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Zeitschrift für Ethnologie PDF

828 Pages·2008·57.69 MB·Spanish
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ZEITSCHRIFT FÜK ETHNOLOGIE. Organ der Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie nml Urgesclüclite. Zwei- und dreiundfünfzigster Jahrgang. 1920/21. Mit 2 Tafeln und zahlreichen Abbildungen im Text. BERLIN. BEHRKND & C£. 1921. Ga/ / ä^. ^':^-c^ Abhandlungen und Vorträge. I. Der Seelenglaube der Vandau. Von Franz Boas. Im Anschluß an den Aufsatz über Totenkult und Seelengiauben bei afrikanischen Völkern von Bernhard Ankermann (Ztschr. f. Ethno- logie Bd. 50, 1918, S. 89—153) dürften die folgenden Angaben über die Vandau von Interesse sein. Mein Gewährsmann ist K'amba Simango, ein junger Mundau, der gegenwärtig in New York studiert, aber über die Gebräuche seiner Heimat gut unterriclitet scheint. Er spricht Chindau und Zulu geläufig. Das Leben heißt z;g-omii) (2iulu ubutho;?go). Das Zulu-Wort hat sich in der Form üutho^go auch im Chindau eingebürgert. Das Präfix zeigt an, daß es sich um einen abstrakten Begriff handelt. Der lebendige Mensch hat einen Körper (muuili pl. mit'ili) und den büuli (pl. mabt)uli: Zulu isithu'ndzi). Der buuli selbst ist lebendig und unzerstörbar. Er ist nicht untrennbar mit dem Körper ver- bunden. Bi'uli heißt der Schatten oder das Spiegelbild irgend eines Wesens oder Gegenstandes. Aber nur beim Menschen ist der büuli ein Teil seines Wesens. Im Traume erscheint der bc'uli und im Traume verläßt der büuli den Körper. In diesem Zustande haben beide, der Körper und der byuli Leben {vgomi). Der byuli ist nie krank. Nach dem Tode bleibt der Körper ohne Leben zurück. Das ') Erklärung der Aussprache: /), f bilabialer stimmhafter und stimmloser Reibelaut. p', t', k' stimmlose Schlußlaute mit Kehlkopfschluß. ph, th, kh stark aspirierte stimmlose Schlußlaute. n mittel-palataler nasal. g mittel-palataler stimmhafter Reibelaut. z labialisiertes stimmhaftes s (etwa wie geflüstertes sül ch stimmloser affrikativer Rauschlaut (= tsch). dj stimmhafter affrikativer Rauschlaut (- englisch]). y konsonantisches i (- deutsch j). sh stimmloser Rauschlaut (= deutsch seh). 1 mit starker Schwingung des Zungenrandes, daher nach r neigend. • (Über der Linie) lange Laute. • (auf der Linie) zur Trennung vonVokalen die keine Diphthonge bilden, e, o immer offen. Zeitsclirift für Ethnologie. Jahrg.1920/21. Heft 1. 1 2 Franz Boas. Leben verbleibt bei dem Schatten, d. h. er allein bleibt lebendig-, während der Körper leblos ist. Eine materielle Idee ist mit dem Begrift' Leben (z'^^omi) nicht verbnnden. Die meisten Vandan glauben, daß ein Leichnam keinen Schatten wirft. Der bc'iili wird nach dem Tode des Menschen ein muhr/^gu (pl. V(dirngn), synonym mudjimn (pl. c'«djimn). Letzteres ist viel- leicht verw^andt mit k'udjima, löschen. Die. entsprechenden Znln- ansdrücke sind itho'y^go (pl. amatho-:?/go), von den Fandan in der Form tho'^zgo (pl. matho-;?go) aufgenommen: synonym isit'ut'a (pl. izit'ufa), von den 1 andau in der Form chit'ut'a (pl. sit'nt'a) auf- genommen. Das letzte Wort mag von zuln uk'ut'ut'a umherziehen, wandern, abgeleitet sein. Der mulu-??gu hat Gestalt und Charakter des Verstorbenen. Der Name 6vuli wird auch für den mulu-;/gu gebraucht in dem Sinne, daß er das schattenhafte, substanzlose Bild des Toten ist. Als solches heißt der muluv^gu auch moya. Wind, Luft und mphep'o. Wind, weil er, wie die Luft, nicht fühlbar ist. Der mulu";igu bleibt nicht bei seinem Grabe, sondern folgt der Familie. Nach dem Tode wird der bi'uli nmluvzgu. Da dieser die Individualität des Menschen fortführt, entspricht nach dem Tode ein einziger muluv/'go dem Individuum, dessen Namen er auch weiter- führt. Der mulu-;/gu ist unsterblich. Er kann nie wiedergeboren werden. Jede Familie verehrt ihre eigenen valu-ngu. Wenn der muhry-'gu keine Verwandten mehr hat und sein An- denken vergessen ist, oder, wenn er zu einem fremden Stamme geht, in dem er keine Verwandte und Freunde hat, irrt er umher und wird ein chilo-mbo (pl. silo'mbo) oder ein dsok'a (von k'udsok'a röcheln, ein rasselndes Geräusch in der Kehle machen, weil der Mensch, der zum ersten Male von einem dsok'a besessen wird, röchelt). Synonym für das letztere ist zinthik'i (pl. manthik'i gewöhn- lich in der Bedeutung zeremonieller Gesänge; vergleiche k'unthik'inya erwürgen, die Kehle zuschnüren). Die Zulu nennen den chilo-mbo idlozi (pl. amadlozi), ein Wort das im Chindau in der Form dlozi Da aufgenommen ist. Die Zulu nennen den d:;ok'a mu7?go-nia. alle diese Persönlichkeiten angehören, von denen keine Erinnerung lebt, haben sie keine bekannten persönlichen Namen, doch nennen sie sich mit den Namen des unbekannten Verstorbenen, wenn sie mit dem Menschen in Berührung treten. Der Chilombo ist ähnlich dem dzok'a, aber schwächer. Ein chilo'mbo der Unglück bringt heißt auch khombo (d. h. krumm, gebogen, weil er den geraden Lebensweg krunmi macht). Der Chilo mbo begleitet und leitet den beze (pl. madjibeze), den erfahrenen ;/ay/ga, und den sachverständigen dot'a. Diese drei sind Heilverständige, die durch den Gebrauch von Kräutern und mit Hilfe der wahrsagenden Knochen (ze'mbe) dem Kranken Auskunft geben und ihn heilen. Die dsok-a sind unbekannte Verstorbene, von denen die nyamsolo (vollere Form nyamusolo) besessen sind, und mit deren Hülfe sie die

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Revue des Ktudes Ethno- graphiques et Sociologiques II S. 166. die anthropologische Seite seines Problems nur gelegentlich. partes / y en partes abierta a escaques cruzada y hecha red por que sea mas fresca . y es de
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