John Erpenbeck Wertungen, Werte – Das Buch der Grundlagen für Bildung und Organisations- entwicklung Wertungen, Werte – Das Buch der Grundlagen für Bildung und Organisationsentwicklung John Erpenbeck Wertungen, Werte – Das Buch der Grundlagen für Bildung und Organisations entwicklung Unter Mitarbeit von Werner Sauter Geleitwort von Nicholas Rescher John Erpenbeck Steinbeis-Hochschule Berlin (SIBE) Berlin, Deutschland ISBN 978-3-662-54776-2 ISBN 978-3-662-54777-9 (eBook) https://doi.org/10.1007/978-3-662-54777-9 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detail- lierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. © Springer-Verlag GmbH Deutschland 2018 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer ist Teil von Springer Nature Die eingetragene Gesellschaft ist Springer-Verlag GmbH, Deutschland Die Anschrift der Gesellschaft ist: Heidelberger Platz 3, 14197 Berlin, Germany Geleitwort Dieses höchst instruktive Buch liefert unter anderem einen aufschlussreichen Beitrag zu den Grundlagen der philosophischen Werttheorie. In den letzten Jahren ist die Philosophie zu einem Mosaik von Spezialitäten geworden, wobei die Philosophen nur noch miteinander über komplexe Fragen von zunehmend engeren Details sprechen. Philosophen, so scheint es, wollen nur noch miteinander als Kollegen und Fachleute über technische Fragen kommunizieren. Das Ziel, ihre Überlegungen umfassen- deren Themen zu widmen und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen, wurde weitgehend aufgegeben. John Erpenbecks „Wertungen, Werte“ ist eine sehr zu begrüßende Abkehr von diesem bedauerlichen Trend. Mit einer Anerkennung der Bedeutung des Werte – Themas für eine ganze Reihe von maßgeblichen menschlichen Anliegen greift das Buch auf Grundprinzipien zurück. Eine informative Darstellung des histori- schen Kontextes vermag, einen klaren Überblick über Grundgedanken des Forschungsgebietes zu geben. Es bietet eine TOUR D'HORIZON der grundlegenden Fragen mit umfangreichen Verweisen auf die aktu- elle Literatur. Es benutzt philosophische Techniken zur Aufklärung von Problemen des menschlichen Lebens besonderer Tragweite unter den gegen- wärtig vorherrschenden sozioökonomischen Bedingungen. Mit breiter Information und klarer Analyse schafft es eine philosophische Basis in einem Bereich, in dem viele Diskussionen so tun, als ob bloße Emotionen und psy- chische Übereinstimmungen bereits die nötige Arbeit ersetzen würden. Ein besonders attraktives Merkmal des Buches ist seine systemati- sche Sorgfalt beim Zeichnen der notwendigen Unterscheidungen und bei der Festlegung der Grundprinzipien, mit deren Hilfe die verwirrenden V VI Geleitwort Schwierigkeiten und die unentwirrbaren Widersprüche des Forschungsfeldes mitgeteilt werden können. Alles in allem leistet „Wertungen, Werte“ einen bedeutenden Beitrag zu unserem Verständnis einiger der fundamentalsten und dringlichsten Fragen der Wertforschung. Prof. Dr. Dr. hc. mult. Nicholas Rescher Center for Philosophy of Science Pittsburgh Autor des Geleitwortes Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Nicholas Rescher (* 15. Juli 1928 in Hagen) ist der vielleicht universellste und tiefgründigste amerikanische Philosoph der Gegenwart. Seine Schwerpunkte sind die theoretische Philosophie, Moral- und Sozialphilosophie. Nach der Promotion zum Dr. der Philosophie arbeitete er von 1954 bis 1956 in der Mathematikabteilung der RAND Corporation in Santa Monica. Von 1961 bis zur Emeritierung hatte er einen Lehrstuhl an der Universität Pittsburgh inne; zusammen mit Adolf Grünbaum bildete er den Kern des weltweit bekannten Pittsburgh’s Philosophy Departments und leitete lange das berühmte Center for Philosophy of Science. Er erhielt zahlreiche internationale, auch deutsche Auszeichnungen, u. a. das Bundesverdienstkreuz 1.Klasse. In seinen über 100 Buchpublikationen und mehr als 1000 Aufsätzen umgreift er nahezu das gesamte Gebiet der Philosophie. Er ist der weltweit bekannteste Wertphilosoph und verfasste fundamentale Arbeiten zum Wertproblem, so 1969 Introduction to Value Theory, 1971 Values and the Future (zus. mit Kurt Baier), 