Wirtschaftliche Entwickelung des Niederrheinisch-Westfälischen Steinkohlen- Bergbaues In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Dritter Teil. Mit 3 lithographischen Tafeln. Sonderabdruck von Band XII des Sammelwerkes: »Die Entwickelung des Niederrheinisch Westfälischen Steinkohleu-Bergbaues in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts«, heraus gegeben vom Verein für die bergbauliehen Interessen im Oberbergamtsbezirk Dortmund in Gemeinschaft mit der Westfälischen Berggewerkschaftskasse und dem Rheinisch-Westfälischen Kohlensyndikat 1904. Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH Alle. Rechte, insbesondere das der Uebersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten. ISBN 978-3-642-98906-3 ISBN 978-3-642-99721-1 (eBook) DOI 10.1007/978-3-642-99721-1 Softcover reprint of the bardeover 1st edition 1904 Dr11ck von H, S. Hermann in Berlin. I n h a l t s v e r z e i c h n i s. Seite 9. Kapitel : Bank- und Börsenwesen. I. Die Reichsbank nml insbesondere ihre Bankstellen im Ruhr- bezirk . . . . . . . 3 11. Börse zu Essen . . . . 9 Ill. Börse zu Dösseidorf . 13 10. Kapitel: Eisenhüttenwesen. 13 11. Kapitel: Arbeiterverhältnisse. I. Herkunft, Auswanderung und Zahl (}er Arbeiter . . . . . . . . . 36 II. Annahme, Verlegung und Entlassung der Arbeiter, Arbeitsord- nungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44 III. Schlichtung gewerblicher Streitigkeiten zwischen Bergwerks besitzern und Bergleuten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58 IV. Scbicbtdauer, I~öhne, Lebensmittelpreise und I~eistungen. A. Schichtdauer und Löhne vor Emanation des Freizügig keitsgesetzes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63 B. Schichtdauer und Löhnen a eh Emanation des Freizügig- keitsgesetzes . . . . . . . 74 C. Lebensmittelpreise. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87 D. Leistungen der Arbeiter. . . . . . . . . . . . . . . . 90 V. Krankheiten, Verunglückungen, Invaliditäts- uml Todesfälle 94 VI. Knappschaftswesen und reichsgesetzliebe Arbeiterversicberung. A. Reichsgesetzliche Arbeiterversicherung . . . . . . . . . 107 B. Knappschaftswesen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 121 a) Lage und Entwickelung des Knappschaftswesens bis Ende 1856 121 1. Märkische Knappschaft . . . . . 121 2. Essen-Werdensehe Knappschaft . . 127 3. Mülheimer Knappschaft . . . . . . 128 b) Entwickelung des Knappschaftswesens seit 1857 und heutiger Stand desselben. . 132 Anhang: I. Knappschaft-Ordnung für die Bergleute in den Bezirken des Märkischen und Essen-Werdenseben Bergamts . . . . 144 IV Inhaltsverzeichnis. Seite Il. Reglement für die Einschreibung der Bergleute II. Klasse und deren Aufrücken in die I. Klasse im Bereich der Cleve-Märkischen Berg-Ordnung . . . . . . , . . . . . 154 III. Satzungen des Allgemeinen Knappschafts-Vereins zu 24. Februar Bochum vom · ··· · · ·· 1899 157 20. Dezember VII. Wohnungsverhältnisse . . . . . . . . . . 186 VIII. Sonstige Einrichtungen zuJn Besten der Arbeiter 1. Ueberlassung von Ländereien zu landwirtschaftlichen Zwecken an Arbeiter gegen einen billigen Pachtzins. 208 2. Beschaffung guter und preiswerter Lebensmittel . . . . . . 209 3. Unterstützungskassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 209 4. Unterstützungsfonds für Bergleute und deren Angehörige . · 211 5. Familienkrankenkassen • 212 6. Arbeitersparkassen . 212 IX. Arbeiter-Ausstände (Streiks) 212 X. Arbeiter-Verbände . . . . 240 12. Kapitel: Bergschulwesen. I. Die Bergschule in Bochum 245 II. Die Bergschule zn Essen. 258 Anhang Satzungen für die bergmännischen Lehranstalten der West- fälischen Berggewerkschaftska~se zu Bochum . . . . . 