz J. Schafer Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in dieser Ver- 6ffentlichung berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daB solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden durften. Gesamtherstellung: betz-druck gmbh, 6100 Darmstadt 12 Vorwort Gern entspreche ich der Bitte, fur diesen Band ein Vorwort zu schreiben, wurde doch hier ein Thema theoretisch und praktisch abgehandelt, dem ein groBer Teil meiner eige nen wissenschaftlichen Arbeit gegolten hat. Schon einmal war in den zwanziger Jahren das Interesse an den HirndurchblutungsstO rungen - dem "Schlaganfall" - groB gewesen. Von Bergmanns Lehre vom "angiospasti schen Insult" und Rosenblaths Theorie von der "toxischen" Sickerblutung, die zur gro Ben Massenblutung wurde, beherrschten damals die Diskussion, besonders in der Inne ren Medizin. Die Therapie aber wurde in dieser Zeit dadurch kaum verbessert. Diese Phase wurde dann durch Spatz 1938 abgeschlossen, als er ein nuchtern-morphologisches Referat uber die wirklich bekannten Tatsachen veroffentlichte. Er setzte damit einen SchluBstein fur weitere pathogenetische Spekulationen. - Es muBte dann wohl erst die exakte physiologische Forschung der Rein-Schule kommen, die groBen Arbeiten von Opitz und Max Schneider, urn eine neue Phase exakter grundlagenwissenschaftlicher und klinischer Forschung einzuleiten. Diese hat bis heute angehalten. Die neue Stro mungsphysiologie brachte aber auch - angewandt auf das morphologische Substrat des Infarktes - einen AnstoB fUr neue anatomisch-pathogenetische Studien. Es entwickelte sich eine neue Infarktlehre, aufgebaut auf Schneiders Konzept, der GeHihrdung der ter minalen Versorgung, der "letzten Wiese". Dann tat der Ausbau der klinisch-radiologi schen Methoden ein ubriges. Die Angiographie, ursprunglich eine rein morphologische Methode, konnte durch die dynamische Serientechnik, auch die ersten Vorstellungen iiber die Hiimodynamik der Storungen vermitteln. Ais dann die Techniken der Durchstromung und Abbildung mit markierten Substan zen, die statische und dynamische Szintigraphie kamen und schlieBlich die "Jahrhun dert-Erfindung" der Computertomographie folgte, wurde das Hirn und seine Durch blutungsstorungen auch im Leben sichtbar gemacht. Jetzt konnte die Diagnostik des "Schlaganfalls" fest FuB fassen. Die letzte und jetzige Phase wurde eingeleitet durch die neuen Techniken der nuklear magnetischen Resonanztomographie (NMR) und Positron-Emissionstomographie (PET). Damit wurden auch Storungen des Stoffwechsels in vivo sichtbar. Die Liicke zwischen dem "starren" Bild der pathologischen Anatomie und dem lebendigen Vor gang der Durchblutungsstorungen des Hirns fiillte sich. Doch hiitte sich diese Bereicherung unserer Kenntnisse iiber die ortlichen Vorgiinge nicht so aufschluBreich erweisen konnen, hiitte nicht schon die Neuroradiologie durch die Verfeinerung der Serientechnik die starren Vorstellungen uber Vorgiinge an den Hirnarterien liingst ins Wan ken gebracht und insbesondere Abweichungen von dem Dogma des "Cohnheim-Prinzips" der "Endarterie" widerlegt. Die Moglichkeiten der Uberwindung einer Stenose oder eines Blockes in der Durchstromung durch kollaterale Systeme, auf dem Boden