ST_I_165x242 18.08.2004 12:11 Uhr Seite I W IT_III_165x242_Jensen 11.10.2004 9:07 Uhr Seite III Miroslav Ferencik Jozef Rovensky Vladimir Matha Erika Jensen-Jarolim Wörterbuch Allergologie und Immunologie Fachbegriffe,Personen und klinische Daten von A–Z SpringerWienNewYork Prof. Ing. Miroslav Ferencik Faculty of Medicine, University of Bratislava, Bratislava, Slovak Republic Prof. Dr. Jozef Rovensky Institute of Rheumatic Diseases, Piestany, Slovak Republic Ass. Prof. Ing. Dr. Vladimir Matha IVAX Corporation, Opava, Czech Republic Univ.-Prof. Dr. Erika Jensen-Jarolim Institut für Pathophysiologie, Zentrum für Physiologie und Pathophysiologie, Medizinische Universität Wien, Wien, Austria Gedruckt mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur, Wien, Österreich. Die Produktion der CD-ROM wurde außerdem durch das Projekt SFB F018-8 des Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung, Wien, Österreich, sowie durch die Slovakische Akademische Presse, Bratislava, Slovakei, unterstützt. Das Werk (mit beigepackter CD-ROM) ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdruckes, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf photomechanischem oder ähnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. © 2004 Springer-Verlag/Wien • Printed in Austria SpringerWienNewYork ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media springer.at Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Buch be- rechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jeder- mann benutzt werden dürfen. Produkthaftung: Sämtliche Angaben in diesem Fachbuch/wissenschaftli- chen Werk erfolgen trotz sorgfältiger Bearbeitung und Kontrolle ohne Gewähr. Eine Haftung des Autors oder des Verlages aus dem Inhalt dieses Werkes ist ausgeschlossen. Satz: Grafik Rödl, 2486 Pottendorf, Österreich Druck und Bindearbeiten: G. Grasl Ges.m.b.H., 2540 Bad Vöslau, Österreich Gedruckt auf säurefreiem, chlorfrei gebleichtem Papier – TCF SPIN: 10961643 Mit 77 Abbildungen Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. ISBN 3-211-20151-3 SpringerWienNewYork GELEITWORT Im Kampf um den Primat zwischen den pädagogischen Zielen Bildung und Ausbildung einerseits und Lernen und Erlernen andererseits, hat das enzyklopädische Wissen immer ein wenig ein unverdientes Schattendasein geführt, und zwar auf Schulen aller Stufen. Ich persön- lich halte das für ungerecht. Ein gut gemachtes Wörterbuch und Stichwortverzeichnis ist für Interessierte, seien es Studierende, bereits fertig Ausgebildete, Fachleute verwandter Diszipli- nen, oder auch „nur“ interessierte Laien von unschätzbarem Wert. Voraussetzung dafür ist selbstverständlich eine gewisse (in der Praxis nie wirklich erreichbare) Vollständigkeit, vor allem aber die Fähigkeit der Autoren in minimaler Ausführlichkeit und maximaler Prägnanz möglichst viel Information zu vermitteln. Gelingt dies, wird ein derartiges Bemühen Interesse wecken, ja den Leser unter Umständen gefangen nehmen können: Wem ist noch nicht passiert, dass er oder sie in einem Lexikon ein Stichwort beginnend mit „L“ gesucht hat, beim „K“ hängen geblieben ist und schließlich vergessen hat, wonach primär gesucht wurde. Ein Triumph der Autoren. Ich denke, dass dieses Ziel von den Verfassern des vorliegenden Werkes erkannt, angestrebt und letztlich auch erreicht wurde; dies war jedenfalls mein persönlicher Eindruck. Im weiteren scheint die mit dem vorliegenden Buch in Angriff genommene Aufgabe deshalb von einiger Wichtigkeit, weil es, soweit mir bekannt, eine ähnliche Zusammenstellung für das – von den Autoren großzügig breit definierte – Wissensgebiet „Immunologie“ nicht gibt. Es ist noch nicht so lange her, dass die Immunologie nicht nur für den Laien eine gewisse terra incognita dargestellt hat. Ich wünsche jedenfalls dem Werk hohe Akzeptanz beim Publi- kum und den Lesern – neben einer Erweiterung ihres immunologischen Horizontes – viel Vergnügen beim Lesen. Wien, im Oktober 2004 Univ.