Wörter und Wendungen Wörter und Wendungen Wörterbuch zum deutschen Sprachgebrauch Überarbeitete Neufassung der 14. Auflage Herausgegeben von Erhard Agricola unter Mitwirkung von Herbert Görner und Ruth Küfner DUDENVERLAG Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich Redaktionelle Bearbeitung: Christiane Agricola, Herbert Görner, Annemarie Königsdorf, Ruth Küfner, Charlotte Marckscheffel Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Wörter und Wendungen: Wörterbuch zum deutschen Sprachgebrauch/hrsg. von Erhard Agricola unter Mitw. von Herbert Görner und Ruth Küfner. [Autoren: Christiane Agricola...]. - Überarb. Neufassung der 14. Aufl., 1. Aufl. der Neufassung. - Mannheim; Leipzig; Wien; Zürich: Dudenverl., 1992 ISBN 3-411-05281-3 NE: Agricola, Erhard [Hrsg.] Alle Rechte vorbehalten Nachdruck, auch auszugsweise, verboten Kein Teil dieses Werkes darf ohne schriftliche Einwilligung des Verlages in irgendeiner Form (Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren), auch nicht für Zwecke der Unterrichtsgestaltung, reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. © Bibliographisches Institut & F.A. Brockhaus AG, Mannheim 1992 Druck und Bindearbeit: Clausen & Bosse, Leck Printed in Germany ISBN 3-411-05281-3 Vorwort Es wurde schon vor Jahrzehnten im größeren Rahmen unternom- men, die Verknüpfungsmöglichkeiten für einen beträchtlichen Teil des deutschen Wortschatzes in einem speziellen Wörterbuch darzu- stellen. Unter wesentlich verändertem Aspekt, entsprechend den erweiterten Kenntnissen der Forschung und der gewandelten Auf- fassung von den sprachlichen Zusammenhängen, ist das Vorhaben hier neu verwirklicht worden. Wir haben diesem Buch den Titel «Wörter und Wendungen» gege- ben; denn es zeigt, wie die Wörter des allgemeinen deutschen Wort- schatzes zu sprachlichen Wendungen verknüpft werden können. Der Begriff der Wendung ist dabei weit gefaßt. Er beginnt mit dem Bereich der losen und freien, aber häufig auftretenden Wortverbin- dungen, die als Beispiele für inhaltlich sinnvolle und grammatisch richtige Verknüpfungsmöglichkeiten dienen; er umfaßt die mehr oder weniger festen stehenden Redensarten und erstreckt sich bis zu den gänzlich erstarrten Wortfügungen und fest geprägten Sätzen mit voller Umdeutung des Gesamtsinnes. Dem Benutzer wird das jeweils behandelte Stichwort im Zusammenhang eines Teilsatzes, wenn nötig auch eines vollständigen Satzes, mit den üblichen oder mit typischen Verbindungen, also im wirklichen Sprachgebrauch vorgeführt. Diese Form der Darstellung soll erstens die Lücke schließen, die zwischen den Fügungsregeln der Grammatik und der Aufzählung von Einzelwörtern in einem Wörterbuch klafft. Darüber hinaus wird versucht, grundsätzlich und systematisch den Zusammenhang dar- zulegen, der zwischen den verschiedenen Bedeutungen eines Wor- tes (die meisten der aufgenommenen Stichwörter sind mehrdeutig) und den zu jeder Bedeutung gehörenden Redewendungen besteht. Umgekehrt kann dadurch aus der Textumgebung eines solchen Wortes auf die im jeweiligen Zusammenhang gemeinte Bedeutung geschlossen werden. Ein drittes Anliegen des Buches ist es, Aus- kunft über den Geltungs- und Verwendungsbereich der aufgeführ- ten Wendungen zu geben. Alle Beispiele, die nicht als zur Hoch- und zur Allgemeinsprache gehörig bewertet werden können, sind mit entsprechenden stilistischen Hinweisen versehen. Die Redewendungen, die dieses Nachschlagewerk bietet, sind so ausgewählt, gestaltet und gegebenenfalls erläutert, daß weder zu ihrem Verständnis noch zu ihrem Gebrauch zusätzlich theoretische Kenntnisse erforderlich sind. Wer über die praktische sprachliche Belehrung hinaus Näheres von Wesen, Form und Abgrenzung der Wörter und Wendungen erfahren möchte, sei auf die «Einführung» (S. 16 bis 35) verwiesen. Im folgenden werden jedoch noch einige Hinweise zur ausschöpfenden Benutzung des Buches gegeben. Hinweise für den Benutzer 1. Anordnung und Auswahl der Stichwörter 1.1. Die Stichwörter sind durch Fettdruck hervorgehoben (siehe aber 3.4.2., 3.4.4. u. 6.2.7.) und alphabetisch angeordnet. 