ebook img

Willem Jordaens Conflictus virtutum et viciorum PDF

248 Pages·1986·7.369 MB·German
Save to my drive
Quick download
Download
Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.

Preview Willem Jordaens Conflictus virtutum et viciorum

ABHANDLUNGEN DER RHEINISCH-WESTFÄLISCHEN AKADEMIE DER WISSENSCHAFTEN BAND 74 Willem Jordaens Conflictus virtutum et viciorum J Wille m ordaens Conflictus virtutum et viciorum Mit Einleitung und Kommentar herausgegeben von Alf Önnerfors Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Das Manuskript wurde der Klasse für Geisteswissenschaften am 16. 10. 1985 von Alf Önnerfors vorgelegt CIP-Kurztitelaufnahme du Deutschen Bibliothek ÖOnerfon, AIf: Willem Jordaens, Conflictus virtutum et viciorum / mit Ein1. u. Kommentar hrsg. von AIf Önnerfon. [Hrsg. von cl. Rhein.-Westf. Akad. d. Wiss.]. -Opladen: West deutscher Verlag 1986. (Abhandlungen der Rheiniscb-WestIilischenAkademiedu WissenscbaftenöBd.74) ISBN 978-3-663-05320-0 ISBN 978-3-663-05319-4 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-05319-4 NE: Jordaens. Willern: Conflictus virtutum et viciorum; Rheinisch-Westlilische Akademie du Wissenschaften (Düsseldor!): Abhandlungen der Rheinisch-West roischen Akademie du Wissenschaften Herausgegeben von der Rheinisch-Westfälischen Akademie der Wissenschaften © 1986 by Springer Fachmedien Wiesbaden Ursprünglich erschienen bei Westdeutscher Verlag GmbH Opladen 1986 Satz: I. Junge, Düsseldorf ISSN 0171-1105 ISBN 978-3-663-05320-0 INHALT Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Der Verfasser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Das literarische Werk des Willem Jordaens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Zur Gattung ,Streitgedicht' . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 16 Zur Thematik ,Tugenden und Laster' . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 22 Zum ,Contlictus virtutum et viciorum' des Willem Jordaens. . . . . . . . .. 33 Wilhelmi Iordani Contlictus virtu turn et viciorum . . . . . . . . . . . . . . . . .. 41 Kommentar. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 90 Schlußbemerkungen zu Sprache und Stil des Autors. . . . . . . . . . . . . . . .. 178 Index nominum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 181 Index verborum memorabilium. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 182 Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 221 Editionen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 223 Sonstige Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 226 Register. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 236 1. Personen und Sachen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 236 2. Autoren und Texte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 239 3. Namenverzeichnis zur Forschung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 242 4. Verzeichnis kommentierter Wörter (Auswahl). . . . . . . . . . . . . . . .. 