-Prof. Dr. Otto Scheiner Leiter des Zentrums für Physiologie und Pathophysiologie der Medizinischen Universität Wien VORWORT Mit ihrem „Dictionary of Immunology“, das erstmals 1999 in slowakischer Sprache publiziert wurde, haben die Herausgeber M. Ferencik (Pressburg), J. Rovensky (Pistyan) und V. Matha (Prag) den Versuch unternommen, in einer umfassenden Zusammenstellung konzise Erklä- rungen der in der Immunologie gängigen Begriffe zu geben. In rascher Folge wurden englische und spanische Übersetzungen publiziert. An der Konzeption des vorliegenden deutschen „Wörterbuch Allergologie und Immunologie“ hatte E. Jensen-Jarolim (Wien) wesentlichen Anteil, es stellt eine erweiterte und aktualisierte Fassung dieses nützlichen Nachschlagewerkes vor. Die zahlreichen Querverweise machen das Buch zu einem Kompendium des immunolo- gischen Basiswissens in lexikalischer Form. Es entstand dadurch eine „Textsorte“, die es gerade im Zeitalter des unüberschaubaren Informationsangebotes durch das Internet erlaubt, sich rasch einen verlässlichen Überblick auf einem der vielen Teilgebiete der Immunologie zu verschaffen. Das „Wörterbuch Allergologie und Immunologie“ wird daher nicht nur für Medizinstudenten und Ärzte in Ausbildung gute Dienste leisten, sondern auch für alle die- jenigen, die in ihrem jeweiligen Fachgebiet über entsprechende Kenntnisse auf dem Gebiet der Immunologie und Allergologie verfügen müssen. Es sollte daher die Aussicht bestehen, dass das „Wörterbuch Allergologie und Immunologie“ seinen Weg in die Reihe der klassischen medizinischen Nachschlagewerke finden wird. Somit ist allen zu danken, die das Zustande- kommen des Wörterbuches ermöglicht haben. Wesentlich für das Gelingen war auch die Zusammenarbeit von Wissenschaftlern an verschiedenen Forschungsinstituten und Kliniken in einer neuen Gemeinsamkeit von drei Ländern in der Mitte Europas. Wien, im Oktober 2004 Univ.-Prof. DDr. Meinrad Peterlik Leiter des Institutes für Pathophysiologie am Zentrum für Physiologie und Pathophysiologie der Medizinischen Universität Wien DANKSAGUNG Die Autoren bedanken sich bei Frau cand. med. Eva Rovenska für ihr besonderes persön- liches und fachliches Engagement, das ganz wesentlich zum Gelingen des Buches beigetragen hat. Weiters gebührt besonderer Dank Frau Dr. Isabella Schöll für die Präparation von murinen Mastzellen und Herrn Univ.-Prof. Dr. Jürg Graf und Herrn DI. Leszek Gajdzik, am Institut für Pathophysiologie, Zentrum für Physiologie und Pathophysiologie, Medizinische Universität Wien, für die Erstellung der Mastzell-Videoaufnahme in der dem Buch beigelegten CD-Rom. 1 A AAAAI. Amerikanische Akademie für Aller- mosom 14, in Form von mindestens 25 ver- gie, Asthma und Immunologie (www.aaaai. schiedenen Allelen. Einige von ihnen kodie- org). ren physiologische Produkte (der Phänotyp PiMM; Pi = Proteaseinhibitor), andere wer- AAI. Amerikanische Vereinigung für Immu- den mit pathologischen Zuständen in Zu- nologen (www.aai.org). sammenhang gebracht, wie z.B. der Phäno- typ PiZZ. Dieser verursacht den primären A-B-Typ Toxine→Exotoxine. α1-Antitrypsinmangel, einhergehend mit kindlichem Emphysem, Zirrhose, Leber- (cid:1)-Helix. Eine dreidimensional gestaltete schädigungen und Cholelithiasis (Gallen- Spiralstruktur, die von Aminosäurenketten steinleiden). Sekundärer (oder relativer) α1- vieler