1993 The Validity of Values, A Normative Theory of Evaluative Rationality, 2008 Being and Value: And Other Philosophical Essays, 2014 Vagaries of Value: Basic Issues in Value Theory, 2017 Value Reasoning: On the Pragmatic Rationality of Evaluation Inhaltsverzeichnis Einführung 1 Ein schreiender Widerspruch und eine historische Wende 1 Jedes absichtsvolle Handeln ist wertegegründet 2 Ein heißer Sommertag und die Lösung des Werteproblems 5 Ein blinder Fleck von Wertetheorien und seine Aufhellung 10 Wertungsprozesse, Wertungen, Werte, wovon reden wir eigentlich 12 Abstand zum Alltag 15 Die Geldeinheiten einer Liebe und die Unvergleichbarkeit von Werten 18 Reflexion, Struktur, Funktion, Evolution und Evaluation von Werten 19 Reflexion 25 Wertungen, Werte, historisch und heute 25 Hermann Lotze, der Begründer der Wertetheorie 26 Friedrich Nietzsche und die Umwertung aller Werte 28 Franz Brentano, der Empiriker und Gottsucher 33 Edmund Husserl, Alexius Ritter von Meinong und Christian von Ehrenfels, die schulenbildenden Schüler 36 Max Scheler und die Wiedererrichtung einer objektiven Werteordnung 42 Heinrich Rickert, das Haupt der Südwestdeutschen Schule des Neukantianismus und ihrer Wertephilosophie 45 VII VIII Inhaltsverzeichnis Viktor Krafts wissenschaftsnahe Position 47 Moore, Peirce, Dewey, die fernen Verwandten 50 Messer, Heyde und andere: Erste Summen, weitere Entwicklungen 54 Werteforschung nach 1945 73 Einige weitere Forschungswege bis heute 76 Werteforschung und Legitimationskrise 78 Werteforschung und Emanzipationskrise 81 Werteforschung und Akzeptanzkrise 90 Werteforschung und Globalisierungskrise 95 Struktur 99 Das Wertekleeblatt 99 Die fein verästelten Wertekleeblätter 103 Ein Blick ins Werteherbarium 105 Emotionen als Werte 107 Salzfrei essen, wertfrei reden 116 Funktion 123 Werte wissen, Wissen werten 123 Wertestufen in den Kommunikationshimmel 126 Kopf oder Bauch? 132 Wie wahr sind wahre Werte? 136 Werteanker im Seelengrund 143 Unvergleichliche Werte 150 Genusswerte 152 Nutzenswerte 154 Ethisch-moralische Werte 156 Politisch – weltanschauliche Werte 161 Werte sind wirklich unvergleichlich 167 Evolution 171 Vom Geißeltierchen zum Geist 171 Warum die Shaker ausgestorben sind 186 Unmoralisch entscheiden, unpolitisch handeln 192 Im Wertegewitter 201 Evaluation 207 Wie misst man Werte? 207 Das Schnittpunkt-Modell 209 Inhaltsverzeichnis IX Die Werte werden konkret 221 Der Gral 230 Literatur 237 Stichwortverzeichnis 257 Über die Autoren Über den Autor Prof. Dr. John Erpenbeck studierte Physik mit der Spezialisierung Biophysik und wurde zum Dr. rer. nat. promoviert. Er arbeitete zunächst als Experimentalphysiker am Institut für Biophysik der Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Danach war er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Ministerium für Wissenschaft und Technik im Bereich Kernforschung/Kosmosforschung. Fast zwei Jahrzehnte war er dann wis- senschaftlicher Mitarbeiter am Zentralinstitut für Philosophie der Akademie der Wissenschaften zu Berlin mit den Schwerpunkten philosophische, historische und wissenschaftstheoretische Probleme der Psychologie kognitiver, emotional-motivati- onaler und volitiver Prozesse. 1978 Habilitation zum Dr. sc. phil. mit der Arbeit „Erkenntnistheorie und Psychophysik kognitiver Prozesse“. 1984 wurde er zum Professor ernannt. Ab 1991 war er an der Förderungsgesellschaft wissenschaftlicher Neuvorhaben mbH der Max-Planck-Gesellschaft mit dem Forschungsschwerpunkt Wissenschaftsgeschichte und Wissenschaftstheorie tätig. 1993 bis 1994 ging er als Research Professor an das Center for Philosophy of Science in Pittsburgh, danach war er Professor an der Universität Potsdam, Arbeitsgruppe Wissenschaftskommunikation. Von 1998 bis 2007 war er im Projekt Lernkultur Kompetenzentwicklung (ABWF/QUEM) wissenschaftlich und leitend aktiv. Seit 2007 hat er den Lehrstuhl Wissens- und Kompetenzmanagement an der SIBE (School of International Business and Entrepreneurship) im Verbund der Steinbeis-Hochschule Berlin inne. Er hat eine Vielzahl literarischer und wissen- schaftlicher Werke veröffentlicht. XI