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Wilhelm Coxe's Geschichte des Hauses Oestreich von Rudolph von Habsburg bis auf Leopold des Zweiten Tod, (1218-1792) PDF

534 Pages·1818·23.574 MB·German
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Preview Wilhelm Coxe's Geschichte des Hauses Oestreich von Rudolph von Habsburg bis auf Leopold des Zweiten Tod, (1218-1792)

William W il bel m) Soxes Geſchichte de$ Hauſes Deftretch von Rudolph von Habsburg 6f8 auf Leopold des zweiten Tod. (1218 1792.) Deutſch berausgegeben Oon $ a'n $ fa r ! Dip polls un6 u dolph Wagnet. Pierter Band. Hamburg und lübed: 1 8. 1 8. • DR ( 1(9 4 - 6093478-020 4 A i ! el m Ear $ Geſchichte des þaufeBetreid. 1 ñ a r I VI. Neunzigſtes Kapitel. 1733 1734. Mitwerber um den Thron von Pohlen. — Frankreich unter: ftügt Stanislaus Leczinsky; der Staiſer, einſtimmig mit Rußland,den Kurfürſten AuguſtvonSachſen. - Sta nislaus Wahl und Auguſts Gegenwahl. Stanislaus mirdaus Pohlen vertrieben , Auguſt als König anerkannt. Der Kaiſer, von allen reinenVerbündeten, Rußland ausgenommen , verlaffen , von den Königen von Frank: reid, Spanien und Sardinien angegriffen. - Erverliert das Mailändiſche. Der deutſcheReichskörper leiſtet ihm Hülfe -- Feldzug in ItalienimJahr1734.-Erobes rungvon NeapeldurchDonCarlos, - DeutſcherFeldzug: Um pobiens Krone ftellten ſid, mehrere Mitwerber,die ſich aber bald auf zwei beſdränkten: Stanislaus Leczinsky und Auguſt, Kurfürſt von Sadſen, Sohn des verſtorben nen Königs. , Stanislaus Leczinsky, Sohn des Großidyakmeiſter$ von Pohlen , war 1677 geboren. Ihn hatte Karl XII. auf den Thron erhoben, als er Auguſt II. entfeßt hatte , nad dem Tage bei Pultavaaber hatte er ſich nach Schwe. diſd) - Pommern zurückgezogen. Friedrich I. , König pon Preußen , den das Kriegsglück der Ruſſen beunruhigte, . batte einen Bundmit Karl XII. und Auguſt II. im Sinne, Core'sGeſchichteDeft.IV.B. X Neunzigſtes Stapitel. 1733--1734. weld;er die Thronentſagung Stanislaus, deſſen Einwillis gung er fidy geſidiert hatte, vergewiffern ſollte. Des Kör nigs von dyweden Beitritt zu erhalten, beſchloß Star nislaus, ihn zu beſudjen. Auf der Gränze der Moldau angehalten , ward er nadı Bender gebrad)t, wo man eben Karin entführt hatte , der ihm ſagen ließ, er ſolle nie mit Auguſt unterhandeln. Stanislaus ward bald wieder frei und be ab fid, nad Zweibrücken , weldjes ihm der König von Sdyweden als Koflager nebſt den ganzen Einkünften des Herzogthums angewieſen hatte 1). Saddem mitKarls XII. Tode dieſes Fürſtenthum an einen andern Zweig ge fallen war, mußte Stanislaus anderwärts eine Freiitatt ſudjen. Er zog fid, alſo nad, Weiſſenburg im Elſaß , wo er faſt in Dürftigkeit lebte, aus welder ihn aber die Vers mählung ſeiner. Sodyter mit Ludwig XV., der ihm nun einen bedeutenden Jahrgebalt ausſerte, rettete. Stanis, laus hielt einen glänzenden Hofſtaat und genoß alle einem Dberherrn gebührende Ehre ; und als mit Auguſts 11.Tode der Thron pon Pohlen erledigt ward., bewarb er fid, dar: um, von einer mädytigen Partei und Frankreidys Anfehen unterſtüet. Als Uuguſt II. fidy geneigt finden ließ, für die prage matiſdse Sanction Gewähr zu leiſten , trat Karl VI. auf ſeine Seite und gewann ihm Rußlands Wohlwollen , wel: chem daran gelegenwar, Stanislaus , Frankreidys Sdjük. ling, verworfen zu ſehen. Der Kaiſer Kündigte in einer Erklärung an, man müffe zueiner Wahl dyreiten und fid nad, der pohlnifdyen Verfaſſung, für weldoe er Gewähr geleiſtet, richten ; er werde den unterſtügen , welder dem Freiſtaat und den Nadybarmädyten der liebſte ſeyn würde. In dieſerErklärung, weldeStanislausausſd;loß, erwähns te Karl VI, die gegen die jaarinn unddenKonig vonPreue 1) Lengnich, Historia