Proteine und Polypeptide eingenom- Antitrypsinmangel ist oft eine Folge einer men wird. Überaktivität der neutrophilen Granulozy- ten, z.B. durch Rauchen, und unterstützt die (cid:1) -Mikroglobulin ((cid:1) M). Ein in der Leber Entwicklung eines → Emphysems im frühen 1 1 synthetisiertes, im Serum und Urin befind- Erwachsenenalter. liches Protein. Es gehört zur Lipocalin Su- perfamilie und kann Komplexe mit mono- (cid:1) -Makroglobulin ((cid:1) M). Ein tetrameri- 2 2 merischem →IgA bilden, die besonders bei sches Serumglykoprotein, das viele Protea- renaler → IgA-Nephropathie vorkommen, sen, einschließlich Thrombin, Plasmin, wo es in der Regel auch zur Erhöhung der →Kallikrein, Trypsin, →Elastase,→Kolla- Serumspiegel von αM kommt. Seine phy- genase,→Kathepsin B undGinhibiert, in- 1 siologische Funktion ist heute weitgehend dem es diese in einer zentralen Höhle im unbekannt, es inhibiert aber die Funktion Molekül bindet und damit jeden weiteren einiger Leukozyten. Kontakt zu deren Substrate verhindert. Es wird hauptsächlich von →Makrophagen, (cid:1) -Antichymotrypsin. Ist ein Proteaseinhi- aber auch von →neutrophilen Granulozy- 1 bitor und Merkmal der Histiozyten, Mono- ten gebildet. Es reguliert das proteolytische zyten und Makrophagen. Marker bei Tu- Gleichgewicht vieler extrazellulärer Prozes- moren von histiozytärer, leukämischer oder se, die vor allem bei Blutgerinnung, Fibrino- hepatischer Herkunft. lyse und Entzündung stattfinden. Komplexe aus αM und Proteasen sind daher proteo- 2 (cid:1)1-Antitrypsin. Ein Leberprodukt und Se- lytisch nicht wirksam und werden sehr rumglykoprotein, das proteolytische Enzy- schnell (binnen Minuten) über spezifische me, wie Trypsin, Chymotrypsin, Elastase, Rezeptoren an Makrophagen und Leberzel- z.B. aus neutrophilen Granulozyten stam- len aus dem Kreislauf beseitigt. Die Serum- mend, hemmt. Es gilt auch als →Akute-Pha- spiegel sind vor allem beim nephrotischen se-Protein. Das Gen befindet sich am Chro- Syndrom, bei → atopischer Dermatitis, (cid:1)-Fetoprotein 2 1 A beim→Diabetes mellitus und→Ataxia te- gruppe 0, 10% Blutgruppe B und 5% Blut- leangiectasia erhöht, wie auch bei →MGUS gruppe AB. Zusätzlich haben etwa 85% das und→Waldenström-Makroglobulinämie. →Rhesusantigen an den Erythrozyten, wei- ters gibt es auch z.B. das →K(Kell)-Antigen. (cid:1) -Fetoprotein→alpha-1 Fetoprotein. Träger einer jeweiligen Blutgruppen besitzen 1 präformierte Antikörper der Klasse IgM (→ AB0 (H)-System. Das wichtigste genetische Isoagglutinine) gegen die entgegengesetzte System der Antigene der roten Blutkörper- Blutgruppe in ihrem Plasma. Diese Isoagglu- chen. Es wurde 1900 von Karl Landsteiner tinine sind IgM und komplette Antikörper, entdeckt. Es setzt sich aus vier Hauptphäno- denn durch ihre hohe Valenz können sie typengruppen A, B, AB und 0 zusammen. mehrere Erythrozyten binden und aggluti- Diese werden von drei Allelen – H, A und nieren. Nur Plasmen der Blutgruppe AB ent- B bestimmt, die noch mehr Varianten bil- halten weder anti-A noch anti-B Antikörper den können (z.B. A1, A2 usw.). Dem System (Tabelle 1). Daraus ergibt sich, dass die Blut- liegt das Polysacharidantigen H zugrunde. gruppe AB einen Universalempfänger dar- Personen, die Träger dieses Antigens sind, stellt, während die Gruppe 0 als Universal- weisen die Blutgruppe 0 aus. Wenn ein weite- spender gilt. Das AB0-System spielt daher res Monosaccharid, N-Azetylgalaktosamin, bei → Transfusionen und bei der Organ- zum H-Antigen hinzukommt, entsteht das A transplantation eine wichtige Rolle. Bei Antigen, das die Blutgruppe A charakteri- Nicht-Übereinstimmung im AB0 System siert. Ähnlich bildet die