261 13. Kapitel : Abgabenverhältnisse. I. Bergwerksabgaben . . . . . . . . . . . . . . 266 A. Bergwerksabgaben an den Staat ... 266 B. Bergwerksabgaben an Privatberechtigte 283 1. Grafschaft (Vest) Recklinghausen 288 2. Herrschaft Broich ..... . 293 3. Unterherrschaft Hardenberg 300 4. Fürstentum Salm . . . 301 5. Herrschaft Dülmen . . . . . 306 II. Sonsttge Abgaben . . . . . . . . . 310 14. Kapitel: Regulierung der Bergschäden 324 15. Kap~tel: Besondere Bemerkungen über die wirtschaftliche Ent wickelung des Steinkohlenbergbaus auf der linken Seite des Niederrheins. I. Berechtsamswesen, Eigentumsverhältnisse und !!taatliche Aufsicht 329 II. Entwickelung des Betriebes und der Belegschaftsverhältnisse 335 111. · Abgabenwesen und Sonstiges . . . . . . . . 338 16. Kapitel: Endergebnis wirtschaftlicher Natur. 340 Schlusswort . . . . . . . . . . . . . . . . . , . . . 362 Verzeichnis der Tafeln. V Verzeichnis der Tafeln. zu Kapitel Tafel XVII. Produktion und Belegschaft beim niederrheinisch-westfälischen Steinkohlenbergbau 1837 bis 1903 . . . . . . . . . . . . . 11 Tafel XVIII. Durchschnitts-Jahresarbeitsverdienst der Gesamt-At beiterschaft und der Arbeitergruppen a, b und c der Tabelle 106 beim Stein kohlenbergbau des Oberbergamtsbezirks Dortmund in den Jahren 1886 bis 1903 ..................... 11 Tafel XIX. U ebersieht über die Steinkohlen-Felder und -Bohrfunde auf der linken Seite des Niederrheins nach dem Stande am 1. Oktober 1904. M. 1 : 160 000 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 VI Benutzte Litteratur. Benutzte Litteratur. Zeitschrift für das Berg•, Hütten- und Salinen-Wesen im preussischen Staate. Zeitschrift für Bergrecht. Glückauf. Festschrift zum VIII. deutschen Bergmannstage. Geschäfts- bezw. Jubiläums-Berichte niederrheinisch -westfälischer Zechen, der Sektion II der Knappschafts-Berufsgenossenschaft, des Allgemeinen Knapp schaftsvereins in Bochum 1,md der demselben vorausgegangenen Knappschafts vereine, des Vereins für die bergbauliehen Interessen im Oberbergamts bezirk Dortmund und der westfälischen Berggewerkschaftskasse, Amts blätter der Königlichen Regierungen in Arnsberg, Düsseldorf und Münster. Technische Mitteilungen des Vereins für die bergbauliehen Interessen im Ober bergamtsbezirk Dortmund. Ferner die im Text bezw. in Fussnoten speziell angegebene Litteratur, ausserdem Akten der König!. Oberbergämter in Dortmund und Bonn, des Vereins für die bergbauliehen Interessen im Oberbergamtsbezirk Dortmund und endlich auch spezielle Mitteilungen der Zechenverwaltungen usw. Wirtschaftliche Entwickelung des niederrheinisch-westfälischen Steinkohlen-Bergbaues in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Teil 3. Sammelwerk Xll. 9. Kapitel: Bank.- und Börsen-Wesen. Von Bergassessor Kreutz, Köln. Die wirtschaftliche Entwickelung des Bergbaues w1e überhaupt der Industrie steht in inniger Wechselbeziehung zu der Entwickelung des Handels, insbesondere des Bank- und Börsen-Wesens. Es dürfte daher wohl angebracht sein, auch dem Bank- und Börsen-Wesen hier eine Berücksichtigung zuteil werden zu lassen. Indessen würde es zu weit führen, die sämtlichen Institute dieser Art, welche mit unserem Bergbau nähere Fühlung haben, in den Kreis der Betrachtung zu ziehen, vielmehr sollen des beschränkten Raumes wegen hier nur einige. Bemerkungen über die Reichsbank, namentlich deren Bankanstalten im niederrheinisch~ westfälischen Bezirk und die beiden Börsen in Essen und Düsseldorf folgen: - über die Anstalten der Reichsbank deshalb, weil letztere infolge des hochentwickelten Giroverkehrs und des Abrechnungswesens gewissermassen