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Wolfgang Abendroth Wissenschaftlicher Politiker: Bio-bibliographische Beiträge PDF

497 Pages·2001·18.43 MB·German
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Preview Wolfgang Abendroth Wissenschaftlicher Politiker: Bio-bibliographische Beiträge

Wolfgang Abendroth - Wissenschaftlicher Politiker F riedrich-Martin Balzer, Hans Manfred Bock, Uli Schöler (Hrsg.) Wolfgang Abendroth Wissenschaftlicher Po li tiker Bio-bibliographische Beiträge Leske + Budrich, Opladen 2001 Gedruckt auf alterungsbeständigem und säurefreiem Papier Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Ein Titeldatensatz für diese Publikation ist bei Der Deutschen Bibliothek erhältlich. ISBN 978-3-8100-3135-8 ISBN 978-3-663-05699-7 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-05699-7 © 2001 Leske + Budrich, Opladen Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Ver werrung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustim mung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigun gen, Übersetzungen, MikroverfIlmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Vorwort Wolfg ang Abendroth (2.5.1906-15.9.1985) hat für rund sechs Jahrzehnte in intensiver Weise am politischen Leben in Deutschland teilgenommen. Von Mitte der zwanziger Jahre bis zu seinem Tod war sein Engagement sowohl kritisch reflektierender als auch praktisch-organisatorischer Art. In den vier Nachkriegsjahrzehnten stand er als ein in die politischen und sozialen Auseinandersetzungen eingreifender Wissenschaftler, der am Marxismus als Methode historischer und gesellschaftswissenschaftlicher Analyse festhielt, die meiste Zeit im Lichte der Öffentlichkeit. In der Bundesrepublik Deutschland stieß er bei seinen politischen Gegnern auf leidenschaftliche Ablehnung und Kritik, während er bei seinen unter schiedlichen Adressatenkreisen in der Linken nachhaltiges Interesse und anhaltende Wirkung fand. Nach seinem Tod und nach dem Zusammen bruch der staatssozialistischen Systeme in der Sowjet-Union sowie in den ost-· und mitteleuropäischen Ländern wurde es indes merklich still um Abendroths Leben und Werk. Vereinzelt gibt es gar Versuche, die Bilanz seines Lebenswerkes der Konkursmasse dieses Zusammenbruchs zuzuschlagen. Die drei Herausgeber sind davon überzeugt, dass diese Rechnung nicht aufgehen wird. Sie meinen, dass wir in Deutschland über viel zu wenig radikale, demokratische Traditionen verfügen, um auf das Beispiel und den Ertrag des Lebenswerkes von Wolfg ang Abendroth verzichten zu können. Jeder der Herausgeber hat seine eigenen Gründe, sich mit Abendroths Erbe zu befassen. Zur Entstehung des gemeinsam vorge legten Sammelbandes gehört es, dass sich die Herausgeber als Autoren von früheren Teilbibliographien des Werkes von Wolfgang Abendroth gefunden haben. Als solche zeichnen sie - bei aktuell unterschiedlichen Arbeitsanteilen - für die vorgelegte erste Gesamtbibliographie und die Sekundärbibliographie gemeinsam verantwortlich. Die Pluralität ihrer Wertschätzung Abendroths ist in dessen politi scher und wissenschaftlicher Entwicklung selbst angelegt. Sie spiegelt sich in der Auswahl der in diesem Buch versammelten Texte, die von den Herausgebern einvernehmlich vorgenommen wurde. Dabei stand das Bemühen im Vordergrund, ein breites Spektrum kritischer Würdi gungen hervortreten zu lassen. Sie haben aber auf den (Neu-)Abdruck überwiegend polemischer Stellungnahmen verzichtet (die gleichwohl in der Sekundärbibliographie - Kapitel III.3 - miterfasst sind). Die Breite der kritischen Urteilsbildung, die Dokumentation der akademischen Ausstrahlung Abendroths (Gruppenbiographie seiner Doktoranden) und die beiden Bibliographien sollen dazu beitragen, die Diskussion über Wolfgang Abendroth neu zu beleben und zu versachlichen. Einer noch zu schreibenden Biographie ist damit nicht vorgegriffen, wohl aber der Weg bereitet. Gerade in einer Zeit, die von allen kritischen Geistern verlassen zu sein scheint, ist ein aktuelles Interesse am Leben und Den ken Abendroths, wie es angesichts seiner politik-, wissenschafts- und intellektuellengeschichtlichen Präsenz in den hier vorliegenden Studien und Materalien dokumentiert ist, mehr als gerechtfertigt. Das vorliegende Buch, das im Jahr des fünfzigjährigenJubiläums der Gründung des politikwissenschaftlichen Instituts in Marburg erscheint, konnte nur aufg rund der Bereitschaft der Autoren zustande kommen, die Einwilligung für den Neuabdruck ihrer Aufsätze zu geben bzw. einen Neubeitrag zu schreiben. Für dies freundliche Entgegenkommen der Autoren danken die Herausgeber hiermit. Dank und Anerkennung ver dienen auch die politikwissenschaftlichen Kollegen, die in Marburg und an anderen Universitäten mit zahlreichen Detailauskünften hilfreich wa ren. Dank für die technische Realisierung des Buches gebührt nicht zu letzt Brigitte Karch (Kassel), die Teile des Manuskripts geschrieben, und Carla Albrecht (Kassel), die die Verantwortung für die Erstellung des Typoskripts übernommen hat. Friedrich-Martin Balzer, Marburg Hans Manfred Bock, Kassel Uli Schöler, Berlin Inhaltsverzeichnis Vorwort Einleitung Uli Schöler: Wolfg ang Abendroth - Fragen an einen politischen Lebensweg...... ............. ................ .................... ....................... ......................... 11 I. Biographische Beiträge ..................................................................... 47 1.1 Der Verfassungsrechtler. ....................................................................... 49 Peter Römer: Demokratie als inhaltliches Prinzip der gesamten Gesellschaft. Wolfg ang Abendroths Beitrag zur Verteidigung demokratischer Positionen in der Bundesrepublik Deutschland........... 49 Jürgen Seifert: Demokratische Republik und Arbeiterbewegung in der Verfassungstheorie von Wolfgang Abendroth. ............................. 73 Hehnut Ridder: Der Jurist Wolfg ang Abendroth. .................................... 85 Karl-Heinz Schöneburg: Wolfg ang Abendroth: Kein staats- und rechtstheoretischer Nekrolog. ...................................................................... 95 Norman Paech: Wertewandel oder Strukturveränderung. Wolfg ang Abendroths Stellung in der gegenwärtigen Demokratiedebatte. .......... 109 1.2 Der politische Soziologe ...................................................................... 123 Kurt Lenk: Zur politischen Soziologie bei Wolfg ang Abendroth. ...... 123 Karl Hem1ann Tjaden: Die Bedeutung der ,Wissenschaft von der Politik' Wolfg ang Abendroths ..................................................... 127 7 Joachim Perels: Marxismus in der Restaurationszeit... .......................... 138 J örg Kammler: Abendroth, Abendroth-Schule und die Marburger "Einführung in die Politische Wissenschaft" .......................................... 144 Helga Grebing: Wolfg ang Abendroth als Historiker der deutschen Arbeiterbewegung. ....................................................................................... 157 I.3 Der politische Intellektuelle. ............................................................... 165 Jürgen Habermas: Wolfg ang Abendroth in der Bundesrepublik. ........ 165 Arno Klönne: Einer, der sagte, was andere nicht sagen wollten oder konnten ................................................................................................. 172 Oskar Negt: Sozialist in dürftiger Zeit: Was die Linke von Wolfg ang Abendroth lernen könnte!........................................................ 178 Frank Deppe: Ein Leben in der Arbeiterbewegung. .............................. 186 Richard Löwenthal: Erinnerungen an Wolfgang Abendroth. .............. 195 Jakob Moneta: Ein marxistischer Intellektueller verwurzelt in der Arbeiterbewegung. ............................................................................ 201 Georg Fülberth: Freundlich, bitter und fremd ........................................ 212 Hans Manfred Bock: Ein unangepaßter Marxist im Kalten Krieg. Zur Stellung Wolfg ang Abendroths in der Intellektuellengeschichte der Bundesrepublik. ..................................................................................... 216 Ir. Bio-bibliographische Beiträge zu den Doktoranden Wolfgang Abendroths.......................................................................... 269 II.1 Hans Manfred Bock: Akademische Innovation in der Ordinarien-Universität. Elemente einer Gruppenbiographie der Abendroth- Doktoranden................................................................... 271 J II.2 Hans Manfred Bock, oachim Klein: Karrieremuster und Praxis felder der von Wolfgang Abendroth promovierten Politikwissenschaftler.................................................................................. 289 8 III. Bibliographische Beiträge.......................................................... 321 III.1 Friedrich-Martin Balzer: Wolfgang Abendroth. Bibliographisch-biographische Anmerkungen........................................ 323 III.2 Friedrich-Martin Balzer, Hans Manfred Bock, Uli Schäler: Werkbibliographie. Gesamtverzeichnis der Schriften Wolfgang Abendroths ................................................................................. 345 III.3 Friedrich-Martin Balzer, Hans Manfred Bock, Uli Schäler: Lebensspuren. Verzeichnis von Schriften über Wolfg ang Abendroth ................................................................................. 