244 EINLEITUNG Der Verfasser Willem Jordaens - latinisiert Wilhelmus Iordani - wurde Anfang des 14. Jahr hunderts in Brüssel geboren, genau wann, wissen wir nicht. Sein Vater, Jordaen van Heerzele, war - darüber können kaum Zweifel bestehen - Mundschenk bei der Herzogin von Brabant.1 Es wird angencJumen, daß der Sohn zunächst den grundlegenden Unterricht in den artes liberales an der Schule des Domkapitels von St. Gudula erhielt; diesem gehörten die späteren Gründer von Groenendaal Franko von Coudenberg, Johannes Hinckaert, und, als capellanus, Jan van Ruus broec an? Als Willem Jordaens in das um 1350 von Ruusbroec gegründete Augu stinerchorherrenstift Groenendaal (Viridis Vallis) als elfter Kanoniker eintrat, wurde er im Cathalogus fratrum clericorum sive choralium als Magister und clericus sollempnis gekennzeichnet. Mit hoher Wahrscheinlichkeit war die Pariser Universität seine Alma mater gewesen.3 XI. Mag. Wilhelmus Iordani de Bruxella, clericus sollempnis. Habemus per eum Iouden seilt perpetue te Herleberge heißt es im Groenendaaler Kanoniker-Verzeichnis.4 Ausgehend von dieser Eintragung 1 Im Obituarium des Klosters Groenendaal - M. Dykmans, Obituairt! du monastere d~ Groenendael, Brüssel 1940 - tindet sich unter der Überschrift Liber obitullm benefae· torum nostrorum (Hs. B, 15. Jh., Dykmans 57, Anm. a) zum 10. Januar u.a. dt!r Eintrag: Ob(itus) ... Iordani de Herseie et Katherine eius uxoris (Dykmans 66f.). Es handelt sich hier mit allergrößter Wahrscheinlichkeit um die Eltern Willems. Dykmans verwies auf ~in im British Museum aufbewahrtes Inventar (Ms. 34 269) der Groenendaaler Güter, in dem ein Jordaen van Heerzele als der "vader onss brueder Willems" genannt wird (Reypens. OGE XL, 1946, 131), und stellte die folgende, wohl kaum als abenteuerlich zu bezeich a nende Kombination an: "On sera porte identitier ce person nage avec le Jourdain I'an Herzei, boutillier et homme de tief de la duchesse Jeanne, cite le 14 juin 1365" (Dykmans 67, Anm. 1; L. Galesloot, Inventaire des archives de la cour feodale de Brabant, I, Brüssel 1870,4). Nach Galesloot, Le livre des feudataires de Jean III, Brüssel 1865,180 wird dieser Jordaen van Heerzele als Jordanus filius Johannis de Hersei, de Oirschot <bei 's-Hertogen bosch), später ebenda (Galesloot 166) als Jordanus de Orschof, opidanus· bruxellensis er wähnt, s. Reypens a.a.O., der darauf hinweist, daß oppidanus im Unterschied zu civis Einwohner, nicht Bürger ("inwoner maar niet poorter") bedeutete. Für den Ortsnamen Heerze1e notiert Reypens ibo 131, Anm. 12 die mittelalterlichen Va rianten Haersele, Herzeie, Hersei und Heerse1e; französisch HerzelIes. 2 J. Stohlmann, Art. Jordaens, Wilhelm, in: Die deutsche Literatur des Mittelalters, Verfas· serlexikon, IV, 1982,839. 3 Reypens, OEG XL, 134, Anm. 25; De Mystieke Mondkus, Antwerpen 1967, 12. 4 Dykmans, Obituaire 9. 8 Einleitung hat man - allen voran L. ReypensS - versucht, sowohl das Geburtsjahr des Ma gisters als auch den Zeitpunkt seiner Promotion zu berechnen. Dies ist ein höchst legeres Unterfangen, das u. a. auf die vage Annahme baut, daß Willem Jordaens praktisch unmittelbar nach der Promotion in Groenendaal eintrat. Reypens setzt eine Studienzeit von 12 bis 13 Jahren voraus und sieht im frischgebackenen Magi ster einen Sieben-oder Achtundzwanzigjährigen.6 Gleichzeitig vermutet er schlecht hin, daß dieser "nicht lange" nach dem Eintritt des Jan (Johannes) Spieghel von Cureghem ins Kloster - angeblich i.J. 1352, in Wirklichkeit aber im Juli 1351 - dort sein Amt als Kanoniker antrat,7 und konstruiert auf der Basis dieser Im ponderabilitäten das pseudo-exakte Geburtsjahr 1321 (alternativ 1322).8 Ange sichts des Ausmaßes seines umfangreichen literarischen Schaffens möchte man doch in Willem Jordaens bei seinem Tod iJ. 1372 einen etwas älteren Gelehrten sehen als einen Füofzigjährigen. Das