Hermann Wertorientiertes Ressourcenmanagement GABLER EDITION WISSENSCHAFT Ulrich Hermann Wertorientiertes Ressou rcenmanagement Neuausrichtung der Kostenrechnung aus ressourcenbasierter Sicht Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Günther Schuh Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Die Deutsche 8ibliothek -ClP-EinheitsauFnahme Hermann, Ulrich: Wertorientierles Ressourcenmonagement : Neuausrichtung der Koslenrechnung aus ressourcenbasierler Sicht / Ulrich Hermann. Mit einem Geleitw. von Giinther Schuh. (Gabler Edition Wissenschaft) Zugl.: St. Gallen, Univ., Diss., 1996 u.d.T.: Hermann, Ulrich: Ressourcenmanogement ISBN 978-3-8244-6398-5 ISBN 978-3-663-09128-8 (eBook) DOI 10.1 007/978-3-663-09128-8 © Springer Fachmedien Wiesbaden 1996 Ursprunglich erschienen bei Betriebswirtschaftlicher Verlag Or. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden, 1996 Lektorat: Claudia Splittgerber / Ule Wrasmann Dos Werk einschlie13lich aller seiner Teile ist urheberrech~ich geschiilzt. Jede Verwertung ouf3erhalb der engen Grenzen des Urheberrechts gesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages !!nzulassig und strafbar. Dos gilt insbesondere fur Vervielfaltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfil mungen und die Einspeicherung una Verorbeitung in elektronischen Systemen. Hi:ichste inhal~iche und technische Quoli1i:it unserer Produkte ist unser ZieI. Bei der Produktion und Auslieferung unserer Biicher wollen wir die Umwelt schonen: Dieses Buch ist auf saurefreiem und chlorfrei gebleichlem Papier gedruckt. Die Wiedergabe van Gebrauchsnamen, Hondelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berecntigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, da13 solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung 015 frei zu betrochlen waren und daher von jedermann benutzt werden diirften. ISBN 978-3-8244-6398-5 v Geleitwort Die vorliegende Arbeit soll die Lücke zwischen zukunftsorientiertem Management und den Instrumenten des betrieblichen Rechnungswesens schließen helfen. hn Vorder grund steht das wertorientierte Management der Ressourcen, d.h. der Entwurf von Programmen zur Schaffung und Sicherung des zukünftigen Unternehmenswertes auf Basis des derzeitigen unternehmensspezijischen Ressourceneinsatzes. Herr Hermann greift die aktuell wiederentdeckte Ressourcenorientierung auf. Unter nehmen bauen bewußt ihre Strategie auf ihren Fähigkeiten auf und geben mit klar de finierten Expertisen ihre heutigen und zukünftigen Handlungsmöglichkeiten vor. Die für jede Unternehmung einzigartige Spezialisierung und der dafür durchschrittene zeitintensive Lernprozeß, verhindert nachhaltig die hnitation und Substitution des wettbewerbsentscheidenden Ressourcenpotentials. hn Zuge hochvolatiler Kundenbe dürfnisse und Präferenzen bieten unternehmenseigene Ressourcen und ihre Fähigkeiten einen vergleichsweise stabilen Ausgangspunkt für die langfristige Strategieformu lierung. Für ein wertorientiertes Management der Ressourcen eröffnen sich aus dieser Position heraus außerordentliche Möglichkeiten. Häufig sind unternehmensspezifisch gewach sene Fähigkeiten -sog. immaterielle Ressourcen -gar nicht über Unternehmungen hin weg transferierbar und damit nicht oder nur teilweise handel bar. Marktmechanismen greifen für immaterielle Ressourcen kaum. Die Gewinnerwartung einzelner Marktteilnehmer differieren auf die einsetzbaren Ressourcen zum Teil erheblich. Die so entstehenden