ebook img

Werner Heisenberg und die Physik unserer Zeit PDF

321 Pages·1961·12.2 MB·German
Save to my drive
Quick download
Download
Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.

Preview Werner Heisenberg und die Physik unserer Zeit

Wemer Heisenherg und die Physik unserer Zeit Wemer Heisenberg und die Physik unserer Zeit Beiträge von G. BECK, L. BIERMANN, F. BLOCH, N. BOHR, F. BoPl', M. BORN, H. DOLCH, H.-P. DÜRR, W. HÄFELE, F. HUND, P. JORDAN, O. KLEIN, H. KOPPE, A. LANDa, G. LUDWIG, G. LÜDERS, P. MITTELSTAEDT, R. OEHME, K. SYlIIANZIK, E. TELLER, C. F. VON WEIZSÄCKER, G. WENTZEL, K. WILDERMUTH, K. WIRTZ, B. ZUMINO Herausgegeben von hITZ Bopp FRIEDR. VIEWEG & SOHN· BRAUNSCHWEIG 1961 ISBN 978-3-663-03993-8 ISBN 978-3-663-05439-9 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-05439-9 Bild Wemer Helsenberg; Ullsteln-Eschen Alle Rechte vorbehalten © 1961 by Frledr.Vieweg & Sohn. Braunschwelg Softcover reprint ofthe hardeover 1st edition 1961 Vorwort Einen bunten Strauß von Beiträgen überreichen die in diesem Band vereinten Autoren Herrn Professor HEISENBERG, um ihm aus Anlaß seines sechzigsten Geburts tages dafür zu danken, was sie - auf die eine oder andere Weise mit ihm verbunden - von ihm empfangen haben, und um ihre Bewunderung auszudrücken für ein Werk, von dem eine so nachhaltige Wirkung nicht nur auf die Physik, sondern auf das ganze menschliche Denken ausgegangen ist. Doch ist unser Blick nicht nur in die Vergangenheit gerichtet. Daß sich unter den Blumen des Straußes eine befindet, die in dem Garten gewachsen ist, den HEISENBERG gegenwärtig bestellt, zeugt von lebendiger Gegenwart und von einer Zukunft, der wir voller Erwartung entgegensehen. Nicht nur der Dank, auch die Hoffnung vereint die Autoren, HEISENBERG möge uns auf dem Wege in neues Land noch lange vorangehen. Es ist unmöglich in einem solchen Bande alle diejenigen zu Worte kommen zu lassen, die sich in dem Wunsche zu danken verbunden fühlen. Die Auswahl der Autoren ist darum von mancherlei Zufällen abhängig. Wir hatten uns bei der Bitte um Beiträge von dem Gedanken leiten lassen, daß jedes Gebiet, welches von HEISEN BERGS Arbeiten seinen Ausgang genommen hat oder durch sie bereichert worden ist, durch eine Gabe seiner Freunde, Schüler und Mitarbeiter vertreten sein sollte, so daß man hoffen durfte, mit dem Festband ein Spektrum seines bisherigen Schaffens gegeben zu haben. Doch hat sich dieses Ziel nicht ganz verwirklichen lassen. Es gibt Lücken, Doppelbesetzungen und auch Arbeiten, die keine enge Berührung mit denen HEISENBERGS haben. Besonderen Dank schuldet der Herausgeber den Herren F. HUND, G. LÜDERS, V. WEISSKOPF und C. F. v. WEIZSÄCKER für ihre Unterstützung bei der Planung und bei der Auswahl der Autoren und Herrn Dipl.-Phys. W. MEYER für seine Hilfe beim Lesen der Korrekturen. München, im Dezember 1961 F. Bopp /u~ t&?~ 1}4~M .. 4-'- ~.~ /Y03~~ ~ Pr 1JJ{ ifT --t- .' ~ (J',~~~~,~ tj ~ z;.-~~ ~MI J.IM~ q k.'UdA.tL ~~ f)~ /I.~v( ~~ {' p-W'7.-~ ~. ~.c-~ 'lU1I~ ~ ~~o~v Inhaltsverzeichnis N. BOHR, Die Entstehung der Quantenmechanik . . IX F. HUND, Göttingen, Kopenhagen, Leipzig im Rückblick 1 W. IliFELE und K. WmTz, Zur Physik des Karlsruher Forschungsreaktors FR2 8 C. F. VON WEIZSÄCKER, Die Einheit der Physik 23 H. DOLCH, Zur Begründung der naturwissenschaftlichen Induktion 47 O. KLEIN, Einige Probleme der allgemeinen Relativitätstheorie 58 L. BIERMANN, über den Ursprung der Kosmischen Strahlung 73 P. JORDAN, Über die Darstellung der Lorentzgruppe mit Quaternionen 84 E. TELLER, Der quantenmechanische Meßprozeß und die Entropie . . 90 F. BLOCH, Zur Wirkung äußerer elektromagnetischer Felder auf kleine Systeme 93 M. BORN, Bemerkungen zur statistischen Deutung der Quantenmechanik 103 A. LANDE, Dualismus, Wissenschaft und Hypothese 119 F. Bopp, Statistische Mechanik bei Störung des Zustands eines physikalischen Systems durch die Beobachtung . . . . . . . . . . . . . . . . .. 