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Wir Geistliche. Ein Pfarrspiegel aus dem Worte Gottes PDF

137 Pages·1923·0.4602 MB·other
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Die vorstehenden Ausführungen sind im wesentlichen der Inhalt einer Reihe von Vorträgen, welche auf verschiedenen Pastoren-Kursen, Freizeiten, stillen Tagen usw. gehalten wurden. Die Erfahrungen, die der Verfasser und mit ihm eine ganze Reihe von Mitarbeitern am Pastorendienst dort gemacht haben, berechtigen zu dem sich von Jahr zu Jahr vertiefenden Urteil: Gott will unserm bedrängten und tiefgesunkenen Volke durch das Werkzeug einer erwachten, neubelebten und Gott hingegebenen Pfarrerschaft noch einmal wieder wie schon so oft in früheren Zeiten Segnungen zuteil werden lassen.
Diese einigen vielleicht optimistisch erscheinende Überzeugung ändert nichts an der Einsicht, daß auf Seite der Pfarrerschaft ein großer Teil der Schuld des Niedergangs unsers Volkes liegt. Diese Überzeugung ist auch in den nachfolgenden Blättern unumwunden zum Ausdruck gebracht. Aber wenn es wahr ist, daß vom Pfarrerstand das Unheil kam, sollte Gott nicht auch das Heil durch den Dienst desselben vermitteln können?
Wir glauben uns nicht zu irren, wenn wir so Gottes Gedanken mit unserm Volke deuten. Wir glauben an durchgreifende Erweckungen in unserm Vaterlande. Wir glauben daran, daß Gott der geläuterten und neubelebten Pfarrerwelt hierbei eine führende Rolle zugedacht hat.
Alles das glauben wir nicht als solche, welche durch göttlichen und menschlichen Beruf innerhalb dieses Standes [5|6] stehen, sondern weil unsre Augen sahen, was Gott schon jetzt im Pfarrerstande getan hat.
Der einen Anfang schenkte, wird mehr geben.
Darum gilt es aber nicht etwa die Hände in den Schoß legen, sondern zu arbeiten. Die Losung gilt ja allen, denen die Arbeit im Reiche Gottes anvertraut ist. Sie gilt sonderlich denen, welchen Wohl und Wehe des Pfarrerstandes auf der Seele brennt.
Als einen von ihnen bekennt sich der Verfasser. In diesem Sinn befiehlt er vorstehende Darlegungen dem Interesse derer, welche noch etwas vom Pfarrerstand erwarten. Die Mitglieder des Pfarrerstandes wollen auch bei einem scharfen Wort die Gesinnung erkennen, aus der ein solches hervorgegangen ist. Gott aber, der Allwaltende, welcher die Totengebeine nicht nur rauschen läßt, sondern zusammenbringt, mit seinem Geist anbläst und lebendig macht, wolle segnen!
Der Verfasser.








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