475 9 Einleitung UIi Schöler Wolfgang Abendroth - Fragen an einen politischen Lebensweg Was wissen wir von, über Wolfg ang Abendroth? Eine Menge, wie im vorliegenden Band unschwer nachvollzogen werden kann. Sein Nachlass ist im Amsterdamer Institut ausgezeichnet erschlossen 1, die hier vorge legte Gesamtbibliographie dürfte nur noch wenige Lücken enthalten2, erstmals wird auch das umfangreiche Schrifttum über das politische und wissenschaftliche Wirken Abendroths zugänglich gemacht - eine Reihe der wichtigsten Aufsätze daraus, die verschiedene Stationen seiner politi schen Tätigkeit beleuchten, werden im Anschluss vorgestellt. Schließlich hat er selbst in einem immer noch spannend zu lesenden autobiographi schen Interviewband ausführlich zu seinem politischen Werdegang Stel lung genommen.3 Aber, so mein Eindruck, wir wissen erstaunlich erweise eine ganze Menge nicht, oder nur bruchstückhaft, was möglicherweise eine Ursache mit dafür ist, dass es in den letzten zehn Jahren eher still um Wolfgang Abendroth geworden ist, im übrigen selbst in Bezug auf alle diejenigen, die sich lange doch sehr stolz als seine Schüler bezeichneten. Deshalb fällt auch bei vorliegendem Band auf, dass eine ganze Reihe von Beiträ gen aus der Mitte der achtziger Jahre stammen, insbesondere anlässlich seines Ablebens geschrieben wurden (und uns deshalb sicher hie und da wenigstens in der Diktion, vielleicht aber auch in ihrer Themensetzung VgJ. Haag, Jaap, Inventar des Nachlasses von Wolfg ang Abendroth (1906-1985). 1923-1987 (-1995). Internationales Institut für Sozialgeschichte, Amsterdam 1995. 2 Wenig erschlossen bleibt aber weiterhin das weite Feld der brieflichen Korrespon denzen Abendroths. 3 Abendroth, Wolfg ang, Ein Leben in der Arbeiterbewegung. Gespräche, aufgezeich net und herausgegeben von B. Dietrich und J. Perels, Frankfurt/M. 1976. 11 wohl unvermeidlich schon etwas "veraltet" erscheinen). Schauen wir ge nauer hin. Wie ein roter Faden durchzieht nahezu alle biographischen Würdi gungen Abendroths die sicher zutreffende Beobachtung, dass für ihn die Spaltung der deutschen und internationalen Arbeiterbewegung, wie er sie in der Weimarer Republik, in der Zeit des Hitlerfaschismus und des Zweiten Wel&..rieges erlebte, zum prägenden biographischen Eindruck wurde. Seitdem hat er sich unablässig dafür eingesetzt, "dass die ver schiedenen Strömungen der Arbeiterbewegung in der Auseinanderset zung mit dem Kapitalismus, vor allem in der Auseinandersetzung mit den - vor allem in Perioden der Wirtschaftskrise verstärkten - Gefahren des Abbaus der Demokratie und der Sozialstaatlichkeit zusammenwir ken."4 Gerade dann, wenn man dies - was ich für unbestreitbar erachte - als eine wesentliche Leitorientierung Abendroths betrachtet, mutet es um so erstaunlicher an, dass eine ganze Reihe seiner persönlich-politischen Weichen stellungen immer noch in einer gewissen nebulösen Undeut lichkeit verblieben ist. Dies im Sinne von Fragestellungen herauszuar beiten, soll ein wesentlicher Impuls dieses Einleitungsbeitrages sein, der deshalb notwendigerweise subjektiv gewählte Schwerpunkte setzen muss (schließlich wissen wir über andere Phasen durchaus eine Menge). Aller dings geben ja auch die nachfolgenden Beiträge einen breit gefächerten Gesamtüberblick über das politische Wirken Abendroths. Bevor wir uns seinem politischen Lebensweg zuwenden, sei noch eine weitere V orüberlegung gestattet - die Frage nämlich, wie es dazu kommt, dass auch er selbst gewisse Nahtstellen seiner politischen Bio graphie seltsam undeutlich und unbeleuchtet lässt (wir werden darauf noch anhand einiger Passagen des genannten autobiographischen Ban des stoßen). Ich kann hier nicht mehr als erste Annäherungen an einen Begründungszusammenhang liefern. Zum einen erscheint es mir in die sem Zusammenhang bedeutsam zu sein, dass die Maxime, nicht von der, sondernfor die Arbeiterbewegung zu lebenS, geradezu zu einer Lebens maxime für Abendroth geworden ist. Dies schloss und schließt aber zu gleich ein, die eigene Person (und ihr Erleben) immer hinter das Ganze, die Bewegung, die Organisation, die Partei zurückzunehmen. Aus die sem Gesichtspunkt problematisiert er das Aufsteigen in Spitzenpositio- 4 Deppe, Frank, Wolfg ang Abendroth, in: druck + papier H. 21/1985, S. 31. 5 Abendroth, Wolfg ang, Ein Leben ... , a.a.O., S. 14. 12

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Der Band enthält Analysen, Würdigungen und Materialien zu Wolfgang Abendroth (1906-1985). Abendroth war als einer der Gründerväter der Politikwissenschaft und als streitbarer sozialistischer Intellektueller in der Bundesrepublik Deutschland wie im Ausland weithin bekannt und wirksam. Die Analyse
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