128 G. LUDWIG, Gelöste und ungelöste Probleme des Meßprozesses in der Quanten- mechanik . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150 H. KOPPE, Variationsmethoden in der Quantenstatistik 182 G. WENTZEL, Quasi-Particles and Transport Phenomena . 189 P. MI'l'TELSTAEDT, über die Entartung des Grundzustandes in der Theorie der Supraleitung . . . . . . . . . . . . . 195 G. BEcK, Beugungstheorie und n-Körperproblem . 207 K. WILDERMUTH, Der Einfluß der Ununterscheidbarkeit der Nukleonen auf die Struktur der Atomkerne . . . . . . . . . . 218 B. ZUMINO, Field Theories with aDegenerate Vacuum 234 R. OEHME, The Compound Structure of Elementary Particles 240 G. LÜDERS, Teilchen und Antiteilchen 260 K. SYMANZIK, Grundlagen und gegenwärtiger Stand der feldgleichungsfreien Feldtheorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . 275 H.-P. DÜRR, Heisenbergs Theorie der Elementarteilchen 299 N.BOHR Die Entstehung der Quantenmechanik Der sechzigste Geburtstag von WERNER HEISENBERG gibt mir eine willkommene Gelegenheit, etwas von meinen Erinnerungen aus der Zeit zu erzählen, während der er mit uns in Kopenhagen arbeitete und die Grundlage der Quantenmechanik in genialer Weise schuf. Vor fast vierzig Jahren, im Frühjahr 1922, begegnete ich zum ersten Mal dem jungen Studenten HEISENBERG. Es war in Göttingen, wo ich eingeladen war, eine Vor lesungsreihe über den Stand der Quantentheorie des Atombaus zu halten. Trotz der großen Fortschritte, die SOMMERFELD und seine Schule durch die meisterhafte Beherrschung der von HAMILTON und JACOBI entwickelten Behandlung mechanischer Systeme bei invarianten Wirkungsgrößen erreicht hatten, enthielt das Problem der Einführung des Wirkungsquantums in eine widerspruchsfreie Verallgemeinerung der klassischen Physik noch tiefliegende Schwierigkeiten. Die divergierenden Einstel lungen gegenüber diesem Problem gaben zu lebhaften Diskussionen Anlaß, und ich erinnere mich mit Freude an das Interesse, womit besonders die jüngeren Zuhörer meine Betonung des Korrespondenzprinzips als einen Leitfaden für den weiteren Fortschritt aufnahmen. Bei dieser Gelegenheit wurde die Möglichkeit besprochen, daß zwei von SOMMERFELDS jüngsten Schülern, auf die er größte Hoffnungen setzte, nach Kopenhagen kämen. Während sich PAULI schon im selben Jahr unserer Gruppe anschloß, blieb HEISEN BERG auf SOMMERFELDS Rat noch ein Jahr in München, um dort seine Doktorarbeit zu vollenden. Bevor HEISENBERG im Herbst 1924 für längere Zeit nach Kopenhagen kam, hatten wir schon im Frühjahr das Vergnügen, ihn kurz hier zu sehen. Es wurden die Göttinger Diskussionen sowohl im Institut als auf langen Spaziergängen fortgesetzt, wobei ich einen noch stärkeren Eindruck von HEISENBERGS seltener Begabung gewann. Unsere Besprechungen berührten viele Probleme der Physik und der Philosophie, und besonderer Nachdruck wurde auf die Forderung eindeutiger Definition der in Frage kommenden Begriffe gelegt. Die Diskussionen über atomphysikalische Pro bleme drehten sich vor allem um die Fremdartigkeit des Wirkungsquantums für die Begriffsbildungen, die bei der Beschreibung aller Versuchsergebnisse angewandt wurden, und in diesem Zusammenhang sprachen wir auch darüber, daß sich hier wie in der Relativitätstheorie mathematische Abstraktionen vielleicht nützlich erweisen könnten. Zu jener Zeit lagen noch keine solchen Perspektiven vor, aber die Entwicklung der physikalischen Ideen war bereits in ein neues Stadium getreten. Ein Versuch, im Anschluß an die klassische Strahlungstheorie die individuellen atomaren Reaktionen einzuordnen, war in Zusammenarbeit mitKRAMERs und SLATER gemacht worden. Obwohl wir anfänglich auf Schwierigkeiten bezüglich der strengen Erhaltung von Energie und Impuls stießen, führten diese Untersuchungen zur weiteren Entwicklung der Vorstellung von virtuellen Oszillatoren als Bindeglied zwischen den Atomen und den Strahlungsfeldern. Ein