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Willkommen im Kinder-Märchenland!: Märchen werden lebendig durch Erzählen, Hören, Spielen und Gestalten. Für alle „Königskinder“, ob zuhause, im ... ... fernab unter dem großen Sternenhimmel PDF

129 Pages·2007·5.17 MB·German
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), ,,' I Sybille Günther Willl<ommen im -- ~ Kinder- Mtirchenland! \) Märchen werden lebendig durch Erzählen, Hören, Spielen und Gestalten JmpreSSL1m Autorin Sybille Günther lIIustratorin Gisela Fuhrmann - Satz art applied . Medienproduktion Hennes Wegmann, Münster Notensatz Ja.Ra. Music, Taunusstein ISBN 978-3-86702-025-1 © 2007, Ökotopia Verlag, Münster 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10· 15 14 13 12 11 10 09 08 07 ...und dazu die CD zum Buch von: H. E.Höfele Willkommen im Kinder-Märchenland! Märchen und märchenhafte Lieder aus allen Himmelsrichtungen ISBN 978-3-86702-026-8 J nhaItsve~zeichnis Willkommen im Märchenland 5 3. Zum Märchen erzählen 31 Die Rolle der Märchenerzählerin 31 Die Stimme der Märchenerzählerin 32 Zum Geleit ins Märchenreich 8 4. Zum Märchen hören 33 Vom Ursprung der Märchen 8 5. Zum Märchenraum 33 Die Sammler von Volksmärchen 10 6. Zu den Helfern Märchenstunde 35 Die Verfasser von Kunstmärchen 11 Die Helfer für die Augen 35 Vom Wesen der Märchen 12 Die Helfer für die Ohren 36 Die Handlung im Märchen 12 Die Helfer für die Nase 38 Zur Struktur des Märchens 14 Die Helfer für den Gaumen 38 Das Märchenri ual 39 Zur Bedeutung der Märchen 15 Zur Ankunft im Märchenland 40 Archaische Naturmotive im Märchen 15 8. Zum Märchen erzählen und hören 42 Archetypen in Märchen und Traum 17 Animistische Vorstellungswelt der Kinder 17 Die Kristal/kugel 42 Zur Symbolik im Märchen . 9. Zum Vertiefen des Märchens 45 Matriarchale Urbilder 18 10.Zum Abschied vom Märchenland 47 Kleines ABC archaischer Märchensymbole .. 18 Die Nachbereitung 47 Zur Wirkung der Märchen bei Kindern 19 Ziele beim Vorlesen, Erzählen und Spielen von Märchen 20 Märchen spielen, erleben, gestalten ... 48 Märchenhafte Rollenspiele 49 Märchen vorlesen. erzählen und hören Märchenhafte Raumgestaltung 49 10 goldene Schlüssel 21 Märchenhafte Utensilien 50 1. Zur Auswahl von Märchen 22 Märchenkreisspiele 51 Die Auswahlkriterien 22 Läuschen und Röhchen 54 Märchenauswahl für Kinder ab 4 Jahren 23 Märchenspielketten 5B Der süße Brei 23 Rapunzel 59 Märchenauswahl für Kinder ab 5Jahren 24 Froschkönig 60 Die Alte im Wald 24 Aschenputtel. 62 Märchenauswahl für Kinder ab 6 Jahren 26 Märchenauswahl für ältere Kinder. 26 Märchen spielen mit szenischen Mitteln 63 Die Bienenkönigin 27 Märchenhafte Musik 64 Auswählen eines Märchen durch die Kinder. 29 Jeu dramatique - Spielen aus dem Erleben. 64 Der goldene Schlüssel 29 Schneewittchen - ein Guckkastenmörchen .66 Schattenspiel 67 2. Zum Märchen vorlesen 30 Rumpelstilzchen 67 Märchen lernen Schritt für Schritt 30 Schwarzlichttheater. 72 Die Stern taler 73 --------------------------------------------- Märchen ausallen Himmelsrichtungen Märchenhafte Festgestaltung 117 - ganzheitlich umsetzen 75 Zur Methodik , 118 Im Norden des Märchenreiches 76 Märchenfest im Kindergarten 118 Märchen in der Wanderhütte 77 Märchenfest im Kindergarten , 118 Die Schwanenjungfrau 78 Märchenhafter Kindergeburtstag 119 Das zur Taufe eingeladene Bergmännchen .. 