von vorbestehenden Anastomosen, konnten jetzt die stiindi gen Abweichungen in GroBe und Lokalisation der Infarktzonen erkliiren. Mit den verschiedenen Methoden zeigten sich also die Storungsbezirke doch in ver schiedener Lokalisation und GroBe, und es stellte sich heraus, daB es schon "verlorene" Gewebsbezirke gab, das andere aber - obwohl "betroffen" - einer adiiquaten Therapie noch zugiingig waren. Man sah, wie weit in der Pathogenese die Ischiimie alleine, wie v weit eine Starung des Stoffwechsels, wie weit die pathologischen Reaktionen bis hin zum Odem das Bild verandem konnten. Gerade in der Infarktlehre hat sich der ungeheure Fortschritt in den letzten Jahrzehnten so besonders ausgewirkt. Weniger groB waren die Fortschritte in der Einsicht in die Pathogenese der Massenblu tung, die allerdings fUr die Therapie noch sehr viel geringere Chancen bot und bietet und wo die groBe Aufgabe in der Pravention der arteriolosklerotisch-hyalinotischen Er krankung der klein en Himarterien liegt, die wiederum obligate Folge der Hypertonie ist. ZusammengefaBt zeigt diese Schilderung das Bild der objektiven Veranderungen des Gewebes in allen seinen Facetten. Wir haben es aber nicht nur mit einer Problematik des "Schlaganfalls" in diesen objektiven Kategorien, sondem mit einem erkrankten Menschen zu tun, der seine Krankheit in der'Intensivstation mit seinen Ausfallen und der "bedrohlichen" Technik der Meoizin erlebt. Der Kranke soll nach "Reparatur" sei ner Defekte wieder vom Krankenbett ins Leben zuruckgefUhrt werden, haufig sogar zu ruck in den Beruf ("from bed to job"). Setzt hier nicht rechtzeitig die psychologische Fuhrung ein zur gleichen Zeit mit der kar perlichen Rehabilitation - die Hand in Hand gehen muss en , will der RuckfUhrungsver such erfolgreich sein - so bleibt der Weg zuruck in ein normales Leben auf die Dauer versperrt, alle muhevolle, kostenbringende modeme Therapie ist umsonst vertan. Diese Maglichkeiten einer neuen Diagnostik, Behandlung und Rehabilitation, kannen (und mussen) also heute von uns genutzt werden. Das ist unsere arztliche Verpflich tung. Die Wege dazu will dieses Buch zeigen. Ein letztes Wort aber sei angefUgt, wenig ausgesprochen, aber aktuell drangend: Es steht uberall im Hintergrund das Problem der GefaBwandschadigung, der Arterioskle rose und der dadurch bedingten StOrungen der Hiimodynamik, wie auch des zentralen Kreislaufs. Wir haben - das zeigt dieses Buch immer wieder - in dem Studium der peri pheren Vorgange sieher groBartige Fortschrittegemacht, aber fast immer ist die Patho genese der GefaBwandschadigung ausgeklammert. Sie aber ist fUr die Mehrzahl aller Falle das spater nicht mehr reparable kausale Agens, mag es sich urn den Infarkt oder die Massenblutung handeln. Ihre Verhutung wird also ein zweites Hauptziel sein, das keineswegs vergessen werden dad, wenn wir das ganze Gebiet der Himdurchblutungs starung mit Erfolg beherrschen wollen. Auf einem Symposium ist vor einigen Jahren darauf hingewiesen worden, daB es uns Arzten gelingen kann, das durchschnittliche Uberlebensalter immer wieder urn Jahre und Jahrzehnte hinauszuschieben. Es scheint maglich, die Gesundheit des Karpers ei nes Tages bis zur Hundert-Jahres-Grenze zu halten, wahrend