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Wirtschaftsethik — Wo ist die Philosophie? PDF

233 Pages·2001·8.528 MB·German
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Ethische Ökonomie. Beiträge zur Wirtschaftsethik und Wirtschaftskultur Herausgeber der Reihe Herausgeberrat Peter Koslowski Knut Wolfgang Nörr Albert Löhr Birger P. Priddat Bertram Schefold Titel der bisher erschienenen Bände Band I: Peter Koslowski, Yunquan Chen (Hrsg.) Sozialistische Marktwirtschaft - Soziale Marktwirtschaft Theorie und Ethik der Wirtschaftsordnung in China und Deutschland XI, 308 Seiten 1996. ISBN 3-7908-0926-8 Band 2: Rolf Kühn Leben als Bedürfen Eine lebensphänomenologische Analyse zu Kultur und Wirtschaft XII, 247 Seiten 1996. ISBN 3-7908-0927-6 Band 3: Annette Kleinfeld Persona Oeconomica Personalität als Ansatz der Untemehmensethik XII, 399 Seiten 1998. ISBN 3-7908-1112-2 Band 4: Peter Koslowski (Hrsg.) Shareholder Value und die Kriterien des Unternehmenserfolgs X, 261 Seiten 1999. ISBN 3-7908-1179-3 Peter Koslowski (Hrsg.) Wirtschaftsethik - Wo ist die Philosophie? Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH Professor Dr. Dr. h.c. Peter Koslowski Forschungsinstitut für Philosophie Hannover Gerberstraße 26 D-30169 Hannover Deutschland E-mail: [email protected] ISBN 978-3-7908-1389-0 Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Wirtschaftsethik - wo ist die Philosophie? / Hrsg.: Peter Koslowski. - Heidelberg: Physica Ver!.,2001 (Ethische Ökonomie; Bd. 5) ISBN 978-3-7908-1389-0 ISBN 978-3-642-57581-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-642-57581-5 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Ta bellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Ver wertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsge setzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fas sung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2001 Ursprünglich erschienen bei Physica-Verlag Heidelberg 2001 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: Erlch Kirchner, Heidelberg SPIN 10797447 88/2202-5 4 3 2 1 0 - Gedruckt auf säurefreiem Papier Vorwort In seiner ersten thematischen Tagung steHte sich der AusschuB Wirt schaftsethik der AHgemeinen Gesellschaft fUr Philosophie in Deutschland die Frage: .,Wo ist die Philosophie in der Wirtschaftsethik?" Der AusschuB Wirt schaftsethik, dem Philosophen und Wirtschaftswissenschaftler angehOren, hatte sich am 24. Januar 1998 zum ersten Mal im Forschungsinstitut fiir Philosophie Hannover getroffen, um FragesteHungen und Methoden der Wirtschaftsethik aus der Sicht der Philo sophie und der Wirtschaftswissen schaft zu erortem und das Feld abzustecken, in dem sich die Wirtschaftsethik bewegt. Dabei wurden mogliche thematische Schwerpunkte fiir die zukiinfti ge Arbeit und die Frage diskutiert, warum die Philo sophie im deutschspra chigen Raum in der Wirtschaftsethik noch wenig profiliert ist, und schlieB lich als Thema fiir die erste wissenschaftliche Tagung des Ausschusses die Frage, wo die Philosophie in der Wirtschaftsethik ist, ausgewahlt. Die Er gebnisse dieser Tagung, die am 29. und 30. Oktober 1998 in Hildesheim stattfand, werden hier in der Hoffnung vorgelegt, dazu beizutragen, daB die Frage, wo denn die Philosophie in der Wirtschaftsethik ist, bald iiberfliissig sein wird. 1m Namen des Ausschusses danke ich Brigitte Berges, Anna Maria Hauk und Elisabeth Kiihn fiir ihre Hilfe bei der Organisation der Tagung und bei der Redaktion dieses Buches. Der AusschuB bedankt sich bei der Allgemei nen GeseHschaft fiir Philo sophie in Deutschland fiir ihre finanzielle Forde rung der Tagung. Peter Koslowski Vorsitzender des Ausschusses Wirtschaftsethik der Allgemeinen Gesellschaft fiir Philosophie in Deutschland Inhalt Vorwort ............................................................................................................. v 1. Kapitel Wirtschaftsethik - Wo ist die Philosophie? Warum die Philosophie die Okonomie nicht nur den Okonomen fiberlassen kann PETER KOSLOWSKI ........•..•...•..........•....•.........•.....•............................................ 