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Wissenschaftler in TV-Medien: Kommunikationskulturen und journalistische Erwartungen PDF

120 Pages·2012·1.01 MB·German
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Wissenschaftler in TV-Medien Reviewed Research. Auf den Punkt gebracht. VS College richtet sich an hervorragende NachwuchswissenschaftlerInnen. Referierte Ergebnisse aus Forschungsprojekten oder Abschlussarbeiten werden in konzentrierter Form der Fachwelt präsentiert. Zur Qualitätssicherung werden externe Begutachtungsverfahren eingesetzt. Eine kompakte Darstellung auf 60 bis maximal 120 Seiten ist dabei das Hauptkennzeichen der neuen Reihe. Herausgegeben von Professor Dr. Nikolaus Franke Professor Dr. Joachim Henkel Universität Wien, Wien, Österreich Universität München, München, Deutschland Professor Dietmar Harhoff , Ph.D. Universität München, München, Deutschland Astrid Stolberg Wissenschaftler in TV-Medien Kommunikationskulturen und journalistische Erwartungen COLLEGE Astrid Stolberg Dortmund, Deutschland ISBN 978-3-531-18709-9 ISBN 978-3-531-18710-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-531-18710-5 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufb ar. Springer VS © VS Verlag für Sozialwissenschaft en | Springer Fachmedien Wiesbaden 2012 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zu- stimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Über- setzungen, Mikroverfi lmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürft en. Einbandentwurf: KünkelLopka GmbH, Heidelberg Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer VS ist eine Marke von Springer DE. Springer DE ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media www.springer-vs.de Inhalt 1. W issenschaftler in TV-Wissenschaftssendungen Einführung in eine aktuelle Problematik ........................................................... 9 2. Kurz und knackig versus grau und genau Theoretische Grundlagen zur Gegenüberstellung der Erwartungen von Journalisten und Wissenschaftlern .................................................................. 11 2.1 Wissenschaftssendungen im TV ................................................................ 11 2.2 Der Trend zum Gespräch – Zitatgeber im TV ........................................... 13 2.3 Wissenschaftler in den Medien – ein besonderes Spannungsverhältnis ..... 18 2.4 Zwischenfazit mit Hypothesenbildung und Forschungsfragen .................. 35 2.5 Forschungsstand, Forschungsanlass und Zielsetzung ................................ 37 3. Leitfadeninterviews und Sendungsanalyse – eine Methodik ............................. 41 3.1 Exploratives Vorgehen ............................................................................... 41 3.2 Das Leitfadeninterview .............................................................................. 42 3.3 Die Sendungsanalyse ................................................................................. 50 4. Vorstellung, Interpretation und Diskussion der Ergebnisse Chancen und Probleme der Einbindung von Wissenschaftlern aus zweierlei Sicht ............................................................................................................... 54 4.1 Auswertung der Leitfadeninterviews ......................................................... 54 4.1.1 Journalistische Erwartungen ........................................................... 54 4.1.2 Sind Wissenschaftler geeignet, journalistische Erwartungen zu erfüllen? ......................................................................................... 70 4.1.3 Was sagen die Wissenschaftler? ..................................................... 74 4.1.4 Was macht Wissenschaftler so besonders? ..................................... 93 4.1.5 Fazit aus den Interviews bezogen auf die Arbeitshypothesen ......... 97 4.2 Auswertung der Sendungsanalyse ............................................................ 101 5. Kamera ab – Wissenschaftler raus? Resümee mit Forschungsausblick.......... 107 6 Inhalt Literaturverzeichnis ................................................................................................ 111 Zeitschriftenaufsätze ...................................................................................... 118 Onlinequellen ................................................................................................. 