81 Willkommen im Märchenreich - Im Süden des Märchenreiches 84 Eine märchenhafte Spielaktion 120 Märchen unter afrikanischer Sonne 85 Die Einweihung 121 Kamiyo vom Fluss 87 Die Herausforderungen 121 Der Hase und der Baumgeist 90 Dasglückliche Ende ,. 123 Die unendliche Geschichte 123 Im Osten des Märchenreiches 92 Märchen im Diwan 93 Die Geschichte von den drei Schwestern 95 Anhang 124 Im Westen des Märchenreiches 100 Alphabetisches Register 124 Märchen im Tipi 100 Der Ursprung der Geschichten 102 Literaturhinweise 125 Zwei Wölfe im Herzen 106 Quellen 125 I Zur Autorin Zur IIlustratorin 126 Märchen erträumen und spielen 107 Für alle Prinzessinnen und Ritter ab 5 109 Zur Methodik 109 Das verwunschene Zauberschloss 112 Zur Aufführung. , , 113 Abschied vom Märchenreich 113 Für alle Elfen und Trolle ab 8 114 Zur Methodik , , 114 Der Rat der Elfen 115 Zur Aufführung 116 Nachspiel 116 Das Märchenland ist unendlich groß. Seine Mär- tern - begegnen sie auf ihrem Weg durchs Mär- chen sind unendlich alt, wahr und stets aktuell. Sie chenreich doch jenen Märchenfiguren, die im Mär- erzählen vom Lebensweg des Menschen, von den chen noch heute tatsächlich leben und noch Herausforderungen, die eszu meistern gilt. von der immer Kindern wie Erwachsenen helfen mit ihren Begegnung mit guten und bösen Mächten, von Urbildern tief aus der Menschenseele Lebensmut wundersamen Helfern, die ihn unterstützen und und Selbstvertrauen zu gewinnen. schließlich immer wieder vom Sieg über das Böse, die glückliche Heimkehr und die Besteigung desei- Das Buch ist ein goldener Schlüssel zu einer genen Königsthrones. Schatzruhe voller Spielideen, die beispielhaft und Wer sich mit Kindern auf Wanderschaft durchs übertragbar auf alle weiteren Märchen, diese er- Märchenland begeben will, wird in diesem Buch zählen und hören, spielend erleben, mit allen Sin- mit den Tugenden ausgestattet. die notwendig nen umsetzen, erträumen und märchenhaft gestal- sind, um diese Herausforderung trefflich zu meis- ten lassen. 5 --------------------------------------------- Zum Geleit ins Märchenreich steht Aufschluss- Das Märchenreich hält aber auch im Norden reiches zum archaischen Ursprung der Märchen, und Süden, im Osten und Westen Märchen von zu ihrer klaren Erzählstruktur. zur Bedeutung fremden Völkern bereit. Sie bieten uns span- ihrer Bilder und deren positiver Wirkung auf nende Weisheiten aus fernen Ländern, in denen Kinder. Daraus ergibt sich die Zielsetzung zum Menschen ebenfalls seit alters her ihren Le- Vorlesen, Erzählen und Spielen von Märchen bensweg meistern. Beispielhaft sind Märchen mit Kindern. aus vier Himmelsrichtungen erzählt und Mit den zehn goldenen Regeln des Märchen- ganzheitlich umgesetzt: in der nordischen erzählens findet der Leser/die Leserin alles Wanderhütte, unter afrikanischer Sonne, im Nützliche Schritt für Schritt: von der Auswahl orientalischen Diwan und im westlichen India- von Märchen, dem ersten Lesen bis zum freien nertipi mit entsprechenden Köstlichkelten und Erzählen im sinnenfroh gestalteten Märchen- vielfältigen kulturellen Aktivitäten. raum. Die Kinder erfahren dabei fundierte Be- Kinder können auch Märchen selbst erträu- gleitung von der Ankunft im Märchenreich, men und spielen und esist erstaunlich, wie si- über das Hören und Spielen von Märchen bis cher sie der Struktur der Märchen folgen. Hier- zum Abschied aus dem Märchenreich. zu bietet das Buch Beispiele und Tipps zur eige- Zur Vertiefung der Märchen gibt's im Buch jede nen Gestaltung. Menge lebendiger Spielanregungen, denn Mit märchenhafter Festgestaltung