1 2. Kapitel Unternehmensethik - die Kopenbagener Schule HANS SIGGAARD JENSEN .................................•........................................•...... 17 3. Kapitel Moral in okonomischer Umgebung BIRGERP. PRIDDAT ............•.....•..•............................•.•.•..••••••••.•.•.••..•..•.••....•.... 23 4. Kapitel Ein Freiheitsbegriff ffir die Wirtschaftsphilosophie KURT ROTTGERS .•...........................................•.............................•..........•....... 55 5. Kapitel 1st Philosophie heute fiberhaupt noch okonomisch vertretbar? FRANZ RUPERT HRUBI ........................................•..•••.•..................................... 77 INHALT 6. Kapitel Unternehmensethik: Die Ethik der Governancestrukturen wirtschaftlicher Transaktionen JOSEF WIELAND .........................•...........•..•.............................•...•..•...•.•......... 101 7. Kapitel Sachzwang - Uber einen kritischen Grundbegriff der Wirtschaftsethik MATIHIAS KETTNER •........•.......................•.....•..••.....•............•..........•............ 117 8. Kapitel Wirtschaftsethik als Anstrengung zur Uberwindung von Philosophievergessenheit ULRICH THIELEMANN ........•....•..••.............•.••..•..•..•..........•............•................ 145 9. Kapitel Technik-und Wirtschaftsethik - Synergien und Disparitaten CHRISTOPH HUBIG ...............•........•.....•.........................•.......................•.......• 179 10. Kapitel Wirtschaftsethik: Wo bleibt die Philosophie? KARL HOMANN .............................................................................................. 207 Verzeichnis der Autoren........ .... ........ .... ..................... .... ... ........ ... ....... ... .... .... 227 vm 1. Kapitel Wirtschaftsethik - Wo ist die Philosophie? Warum die Philosophie die Okonomie nicht nur den Okonomen iiberlassen kann PETER KOSLOWSKI I. Universalitat des okonornischen Prinzips II. Perverse und richtige Anreize III. Verrnittlung von Eigeninteresse und Gemeinwohl IV. Die Grenzen des Spiels in der Theorie der Marktwirtschaft: Keine Dberreduktion wirtschaftsethischer Entscheidungspro bleme V. Universale Okonornie als Ontologie und der Theorieimperialismus der Okonornie in der Soziobiologie und Biookonornie VI. Kulturphilosophische Erweiterung der Wirtschaftsethik zur Ethischen Okonomie Die Philosophie ist in Deutschland in def wirtschaftsethischen Debatte nicht hinreichend pdisent. Die Situation def Wiftschaftsethik in Deutschland untefscheidet sich aumillig von defjenigen in den USA, in denen die Wirt schaftsethik selbst in den wirtschaftswissenschaftlichen Fakultiiten meist von professionellen Philosophen gelehrt wird. 1m folgenden solI jedoch nicht nUf nach def Rolle der Philosophie in der Wirtschaftsethik, sondern auch nach der Rolle der Philosophie in def Oko nornie und nach der Notwendigkeit eines breiteren Faches Wirtschaftsphilo sophie, das tiber die Wirtschaftsethik hinausgeht, gefragt werden. Die Frage ist nicht nur: "W0 ist die Disziplin Wirtschaftsethik als Teil der Philosophie?", sondern: "Wo ist die Disziplin Wirtschaftsphilosophie?". Man muB die Fragestellung erweitern ZUf Frage: "Wo bleibt eine Disziplin, die man Wirtschaftsphilosophie nennen konnte und von der die Wirtschafts ethik ein Teil ist?". Es gibt ein Analogon: die Rechtsphilosophie. Die Rechts philosophie wird von Rechtswissenschaftlern und von Philosophen betrieben. PE1ER KOSLOWSKI Sie hat eine lange Tradition in beiden Hichem. Wenn man die groBen institu tionellen Teilbereiche der bisherigen Sozialphilosophie, also Staat, Gesell schaft, Recht betrachtet, springt ins Auge, daB die Wirtschaft und so etwas wie eine Wirtschaftsphilosophie in der Philosophie des Sozialen heute weit gehend abwesend sind. In dem MaBe, in dem die Wirtschaft, der Institutionenbereich der Wirt schaft, in der modemen Gesellschaft eine immer zentralere Rolle spielt, scheint es notwendig, daB die Sozialphilosophie sich auch dem Bereich der Wirtschaft zuwendet. Dieser Bereich ist nicht nur auf Wirtschaftsethik be schrankt. Wenn sich die Philosophie in der Behandlung der Wirtschaft nur auf