119 Protokolle und sonstige Quellen .................................................................... 120 Kurzzusammenfassung der Arbeit Inwieweit Wissenschaftler geeignet sind, als O-Tongeber, Interview- und Talk- partner in TV-Wissenschaftssendungen journalistische Rollenerwartungen zu erfül- len, erforscht die vorliegende Arbeit. Trotz Medialisierung bestehen Konflikte zwi- schen Journalisten und Wissenschaftlern. Angesichts wachsender Konkurrenz für wissenschaftsjournalistische Formate und deren Entwicklung ist die Frage nach der Eignung von Wissenschaftlern als Zitatgeber höchst relevant für Theorie und Praxis. Mit ihrem innovativen Ansatz unternimmt die Arbeit einen ersten Schritt, eine For- schungslücke zu schließen. Die Autorin stellt journalistische Erwartungen an Wissenschaftler als Zitat- geber jenen der Wissenschaftler selbst gegenüber und prüft die Kompatibilität. Da- bei differenziert sie in diverse Rollen, in denen Journalisten Zitatgeber einsetzen. Diese Betrachtung ermöglicht es, Grenzen der Einbindung zu lokalisieren. Die Au- torin nutzt zwei empirische Methoden: In Leitfadeninterviews befragt sie Redakteu- re nach deren Erfahrungen und Erwartungen. In einem zweiten Schritt interviewt sie Wissenschaftler und konfrontiert diese mit den Aussagen der Journalisten. Für die Gespräche konnte sie Journalisten von herausragenden TV-Wissenschaftssendungen sowie renommierte und medienerfahrene Wissenschaftler gewinnen. Deren Aus- sagen lassen sich teilweise abgleichen mit ihrem tatsächlichen Verhalten vor der Kamera, da eine Sendungsanalyse das Vorgehen komplettiert. Die Stichproben sind aufeinander abgestimmt. (cid:3) Beide Methoden führen zu dem gleichen Ergebnis: Wissenschaftler sind ten- denziell eher ungeeignet, als O-Tongeber, Interview- und Talkpartner in TV- Wissenschaftssendungen journalistische Rollenerwartungen zu erfüllen. Zwar beste- hen Unterschiede zwischen Wissenschaftlern. Besonders hervorzuheben sind indivi- duelle Differenzen, aber auch Disziplin, Generation und Herkunft haben Einfluss. Generell jedoch sind die Grenzen eng, innerhalb derer die Erwartungen von Wissen- schaftlern mit denen der Journalisten kompatibel sind. Als gravierendes Problem stellte sich die Verständlichkeit heraus. Dieses wird umso größer, je detaillierter Wissenschaftler vor einem breiten Fernsehpublikum über ihre Arbeit sprechen sol- len. Niveauansprüche von Journalisten und Wissenschaftlern sind nur bis zu einem bestimmten Punkt kompatibel. Indem sie sich der beschriebenen Problematik mit einem innovativen Ansatz annimmt, schafft die vorliegende Arbeit eine Basis für Folgestudien. Zugleich liefert sie Redaktionen eine Auswahl an Argumenten für und wider die Einbindung von Wissenschaftlern als Zitatgeber sowie Informationen zur Herangehensweise. 1 . Wissenschaftler in TV-Wissenschaftssendungen Einführung in eine aktuelle Problematik Trifft die rasante, bunte Welt des Fernsehens auf die Welt der Wissenschaft mit ihrer Exaktheit und ihrem ganz eigenen Anspruch an Wahrheit, sind Konflikte absehbar (Wheeler 1986). Insbesondere in Zeiten, in denen der „Wissenschaftsjournalismus boomt“ (Maier 2008), ist diese Problematik höchst relevant. Denn nicht nur im Poli- tikjournalismus und im Aktuellen sind Statements, Interviews und Talks weit ver- breitet (Schultz 2006). Auch in Wissenschaftssendungen kommen Zitatgeber zu Wort. Inwieweit aber gerade die Akteure ihres Themenbereichs, die Wissenschaft- ler,1 geeignet sind, als O-Tongeber, Interview- und Talkpartner journalistische Er- wartungen zu erfüllen, ist bisher kaum untersucht worden. Dieser Forschungslücke wendet sich die vorliegende Arbeit zu. Dabei verfolgt sie einen innovativen Ansatz, indem sie von unterschiedlichen Erwartungen ausgeht und diese einander gegenüberstellt. Sie arbeitet verschiedene Rollen heraus, in denen Journalisten Zitatgeber einsetzen und mit denen unterschied- liche Erwartungen verbunden sind. Beide Themenkomplexe, sowohl das Besetzen von Rollen als auch das Verhältnis zwischen Wissenschaftlern und Journalisten, sind in der Journalistik und der Soziologie viel untersucht worden (z. B. Friedrichs / Schwinges 2009, Haller 2001 bzw. Rödder 2009, Metcalfe / Gascoigne 2007, Lenz 2006). Doch der Ansatz, die Kompatibilität der Erwartungen bezogen auf verschie- dene Rollen zu prüfen, um zu Aussagen über die Eignung von Wissenschaftlern als Zitatgeber zu