die Leistung des Hims, des gerade fUr den Menschen wesentlichsten Teiles, namlich des "Menschseins", durch ein humanes Erleben nieht im gleichen Schritt erhalten bleibt, das Him dem Alterungs und DurchblutungsprozeB inzwischen erliegt. Die Pravention der GefaBkrankheiten durch "Kampf gegen die Risikofaktoren", die Emahrung im karperlichen und seeli schen Leben muB daher gleichermaBen ein zweites Hauptziel unserer Fursorge des al temden Menschen sein. Kaln, Juni 1985 Prof. Dr. Dr. h.c. K.J. Zulch VI Inhaltsverzeichnis Vorwort .......................... . v Pathophysiologische Grundlagen zerebraler Durchblutungs- und StotTwechselstorungen unter Beriicksichtigung der Risikofaktoren H. Herrschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Risikofaktoren und zerebrovaskulare Erkrankungen im hoheren Lebensalter K.-S. Lachnit, A. Klausner, H. Luhan, I. Rieck, L. Rieder, H. Soecknick, H. Tauer ............................. . . . . . . 27 Internistische Aspekte des Hirninfarktes V. Hossmann . . . . . . . . . . . . . . 47 Angiographische und computertomographische Diagnostik extra-und intrakranieller Gefa8erkrankungen H.A. Dreesbach ..................... . 59 K1inik der zerebralen Ischamie J.-N. Petrovici ....... . 77 Psychiatrische und psychologische Aspekte des Schlaganfalls R. Beck ........................... . 89 Diagnostik und Therapie extrakranieller Gefa8stenosen im hoheren Lebensalter H. Werner, B. Kark ............................. 97 Chirurgische Verfahren bei extrakraniellen Gefa8stenosen und Verschliissen J. U. Kugelmeier .............. ;................ 109 Neurochirurgische Ma8nahmen zur Prophylaxe und Therapie des Schlaganfalles Th. Rommel ................................... 119 Pathophysiologische Ansatze zur medikamentosen Therapie des ischamischen Insultes M. Neveling, H. Bewermeyer ................ . . 125 Der Eintlu8 von Dextran 40 auf die Zahl der zirkulierenden ptattchenaggregate bei Patienten mit Hirngefa8erkrankungen K.-H. Grotemeyer, M. Hirschberg ........................ 131 Blasenentleerungsstorungen nach zerebral-ischamischen Insulten L. Knebel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 137 VII Bewegungstherapie bei betagten Hemiplegikern W. Bernard .................. . ... 141 Ergebnisse der interdiszipliniiren Rehabilitation von Schlaganfallpatienten C. Lucke, C. W6hlung, B. Seipelt ........................ 149 Schlu8wort M. Bergener ................................... 157 VIII Pathophysiologische Grundlagen zerebraler Durchblutungs- und Stoffwechselst6rungen unter Beriicksichtigung der Risikofaktoren H. Herrschaft Die meisten Organe konnen einen voriibergehenden Versorgungsausfall entweder als Unterbrechung der Durchblutung oder als Substratmangel tolerieren. 