hypothetische Geburtsjahr muß zumindest als sehr approximativ gelten.9 In Wirklichkeit können wir uns nur auf zwei sichere Daten im Curriculum vitae des Willem Jordaens stützen, das Jahr 1358, in dem er seinen Planctus super obitu SOGE XL 133ff. 6 a.a.O. 133f. 7 a.a.O. 133. So schon Axters, S., Geschiedenis van de vroomheid in de Nederlanden, 11, 1953, 323: "In de Lijst der intreden bekleedt hij (d.h. Willem Jordaens) evenwel de elfde plaats, zodat hij niet zo he el lang na .lan van Kuregern, dit is niet zo heellang na hetjaar 1352, kan zijn ingetreden", während J. Huijben, Uit Ruusbroec's vriendenkring, in: Jan van Ruusbroec, Leven, Werken, Mechelen-Amsterdam 1931, 111 das Jahr 1357 für einen denkbaren, approximativen Zeitpunkt des Eintritts hielt. Zu Johannes de Speculo (de Cureghem, Jan Spieghel von Cureghem) s. noch im ff.; daß Reypens, OGE XL, 133 mit Axters u. a. seinen Eintritt ins Kloster Groenendaal auf das Jahr 1352 ("op 21 juli 1352" Reypens) festlegt, nimmt wunder. Zwar heißt es im Planctus (s. unten S. 13, Nr. 9) p. 333,5ff.: Angeli vero te angelice puritatis consortem ineffabili quoque tripudio in vita runt nec non, quill expletis sex annis regularis conversationis septimum intraveras teque spiritui sancto thronum humilem et quietum exhibueras, non immerito ad eum, qui thronorum dieitur septimum chorum. ut pia ratione conicio, deduxerunt (nach dem Cod. Vindob. ÖNB, Sero nov. 12 708, fol. 260v) - auf diese Stelle verweist Reypens a.a.O. (vgl. übrigens dazu Vulgo 11 Reg. 6,12; Col. 1,16; Greg. M. Horn. Ev. 34,7; Isid. Eytm. VII 5,16; zum neutr. chorum vgl. z.B. Bonnet, Gn!g. de Tours 346f.) -, aber schon ibo 331, 18ff. hatte Willem Jordaens in aller Deutlichkeit denselben auf den Juli 1351 datiert: tue etatis anno xxiiijO et mense sexto, ab ingressu vero nostri ordinis anno vijO et mense secundo, anno vero dominice incarnationis MDcccoLviijO in die beati mathei euange liste . .. circa horam vesperarum ad vite vesperam veniens noster nobis lueifer occidisti. Die gegen Ende der laudatio funebris erwähnten explp.ti sex an ni und der septimus (annus) müssen sich, wie die Plqpf. intraveras und exhibueras beweisen, auf ein besonderes, hier nicht näher erklärtes Ereignis beziehen, das dem Publikum mit höchster Wahrscheinlich keit wohlbekannt war. s a.a.O. 135 und anderswo. 9 Nicht einmal der Umstand, daß der Vater - wenn uns nicht alles täuscht - noch i.I. 1365 sein Amt als Mundschenk innehatte, spricht unbedingt für Reypens' Wahrscheinlichkeits kalkül. Erstens braucht Jordaen van Heerzele um jene Zeit das Amt nicht aktiv ausgeübt zu haben - es war ja ohnehin in erster Linie ein Ehrenamt für Männer aus dem Adel -, zweitens wurden Leute auch damals alt. Der Sohn kann m.a.W. genau so gut um 1310 wie um 1320 geboren worden sein. Das literarische Werk des Willem Jordaens 9 lratris Johannis de Speculo verfaßte,1O und das Jahr 1372: A.D. M.ccc.Lxxij obUt Ir. Wilhelmus Iordani presb. Quam excellens clericus iste fuerit demonstrant libri De tabernaculo, De nupciis et De gradibus, quos ipse in latinum de theutonico transtulit. Scripsit eciam plura, precipue unum integrum antiphonarium in duobus voluminibus ante prepositum locatum; item unum integrum missale iacens super altare Apostolorum. (Obituarium, Dykmans 306f.) Das literarische Werk des Willem Jordaens Wir stellen also fest, daß im Obituarium von Groenendaal an zwei Stellen - vgl. oben