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Zeitschrift für Ethnologie: Organ der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte PDF

263 Pages·1941·14.844 MB·German
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Preview Zeitschrift für Ethnologie: Organ der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte

ISBN 978-3-662-40776-9 ISBN 978-3-662-41260-2 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-41260-2 ZEITSCHRIFT FOR ETHNOLOGIE Organ der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte Zweiundsiebzigster Jahrgang 1940 I Heft 4-6 Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH 1941 Inhalt. I. Abhandlungen und Vorträge. Seite Nevermann, H., Die Sohur . . . . . . . . . . • . . . . . . . . • • • . . . . 169 Sydow, E. v., Studien zur Form uud Formgeschichte der mexikanischen Bilder· schriften . . . . . . . . . . . . . . . 197 Fröhlich, W., Das afrikanische Marktwesen . • . . . . . . . . • 234 Frank, M., Botenstäbe in Australien . . . . . . . . . . . . . . • 328 Körner, Th., Ahnenfigur und Seelenhäuschen in Ost-Indonesien 353 Hennig, R., Über die voraussichtlich völkerkundlichen Grundlagen der Ama- zonen-Sagen und deren Verbreitung . . . . . . . . 362 Schnitger, F. M., Der Paläolithische Mensch von Sumatra. . . . . . . • . . . 372 II. Verhandlungen. Ordentliche Sitzung vom 14. November 1940. Geschäftliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . • • . . . . . 374 Vortrag: A. Mahr: Das Keltenturn Irlands im Rahmen der keltischen Archäo- logie und Volkskunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 374 Ordentliche Sitzung vom 12. Dezember 1940 Geschäftliche Mitteilungen ............... , 374 Vortrag: G. Wagner: Völkerkunde und Eingeborenenlenkung. 375 111. Kleine Mitteilungen. H. Ne ver mann, Hubert Krollt . . . . . . • . . . . . . 376 IV. Literarische Besprechungen. W. Münsterberger: Ethnologische Studien an indonesischen Schöpfungsmythen (Alfred Steinmann) S. 377- Hans Plischke: Die Völker Europas und das Zeit alter der Entdeckungen ( Georg Eckert) S. 378 - A. Hermann: Die deutschen Bauern des Burzenlandes (Georg Eckert) S. 378- Ilse Schwidetzky, Rassen kunde der Altslawen (K. Dittmer) S. 379 - Methods of Study of Culture Contact in Africa. Mit Beiträgen von L. P. Mair, M. Hunter, I. Schapera, A. T. und G. M. Culwick, A. I. Richards, M. Fortes, G. Wagner und einer Einleitung von B. Malinowski (Günter Wagner) S. 379-Hans Strobel: Volksbrauch und Weltanschauung (K. Dittmer) S. 382 - Stig Wikander: Der arische Männer bund (Siegfried Behrsing) S. 382-E. E. Evans-Pritchard: Witchcraft, Oracles and Magie Art among the Azande (Walter Hirschberg) 383 - Göttinger völker kundliche Studien. Herausg. von Hans Plischke (Walter Hirschberg) S. 384 - Mitteilungsblatt der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde. Herausg. von Prof. Dr. Termer (Walter Hirschberg) S. 386 - Peter von Werder: Staatsgefüge in Westafrika (W'alter Hirschberg) S.386-Hermann Baumann, Richard Thurn wald und Diedrich Westermann: Völkerkunde von Afrika (Walter Hirschberg) S. 387-Walter Donat: Der Heldenbegriff im Schrifttum derälterenJapanischen Geschichte (Freda Kretschmar) S. 389 - Paul Schnabel: Text und Karten des Ptolemäus (W. Krickeberg) S. 391 - Laval, P. Honore: Mangareva (H. Never mann) S. 391) - Wilhelm E. Mühlmann: Staatsbildung und Amphyktionien in Polynesien (H. Nevermann) S. 391-Herbert Hübner: Die Musik im Bismarck Archipel (H. NtlVermann) S. 392 - Willard, Z. Park: Shamani~!fi in North America (F. Kretschmar) S. 392 - Junyu