Knorren Wertorientierte Gestaltung der Unternehmensfuhrung GABLER EDITION WISSENSCHAFT Unternehmensfuhrung & Controlling Herausgegeben von Universitatsprofessor Dr. Wolfgang Becker Otto-Friedrich-Universitat Bamberg und Universitatsprofessor Dr. Jurgen Weber Wissenschaftliche Hochschule fur Unternehmens fuhrung (WHU) - Otto-Beisheim-Hochschule Die Schriftenreihe prasentiert Ergebnisse der betriebswirtschaftlichen Forschung im Themenfeld Unternehmensfuhrung und Controlling. Die Reihe dient der Weiterentwicklung eines ganzheitlich gepragten Management-Denkens, in dem das Controlling als ubergreifende Koordinationsfunktion einen fur die Theorie und Praxis der Fuhrung zentralen Stellenwert einnimmt. Norbert Knorren Wertorientierte Gestaltung der Unternehmensführung Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Jurgen Weber Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Die Deutsche Bibliothek -CIP-Einheitsaufnahme Knorren, Norbert: Wertorientierte Gestaltung der Unternehmensfuhrung / Norbert Knorren. Mit einem Geleitw. von Jurgen Weber. -Wiesbaden : Dt. Univ. -VerI. ; Wiesbaden : Gabler, 1998 (Gabler Edition Wissenschaft : Unternehmensfuhrung und Controlling) lugl.: Koblenz, Wiss. Hochsch. fur Unternehmensfunrung, Diss., 1998 ISBN 978-3-8244-6863-8 ISBN 978-3-663-09125-7 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-09125-7 Aile Rechte vorbehalten © Springer Fachmedien Wiesbaden 1998 Ursprunglich erschienen bei Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden 1998 Softcover reprint of the hardcover 1 st edition 1998 Lektorat: Ute Wrasmann / Albrecht Driesen Dos Werk einschlief3lich oller seiner Teile ist urheberrechtlich geschutzt. Jede Verwertung auf3erhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne lustimmung des Veri ages unzulassig und strafbar. Dos gilt insbeson dere fur Vervielfaltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. http://www.gabler-online.de Hochste inhaltliche und technische Qualitat unserer Produkte ist unser liel. Bei der Produktion und Auslieferung unserer Bucher wollen wir die Umwelt schonen: Dieses Buch ist deshalb auf sau refreiem und chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Die Einschweif3folie besteht aus Polyathylen und damit aus organischen Grundstoffen, die weder bei der Herstellung noch bei der Verbrennung Schadstoffe freisetzen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt ouch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daf3 solche Nomen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von iedermann benutzt werden durften. Geleitwort v Geleitwort Eine der wesentlichen Veranderungen irn Management von Unternehmen in den letzten Jahren stellt ohne Zweifel die Hinwendung zu einer strikte(re)n Beriicksichtigung der Interessen der Anteilseigner dar. Unter dem Begriff des "Shareholder Value" von den USA ausgehend, wan delte sich die Perspektive aus einem urspriinglich M&A-gepragten Kontext zu einem zentralen Zielfokus "laufender" Unternehmensfiihrung. Mit Verspatung erreichte diese Entwicklung auch Deutschland und setzte sich - trotz anderer spezifischer Marktbedingungen (Kapitalmarkt auspragung, Rechtssystem u. a. m.) -zumindest in GroBunternehmen durch (wenngleich unter dem weniger "kapitalistisch" klingenden Begriff der Wertorientierung). Die beginnende Verbreitung des Konzeptes in der Untemehmenspraxis wurde durch eine sehr umfangreiche Publikationsllitigkeit in der Theorie begleitet. Dabei dominierten lange Zeit kapitalmarktorientierte Beitrage; die Shareholder Value-Diskussion war fest in den Handen der Finance Community. Einen wesentlichen Part spielten auch die Unternehmensberatungen, die unterschiedliche Konzepte (DCF, EVA und CFROI) propagierten und umsetzten. In den zumeist sehr "technisch" gehaltenen Diskussionsbeitragen fehlten Beztige zur Unternehmens fiihrung fast ganzlich; spater werden solche zwar erganzt, dies allerdings in stark selektiver Form (zumeist auf Planung beschrankt). Dies gilt fiir den anglo-amerikanischen Bereich ebenso wie ftir Deutschland. Aufgabe von Herrn KNORREN war es, dieses Defizit zu verrnindern. Als Strukturierungsansatz legte er hierzu die am Lehrstuhl mitentwickeite Differenzierung