und einer schließlich wissen wir, dass Kinder sich spielend großen Spielaktion ,,willkommen im Märchen- die Welt erobern - auch die Welt der Märchen. reich" klingt die spielpädagogische Umsetzung Vom freien Rollenspiel in beförderlicher Atmo- von Märchen aus. sphäre, über Märchen kreisspiele. fantasievolle Zur Abrundung finden sich im Anhang Mär- Spielketten von Märchen, bis zur Umsetzung chensammlungen, die weitere Märchen für den mit szenischen Mitteln mit den Methoden des eigenen Weg durchs Märchenreich bereithalten. Jeu dramatique, des Schattenspiels und des Schwarzlichttheaters ist alles geboten, Kindern Bleibt der Wunsch, das Buch möge allen LeserIn- von vier bis zehn Jahren Märchen zum Erlebnis nen nützen und vielen .Köniqskindern" zugute- zu machen. kommen, ob zuhause, im Kindergarten, in der Im Buch finden sich einerseits Kinder- und Schule oder in einem Märchenzelt - irgendwo, Hausmärchen der Brüder Grimm, sind ihre ge- fernab unter dem großen Sternenhimmel. sammelten Märchen doch unser größter Mär- chenschatz. Jede jüngste Königstochter im märchenhaften Alter ab vier Jahren und jeder junge Königssohn wird sich, wie schon alle Königskinder zuvor, gerne mit ihren zauberhaften Bildern identifi- zieren und immer wieder glücklich sein über das gute Ende des Märchens. Auf bekannte Märchen wird dabei verwie- sen, weniger bekannte sind in ihrer Originalfassung erzählt. 6 Nr. 1 Text: H. E.Höfele, Musik: E.Malz , Will - kom-men heut im Mär-chen-la nd, im Reich der Fan- ta-sie. Es ~ J J JE J JI.l.. J j) J J J J J J 1 1 ~ "-' war ein - mal vor lan - ger Zeit, ihr hört gut zu, gleich J j J-.l. -J J fJ J I J. J-10l.. J F 12 -=-- * ~ •••••••••••• ist's so weit. Will - kom - men im IJ J J J IJ J J Mär - ehen-land zu uns - rer Mär-chen - stun - de, schließt J J J J J I;. J J -- I ein - fach eu - re Au gen und hört auf - merk - sam zu. Schwupps, schon seid ihr mit ten drin: Es war ein-mal Sim-sa -la - bim. Willkommen heut im Märchenland Im Reich der Fantasie Eswar einmal vor langer Zeit Ihr hört gut zu - gleich ist's soweit Willkommen im Märchenland zu unsrer Märchenstunde Schließt einfach eure Augen Und hört aufmerksam zu Schwups schon seid ihr mittendrin Eswar einmal. .. Simsalabim 7 ~eleit i~s ZV\W\ Märche~reich DasWort Märchen ist eine Verkleinerungsform von Erwachsene. Sie befriedigten - besonders in Ge- .Mär", leitet sich vom mittelhochdeutschen .diu sellschaften ohne Schrift - das Bedürfnis nach In- maere" ab und bedeutet: Kunde, Bericht, Erzäh- formation, Tradition und Unterhaltung. Durch das lung. Eshandelt sich dabei um eine meist kürzere Märchen erhielten Menschen Kunde von der Welt, fantastische Erzählung, in der die Bedingungen der bewahrten sich Glaubensvorstellungen und Werte Wirklichkeit aufgehoben zu sein scheinen und das im Miteinander und fanden durch das Erzählen Wunder vorwaltet (siehe auch Vom Wesen der eine Form des geselligen Beisammenseins. Erst im Märchen 5. 12). 18.Jahrhundert wanderte das Märchen, durch den Geist der Aufklärung als Ammenmärchen abge- Die Volksmärchen waren zuerst keine Geschichten wertet. von der Wohnstube der Erwachsenen in die für Kinder, sondern Erzählgut von Erwachsenen für Kinderstube. 