Faktormarktasymetrien können Unternehmungen für nachhaltige Wettbewerbsvorteile nutzen. Für eine strategische Ressourcenbewertung wird häufig auf das strategische Kosten management verwiesen. Insbesondere das für den deutschsprachigen Raum in die Pro zeßkostenrechnung überführte Activity Based Costing erhielt damit große Aufmerk samkeit. Ein auf den Ressourcenauf- bzw. -abbau bezogenes Kostenmanagement un terstellt aber zumindest langfristig die Variabilität aller Kosten. Damit sind Ressourcen immer vollständig handelbar. Die fehlende Handelbarkeit der Ressourcen, die be gründend für ein wertorientiertes Management der Ressourcen ist, bleibt damit ohne VI Berücksichtigung. Der Wert der durch den Ressourceneinsatz über Jahre hinweg entwickelten nicht handelbaren Fähigkeiten wird vernachlässigt. Im neoklassisch geprägten Verständnis der Kostentheorie werden zudem Werte auf die Ressourcenbasis durch den mit wirtschaftlich bezeichneten Ressourceneinsatz geschaf fen. Dem tradierten Wirtschaftlichkeitsverständnis folgend, legt die Kostenrechnung damit stets den knappsten Ressourceneinsatz nah. Für die Schaffung von Werten aber sind in allen Prozessen Vorleistungen zu erbringen, die auf den Aufbau von Fähigkei ten und auf die Sicherung des zukünftigen Erfolges abstellen. Vor diesem Hintergrund sind die Verhaltenswirkungen der traditionellen Kostenrech nung und ihrer Aussagen dem Aufbau von Erfolgspotentialen eher abträglich als för derlich. Für die Umsetzung ressourcenorientierter Prograrmne und Strategien fehlt es an unter stützenden Instrumentarien. Die vorliegende Arbeit führt den Leser vom Verständnis der nonnativen Rahmenbedingung für die Konzeption der traditionelle Kostenrech nung, über die Prinzipien und Strategien ressourcenorientierten Managements hin zu einem Entwurf eines Ressourcenmanagementinstrumentariums, das etablierte und innovative Konzepte der Kostenrechnung zu integrieren vennag. Damit bietet die Ar beit sowohl ein für die Praxis zukunftsweisendes Konzept, als auch für die Forschung eine geeignete Plattfonn für die konzeptionelle Weiterentwicklung und die Verifika tion der Erkenntnisse. Prof. Dr. Günther Schuh VII Vorwort Eine gelungene Dissertation stellt nur in wenigen Fällen das Werk eines Einzelnen dar. Vielmehr sind es Leistungen verschiedener Individuen, welche die Verfassung einer Dissertation zu einem echten Beitrag für die Forschung und die Praxis werden lassen. An erster Stelle mächte ich deshalb meinem Referenten und Betreuer Prof. Dr. Günther Schuh für das mir entgegengebrachte Vertrauen und die gebotenen Herausforderungen danken. Seine Begeisterungsfähigkeit und ständig fordernde Anteilnahme sowie sein Sinn für Visionäres und Unternehmerisches werden mir auch für meine Zukunft ein großes Vorbild sein. Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. Walter Eversheim danke ich für die freundliche Übernahme des Korreferates. Besonders verbunden bin ich ihm für seine Unterstützung und Fürsprache bei mehreren Meilensteinen meines bisherigen Werdeganges. Meinen Kolleginnen und Kollegen vom Institut für Technologiemanagement der Uni versität St. Gallen Michael Baumbach, Dr. Volker Binder, Franziska Blindow, Dr. Nedim Cen, Sebastian Dresse, Stephan Eisen, Asa Göransson, Sven Axel Groos, Vera Jürgens, Dr. Jan Kantowsky, Dr. Bernhard Katzy, Oliver Köster, Dr. Claus Martini, Kai Millarg, Bernd Riggers, Dr. Hansruedi Tanner, Thomas Zehnder und meinen studentischen Mitarbeitern Marusa Fasano und