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Wolf-Dietrich Beecken - Das kleine Buch vom Krebs Die Krankheit verstehen PDF

218 Pages·1.355 MB·German
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Wolf-D. Beecken Das kleine Buch vom KREBS Die Krankheit verstehen Erste Auflage 2013 © SCOVENTA Verlagsgesellschaft mbH Das gesamte Werk ist urheberrechtlich geschützt. © 2013 by Wolf-D. Beecken. Alle Rechte vorbehalten. Jede Verwendung des vorliegenden Werks, einschließlich aller Grafiken, sowie Auszüge desselben bedürfen der vorherigen schriftlichen Genehmigung durch den Autor. Dies gilt auch für sämtliche Formen medialer Verwendungs- und Aufführungsmöglichkeiten. Lektorat: Christine Nouikat Cover & Satz: Anja Fuchs, www.anjafuchs.com Gesetzt aus der Stempel Garamond ISBN: 978-3-942073-18-9 www.scoventa.de Inhaltsverzeichnis 1. Warum und von wem dieses Buch geschrieben wurde 2. Das Krebs-Puzzle 2.1 Am Anfang steht die Angst 2.2 Die Magie der Statistiken 2.3 Krebs und das Gesundheitssystem 2.4 Eine teure Krankheit 2.5 Aufklärung damals und heute 3. Krebs – was ist das? 3.1 So funktioniert das Leben 3.2 So funktioniert der Krebs 4. Von der Diagnose zur Prognose 4.1 Früherkennung 4.2 Abklärung eines Verdachts: Die Diagnostik ausschöpfen 4.3 Alles geprüft und erkannt: Therapieziele und Prognosen 5. Den Krebs bekämpfen: Therapien im Überblick 5.1 Operative Therapien: Entfernen des Tumors 5.2 Bestrahlungstherapien: Bekämpfung durch Energie 5.3 Medikamentöse Therapien: Bekämpfung durch Gifte 5.4 Komplementäre Therapien: Die Bekämpfung optimieren 6. Ein Blick auf die Forschung 7. Plädoyer für aufgeklärtes und rationales Handeln Glossar: Die Sprache der Ärzte und Wissenschaftler Bibliographie Ein kleines Buch, gewidmet einer großen Familie Otto-Robert(†) und Ingrid, Nik und Li, Volker und Christiane mit Viktoria und Frederik, Jan-Wilhelm und Catharina mit Fritz, Caspar, Martha, Joseph und Louis, Tobias und Franziska mit Timon, Melchior, Pia und Elias, Nikolaus und Ute mit RosaLi, Jona und Felix, Carsten und Sandra mit Bryan und Ben und ganz besonders Johanna mit Tom, Nik, Finn, Josh und Mia 1. Warum und von wem dieses Buch geschrieben wurde Brauchen wir wirklich ein weiteres Buch über Krebs? Nach zwei Jahren intensiver Arbeit an diesem Buch, in denen ich mir genau diese Frage immer wieder gestellt habe, ist meine Antwort ein überzeugtes Ja. Es gibt zahlreiche Gründe, warum dieses Buch notwendig ist – der entscheidende ist allerdings, dass es beim Verstehen einer bedrohlichen Krankheit hilft. Verstehen ist die Grundlage von Wissen, und Wissen wiederum ist die notwendige Bedingung für selbstbestimmtes, rationales und richtiges Handeln. Krebs ist eine Krankheit, die Handeln erfordert – und zwar auf zahlreichen Ebenen. Nicht nur der Betroffene muss handeln; auch seine Angehörigen und sein gesamtes Umfeld sind dazu gezwungen. Wenn man es genau betrachtet, gilt das für jeden von uns. Krebs ist längst nicht mehr nur eine fiktive Gefahr, sondern eine sehr reale. War es Ende des Zweiten Weltkrieges noch so, dass man davon ausgehen konnte, von diesem Schicksal verschont zu bleiben, erkrankt mittlerweile jeder Zweite von uns im Laufe seines Lebens an einer Krebserkrankung; manche sogar mehrfach. Etwa jeder Vierte verstirbt daran. Krebs bedroht uns zu jeder Zeit: im frühen Kindesalter, während wir heranwachsen, im Zenit unseres Daseins und ganz besonders in unserer hart erarbeiteten und wohlverdienten Zeit der Ernte und des Genusses. Jeder von uns