die Ethik beschrankt, besteht die Gefahr einer normativen Verengung des Zugangsbereiches der Philosophie zur Wirtschaft und die Gefahr, daB man den Erkenntnisgegenstand der Wirtschaft fur die Philo sophie nur auf die Frage der moralischen Regeln im engeren Sinne verkurzt. Dieses Vorgehen wurde die Moglichkeiten und auch die Aufgaben der Philo sophie fUr die Wirtschaft, sowohl fUr die Gestaltung der Institutionen der Wirtschaft als auch fiir die Wirtschaftswissenschaften, unnotig verengen. Die Wirtschaftswissenschaften sind im allgemeinen daran interessiert, die Philosophie aus ihrem Jagdgebiet femzuhalten, und versuchen, die Frage stellung der Wirtschaftsethik entweder ganz auszulassen oder, wenn sie diese behandeln, normativistisch zu fUhren und andere philosophische Fragen der Wirtschaft entweder auszublenden oder als eine Aufgabe der positiven Oko nomie anzusehen. Diese bisher ubliche Arbeitsteilung zwischen Philosophie und Wirtschaftswissenschaft ist nicht mehr haltbar, weil der Gegenstand der Wirtschaft von sich her uber die Grenzen einer normativistischen Moraltheo rie hinausdrangt. Andererseits kommen auch von den Wirtschaftswissen schaften Impulse, das wirtschaftswissenschaftliche Paradigma wieder urn philosophische Fragestellungen zu erweitem. Ein Bereich, der hier ins Auge springt, ist die kulturwissenschaftliche Erweiterung der Okonomie, d.h. der WiedereinschluB der Kultur und der hermeneutischen Theorie in die Wirt schaftswissenschaft. I. Universalitat des okonomischen Prinzips Warum kann man die Okonornie nicht nur den Okonomen uberlassen? Ein Argument ist, daB aIle Guter, also nicht nur die wirtschaftlichen und 2 WIRTSCHAFfSETHIK: WO 1ST DIE PHILOSOPHIE? materiellen Giiter im engeren Sinn, sondern auch die hochsten Kulturguter zum Bedarf des Menschen gehOren. Wenn es die Aufgabe der Okonomie ist, eine Theorie zu schaffen, wie die BedUrfnisse des Menschen moglichst ratio nal oder effizient erfullt werden konnen, dann mussen auch diese hochsten Kulturguter "okonomisch" produziert werden. Daher weisen alle Guter, auch diejenigen der Kunst und des Geistes eine okonomische Dimension auf und mussen mit geringst moglichem Aufwand erstellt werden. Die okonomische Denkweise ist also nicht auf die Wirtschaftsordnung beschrankt, auf den Institutionenbereieh der Wirtschaft im engeren Sinn. Ihre Kategorien sind universell anwendbar. Auch die Ordnungen des Staates, der Wissenschaft und Kunst, der Schule und der Kirche, alle Institutionen der Gesellschaft mussen okonomisch wirtschaften, mussen haushalten. Die Wirtschaft der Wirtschaft ist nicht der einzige "Haushalt", und der Institutionenbereieh Wirtschaft ist nicht die einzige Wirtschaft der Gesellschaft. Die Ordnung der Wirtschaftlichkeit und der Okonomie ist umfassender als die Wirtschaftsord nung der Gesellschaft. Man kann und moB die Theorie der Okonomie erwei tern zu einer universalen Theorie der Wirtschaftlichkeit und des Ordnens von Institutionen nach dem Wirtschaftlichkeitsprinzip.l II. Perverse und richtige Anreize Fur die Okonomie gibt es zwei Zentralbegriffe, namlich einmal die Ord nung der Regeln, die Handelnsordnung der Wirtschaft, und die Ordnung der Incentives, der Anreize oder Anspornbildung. Wenn man nun sagt, daB aIle Institutionen darauf angewiesen sind, sieh eine Ordnung durch Regeln zu geben und ein Anreiz-Beitrags-System zu schaffen, dann ist deutlich, daB Okonomie nieht auf Wirtschaftsunternehmen, Industrie- und erwerbswirt schaftliche Institutionen, beschrankt werden kann, sondern daB das Problem von Anreizen und Beitragen fUr aIle Institutionen gilt. Wenn man aber sagt- 1 Vgl. P. KOSLOWSKI: Prinzipien der Ethischen Okonomie. Grundlegung der Wirt schaftsethik und der auf die Okonomie bezogenen Ethik, TUbingen (Mohr Sie beck) 2. Aufl. 1994. Englische Obersetzung: Principles of Ethical Economy, translated by David Lutz, Dordrecht, London, Boston (Kluwer Academic Publi shers) 2000, und P. KOSLOWSKI: Die Ordnung der Wirtschaft. Studien zur Prakti schen Philosophie und Politischen Okonomie, Tiibingen (Mohr Siebeck) 1994. 3

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