der Un ternehmensftihrung in Ftihrungsteilsysteme zugrunde, was sich zum einen als ein sehr trag falliger Rahmen erweist, zum anderen die Vergabe des Themas am Lehrstuhl ftir Controlling und Logistik nachvollziehbar macht. Die Herrn KNORREN gestellte strukturelle Aufgabe steht ganz in der Tradition der Arbeiten der koordinationsorientierten Controlling-Theorie. Die Dissertation lei stet den geforderten Rahmen in jeder Hinsicht. Strukturgebende Arbeiten k5nnen zum einen wenig spannend, zum anderen allein zusarnmentragend und repetierend ausfallen. Beides trifft fiir die vorliegende Dissertation nicht zu: Neben der Rahmengebung liefert sie in vielfacher Hinsicht neue, zusatzliche Erkenntnisse innerhalb dieses Rahmens. Dies und die klare, prazise Sprache lassen keine Langeweile aufkommen. Die Ausftihrungen selbst sind tiberaus breit fundiert. Dies zeigt sich u. a. an der ungew5hnlich tiefen und breiten Literaturarbeit -weit tiber Tausend Quellen wurden eingearbeitet. Trotz aller theoretischen Prazision kommt schlieBlich die praktische Verwert barkeit nicht zu kurz. Insgesamt liefert die Arbeit ein fUr die Unternehmenspraxis richtungsweisendes Ergebnis: Wenn die Wertorientierung nicht in all den gezeigten Konsequenzen umgesetzt wird, dann bleibt sie nicht viel mehr als eine Geldquelle von Beratern, ein Gegenstand von Small Talk mit Analysten und eine Quelle neuer Begriffe und Zahlen im Geschaftsbericht. Skeptische Ein- VI Geleitwort schiitzungen des Innovationsgrades des Konzeptes wiirden dann giinzlich bestiitigt. Bedenkt man die weitreichenden Veriinderungskonsequenzen "echter" (im Sinne von zukunfts gerichteter) Shareholder Value-Konzepte, so ware der angesprochene Skeptizismus im wesent lichen auch dann bestiitigt, wenn die Wertorientierung mit einer reinen EVA-Uisung umgesetzt wird. Dieses Residualgewinnkonzept bedeutet letztlich nur ein Hoheriegen altbekannter monetarer Hurdle Rates. Dies hiitte man zumindest in der Theorie leichter erreichen konnen. Die vorgelegte Arbeit von Herrn KNORREN hat einen groBen Wert sowohl fUr den theoretisch in teressierten Leser als auch fiir die Untemehmenspraxis, in der zur Zeit die Frage der Imple mentierung von Shareholder Value-Konzepten eine wichtige Problemstellung ist. Ich wiinsche der hervorragenden Arbeit eine interessierte Aufnahme in der aktuellen Fachdiskussion und einen breiten Leserkreis in Theorie und Praxis. Prof. Dr. JURGEN WEBER Vorwort VII Vorwort Ansatze und Instrumente einer wertorientierten UntemehmensfUhrung haben in den letzten Jahren sowohl das Interesse der Untemehmenspraxis als auch der theoretischen Forschung ge funden. Allerdings ist zu konstatieren, daB die theoretische Diskussion oftmals auf methodische Einzelaspekte fokussierte. Die vorliegende Arbeit stellt eine umfassende, integrative Perspektive einer wertorientierten Gestaltung der UntemehmensfUhrung in den Mitte1punkt, indem der Gestaltungsbedarf aller relevanten Fuhrungsfunktionen unter Beachtung ihrer gegenseitigen Verflechtungen analysiert wird. Damit wird das Ziel verfolgt, einen Erkenntnisgewinn fur Theorie und Praxis zu gene rieren und sornit 1etztlich einen Beitrag zu einer verstarkten Implementierung der Ideen der wertorientierten UntemehmensfUhrung zu leisten. Die Arbeit entstand als Dissertation im Rahmen meiner Tatigkeit als wissenschaftlicher Mitar beiter am Lehrstuhl fUr Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Controlling und Logistik an der WISSENSCHAFfLICHEN HOCHSCHULE FUR UNTERNEHMENSFUHRUNG (WHU) KOBLENZ. Mein ganz besonderer Dank gilt meinem akademischen Lehrer, Prof. Dr. JORGEN WEBER. Ihm verdanke ich nicht nur zahlreiche wertvolle AnstOBe, sondem er hat durch die Schaffung einer vertrauensvollen und konstruktiv-kritischen Lehrstuhlkultur auch den Rahmen fUr das erfolgreiche Gelingen der Arbeit geschaffen. Weiterhin gilt mein Dank Herrn Prof. Dr. AooLF FRIEDRICH JACOB fUr die engagierte Obemahme des Zweitgutachtens. Auch mOchte ich mich bei der BOSlON CoNSULTING GROUP und hier insbesondere bei Herrn Dr. HANS-PAUL BORKNER und Herrn CLAUS MICHALK bedanken, die mir die Moglichkeit gegeben haben, die Dissertation wahrend einer Freistellung von meiner beruflichen Tatigkeit in