Poloniae.' - Voltaire, Histoire de Charles XII. Sarl vi. 3 Ben übernommene Verbindlidykeit, Poblens Unabhängig. keit aufredyt zu erhalten. Zugleid, fendete er Verſtärkuna gen'nad, Sd;lefien und zeigteſich entſdyrosten, mit ſeinen Bundesgenoſſen im Verein', im Nothfall Stanislaus mit Gewalt abzuweiſen. Die Verfahreit und die Sprade, weld)e diekaiſere lidyen Rätbe an allen Höfen Europa's fübiten , vermody. ten den König von Frankreid, zu der Erklärung, daß er, alsWehrmann des Vertrags von Oliva, der Einmiſchung fremder Mädyte in dieWahl eines Königs von Poblenfidy widerſeben werde; und feine Unterbändler verſchwendeten Gold und Verſpredjungen , um Stanislaus gewählt zu fer ben. Karl VI., der auf Ruſlands, Preußens und der Seemädte Beitritt.rednete, erließ eine Gegenerklärung, worin er Frankreich bezüdtigte, es bedyranke das Stimm redit der Pohlen, und behauptete, die Erklärung dieſer Madyt ſei in 'wenig bemeſſenen Ausdrücken abgefaft und mit ungebührlider Anmaßung in ganz Europa verbreitet worden. Unterdeſſen verbündete fid, der vom Pris mas, weld)en Frankreid, gewonnen hatte, bee 24.Mai. 1 1733 rufene Keidystag, nur einen Poblen zu wah: Ten, unddiemeiſten Glieder begünſtigten Stanisl.wis. Dies fer mächtigen Partei entgegenzutreten , wollten der Kais fer, die Czaarinn und der Kong von Preußen ihre Heere in Poblen einrücken laſſen. Aber Englands Gleichgültige ·keit, der Abfallder vereinigten Provinzen und ſelbſtFrieds rids I., der plöblid, fid) umſtimmte, bewogen Karl VI., ſeineHeerhaufengrößtentheilsausSdíleſienzurückzuberufen und zu erklären, daß er nicht Gewalt gegen die Wahlver, ſammlung brauchen wolle. Gleichwohl gab er auf Rus: Tands Vorſtellungen und weil der Kaiſer für den Kurfür: ften von Sachſen war, fedhstauſend manis den Befehl, die in genannter landſdaft lagernden Heerhaufen zu vers fürken; und obwohl der König von Preußen neutralbleis 22 Neunzigſtes Stapitel. 1733--1734. weld;er die Throneritſagung Stanislaus, deſſen Einwillis gung er fidy geſidert hatte , vergewiſſern ſollte. Des Kö. nigs von Schweden Beitritt zu erhalten, beſchloß Sta. nislaus, ihn zu beſudjen. Auf der Gränze der Moldau angehalten , ward er nad) Bender gebrad)t , wo man eben Karln entführt hatte , der ihm ſagen ließ, er folle nie mit Auguſt unterhandeln. Stanislaus ward bald wieder frei und bes,ab fid, nad Zweibrücken , welches ihm der König von Sdyweden als Hoflager nebſt den ganzen Einkünften des Herzogthumsangewieſenhatte 1). Nachdem mitKarls XII. Tode dieſes Fürſtenthum an einen andern Zweig ge fallen war, mußte Stanislaus anderwärts eine Freiitatt ſudjen. Er zog ſid, alſo nad, Weiſſenburg im Elſaß, wo er faſt in Dürftigkeit lebte, aus welder ihn aber die Vers mählung ſeiner, Codyter mit Ludwig XV., der ihm nun einen bedeutenden Jahrgehalt ausſerte, rettete. Stanis, laus hielt einen glänzenden Hofſtaat und genoß alle einem Dberherrn gebührende Ehre ; und als mit Auguſts 11.Tode der Thron pon Poblen erledigt ward , bewarb er fid, dar um, von einer mädytigen Partei und Frankreichs Anfehen unterſtüet. Als Auguſt II. fidy geneigt finden ließ, für die prage matiſde Sanction Gewähr zu leiſten , trat Karl VI. auf ſeine Seite und gewann ihm Rußlands Wohlwollen, wels dhem daran gelegenwar, Stanislaus , Frankreidys Sdjük. ling, verworfen zu ſehen. Der Kaiſer kündigte in einer Erklärung an, man müffe zueiner Wahl dyreiten und fid nach der pohlniſden Verfaſſung, für welde er Gewähr geleiſtet, richten ; er werde den unterſtügen , welcher dem Freiſtaat und den Nadybarmädyten der liebſte ſeyn würde. In dieſer Erklärung, welcheStanislausausſd;loß, erwähns te Karl VI, die gegen die Czaarinn und denKönigvonPreue 1)) Lengnich, Historia Poloniae.' - Voltaire, Histoire de Charles XII, Karl vi. 3 Ben übernommene Verbindlichkeit, Pohlens Unabhängig. keit aufrecht zu erhalten. Zugleich ſendeteer Verſtärkun. gen nad, Sdyleſien und zeigte.