Kitayama: West-Östliche Be gegnung. Japans Kultur und Tradition (F. Kretschmar) S. 393 - Die große Völkerkunde von Hugo A. Bernatzik. Bd. III, S. 18-258. Walter Kricke· berg: Amerika (Hermann Trimborn) S. 395 - Dasselbe Bd. II, S. 149-197. Robert Bleichsteiner: Vorderindien (H. E. Kauffmann) S. 397 - Dasselbe Bd. II, S. 198-250. Hugo A. Bernatzik: Hinterindien (H. E. Kauffmann) 8.398- Dasselbe Bd. II, S. 251-294. Theo Körner: Indonesien (H. E. Kauff· mann) S. 400- F. Martin Schnitger: Schönes Indonesien (A. Steinmann) S. 401 V. Eingänge für die Bibliothek. . . . . . . . . 403 ZEITSCHRIFT FO R ETHNOLOGIE Organ der Berliner Gesellschaft für Anthropologie,. Ethnologie und Urgeschiehte Zweiundsiebzigster Jahrgang 1940 I Heft 4 - 6 Springer-Verlag Berlin Beideiberg GmbH 1941 In h a I t. I. Abhandlungen und Vorträge. serte Nevermann, H., Die 8ohur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169 , .• Sydow, E., Studien zur Form uud Formgeschichte der mexikanischen Bilder- schriften . . . . . . . . . . . . . . . 197 :Fröhlich, W., Das afrikanische Marktwesen . 234 Franck, M., Botenstäbe in Australien .... 328 Körner, Th., Ahnenfigur nnd Seelenhäuschen in Ost-lndom sien 353 Hennig, R., Über die vo ·au.;sichtlich völkerkundlichen Grundlagen der Ama- zonen-Sagen und deren Verbreitung . . . . . . . . 362 Schnitger, F. M., Der Paläolithische Mensch von Sumatra. . . . . . . . . . . 372 II. Verhandlungen. Ordentliche Sitzung vom 14. November 1940. Geschäftliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 374 Vortrag: A. Mahr: Das Keltenturn Irlands im Rahmen Jer keltischen Archäo- logie und Volkskunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 374 Ordentliche Sitzung vom 12. Dezember 1940 Geschäftliche Mitteilungen ............... . 374 Vortrag: G. \Vagner: Völkerkunde und Eingeborenenlenkung. 375 111. Kleine Mitteilungen. H. Nevermann, Hubert Krollt ... 376 IV. Literarische Besprechungen. W. M ün s te r ber ger: Ethnologische Studi::m an indonesischen Schöpfungsmyt,hen (Alfred Steinmann) 8. 377 -- Hans Plischke: Die Völker Europas und das Zeit alter Jer Entdeckungen (Georg Eckert) S. 378 - A. Hermann: Die Jeutschen Bauern des Burzenlandes (Georg Eckert) S. 378- Ilse 8chwidetzky, Rassen kunde der Altslawen (K. Dittmer) S. 379 - Methods of Study of Culture Contact in Africa. Mit Beiträgen von L. P. Mair, l\1. Hunter, I. Schapera, A. T. und G. M. Culwick, A. I. Richards, M. Fortes, G. Wagner und einer Einleitung von B. Malinowski (Günter Wagner) S. 379-Hans Strobel: Volksbrauch und Weltanschauung (K. Dittmer) S. 382 - Wikander Stig: Der arische Männer bund (Siegfried Behr~ing) S. 382-E. E. Evans-Pritchard: Witchcraft, Oracles and Magie Art among the Azande (Walter Hirschberg) 383 - Göttinger völker kundliche Studien. Herau~g. von Hans Plischke (Walter Hirschberg) S. 384 - Mitteilungsblatt der Deutschen Gesellschaft für Völkerkunde. Herausg. von Prof. Dr. Termer (Walter Hirschberg) S. 386- Peter von ·wer der: Staatsgefüge in Westafrika (\Valter Hirschberg) S.386-Hermann Baumann Richard Thurn wald und Diedrich Westermann, Völkerkunde von Afrika (Walter Hirschbcrg) S. 387-Walter Dona t: "Der Heldenbegriff im Schrifttum der älteren Japanischen Geschichte' (Freda Kretschmar) S. 389 - Paul Schnabel: Text und Karten Ptolemäus (W. Krickeberg) S. 391- Laval, P. HonorP: Mangareva (H. Never mann) S. 391) -- Wilhelm E. Mühlmann: Staatsbildung und Amphyktionien in Polynesien (H. Nevermann) S. 391- Herbert Hii.bner: Die Musik im Bismarck Archipel (H. Nevermann) S. 392 - Willard, Z. Park: Shamani~pl in North America (F. Kretschmar) S. 392 - Jul'\yu Kitayama: "West-Ostliche Be gegnung. Japans Kultur und Tradition''-(F. Kret~chmar) S. 393 - Walter Krickeberg: Amerika (Hermann Trimbm~h) S. 395- Robert Bleichsteiner: Vorderindien S.397; Hugo Adolf Bernatzik: HinterindienS.398; Theo Körner: Indonesien (H. E. Kauffmann) S. 400- F. Martin Schnitger: Schönes Indo. nesien (A, Steinmann) S. 401 V. Eingänge für die Bibliothek. 