und Anm. 10 - auf die lateinische Sprachkunst und das stilistische Talent des Willem Jordaens hingewiesen wird: Er habe das Leben des Jan Spieghel curio so (,sorgfaltig') stilo neque minus veraci dargestellt, er sei ein excellens clericus gewesen, ein Ehrentitel, der in erster Linie durch den Hinweis auf drei seiner Ruusbroec-Übersetzungen begründet wird. Mit dem Zusatz Scripsit eciam plura, precipue usw. scheint man auf seine Tätigkeit als Kalligraph im liturgischen Be reich hinweisen gewollt zu haben. Es wundert mich, daß niemand diese Notiz mit dem folgenden Passus im Planctus in Verbindung gebracht hat: In qua (sc. cella) clauso super te ostio aut legebas aut orabas aut scribebas aut certe illuminabas libros noviter scrip tos eosque vermiculabas, seu, ut communiter dicitur, j7orabas.l1 Quod opus ita per te didiceras, ut vix in tota brabancia, quan- 10 Obituarium, Dykmans p. 259: A.D. M.CCC.Lviij obiit Ir. Iohannes de Cureghem, dyaco· nus. Huius vitam virtutibus plenam fr. Wilhelmus Iordani curioso stilo, neque minus veraci, compendioseque depinxit. - Axters zufolge (Geschiedenis, wie Anm. 7, 322) ver starb der junge Diakon "aan een pestepidemie die toen Brabant teisterde". Vgl. Planctus p. 331,5ff. Quarta autem leria orto in inguine epydimillli (epydum-cod. Vindob.) aposte mate, quo apud bruxellam multi obierant, languere cepisti, ae die tercio, sexta scilicet ferill, nata te ignorante in dextera scapula quadam subrufa letiferaque macula ... morbus inualuit (Cod. Vindob., wie Anm. 7, fol. 206r). 11 Illuminare, vermiculare und f/orare sind Fachausdrücke der mittelalterlichen Buchmalerei. In den Wörterbüchern erfahrt man sehr wenig zu ihrer Geschichte. 1. Zu ilIuminare, illu minator: ,Pingere, coloribus adumbrare' Du Cange, ,to illuminate a manuscript' Niermeyer (ohne Hinweisungen). Der älteste datierte Beleg fUr iIluminare bei W. Wattenbach, Das Schriftwesen im Mitte1alter,3 Leipzig 1896 (Nachdr. Graz 1958) ist vom Jahr 1300 (S. 367). Latham verweist unter eluminare auf d.J. 1413, unter alum-, eluminator (= illum-) auf 1135 bzw. 1413. Der von Du Cange aus Alkuin, Ep. 1 (falsch fUr 121!) angeführte ,Beleg' beruht auf einer völlig falschen Interpretation der Ep. 121, Dümmler MGH, Ep. IV, 176,33ff. (Blaise 11 übernimmt hier kritiklos alles aus Du Cange und präsentiert uns den ,Beleg' in der angeblichen Bed. ,enluminer (un manuscrit), colorier'!). Berühmteste Stelle: Dante, Purgatorio XI 81, wo der Dichter den Buchmaler Oderisi da Gubbio als Meister der Kunst begrüßt, die man in Paris ,illuminieren', alluminare, nennt. Zur Technik F. Unter kircher, Die Buchmalerei, Wien-München 1974, 8ff. - 2. Zu vermiculare: Auszugehen ist von vermiculus, ,der Scharlachwunn'; meton. ,die Scharlachfarbe' Georges unter Hinweis auf Vulg. Ex. 35,25 (es gibt 13 Belege davon im AT), vgl. auch vermiculatae murenulae (,Halsketten') Vulg. Ct. 1,10. Niermeyer: ,adj.: teint d'une teinture de rouge fonce', ,dyed with red dye' (Notker, G. Karoli 11 9 u. a.). Für vermieulare, ,orner de rayures rouges', 10 Einleitung tum ad ipsam simplicem substantiam, tui similis haberetur: quia bestiarllm figllras vel huiusmodi aliquam vanitatem redolentia refutabas omnimodis depingere, sed tantummodo domini crucifixi seu matris virginis aut alicuius sanctorum ymaginem rogatus vel deuotione invitatus cum summa reuerentia depingebas. 