wird mit ziemlicher Sicherheit im Laufe seines Lebens ein Mal oder sogar öfter – direkt oder indirekt – von Krebs betroffen sein. Ich finde es deshalb sehr wichtig, dass man sich auch als aktuell gesunder Mensch mit dieser Thematik auseinandersetzt. Mit meinem Buch möchte ich allen die Schwellenangst vor einem angsteinflößenden Thema nehmen, weil ich der Ansicht bin, dass das Verstehen von Krebs ganz wichtig ist, wenn man sich ihm – sei es als Betroffener, als Angehöriger oder einfach als aufgeschlossener und interessierter Bürger – stellen will. Ich möchte von vornherein festhalten, dass es sich bei Krebs nicht um eine einzelne Erkrankung, sondern um eine Gruppe von mehr als hundert unterschiedlichen Tumorerkrankungen handelt, welche alle zum Tode führen, wenn man sie nicht behandelt – besser gesagt, wenn man nicht handelt. Das Handeln eines Betroffenen – wie ich es im Zusammenhang mit diesen Erkrankungen meine – bezieht sich allerdings nicht nur auf das Therapieren eines Tumors. Der Kampf mit dem Krebs bedeutet viel mehr: Wir werden mit unseren Urängsten (vor Schmerzen, vor Hilflosigkeit, vor dem Sterben) konfrontiert und müssen uns – oft zum ersten Mal in unserem Leben – mit ihnen auseinandersetzen. In dieser Situation dürfen wir die Angst nicht zum handlungsbestimmenden Affekt werden lassen, sonst entscheiden wir falsch. Als Erstes sollten wir unsere Reaktionen – häufig ein Resultat von evolutionär bedingten Verhaltensweisen und Gewohnheiten – richtig einschätzen können. Der zweite Schritt heißt: Wissen über Krebserkrankungen akquirieren, um Abweichungen und Besonderheiten wahrnehmen und einschätzen zu können. Denn jede Krebserkrankung ist individuell und braucht ihre eigene Methode der Behandlung. Als Nächstes sollten wir über das Instrumentarium der Ärzte informiert sein, d. h. über die diagnostischen und therapeutischen Instrumente und Mittel, um sie richtig einschätzen zu können – damit ist „richtig für den Einzelnen“ gemeint. Wir müssen uns außerdem noch mit den Akteuren (Ärzten, Wissenschaftlern, Naturheilpraktikern, Politikern) und Institutionen (Gesundheitssystem, Pharmaindustrie, Krankenhäuser, Praxen) rund um Krebs bekannt machen, mit anderen Worten: Wir müssen deren Vorgaben und Handlungsmotive kennen, um Vorgehensweisen, Beschlüsse und Äußerungen korrekt einschätzen zu können. Krebs zu bekämpfen bedeutet also auch, aufgrund von fundiertem Wissen rationale Entscheidungen zu treffen – in Kooperation mit allen involvierten Parteien. Diese gemeinsamen Anstrengungen von Betroffenen und jenen, die sie beraten und behandeln, sollen ausschließlich mit dem einen Ziel unternommen werden, dem Patientenwohl zu dienen. In diesem Sinne habe ich mein Buch geschrieben: nicht als Ratgeber für Betroffene, sondern als Werk der Aufklärung. Es will Handlungsweisen und Defizite im System und im Einzelnen bewusst machen, damit diese bewertet und gegebenenfalls beseitigt werden können. Krebs ist ein sehr gefährlicher und effektiver Gegner des menschlichen Lebens, der nur mit vereinten Kräften und rationalen Entscheidungen besiegt werden kann. Die größte Herausforderung bei meinem Anliegen war, der Komplexität des Themas gerecht zu werden, ohne die Ausführungen ausufern zu lassen. Häufig bewegen sich Bücher zum Thema Krebs in der Ein- bis Zwei-Kilo-Klasse und schrecken den Leser schon ob ihrer Dimensionen ab. Bücher mit bescheidenem Titel und überschaubarer Seitenanzahl, die komplexe Themen in Angriff nehmen, sind eher selten – ein Beispiel wäre