an das H-Antigen kann es zur direkten → Agglutination der gebundene D-Galaktose den Hintergrund Spender- und/oder Empfänger-Erythrozy- für die Blutgruppe B. Personen mit der Blut- ten kommen und zu → Transfusionszwi- gruppe AB besitzen beide Antigene, A und B. schenfällen, die kaum überlebt werden kön- Es gibt Personen die das H Antigen nicht nen, sowie bei Transplantationen zu Trans- ausbilden können, diese erscheinen als der plantatabstoßung. Bei Bluttransfusionen Blutgruppe 0 zugehörig (Bombay Phäno- werden nicht nur Erythrozyten mit ihren typ). Die Vererbung erfolgt nach den Blutgruppenantigenen übertragen, sondern Mendel’schen Gesetzen. Gruppen A und B auch im Serum befindliche Antikörper. Zu- sind im Erbgang kodominant, während 0 meist ist aber die Agglutination der Spender- stumm ist. Hat jemand Blutgruppe A, kann erythrozyten durch vorhandene Isoagglu- er genetisch A0 oder AA sein. Hat jemand tinine des Empfängers das dominante Ereig- Blutgruppe B, kann er genetisch B0 oder BB nis bei →Transfusionszwischenfällen. sein. Bei Blutgruppe AB ist auch der Geno- typ AB. In Mitteleuropa haben etwa 45% Abrin. Ein extrem toxisches Lektin, das die aller Menschen Blutgruppe A, 40% Blut- Proteinsynthese inhibiert und Erythrozyten Tabelle 1. Das menschliche AB0-System der Blutgruppen Blutgruppe Blutgruppenantigen Serum enthält Antikörper A A anti-B B B anti-A AB A und B keine 0 keine anti-A und anti-B 3 ADA A agglutiniert. Zytotoxischer Kandidat für platte initiiert Muskelkontraktion. Anti- Antikörper-Toxin-Konjugate für die Tumor- AChR-Antikörper hemmen die Signalüber- therapie. Ursprung in tropischem Abrus pre- tragung an den Nerven-Muskel-Verbindun- catorius (Paternostererbse). gen. Sie sind im Serum von fast 85% der Pa- tienten mit →Myasthenia gravis zu finden. Abzyme. Antikörper und Enzym. Meistens künstlich geschaffener → monoklonaler Acetylsalicylsäure. Wird als ein entzün- Antikörper, der die katalytische Fähigkeit dungshemmendes, analgetisches und anti- natürlicher Enzyme nachahmt. Er bindet pyretisches Arzneimittel verwendet. Es spezifisch eine niedermolekulare Substanz hemmt die Produktion von Prostaglandinen (→ Hapten), die ein Substrat oder Zwi- aus → Arachidonsäure durch irreversible schenprodukt der jeweiligen katalysierten Hemmung der Cycloxygenase-1 (COX- Reaktion darstellt. Auf diese Weise wird diese Hemmer). Dabei wird die Reaktion in Rich- Reaktion beschleunigt und der Antikörper tung der Leukotriene verschoben, die als → wirkt dabei ähnlich wie ein Enzym. Kandi- SRS-ABronchospasmen und einen Asthma- daten für kontrollierte Chemotherapie, die anfall auslösen können (→ Asthma bron- Wirksubstanz wird am Tumor enzymatisch chiale). Acetylsalicylsäure gehört zu den am aktiviert. Abzyme natürlichen Ursprungs meisten verbreiteten Arzneimitteln, bei einer wurden zum ersten Mal 1989 von Paul im langfristigen oder höher dosierter Einnahme Serum Asthmakranker beschrieben. Sie sind können aber auch unerwünschte Wirkungen →Anti-idiotypische Antikörper gegen anti- in Erscheinung treten, z.B. Gastropathien Enzym Antikörper und nehmen daher wie (Ulkus mit Gefahr von Blutung und Perfora- ein „internal image“ nach der Netzwerk- tion), Nephropathien oder →pseudoallergi- theorie Enzymfunktion an. sche Reaktionen. Acetylcholinrezeptor (AChR). Es gibt zwei Aciclovir. Ein chemisches Analogon von Arten, den nikotinischen und muskarini- Guanosin mit antiviraler Wirkung. Es schen AChR. Ein entlang einer Nervenfaser hemmt die Replikation der viralen DNS in (Neuron) ankommendes Aktionspotential den körpereigenen Zellen. Therapeutisch setzt den Neurotransmitter Acetylcholin frei, angewandt wird