1m Gegensatz hierzu stehen dem Gehirn jedoch keine nennenswerten Substratreserven zur VerfU gung. Es ist daher nicht in der Lage, auch nur kurze Unterbrechungen seiner Blut-und Substratversorgung unbeschadigt zu iiberstehen. Bei der Versorgung des Zentralnervensystems ist eine Vielzahl von Systemen beteiligt. In Abb. 1 sind in einem Schema der zerebralen Ver- und Entsorgung die drei wichtig sten Systeme dargestellt, die gleichzeitig die engen Beziehungen zwischen Hirndurch blutung und Hirnstoffwechsel veranschaulichen. Die wichtigsten StoffwechselgroBen sind Sauerstoff, Glukose und verschiedene hauptsachlich als Biokatalysatoren wirksa me essentielle Substanzen. Die wichtigsten Parameter fUr die zerebrale Durchblutung stellen das Herzminutenvolumen, der Blutdruck, der zerebrale GefaBwiderstand, die Blutviskositat und der intrakranielle Druck dar. Das Dritte, innerhalb des Hirngewebes gelegene System besteht aus der metabolischen Glukoseverwertung, der oxydativen Phosphorylierung mit ATP-Synthese, der Synthese der Transmittersubstanzen und dem Strukturstoffwechsel des Gehirns. Dieses System hat iiber pH-Veranderungen, die Gehimdurchblutung und -stoffwechsel Substrat Kreislauf Sauerstoff, Glukose, essentielle Substanzen Autoregulation '------7i---'--,--'-"~~--, der Hirndurchblutung Sauerstoff Glukose ESsusbesntatinezlleen Himgewebe 1. Metabolische Glukoseverwertung ~: ~:~~h~Zee :O~O~~~~:Xi~~e~s:~~~;~~nJhese 4. Strukturstoffwechsel Laktat H,O co,--------" Abb. 1. Schema der zerebralen Ver-und Entsorgung. Aus: Herrschaft H (1979) Neurol Psychiat 5: 287-298. 1 durch die Kohlensaure und Metaboliten des Gukoseabbaus ausgelost werden, einen Riickkoppelungseffekt auf den zerebralen GefaBwiderstand. Zerebrale Leistungsminderungen konnen ihre Ursache sowohl in der Storung eines ein zelnen Systems haben, als auch durch die gleichzeitige Storung mehrerer Systeme be dingt sein. Dabei ist zu beriicksichtigen, daB die gleichzeitige Storung mehrerer Systeme additive Foigen haben kann, so daB mehrere einzeln noch tolerierbare Storungen ge meinsam zu erheblichen Funktionsaustiillen oder Strukturschaden fiihren konnen. Da das Gehirn in seiner Versorgung von der Funktion anderer Organe abhangig ist, konnen Durchblutungs-und Stoffwechselstorungen extrazerebral bedingt sein, sie kon nen aber auch die Steuerungs- und Regulationssysteme des Gehirns selbst betreffen. Die extrazerebralen Ursachen zerebraler Versorgungsstorungen sind in Tabelle 1 auf gefiihrt. 1m Vordergrund stehen die kardiovaskularen Erkrankungen mit einer Vermin derung des Herzminutenvolumens bei der Herzinsuffizienz, beim Koronarinfarkt und bei Herzrhythmusstorungen, urn Blutdruckdysregulationen mit pathologisch-erniedrig ten und erhohten Blutdruckwerten, urn eine Drosselung der Hirndurchblutung durch Strombahnhindernisse an den zufiihrenden HirngefaBen unterschiedlicher Atiologie und urn Storungen der BlutflieBeigenschaften, der Blutviskositat und des Gerinnungs systems. Tabelle 1. Extrazerebrale Ursachen zerebraler Versorgungs storungen. Aus: Herrschaft H (1979) Neurol Psychiat 5: 287- 298. 1. Kardio-vaskuliire Erkrankungen 1.1 Verminderung des Herzminutenvolumens 1.1.1 Herzinsuffizienz 1.1.2 Koronarinfarkt 1.1.3 Herzrhythmusstorungen 1.2 Blutdruckkrisen 1.2.1 Hypotonie 1.2.2 Hypertonie 1.3 Strombahnhindernisse der zufiihrenden HirngeHiBe 1. 