dieser Untemehmensberatung zu erstellen. Zahlreiche wahrend meiner Tatigkeit fur die BOSlON CONSULTING GROUP erhaltene Anregungen und gemachte Erfahrungen mit der Implementierung wertorientierter Steuerungssysteme konnten durch diese gelungene Verbindung von Theorie und Praxis in die Arbeit einflieBen. In diesem Zusarnmenhang gilt mein Dank Herrn Dr. PASCAL XHONNEUX und weiteren Kollegen fUr wertvolle Anmerkungen. Eine wesentliche Untersrutzung habe ich schlieBlich durch meine Kollegen an der WHU erhal ten. Dabei sind insbesondere Frau MYRIAM FRANKEN und Herr RENE AUST hervorzuheben, die beide durch eine kritische Durchsicht des Manuskriptes zu dem Gelingen der Dissertation bei getragen haben. Fur ihre Hilfe mOchte ich mich herzlich bedanken. Fur vieWiltige Hinweise, Anregungen und Hilfestellungen wahrend des Entstehungsprozesses der Arbeit mOchte ich zudem Herrn ARNo ANTLrrz, Herrn Dr. MALTE BRETTEL, Herrn DIRK HOFFMANN, Frau BEATA KOBYLARZ, Herrn MARKus KOCKELHAUS, Herrn CHRISTIAN LANGER, Herm DR. UTZ SCHAFFER, Frau Dr. BARBARA E. WEISENBERGER und weiteren Kollegen des Lehrstuhls sowie Frau SABINE BACH und Herrn NIKLAS BARTELT danken. VIII Vorwort Zudem sei den Studenten des 10. und des 11. Jahrgangs der WHU sowie zahlreichen Ver tretem der Untemehmenspraxis gedankt, die im Rahmen von Lehrveranstaltungen bzw. Mana gement-Seminaren durch kritische Anmerkungen zu einer Verbesserung der im Rahmen der Ar beit entwickeIten Konzeption beigetragen haben. SchlieBlich gilt mein Dank: meiner Frau WENDY, die zum einen durch ihre ausgleichende Per sonlichkeit und zum anderen durch vielfaltige fachliche Anregungen die Entstehung der Arbeit wesentlich unterstiitzt hat. NORBERT KNORREN lnhaltsiiberbljck IX Inhaltsiiberblick Inhaltsverzeichnis• ..•.••••........••..•••..•••••••.••••.•••..•••....••••.••••..••... XI Abbildungs- und Tabellenverzeichnis ••••••..••••••.....•••••.•••...•••..•••••..• XV Abkiirzungsverzeichnis ..•..••.......•.•••...•.••••••••••.••••......••••••.••....• XVII Symbolverzeichnis .....•......•..............................•..••••.••••...•••... XIX 1. Einleitung •••..••..••••••..••••••••....•......••••.••.••••••••••....•...••••..••..•• l 1.1 Problemstellung und Zielsetzung ................................................................ 1 1.2 Forschungsmethodisches Vorgehen und Autbau der Untersuchung ........................ 2 2. Konzeptioneller Bezugsrahmen ..•••••...•••••••••••.•••••••••...••••••..••••...••5 2.1 Wertorientierung ................................................................................... 5 2.2 Unternehmensfiihrung ........................................................................... 18 2.3 Zur Aufgabe der wertorientierten Gestaltung des Fiihrungssystems .......................2 9 3. Ausrichtung des Planungssystems an der Wertsteigerung• ••.•••••••••••••••• 33 3.1 Strategische Planung ............................................................................. 33 3.2 Operative Planung .............................................................................. 108 3.3 Moglichkeiten und Grenzen der wertorientierten Planung ................................. 122 3.4 AbschlieBende Bemerkungen zur wertorientierten Gestaltung der Planung ............. 134 4. Ausrichtung anderer Fiihrungsteilsysteme an der Wertsteigerung ••.••••••. 139 4.1 Kontrollsystem .................................................................................. 139 4.2 Informationsversorgungssystem. ............................................................. 153 4.3 Organisationssystem ........................................................................... 177 4.4 Personalfiihrungssystem ....................................................................... 186 5. Wertorientierte Gestaltung des Fiihrungssystems ••....••....•••.•••..•...... 227 5.1 Konzeption einer integrativen wertorientierten Gestaltung ................................ 227 5.2 Umsetzung einer wertorientierten Gestaltung ............................................... 238 6. SchluBbetrachtung ..••.•••••.•••••••••••••.••••••••••••••••••••••..••••••••••••. 263 Literaturverzeichnis• •.•••••.......•...•••••••.•••••••••••••••••.•••.....••••••••••• 267