403 Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte. Gegründet am. 17. November 1869, landesherrlich bestätigt am 11. August 1884. Geschäftsräume und Bibliothek, einschließlich der Schädel- und Photographie sammlung, in dem Museum für Vökerkunde (Nebeneingang, Prinz-Albrecht-Str.). Ordentliche Sitzungen (Vorträge mit Aussprache, Vorlagen, Fundberichte, De monstrationen von Sammlungen, anthropologische Vorführungen) an jedem dritten Sonnabend des Monats, August und September ausgenommen, sowie außerordent liche Sitzungen und Fachsitzungen nach Bedarf, im HörsaO:le des Museums (Haupt eingang). Nach Gelegenheit Führungen durch vorgeschichtliche und ethnographische Ausstellungen. Vorsitzender: Herr Prof. Dr. Diedrich Westermann. Beirat: Htellvertreter des Vorsitzenden und Schriftführer: Die Herren Prof. Dr. Eugen Fischer und Geh. Reg.-Rat Prof. Dr. Carl Schuchardt. Geschäftsführender Schriftführer: Herr Dr. habil. Wolfgang Abel. Schatzmeister: Herr Bankvorsteher Ernst Braun. Ferner die Herren: Direktor Otto-Friedrich Gandert, Prof. Dr. Alfred Götze, Prof. Dr. Artbur Hintze. Prof. Dr. Walter Krickeberg, Prof. Dr. Alfred Maaß, Direktor Prof. Dr. Wilhelm Unverzagt. Die Zeitschrift für Ethnologie (Abhandlungen, Sitzungsberichte, literarische Be sprechungen vsw. aus den Gebieten der Anthropologie, Ethnologie und Urgeschichte), für deren Jahrgänge 1869-1902 zwei Bände Generalregister herausgegeben sind, er scheint jährlich in mehren Heften mit Tafeln und Textabbildungen und wird den :Mitgliedern regelmäßig übersandt. Den :Mitgliedern wird außerdem die als Zentralorgan für die europäische Vor geschichte von der Berliner Anthropologischen Gesellschaft, der Deutschen Anthropo logischen Gesellschaft und der Generalverwaltung der staatlichen Museen gemeinsam begründete "Prähistorische Zeitschrift", jährlich vier Hefte mit Tafeln und Text abbildungen, kostenlos geliefert. Büchereins~ndungen werden der Gesellschaft vorgelegt und in der Zeit schrift laufend mit genauen Angaben verzeichnet. Besprechung bleibt vorbehalten. Die Bibliothek (Bibliothekar: Herr Maaß) enthält nach der letzten Zählung 15608 Bücher und 4364 Broschüren. Sie ist geöffnet zur Benutzung im Lesesaal oder zum Ausleihen zur Zeit von 9-3 Uhr. Auswärtige Mitglieder können Bücher zugesandt erhalten. Im Monat August bleibt die Bibliothek geschlossen. Die Photographie-Sammlung (Verwalter: Herr Langerhans) umfaßt gegen wärtig 22.190 Einzelnummern. Die Anthropologische Sammlung enthält eine große Zahl von Skeletten, Schädeln, Abgüssen und anderes Material, das aber bisher nur zum Teil hat aufgestellt werden können. Alle Sendungen richte man ohne weitere Angabe eines Namens an die .,Anthropologische Gesellschaft, Berlin SW 11, Saarland-Straße 110", die Geldsendungen an die "Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethno · logie und Urgeschichte", Postscheckkonto Berlin Nr. 18167. I. Abhandlungen und Vorträge. Die Sohur. Von Hans Nevermann. Der größte Fluß Niederländisch-Süd-Neuguineas, der Digul, teilt sich weit vor seiner Mündung in zwei Arme. Der südliche davon ist der eigent