3.1 Arteriosklerose 1.3.2 Thrombose 1.3.3 Embolie 1.3.4 Entzundliche GefaBerkrankungen 1.3.5 extravaskulare Prozesse (Exostosen, Tumoren) 1.3.6 GefaBanomalien ("kinking", Ursprungsanomalien) 1.3.7 GefaBektasie bei der Arteriosklerose 1.4 St6rungen der Blutviskositat 2. Substratmangel 2.1 Sauerstoffmangel 2.2 Glukosemangel 2.3 Verminderte Sauerstofftransportkapazitat des Blutes Bei der Herzinsuffizienz finden sich eine Abnahme der Hirndurchblutung von norma lerweise 55-60 mill 00 g/min auf 40 ml/lOO g/min und darunter, und des zerebralen O2- Verbrauchs von normalerweise 3,7 ml/lOO g/min auf 3,3 ml-2,7 ml/lOO g/min. Gleich zcitig ist eine Erhohung des Druckes in der V. jugularis und in der Pulmonalarterie nachweisbar (Tabelle 2). Die MeBergebnisse von drei verschiedenen Autorengruppen belegen iibereinstimmend diese Befunde. Sie erklaren, warum bereits bei einer maBi- 2 Tabelle 2. Quantitative Messungen der Hirndurchblutung bei Patienten mit Herzinsuffizienz (HI) im Vergleich zu gesunden Kontrollkollektiven (Kontr.). Aus: Gottstein U (1983) Therapiewoche 33: 1550-1571. Hirndurch- Oz- pC02art. pven.jug. pm art. Autor blutung Verbrauch (ml/lOOg·min) (ml/lOOg·min) (mm Hg) (mm Hg) (mm Hg) Kontr. HI Kontr. HI Kontr. HI Kontr. HI Kontr. HI Scheinberg et al. (1950) 65 40 3,8 3,3 83 99 (n = 14) Novack et al. (1953 53 40 3,4 2,7 43 40 8 10 91 110 (n = 15) Bernsmeier und 58 38 3,7 2,8 43 40 3 9 95 97 Gottstein (1962) (n = 28) P <0,01 P < 0,01 gen Verminderung der kardialen Leistungsfiihigkeit und der Or Versorgung des ZNS neurologisch-psychiatrische Symptome das intern-medizinische Krankheitsbild beglei ten konnen. Dies urn so eher, wenn bei gleichzeitig bestehender Hirnarteriosklerose die OrUtilisation bereits kritisch vermindert ist. Die klinischen Folgen der Herzinsuffizienz, die sich ungiinstig auf den Hirnkreislauf auswirken, sind in Tabelle 3 aufgefiihrt. Die kardiale Pumpschwache fiihrt zu einem ar teriellen Blutdruckabfall, d. h. zu einer sogenannten Vorwartsinsuffizienz und zu einem venosen Blutdruckanstieg, d.h. zu einer Riickwartsinsuffizienz. Die Kombination von erniedrigtem Einstrom- und erhohtem Ausstromdruck zum Gehirn wirkt sich auf die Hirnzirkulation ungiinstig aus. Beide Faktoren summieren sich und bewirken eine Ver minderung der Hirndurchblutung. In gleicher Weise wirken sich auch Herzrhythmus storungen, wie unten ausfiihrlicher dargestellt, negativ auf die zerebrale Zirkulation aus. Ais Folgen der kardialen Lungenstauung und der peripheren Mangeldurchblutung konnen sich eine allgemeine Hypoxamie und Azidose entwickeln, die die Entstehung eines Hirnodems begiinstigcn, das den zerebralen Stoffwechsel und die Kapillardurch blutung vermindert. Eine chronische Herzinsuffizienz mit chronischer Lungenstauung fiihrt dariiber hinaus haufig zu einer reaktiven Polyglobulie, d. h. zu Hamatokritwerten iiber 45 %. Der ungiinstige Effekt hoher Hamatokritwerte auf die FlieBeigenschaften des Blutes und damit auch auf die Hirndurchblutung wird weiter unten ausfiihrlicher dargestellt. Uber eine unkontrollierte Diuretikatherapie bei der Herzinsuffizienz kann das zirkulierende Blutvolumen vermindert und dadurch eine relative Polyglobulie mit Tabelle 3. Klinische Folgen der Herzinsuffizienz, die sich ungiinstig auf den Hirnkreislauf auswirken. Aus: Gottstein U (1983) Therapiewoche 33: 1550-1571. a) Arterielle Hypotonie b) Venose Hypertonie c) Rhythmusstorungen d) Hypoxamie e) Azidose f) Reaktive Polyglobulie g) Relative Polyglobulie h) Niereninsuffizienz 3

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