es in der Behandlung von der über die →Synapse diffundiert und dort Infektionen die durch Herpes simplex und mit dem postsynaptischen AChR reagiert Varicella zoster Viren verursacht werden, (ionotroper Rezeptor), welcher einen inte- aber auch in der Infektionsprophylaxe von gralen Ionenkanal besitzt. Nach der Acetyl- AIDS. cholinbindung öffnet der Kanal, es kommt zu einem gegenläufigen Ionenstrom: Na+- ACLA. Anti-Kardiolipin-Antikörper (→Kar- Ionen strömen in das postsynaptische Zyto- diolipin) der Klassen IgG, weniger IgM, sel- plasma ein, im Gegenzug strömen K+-Ionen ten IgA. Sie sind im Serum der Patienten mit aus dem postsynaptischen Zytoplasma in primärem und sekundärem → Antiphos- den synaptischen Spalt, es entsteht eine pholipid-Syndrom zu finden. Depolarisation und ein postsynaptisches Potential. Die Erregungsübertragung ist ge- ADA. Adenosindeaminase (EC 3.5.4.4.), ein glückt. Im Unterschied zum Nikotinrezeptor Enzym, das die Deaminierung des Adenosin ist der Muskarinrezeptor ein G-Protein ge- und Deoxyadenosin zu Inosin bzw. De- koppelter Rezeptor. Die Bindung von Acetyl- oxyinosin katalysiert. Bei Defizienz wird der cholin an AChR der neuromuskulären End- DNS-Stoffwechsel defekt, was sich vor allem Adaptive Immunität 4 A durch schwerwiegende Funktionsstörungen Addison-Krankheit→Morbus Addison. der → T-Lymphozyten äußert (→ Adeno- sindeaminase-Defizienz). Addressine. →Adhäsionsmoleküle, vor al- lem an Endothelzellen, die an der Regulation Adaptive Immunität → spezifische Ab- der Auswanderung von Zellen, besonders wehr. Lymphozyten, ins Gewebe beteiligt sind. Aus diesem Grund werden sie auch als Gefäß- ADCC (antikörperabhängige Zytotoxizi- addressine bezeichnet. Alle gehören zu den tät). Eine Reaktion, bei der Killerzellenmit →Mucin-Glykoproteinen. Zu ihnen zählen Hilfe von → Antikörpern (IgG, IgA) die die Moleküle → CD34, → CD162, Gly- Zielzellen (z.B. virusinfizierte Zellen, Tu- CAM-1 (glycosylation-dependent cell ad- morzellen oder andere mit Antikörpern op- hesion molecule 1) und MAdCAM-1 (muco- sonisierte Zellen) durch → Zytotoxizität sal addressin cell adhesion molecule-1), die bei töten (→Überempfindlichkeit Typ II). Die der Interaktion mit Selektinen L zur Geltung Antikörper erkennen über ihre variable Do- kommen. Addressine spielen eine Rolle beim mäne die Zielstruktur und binden über ihre → homing von Lymphozyten in Geweben Fc-Domäne an → Fc-Rezeptoren an der oder entzündlichen Arealen, sowie als Or- Oberfläche der zytotoxischen Killer-Zellen gan-spezifische Erkennungsstellen, wie die wie →NK-Zellen (Abb.1). Dadurch wird ein HEV (high endothelial venules) in → gezielter Kontakt und die Tötung der Ziel- Lymphknoten. zellen durch aus den zytotoxischen Zellen freigesetzte Substanzen (→ Perforine, → Adenosindesaminase-Defizienz (ADA- Granzyme) über → Apoptose ermöglicht Defizienz). Autosomal bedingter Mangel am (→Zytotoxizität). Enzym → ADA, das die Umwandlung von Adenosin zu Inosin katalysiert und für den Addison-Anämie→perniziöse Anämie. normalen Stoffwechsel der Desoxynukleo- Abb. 1. Die Antikörper-abhängige zelluläre zytotoxische (ADCC-) Reaktion. Antikörper erkennen Oberflächenantigene und interagieren dann über ihre konstanten Domänen mit Fc-Rezeptoren an Killer-Zellen (K-Zellen), z.B. NK-Zellen. Nach erfolgter K-Zell-Aktivierung werden die Zielzellen durch Granzym B- und Perforin-mediierte Mechanismen in die Apoptose getrieben und getötet. Protein und DNS der Zielzelle wird desintegriert und die Zellmembran schnürt apoptotische Körperchen ab, die von Phagozyten ohne entzündliche Reaktion abgeräumt werden.
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