ſid, entidronten, mit ſeinen 1 Bundesgenoſſen im Verein', im Nothfall Stanislaus mit Gewalt abzuweiſen. Die Verfahren und die Sprade, weld)e diekaiſer: lidsen Räthe an allenHöfen Europa’sführten, vermodj, ten den König von Frankreid, zu der Erklärung, daß er, als Wehrmann des Vertrags von Oliva, der Eintniſdung fremder Mädyte in dieWahl eines Königs von Poblenfidy widerſeßen werde; und ſeine Unterhändler verſd,wendeten Gold und Verſpredjungen, um Stanislaus gewählt zu ſee 1 hen. Karl VI., der auf Rußlands, Preußens und der 1 Seemädyte Beitritt redynete, erließ eine Gegenerklärung, 1 ivorin erFrankreich bezüdytigte, es beſdyränke das Stimm redit der Pohlen, und behauptete, die Erklärung dieſer Mad t ſei in 'wenig benieſſenen Ausdrücken abgefaſt und mit ungebührlidyer Aumaßung in ganz Europa verbreitet worden. Unterdeſſen verbündete fid, der vom Pris mas, weldien Frankreid, gewonnen hatte, ben 24.Mai.. 1 1733 , rufene Reid)stag, nur einen Pohlen zu wah Ten , unddiemeiſten Glieder begünſtigten Stanislais. Die ſer mächtigen Partei entgegenzutreten , wollten der Kais fer , die Czoarinn und der Köng von Preußen ihre Heere in Poblen einrücken laſſen. Aber Englands Gleichgültige keit, der Abfall der vereinigten Provinzen und ſelbſt Fried. richs I. , der plöblid, fid) umſtimmte, bewogen Karl VI., ſeineHeerhaufengrößtentheils aus S dyleſienzurückzuberufen und zu erklären, daß er nicht Gewalt gegen die Wahlvers ſammlung brauchen wolle. Gleichwohl gab er auf Rus Tands Vorſtellungen und weil der Kaiſer für den Kurfür: ften von Sachſen war, fed stauſend Manis den Befehl, die in genannter landſchaft lagernden Heerhaufen zu ver ftärken; und obwohl der König von Freußen neutralbleie Az Neunzigſtes Sapitel. 1733-1734. 4 ben wollte, pflichtete Karl Miniſter dennod dem ruf fiſden Geſandten bei , als er dem Großmarſdal der Pers ſammlung kund that, ſeine Kaiſerinnhabe Star 30.Aug. nislaus mit Waffengewalt auszuſdyließen beo (chyloffen. Dieſe Drohungund ein ruſfiſd)es Heer im Anzuge feuerten die Poblen nur mehr an, ſtatt fie einzuſchüchtern. Die Wahlverſammlung ward auf der Ebene von Wola ge. 2 halten und erkohr Stanislaus am 12. September. Dieſer Fürſthatte, nur von einem Manne begleitet , den größten Gefahren getrort , um durch Deutſdland zu gehen , war am 9. in Warſd au angekommen, auf dem Wahlfelde er. ſchienen und mit Saudyjen empfangen worden. Wie immer bei den Wahlen für die pobiniſde Krone, ! war aud, dießmahlZwieſpaltin derVerſammlung; einTheil des Adels ,von Prinzen Viesnovikky angeführt, trennte ſid, von der Verſammlung, ging über die Weichſel und dyloß fich an das ruffifdye Heer, welches gegen Warſchau 303. Unter dem Sduke dieſes Heers bildeten die Zwiſti: gen zu Kamien, in den Umgebungen von Praga 1), eine andere Wahlverſammlung und wählten am 5. October den Kurfürſten von Sachſen zuin König, der den Nahmen Aus guſt III, annabm .' Interdeſſenhatte Stanislaus Warſchau verlaſſen und ſid, nad Danzig zurückgezogen, wo ihn die ruſſiſchen und fädyñden Heerbaufen belagerten. Poblen unterwarf ſid, faſt ohne Widerſtand und am 25. December wurde Auguſt zu Krakau gekrönt 2). Die Erklärungen der Räthe des Kaiſers, der Ber: trag, den er mit dem Kurfürſten von Sachſen geſchloſſen, und ſeine augenſd)einlıdıe Widerſeßung gegen die Wahl 1) Pragaiſt eine Vorſtadt von Warſchau , und Stamien ein durch Heinrichsvon Valois, nachmahligen Königs pon Frankreich, Wahl berühmt gewordenesDorf. ») Lengnich historia Poloniae, 1

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