kommen, findet sich allenfalls bei dem Soziologen Hans Peter Peters (s. Literaturliste unter „Peters“). Die Resultate dieser Diplomarbeit sind wichtig für Theorie und Praxis. Sie lie- fern Redaktionen Argumente für und wider den Einbau von Wissenschaftlern als Zitatgeber. Sie helfen bei Entscheidungen zur Formatentwicklung, die in Zeiten wachsender Konkurrenz immer wichtiger wird. Die Studie arbeitet Chancen und Grenzen der Einbindung heraus. Zugleich schafft sie eine Basis für Folgestudien, um die bestehende Forschungslücke schließen zu können. In insgesamt elf Leitfadeninterviews sprach die Forscherin mit hochkarätigen Redakteuren und renommierten Wissenschaftlern über deren Ansichten, Erwartun- gen und Erfahrungen. Für die Gespräche konnte sie mit Ranga Yogeshwar, Lorenz S. Beckhardt, Daniele Jörg, Wolfgang Lemme und Gert Scobel erfahrene Journalis- ten überragender Wissenschaftssendungen aus dem öffentlich-rechtlichen Programm 1 Im Sinne guter Lesbarkeit verzichtet die vorliegende Studie darauf, männliche und weibliche Form zu nennen. Sie verwendet das generische Maskulinum und spricht so beide Geschlechter gleichermaßen an. A. Stolberg, Wissenschaftler in TV-Medien, DOI 10.1007/978-3-531-18710-5_1, © VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden 2012 10 Wissenschaftler in TV-Sendungen gewinnen. Alle arbeiten für den Westdeutschen Rundfunk (WDR) oder das Gemein- schaftsprogramm 3sat. Mit Prof. Jutta Allmendinger, Prof. Hanns Hatt, Prof. Hubert Wolf und Prof. Günter M. Ziegler sind vier der befragten Wissenschaftler mit dem Communicator-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft für ihre Kommunika- tionsfähigkeit ausgezeichnet worden. Prof. Joachim Ender und Prof. Hans Förstl kamen in Sendungen des WDR-Formats Quarks & Co zu Wort. Ihre Aussagen las- sen sich abgleichen mit ihrem Verhalten vor der Kamera, da eine Analyse ausge- suchter Sendungen den empirischen Teil der Studie ergänzt. Die Stichprobe besteht aus zwei Magazinsendungen und zwei Talks. Die Auswahl ermöglicht somit auch Aussagen zu verschiedenen Arten der Einbindung. Der begrenzte Rahmen der Diplomarbeit erfordert eine Beschränkung auf aus- gewählte Formate. Daraus und aus dem Forschungsanlass ergibt sich der Fokus auf Quarks & Co. In Gesprächen mit dem Redaktionsleiter der Wissenschaftsredaktion, Thomas Hallet, erfuhr die Forscherin von aktuellen Diskussionen beim WDR. Die Redaktion konzipierte im Jahr 2010 eine Talkreihe von Quarks & Co, um andere Themen als im üblichen Magazinformat umsetzen zu können. Dabei kamen Fragen nach Chancen und Grenzen der Einbindung von Wissenschaftlern auf. Die Antwor- ten darauf sind insbesondere in Zeiten wachsender Konkurrenz (Neumann 2007, Maier 2008) nicht nur für einzelne Redaktionen, sondern für den gesamten Wissen- schaftsjournalismus und seine Entwicklung höchst relevant. Um zu zeigen, inwieweit Wissenschaftler als O-Tongeber, Interview- und Talkpartner geeignet sind, und wann es besser heißt: „Kamera ab – Wissenschaftler raus“, ist diese Arbeit wie folgt strukturiert: Sie legt die theoretischen Grundlagen, indem sie sich mit Wissenschaftssendungen und deren Entwicklung auseinander- setzt, verschiedene Arten der Einbindung beschreibt und die Wissenschaft mit ihren Akteuren sowie deren Verhältnis zu Journalisten betrachtet. Auf eine Gegenüberstel- lung der Erwartungen beider Berufsgruppen folgen Zwischenfazit, Arbeitshypothe- sen und Forschungsfragen. Ausführungen zu Forschungsstand, Anlass und Zielset- zung komplettieren die Grundlagen. In der Methodik werden mit Leitfadeninterview und Sendungsanalyse beide angewandten empirischen Techniken vorgestellt. Es fol- gen Präsentation, Interpretation und Diskussion der Ergebnisse. Die Auswertung der Interviews stellt Chancen und Probleme der Einbindung von Wissenschaftlern aus deren und aus journalistischer Sicht dar. Es folgt der Abgleich mit den Ergebnissen der Sendungsanalyse. Das Resümee führt schließlich alle Resultate zusammen und gibt einen Ausblick auf weitere Forschung.

Description:
Wissenschaftler sind gefragte Gesprächspartner, doch sie in mediale Beiträge einzubinden, stellt Journalisten vor Probleme. Zu unterschiedlich sind die Kommunikationskulturen beider Berufsgruppen. Um die Grenzen der Einbindung zu lokalisieren, differenziert Astrid Stolberg unterschiedliche Rollen,
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