liche Digul und wird wie der untere Teil des Mittellaufes von seinen An wohnern, den Sohur und ihren östlichen Nachbarn, $b9 genannt, während die südlich davon wohnenden Jilmek in Ilwajab und die Jabga in Bibikern ihn als T~bij und die Tjuam-Leute im Norden der Frederik-Hendrik-Insel ihn als Tqbj bezeichnen1). Der nördliche Mündungsarm trägt zunächst den Namen Kawarga. Von der Einmündung des von Norden kommenden M ftpj an heißt dieser Digul Arm Odr;i,mun. Schließlich bildet der Odamun wieder ein Delta, dessen nörd lichster Arin der Mabur-Fluß ist. Am Unter- und.Mittellauf des M!tpj, an seinem Nebenflusse Qbq,hq (auch RgbqrjrJ, oder Gobqrjq; Obaa der Karten) und am Oberlaufe des nach Norden zum Eilanden-Flusse fließenden Wildemanflusses wohnen die Sohur, die bei sämtlichen Stämmen des Ostens und Südens als besonders gefähr liche Kopfjäger gefürchtet sind. Von den Marind-anim werden sie Mgpj qntm oder S9hyr bzw. von den West-Marind und den Einwohnern von Ko molom S9hyl genannt, von den Jill}lek und Jabga aber Jqbqj, J§brf:j oder Jgbai. Sie selbst nennen sich Wjr, T)jr, T)r, H?f#r, H?Jyir, Hw#r, H?Jr oder H'lfrj, d. h. Menschen oder Männer, und gelegentlich auch Mfipyjyyrj, d. h. Mapi-Männer. Den Namen Sohur oder Sovur deutet Geurtjens2) als Marind Bezeichnung für Binnenländer. Das ist jedoch unwahrscheinlich, da ein Ort am südlichen Digul-Arm nach Angabe von Jilmek den Namen SrJ,'Ifr, SrJ,'Ifl, Sohul oder Sohurführt. Die Sohur selbst betrachten diesen Namen als ehren voll~ Bezeichnung und bringen ihn mit sgk-?fr, Bambusmesser-Leute, in Be ziehung. Danach würde Sohur nichts anderes bedeuten als sgk-qn€m bei den Marind oder Suki und Tugeri an der Grenze von Papua, denn diese Bezeich nungen weisen auf das Bambusmesser als das wichtigste Gerät des Kopf jägers. Dementsprechend ist es schwer, ein klares Bild von der Ausdehnung des Sohur-Gebietes zu bekommen. Dörfer und Menschengruppen, die nicht so eifrige Kopfjäger wie andere sind, werden von ihren Nachbarn deshalb 1) Der Name Digul scheint au~ dem_Marind-Worte d~k-gljkj, Binnenlands Fluß, entstanden zu sein, da die Marmd-amm den Fluß stets nur nach der Durch querung des Binnenlandes erreichten. Von indonesischen Paradiesvogeljägern wird der südliche Arm des Digul Deltas irrtümlich "Straat Marianne" genannt, während sie die Prinzeß-Marianne Straße dafür mit ihrem 11-farind-Namen Muli nennen. 2) Geurtjens, Marindineesch woordenboek, S. 311. Zeitschrift für Ethnologie. Jahrg. 1940. 12 170 Hans Nevermann: nicht als vollwertige Sohur angesehen und von den Stämmen im Süden als Digul-Leute oder dergl. bezeichnet. Ein Mann NamensJ~rjausWql(twj, den ich in Ilawajab traf, erklärte mir, kein Sohur zu sein, doch war seine Mutter sprache die Sohur-Sprache (wir-t'i],m~). Leute in Bibikern bezeichneten die Leute von W ql(twj und des damit zusammenhängenden Dorfes Kq,sgb als Jqs, d. h. als Angehörige eines kleinen friedlichen Stammesam Kawarga und Digul, doch lehnte Järi das ab. Dagegen nannte ihn der Mann Kiw§lyq in Bibikern ohne Bedenken einen Sohur, weil die Leute von Walawi (Wql(twj n~(pnder Jabga-Sprache)nur freundlich täten, wenn sie mit ihren Booten kämen, tatsächlich darin aber Bambusmesser versteckt liegen hätten. So Frederik-Hendrik lnsel Abb. 1. Das Gebiet der Sohur und ihrer Nachbarn. hätten die Walawi-Leute denen von Ilwajab früher schon einmal alle Boote zerschlagen. Sicher ist es, daß die Leute von Walawi und Kaseb trotzihrer Sahur Sprache von den Sohur häufig angegriffen werden. Deshalb sind sie aus ihren Wohnsitzen im Winkel