1.2. Bei gleichlautenden Stichwörtern verschiedener Wortart stehen die mit kleinen Anfangsbuchstaben vor denen mit großen: leben:... Leben, das:... Umlaute gelten als einfache Laute. 1.3. Zwei oder mehrere gleichlautende Stichwörter, die verschiedene Herkunft und Bedeutung haben, sind durch kleine voranstehende hochgestellte Ziffern unter- schieden: 1 Strauß ... ’seln ... 2StrauB ... 2seln ... 1.4. Die rund 8000 Stichwörter des Wörterbuches stellen den wesentlichen Teil des deutschen Allgemeinwortschatzes dar. Bei der Auswahl wurden diejenigen Wörter bevorzugt, die häufig in Redewendungen gebraucht werden, mehrere Bedeutungen aufweisen, verschiedene grammatische Verknüpfungen eingehen und stilistische Schwierigkeiten bieten. Wortzusammensetzungen konnten nur in beschränkter Zahl als Stichwörter aufge- nommen werden. Gegebenenfalls schlage man unter dem Grundwort der Zusammen- setzung nach. 2. Aufbau der Stichwortartikel Zu jedem Stichwort sind unter Gesichtspunkten, die in der Einführung (S. 16ff.) aus- führlich dargestellt sind, eine Reihe von Beispielen dafür gegeben, wie und in welcher Art von Wendungen das Stichwort gebraucht wird. 2.1. Die Artikel der Stichwörter ohne stärkere Bedeutungsabstufung sind nicht unterteilt. 2.2. Wenn das Stichwort mehrere deutlich abgrenzbare Bedeutungen (Bedeu- tungsvarianten) hat, sind folgende Unterteilungen des Stichwortartikels angewandt: 2.2.1. Trennung der Bedeutungen durch Trennungsstriche und Numerierung mit fettgedruckten arabischen Ziffern: brauchen: 1. ... - 2. ... - 3. ... Hinweise für den Benutzer 8 2.2.2. Trennung der Bedeutungen durch Trennungsstriche und Numerierung mit fettgedruckten römischen Ziffern, wenn sich der Bedeutungsunterschied auch in einem Wechsel der Betonung ausdrückt. Das Stichwort ist dabei in normaler Schrift mit Angabe der jeweils zutreffenden Betonung wiederholt: durchglühen: I. durchglühen: ... - II. durchglühen: ... 2.2.3. Die römisch numerierten Untergruppen können gegebenenfalls ihrerseits noch durch arabische Ziffern unterteilt sein: durchziehen: I. durchziehen: 1. ... - 2. ... - II. durchziehen: 1. ... - 2. ... 2.2.4. Ist bei Dingwörtern mit dem Bedeutungsunterschied auch ein Wechsel des Geschlechtswortes verbunden, so wird das Stichwort nach dem Trennungs- strich in Fettdruck wiederholt: Band, das: 1. ... - 2. ... - 3. ... - Band, der: 1. ... — 2. ... 3. Form des Stichwortes innerhalb des Stichwortartikels 3.1. In den als Beispiele aufgeführten Wendungen ist das Stichwort abgekürzt, d.h., es ist nur sein Anfangsbuchstabe mit dem Abkürzungspunkt wiedergegeben. Das gilt jedoch nur in den Fällen, in denen die Textform völlig mit der Form des fettgedruckten Stichwortes übereinstimmt: Abend, der: ein stiller A.; am A. abends: [um] 18 Uhr a.; morgens und a. Aber nicht abgekürzt sind: des Abends; drei Abende lang 3.2. Eine Ausnahme bilden in den Wendungen die Mehrzah lformen der Ding- wörter, die mit dem Werfall der Einzahl übereinstimmen. Um Unklarheiten und Mißverständnisse zu vermeiden, ist hier die Mehrzahlform trotz Formgleichheit mit dem fettgedruckten Stichwort in den Beispielen ausgeschrieben. 3.3. Ebenfalls ausgeschrieben sind im Text die Stichwörter mit weniger als drei Buchstaben. 3.4.1. Bei Stichwörtern, die in zwei Formen üblich sind, bedeutet die abge- kürzte Form, daß beide Formen wahlweise verwendet werden können: nutzen / nützen: das Werk soll vielen Menschen n. 3.4.2. Soll in einzelnen Wendungen nur eine der beiden Formen gelten, so ist diese im Textbeispiel ausgeschrieben: darin (umg-. drin): wirf den Kasten weg, es ist nichts mehr d.; darin hast du dich geirrt; das ist nicht [mehr] drin (umg) 3.4.3. Das gilt sinngemäß auch bei Zusammenfassung zweier Stichwortformen mit Hilfe von eckigen Klammern: Unwille[n], der: sein U. richtet sich nicht gegen dich; jmds. Unwillen hervorrufen