die 1988 veröffentlichte Kurze Geschichte der Zeit von Stephen Hawking. Es war mein Ziel, in ähnlicher Klarheit und Kürze die Krankheit Krebs in all ihren wichtigen Aspekten zu erfassen: in ihrer einschneidenden Bedeutung für das Leben eines Menschen sowie hinsichtlich der Möglichkeiten des Umgangs mit ihr vor dem Hintergrund der aktuellen medizinischen, psychologischen, wissenschaftlichen und gesundheitspolitischen Erkenntnisse und Gegebenheiten. Krebs ist ein Wort, das unmittelbar Unbehagen, Angst und Ablehnung in uns hervorruft. Alle unter dem Begriff Krebs zusammengefassten Erkrankungen haben eines gemeinsam: Zellwachstum mit bösartigem Charakter. Die Verknüpfung der Begriffe bösartig und Wachstum klingt wie ein Widerspruch in sich. Für einen philosophisch denken Menschen hingegen besteht alles aus Pol und Gegenpol. Es fiele ihm nicht schwer, sich das Zellwachstum – einen der zentralen Prozesse, die das Wunder des Lebens überhaupt erst ermöglichen – auch in einer bösartigen Variante vorzustellen. Weniger philosophisch denkende Menschen empfinden sicher einigen Widerstand bei dem Gedanken, dass Krebs als „todbringendes“ Wachstum einfach zum Leben dazugehört wie etwa Materie zur Antimaterie. Welchen Sinn hätte denn die parallele Existenz von gutartigem und bösartigem Wachstum? Krebs ist definitiv keine notwendige Bedingung für das Leben. Wissenschaftlich gesehen verfügen Krebszellen jedoch über die Möglichkeit der unbegrenzten Zellteilung, was ihnen quasi Unsterblichkeit verleiht – jene Unsterblichkeit, nach der sich die Menschheit seit ihren Anfängen sehnt. Paradoxerweise verwirklicht sich dieser jahrtausendealte, bisher unerreichte Traum in einer todbringenden Erkrankung. Die Suche nach Klarheit in solchen und ähnlichen Fragen treibt die wissenschaftliche Forschung voran und grenzt sicherlich in einigen Aspekten auch an die Metaphysik. Krebs ist aber auch eine sehr private Angelegenheit. Am 14. Mai 2013 titelte die BILD Zeitung: „Angst vor Krebs! Angelina Jolie ließ sich beide Brüste amputieren“. Diese Sensationsmeldung beherrschte in den darauf folgenden Tagen die Medien und machte die Angst vor Krebs und die damit einhergehenden Verhaltensweisen zum Tagesthema Nr. 1. Sollte man das Verhalten von Jolie nun kritisieren oder befürworten und bewundern? Bei ihrer Entscheidung hat Jolie sicherlich Risiken bewertet. Zum einen das Risiko, ein Mammakarzinom zu bekommen (in ihrem Fall wohl ein sehr hohes); zum anderen das Risiko, auch mit einer intensiven Früherkennungsstrategie den Krebs nicht früh genug zu erkennen, als dass ihm mit einer kurativen Therapie noch beizukommen wäre. Angelina Jolies Entscheidung könnte aber auch der Überlegung geschuldet sein, sich über eine Operation hinausgehenden, eventuell notwendigen Therapien in Form von Chemotherapie, Hormontherapie oder Strahlentherapie nicht aussetzen zu wollen. Das ist eine private, individuelle Entscheidung, die eine andere Person eventuell ganz anders getroffen hätte. Wichtig finde ich jedenfalls, dass eine solche Wahl im vollen Wissen um Risiken und Chancen getroffen wird – und nicht basierend auf einer Panikreaktion. Panik und Konfusion ist in Zusammenhang mit Krebs gar nicht so abwegig: Ein Betroffener, der bis dato sein Leben im Griff hatte, ist plötzlich nicht mehr Herr der Dinge, muss Beratung, Unterstützung und Hilfe durch Ärzte und Angehörige in Anspruch nehmen; er ist ihnen dabei regelrecht ausgeliefert. Gerade deshalb

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