12 Es kann kein Zweifel darüber bestehen, daß die hier beschriebenen Fähigkeiten Jan Spieghels als Illuminator und Rubrikator ihm den Weg eines besonders freund schaftlichen Verhältnisses zum Kalligraphen des Klosters geebnet haben. Daß sich Willem Jord~ens auch für. den klösterlichen Lateinunterricht einge setzt hat, dürften wir aus mehreren Erwähnungen der später verschollenen Inter pretationes nominum in Evangelia und Flores b. Augustini de civitate Dei et Moralizationes schließen können.13 Aber seine eigentliche. alles andere in den Schatten stellende Leidenschaft war die Tätigkeit als theologischer Verfasser in der Volkssprache wie auf Latein. Er schrieb selbständige, der Mystik hingegebene Schriften, er übersetzte Werke von Ruusbroec und Seuse ins Latein. Alles ist glei chermaßen durch tiefste Frömmigkeit und talentvolle sprachliche Ausdrucks fahigkeit, außerdem aber auch durch eine fast extreme Bescheidenheit geprägt. die sich darin äußerte, daß der Verfasser sich nie als Autor oder als Übersetzer nannte. Dies führte sehr früh zu einer weitverbreiteten Unsicherheit bezüglich seines (Euvres; man vergleiche die knappen Angaben im Groenendaaler Obituarium (oben) und bei Johannes Mauburnus14 mit den viel ausführlicheren, keineswegs gleichlautenden und z. T. unrichtigen bei Petrus von St. Trond (vor 1674), A. Sanderus (1641) und Valerius Andreas (1643).15 Erst in unserem Jahrhundert gelang es belgischen Forschern, nach langwierigen Untersuchungen ein in den wesentlichen Ansätzen zuverlässiges Bild des Willem -atus ,teint en rouge, vermeil' gibt Blaise Hinweise auf Autoren des 12. Jhs. Latham bringt aus d. J. 1468 den Beleg virmiculare, ,to inlay or paint in different colours, to enamel'. - 3. Zuflorare: ,Flores creare vel Floribus spargere, implere' Du Cange mit obskurem Hin weis; das aktive Verbum läßt sich sonst nicht belegen. Vgl. aber floratus = ,floribus acu pictis ornatus' Du Cange f. 1377 und 1415 (casula, capa) sowie, in derselben Bedeutung, Lex. Jugoslav. I 465 f. 1331 (mantellus). Wattenbach a.a.O. 346 bringt einen undatierten Beleg für passivischesflorisare (von einem Missale). 12 Planctus p. 326,20ff.; Cod. Vindob., wie Anm. 7, fol. 258v. 13 Erwähnt bei Johannes Mauburnus de Bruxella (15. Jh.), Venatorium (od. Investigatorium) sanctorum ordinis can. reg., Cod. Brux. B.R. 11 814-16 (s. XV) fol. 156 rb: ... collegit flores Augustini, moralizationes de civitate dei, in dem kurz nach 1538 abgeschlossenen Inventar der Bibliotheksbestände von Rooklooster (Cod. Vindob. Sero nov. 12 694, 1'01. 370v, s. Latomus LXIII, 1984, 148f.): Moralia excerpta de libris beati Augustini de cil'i· tate dei, bei Valerius Andreas und Petrus von St. Trond (17. Jh.), s. Anm. 15, und späte ren. 14 Ich zitiere aus dem "Venatorium" (wie Anm. 13): Frater Wilhelmus Jordani transtulit plures libros Ruysbroeck (sc. in latinum), collegit flores Augustini, moralizationes de civi tate dei, librum qui dicitur Avelana, lamentum super mortem fratris Johannis de Speculo; ibo fol. 155v bei Erwähnung der Werke von Ruusbroec (Marginalnote des 16. Jhs.): Frater Guillelmus Jordani translator librorum Ruysbreckii predicti. IS Ich zitiere den Text des Petrus von St. Trond nach W. Lourdaux - E. Persoons, Catalogus scriptorum Windeshemensium (Petri Trudonensis), Leuven 1968; darauf folgt die Synopsis bei Ampe, OGE XL, 1966, 138f.:

See more

The list of books you might like

Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.