8 Schriftlich nachweisen lassen sich Märchenmotive unterschiedlichen Orten ähnlich entstanden sind, und märchenartige Erzählungen bereits in den aufgrund ihrer Wanderung jeweils weiter geprägt Schriften der frühen Hochkulturen. So im Gilga- wurden. Wie es in der Archäologie bei Grabungen mesch-Epos, die Heldengeschichte eines sumeri- unterschiedliche Schichten gibt. die aufgrund ihrer schen Königs, der um 2700/2600 vor Christus ge- Funde jeweils Hinweise auf ein Zeitalter geben, so lebt haben soll. Auch das Alte Testament enthält hat auch jedes Märchen kulturelle Schichten über- eine Reihe märchenhafter Motive. Die Literaturen einander gelagert. als hätte jede neue Epoche ihm Griechenlands und Roms enthalten Märchenmoti- ein weiteres Mäntelchen seiner Zeit und seiner kul- ve und märchenhafte Erzählungen, zum Beispiel in turellen Vorstellungen übergezogen. den homerischen Epen und den Erzählungen um Herakles, Perseus,Theseus und die Argonauten. Bei Märchen, die aus Mythen hervorgegangen sind, reichen ihre Wurzeln bis in die Jungsteinzeit. Die Märchen wurden und werden auf der ganzen Welt Vertreter dieser Theorie sehen die Verbindung in erzählt und (später) niedergeschrieben und da sie der Megalithreligion begründet, einer Mvsterienre- sich alle irgendwie ähneln, gibt esverschiedene An- ligion, in deren Mittelpunkt die Himmelsreise der sätze, sich den Ursprung der Märchen zu erklären. Seele steht. So können die Bilder der Märchen als Ein Erklärungsansatz für die Entstehung und Darstellung der Jenseitsreise gedeutet werden, die Verbreitung der Märchen ist die Vorstellung, in der heiligen Hochzeit ihren Abschluss findet. In- dassein Märchen an einem bestimmten Ort das sofern würden Märchen megalithische Mysterien- erste Mal erzählt wurde und dann auf "Wan- legenden widerspiegeln. (vgl. Derungs, S.269) derschaft" ging. Es tauchte an unterschied- Auch Heide Göttner-Abendroth, eine Erforscherin lichen Orten auf und wurde in unterschied- von Frauengeschichte, sieht in den Bildern der lichen Varianten wieder und wieder erzählt und Märchen Hinweise auf eine matriarchale Mytholo- weitergetragen. Die Märchenforsch ung spricht gie der Jungsteinzeit ca.10000-3000 v. Chr. (siehe hierbei von Monogenese. Es ist absolut ein- auch Vom Wesen der Märchen, S. 12, und Zur Be- leuchtend und allgemein anerkannt, dass sich deutung der Märchen, S. 15) die Märchen mit den Wanderungsbewegungen der Völker ausgebreitet haben. Die europäischen Märchen des Mittelalters waren Die Brüder Grimm, die mit ihrer Sammlung der stark von keltischen Einflüssen geprägt, seit dem Kinder- und Hausmärchen von 1810den Auftakt 10. Jahrhundert wurden jüdische und byzantini- zur deutschen Märchenforsch ung gaben (vgl. sche, seit den Kreuzzügen indische Einflüsse er- S. 10), vertraten die Auffassung, das Märchen kennbar. Später bereicherte die arabische Mär- entstamme dem indoeuropäischen Kulturraum. chensammlung .Tausendundeine Nacht" die euro- Jedoch war das Märchen beispielsweise im Alten päischen Märchen. Zuerst übersetzt wurde diese Orient bereits vorhanden, bevor es indoeuro- Märchensammlung von Antoine Galland im 18. päische Wanderungsbewegungen dorthin gab. Jahrhundert ins Französische. In den .Histoires ou (vgl. Derungs S.269) contes du temps passe" von C. Perrault von1674 Die zweite Annahme zur Entstehung der Mär- (1822 auf Deutsch erschienen als "Feenmärchen chen wird als Polygenese bezeichnet, das heißt, für die Jugend") finden sich viele europäische Mär- ähnliche Märchen tauchten unabhängig von- chenmotive. Diese Motive finden sich auch in der einander an unterschiedlichen Orten, bei ver- Sammlung "Kinder- und Hausmärchen" der Brüder schiedenen Völkern auf, die einer ähnlichen Grimm (3 Bde. 1812 bis 1822, vgl. Anhang). Entwicklungsstufe entsprachen. Märchen wür- den somit die Entwicklungsstufen der Völker Wer sich eingehender mit der Märchenforschu ng widerspiegeln. und Pflege der Märchenkultur beschäftigen will, dem sei die Europäische Märchengesellschaft emp- Beide Annahmen schließen einander nicht aus und fohlen, die mit ihren Schriften und ständigen Fort- wir können uns vorstellen, dass Märchen, die an bildungsangeboten wertvolle Arbeit leistet. 