die »Bank der Banken« ist, ihre Umsätze daher viel eher als diejenigen anderer Banken Rückschlüsse auf das Wirtschaftsleben gestatten und die Vermehrung der Reichsbankstellen in einem Bezirk für dessen wirtschaftliche Entwicke· lung von eminentester Bedeutung ist;-über die Börsen in Essen und Düssel dorf deshalb, weil sie für die niederrheinisch-westfälische Montanindustrie gewissermassen Lokalbörsen sind. Nicht unerwähnt bleibe indessen, dass unsere Hauptbörsen in Berlin, Frankfurt, Köln usw. wie auch unsere grossen Privatbank-Institute unserem Bergbau dadurch, dass sie ihm weite Kapitalisten-Kreise zuführten und seine Kreditansprüche befriedigten, erheb• liehe Dienste geleistet haben und auch heute noch leisten, wenngleich zuzu• geben ist, dass sie auch bedauerliche Auswüchse gezeitigt haben. I. Die Reichsbank und insbesondere ihre Bankstellen im niederrheinisch-westfälischen Industriebezirk. *) Die Reichsbank hat die Aufgabe, »den Geldumlauf im gesamten Reichsgebiete zu regeln, die Zahlungsausgleichungen zu erleichtern und *) Nach den Jahresberichten der Preussischen Bank bezw. der Reichsbank und nach der offiziellen Abhandlung: »Die Reichsbank 1876-1900« (Kommissions verlag von Gustav Fischer, Jena). 4 Wirtschaftliche Entwickelung. für die Nutzbarmachung verfügbaren Kapitals zu sorgen<<;*) insbesondere aber ist sie berufen, >>dem inländischen Kreditbedarf zu genügen und die ihr zufiiessenden, der nationalen Wirtschaftsthätigkeit entstammenden Gelder auch den inländischen Erwerbskreisen wieder im Wege des Wechselankaufs dienstbar zu machen«.**) Sie ist am 1. Januar 1876 ins Leben getreten und hervorgegangen aus der »Preussischen Bank«. Diese war im Jahre 1765 als »Königliche Giro- und Lehnsbank zu Berlin« gegründet und durch die Bankordnung vom 5. Oktober 1846 als »Preussische Bank« mit Privatkapital - neben dem Einschuss des Staates - unter Staatsverwaltung reorganisiert worden.***) Die Preussische Bank wurde von dem »Königl.Haupt-Bank-Direktorium« geleitet und hatte in der Provinz eine Reihe von Filialen, die je nach ihrer Bedeutung >>Bank-Kontor«, »Bank-Kommandite« oder >>Agentur« der Preussischen Bank genannt wurden. Im Bezirke des Ruhrkohlenbergbaues war 1850 noch keine einzige derartige Filiale domiziliert; die nächstgelegenen befanden sich in Elberfeld (Bank-Kommandite seit 1. Oktober 1847), Münster (Bank-Kontor seit 16. August 1819), Neuss (B'ank-Lombard seit 7. Mai 1849), Köln (Bank-Kontor seit 1. Sep tember 1819) und Krefeld (Bank-Kommandite seit 1. Oktober 1849). Erst am 10. Juli 1855 wurde eine Bank-Kommandite in Dortmund eröffnet. Dieser folgte dann die Eröffnung einer Bank-Agentur in Duisburg am 16. Juli 1856, Essen am '23. März 1857 (in Bank-Kommandite umgewandelt seit 16. Juni 1864), Hagen am 2. Januar 1862, Mülheim/Ruhr am 1. April 1863, Bochum am 20. Januar 1866 und Witten am 1. Dezember 1870. Die Bank-Kommandite in Düsseldorf hatte ihre Wirksamkeit am 2. Januar 1855 begonnen. Mit der Begründung der Reichsbank, also mit dem 1. Januar 1876, wurde Dortmund Reichsbankhauptstelle, Essen und Düsseldorf Reichsbank stellen, dagegen Duisburg, Hagen, MülheimJRuhr, Bochum und Witten Reichsbanknebenstellen. Duisburg wurde sodann mit dem 1. April 1892, Bochum mit dem 1. Oktober1896 und Mülheim/Ruhr mit dem 1. Februar 1901 f) Reichsbankstelle. Ausserdem wurde je eine Reichsbanknebenstelle eröffnet: *) § 12 des Bankgesetzes vom 14. März 1875. **) Siehe die offizielle Abhandlung: >Die Reichsbank 1876-1900«. ***) Nach Salings Börsenjahrbuch. t) Mülheim/Ruhr wurde mit dem 1. Februar 1901 Reichsbankstelle II. Ordnung und mit dem 1. Januar 1903 Reichsbankstelle I. Ordnung.