Clemens Ruckstuhl danke ich für eine freundschaftliche, kontroverse und fruchtbare Zusammenarbeit sowie eine schöne gemeinsam verbrachte St. Galler Zeit. Besonders für die Erstellung der Dissertation war die uneigennützige Hilfs- und Diskussionsbereitschaft meiner Kolleginnen und Kollegen von entscheidender Bedeutung. Insbesondere denke ich dabei an die Hinweise von Dr. Jan Kantowsky zur strategischen Kontroverse um den Resource Based View, die durchgehend objektorientierte Sichtweise von Dr. Hansruedi Tanner auf die Problemstellungen der Kostenrechnung und die Logik von Kai Millarg beim Nachvollziehen meiner Aussagen und Rechnungen. Für die Korrektur des Manuskriptes bedanke ich mich zudem bei meiner Schwester Christiane, meiner Frau Britta, Franziska Blindow, Ellen von Birgelen und Anno Kremer. VllI Aus der in der vorliegenden Arbeit vertretenen ressourcenbasierten Sicht, ist der Weg zur Dissertation letztlich ein ganz persönlicher. In diesem Sinne ist diese Dissertation auch in besonderer Weise durch meine Frau Britta geprägt. Es ist festzuhalten, daß ohne ihr Verständnis und ihre Unterstützung in dieser für uns besonderen Zeit diese Arbeit heute nicht vorläge. Schließlich möchte ich herzlich meinen Eltern für ihre immerwährende Unterstützung danken. Ulrich Hermann IX A Inhaltsübersicht 1 EINLEITUNG 1 2 AUSGANGSSITUATION: THEORETISCHE POSmONJERUNG DER KOSTENRECHNUNG 23 2.1 Zur Entwicklung der neoklassischen Position der Kostenrechnung 23 2.2 Zur Forderung einer Neuausrichtung der Kostenrechnung aus ressourcenorientierter Sicht 29 3 RESSOURCENORIENTIERTES MANAGEMENT AUS SICHT DER KOSTENRECHNUNG 43 3.1 Beziehung zur Organisation: Prozeß-versus Funktionsorientierung 46 3.2 Gestaltungsphilosophie: Markt-versus Technologieorientierung 67 3.3 Zeitbezug: -Periodisierung versus Lebenszyklusorientierung 76 3.4 Managementausrichtung: Produkt-versus Kompetenzorientierung 84 3.5 Handlungsbedarf im Ressourcenmanagement 92 4 MODELL EINES GANZHEITLICHEN RESSOURCENMANAGEMENTS 95 4.1 Die ressourcenorientierte Sichtweise 97 4.2 Zum Ressourcenbegriff 100 4.3 Zum Potentialbegriff 120 4.4 Von der Strategie zum Verzehr: Aufgaben im Ressourcenmanagement 123 5 RESSOURCENORIENTIERTE KOSTENRECHNUNG 157 5.1 Zur Integration der Prozeßkosten-und Deckungsbeitragsrechnung 158 5.2 Ausprägungen einer ressourcenorientierten Kostenrechnung 166 5.3 Zwischenfazit 187 5.4 Ressourcenplanungsrechnung 188 5.5 Ressourcenverfügbarkeitsrechnung 197 5.6 Ressourcennutzungsrechnung 204 5.7 Ressourcenkontrollrechnung 211 5.8 Fazit 217 6 ANwENDUNG DES RESSOURCENMANAGEMENTMODELLS (FALLBEISPIEL) 219 7 ZUSAMMENFASSUNG 253 8 LITERATUR 259 XI BInhaltsverzeichnis v GELEl'IWORT VON PROF. DR. GÜNTHER SCHUH VORWORT VII A INHALTSÜBERSICHT IX B INHALTSVERZEICHNIS XI C BILDERVERZEICHNIS XIX D TABELLENVERZEICHNIS XXIII E ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS XXV 1 EINLEITUNG 1 1.1 ProblemsteUung 1 1.2 Zielsetzung 5 1.3 Forschungsmethodik 6 1.3.1 Zur Positionierung der Grundlagenforschung 7 1.3.2 Zur Positionierung der explorativen Forschung 8 1.3.3 Positionierung der Arbeit innerhalb der anwendungsorientierten Forschung 10 1.4 Vorgehensweise 12 1.5 BeschreibungsmodeU zur Navigation durch das Ressourcenmanagement 14 1.5.1 Beschreibungsebene 1: Ressourcenmanagementprofile 16 1.5.2 Beschreibungsebene 2: Ressourcenmanagementaufgaben 17 1.5.3 Beschreibungsebene 3: Ressourcenmanagementinstrumente 19 1.5.4 Schwerpunktsetzung im St. Galler Management-Konzept 20