9 ~'='~=/ ==:=::::::=:=====:===- I I Die Sammler von Volksmärchen Die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm waren in verhalf er den Märchen zu größerer Lebendigkeit. Deutschland die ersten Märchensammler, die Mär- Die Kinder- und Hausmärchen waren ursprünglich chen erforschten, sammelten und veröffentlichten. nicht für Kinder gedacht und sowar die Sammlung Bis 1857 hatten sie 240 Märchen und Legenden mit ihren zahlreichen wissenschaftlichen Anmer- zusammengetragen. Die Gesamtausgabe der Kin- kungen anfangs als nicht kindgerecht angesehen. der- und Hausmärchen mit Originalanmerkungen Die Stilisierung durch Wilhelm Grimm machte sie der Brüder Grimm ist heute noch erhältlich. (Die zum Kinderbuchklassiker. Der Grimmsche Mär- durchaus bezahlbare Anschaffung dieser Samm- chenstil beeinflusste nachhaltig die internationale lung sei jedem Märchenfreund empfohlen, denn Vorstellung von Märchen. hier finden sich neben der originalen Wiedergabe Die Vorstellung, die Brüder Grimm seien durch die bekannter Märchen viele Märchen, die gemeinhin Lande gezogen und hätten sich alle Märchen von nicht so geläufig sind. Vgl. Literatur im Anhang) Großmütterchen von Mund zu Ohr erzählen lassen, Die Handexemplare des 1812 erschienenen ersten ist ein Irrglaube. Bandes der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Viele der Grimmschen Märchen wurden den Brü- Grimm wurden 2005 zum Welterbe erklärt. Dies dern aus ihrem bürgerlichen Bekanntenkreis in zeigt die Bedeutung dieser Märchensammlung Kassel zugetragen. Die Kasseler Bürgerstöchter nicht nur für den deutschsprachigen Raum. stammten von den Hugenotten ab und waren im Jacob Grimm, Germanist (1785-1863), gilt als der französischen Sprachraum aufgewachsen, sodass eigentliche Begründer der germanischen Alter- sie auch die Märchen französischen Ursprungs tumswissenschaft. der germa nistischen Sprachwis- von Charles Perrault kannten und den Grimms senschaft und der deutschen Philologie. Sein Leben erzählten. Zu den wichtigsten Erzählerinnen von und Werk war eng mit dem seines Bruders Wilhelm Märchen gehörte Wilhelm Grimms spätere Frau verbunden. Dortehen Wild. Auch Annette von Droste Hüls- Wilhe1m Grimm, Schriftsteller und Germanist hoff half bei der Sammlung. Im zweiten Band (1786-1859), ist es letztlich zu verdanken, dassdie der Kinder- und Hausmärchen von 1815 erwäh- "Kinder- und Hausmärchen" zum Volksbuch ge- nen die Brüder Grimm im Vorwort Dorothea worden sind: Im Gegensatz zu seinem Bruder Viehmann aus Niederzwehren bei Kassel.Auch Jacob, der sehr viel Wert auf wortgetreue Wieder- sie war hugenottischer Abstammung und gilt gabe der gesammelten Märchen legte, überarbei- heute als die Märchenfrau der Brüder Grimm. tete Wilhelm die Märchen und schuf jenen Stil, der Über sie gibt esein schönes Bilderbuch von Ar- die Sammlung weltberühmt machte. Mit den Mit- nica Ester! (s.Anhang). teln der direkten Rede und dem Einbau von Versen 10

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