zwischen Odamun und Obaha1) nach Süden ge flüchtet und schlugen ihren neuen Wohnsitz in D9'J)Jjsfi,mba am Nordufer des südlichen Digul-Armes auf. Wegen weiterer Angriffe ließen sie dort nur ihre PflanzungEn bestehen und zogen sich aus ihnen nachts regelmäßig in ihre beiden Dörfer am Südufer zurück. Kaseb und Walawi liegen 3 bis 4 Stunden von M<ix'!lmQXQm (Mq ,mr}hgn, M dg'!lmgxgd) entfernt, einem Boots anlegeplatz am Digul, der unter dem malaiisierten Namen M 6chom-m6chom bei den Paradiesvogeljägern als Ausgangspunkt für die Vogeljagd im Mapi- 1) Die Karte der "Militaire Exploratie" gibt an dieser Stelle den mit dem Ma rind-Worte ~nim (Menschen) zusammengesetzten Namen Kasibe-anim. Die Sohur. 171 Gebiet bekannt war. Nach Angabe solcher Jäger wohntEn die Leute von Maxumoxom vor ihrer Flucht vor den Sohur an einem angeblich Warak genannten kleinen Nebenfluß an einer Flußschleife des Digul. Järi aus Wa lawi erklärte mir, Maxumoxom sei der Name eines kleinen Wasserlaufes, an dem Walawi und Kaseb liegen. Bis dort hin muß man von Ilwajab aus zwei mal an den Rastplätzen QsQSO und Tq,b übernachten. Ein zweiter Weg führt von Ilwajab über Mdwf- am Nordufer der Digulmündung und weiter über Silim- offenbar die Inseln (sjljm) im Digul- und Sr;i1fr nach Mq,h'(tk, das gegenüber von Doabisamba liegt und mit Maxumoxom i~entisch zu sein scheint. Er dauert sechs Tage mit fünf verschiedenen Ubernachtungen. Hinter Mahuk liegen noch Mgmf-i!n (Mr;imif,n) und JtjrJmQn. Von Mahuk führt der einzige Verbindungsweg vom Sohur-Gebiet in das der Marind-anim. Er geht über Si!d'lf (Ti!d'lf, Ts~d'lf) $rjrqmr:pr: und KrJb'lf mQnQrJ (KtibQmbQy) zum Marind-Dorfe N{jkf-4s am oberen Mawekle. Von hier aus ist Kjwq,lrjn, Tq,g~pfl und Jmohj (P1f~Pll:) zu erreichen und über Imohi wieder Jomob, Javimu und Okaba oder über Kiwalan oder Imohi auch das M qkl~'lfgq,-Ge biet mit W (}:lbi!tj. V\1').~\ Ooob~ombo J J )( X Sour Mohuk Momeun JsiomtJn >< Sutfu >< !(obumonoo >< #okeos MoAmon Wob(Wopo) ~ Wt!§noch Jmolii-./iJmob Joimu-Okobo Abb. 3. Karte des Weges von Merauke zum Mapi, Bleistiftzeichnung des Sohur Abb. 2. Karte des Gebietes am Genemo. unteren Digul, von Jilmek in den Die Krümmungen links sind nur durch das Ende des Sand gezeichnet. Papierbogens bedingt. Der Sohur G(},n~mQ, der in Merauke gefangen war, beschrieb mir den Weg in seine Heimat an Hand einer Kartenskizze. Danach gelangt man, nachdem man von Merauke (Ji)rmqs'lf,k)l) an der Küste bis Okaba gereist ist, landeinwärts über die Marind-ürte Jq,jm~ (Javimu), Wq,b (d. h. den zu Imohi gehörigen Gartenplatz W4pq,) und Jmohj nach MQxml]n (= Maxu moxom), das ein Dorf am Rande eines großen Sumpfes ist. Nach ein maligem Übernachten (Sohur: djg(jnd kq,p1f~n) im Sumpf (jf-nist) erreicht man am zweiten Tage das Dorf BQbrjr und abends die Schlafhütte Tjyd?j, (Sudu). Am folgendem Abend ist man in Wq,b "an der Mündung des Mapi in den Digul", eher aber wohl am Kawarga, und fährt dann flußaufwärts bis in Genemos Heimatsdorf Qb4m(}nq. Wq,b gehört den sogenannten Brimgi-Leuten, die so nach dem Brimgi, einem kleinen Nebenfluß des Digul heißen. Sie selbst nennen sich Qs(}:r und ihr Gebiet Qs(}:r-byty. Der Sprache und Rasse nach sind sie von der Sohur 1) Ermasuk bedeutet "Flußbiegung" und ist der Marind-Name für Merauke. Dementsprechend nennen die Je-nan den Ort 4l1'1'14tJ1!- Auch die große Schleife des M.awekJe bei We1buti heißt Lgmgs?Jk. Merauke ist durch ein Mißverständnis aus Mt;!:rq-kf} ("das ist der Maro-Fluß") entstanden. 12*

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