großer Fortschritt war die bald nachher von KRAMERS entwickelte korrespondenzmäßige Dispersionstheorie, x N. Bohr die einen direkten Anschluß an die von EINSTEIN aufgestellten allgemeinen Wahr scheinIichkeitsgesetze der spontanen und induzierten Emissions- und Absorptions prozesse herstellte. HEISENBERG und KRAMERS nahmen alsbald eine enge Zusammenarbeit auf, aus der sich eine Weiterführung der Dispersionstheorie ergab. In dieser Arbeit wurden im besonderen neuartige Reaktionen der Atome untersucht, die mit den bei den Strah lungsfeldern hervorgerufenen Perturbationen in Zusammenhang stehen. Die Behand lung blieb jedoch semi-empirisch in dem Sinne, daß für die Ableitung der Spektral terme der Atome sowie ihrer Reaktionswahrscheinlichkeiten noch keine in sich geschlossene Grundlage vorhanden war. Es bestand damals nur die vage Hoffnung, daß sich die erwähnte Verbindung zwischen Dispersions- und Perturbationseffekten für eine allmähliche Umgestaltung der Theorie verwerten ließe, bei welcher Schritt für Schritt jeder unangemessene Gebrauch von klassischen Vorstellungen eliminiert würde. Unter dem Eindruck der Schwierigkeiten, die ein solches Programm darbot, weckte es daher bei uns allen größte Bewunderung, als der dreiundzwanzigjährige HEISENBERG herausfand, wie das Ziel mit einem Schlag erreicht werden konnte. Mit seiner sinnreichen Darstellung kinematischer und dynamischer Größen durch nicht-vertauschbare Symbole wurde tatsächlich der Grundpfeiler errichtet, auf dem die weitere Entwicklung ruhen sollte. Die formale Abrundung der neuen Quanten mechanik wurde bald in enger Gemeinschaft mit BORN und JORDAN erreicht. In diesem Zusammenhang möchte ich erwähnen, wie HEISENBERG nach Empfang eines Briefes von JORDAN seinen Gemütszustand in etwa folgenden Worten beschrieb: "Jetzt sprechen die gelehrten Göttinger Mathematiker soviel über Hermitesche Matrizen, ich weiß ja aber nicht einmal, was eine Matrix ist." Kurz darauf lieferte DIRAc, dem HEISENBERG bei einem Besuch in Cambridge von seinen neuen Ideen erzählt hatte, noch ein glänzendes Beispiel dafür, wie ein junger Physiker selbständig die für seine Arbeit geeigneten mathematischen Hilfsmittel zu schaffen vermag. Obwohl durch den neuen Formalismus offenbar ein entscheidender Fortschritt in der widerspruchsfreien Darstellung der Quantenprobleme erzielt war, schien es eine Zeitlang, als ob noch nicht alle Korrespondenzforderungen erfüllt wären. So erinnere ich mich, wie, PAULI, dessen Behandlung der Energiezustände des Wasserstoffatoms eine der frühesten fruchtbaren Anwendungen der HEISENBERGSchen Gesichtspunkte war, seine Unzufriedenheit mit der Situation äußerte. Er betonte, daß es ja klar sein dürfte, daß die Position des Mondes in seiner Bahn um die Erde festgestellt werden kann, trotzdem nach der Matrixmechanik jeder Zustand eines Zweikörper problems mit wohldefinierter Energie nur statistische Erwartungen über die in Betracht kommende kinematische Größe zuläßt. Gerade in dieser Hinsicht sollte der schon 1924 von DE BROGLIE gemachte Hinweis auf die Analogie zwischen der Bewegung materieller Teilchen und der Wellen verbreitung von Lichtquanten neue Klarheit bringen. Auf dieser Grundlage gelang es SCHRÖDINGER 1926 durch Aufstellung seiner berühmten Wellengleichung die kraftvollen Mittel der Funktionentheorie mit glänzendem Erfolg auf die Behandlung vieler Atomprobleme anzuwenden. Im Hinblick auf das Korrespondenzproblem war es vor allem wesentlich, daß sich jede Lösung der Schrödingergleichung als Super position von harmonischen Eigenfunktionen darstellen ließ und es dadurch möglich wurde, im einzelnen zu verfolgen, wie Teilchenbewegungen mit der Fortpflanzung von Wellenpaketen verglichen werden können. Die Entstehung der Quantenmechanik XI Im Anfang herrschte jedoch eine gewisse Unklarheit über das gegenseitige Verhältnis der scheinbar so verschiedenen mathematischen Behandlungen der Quantenprobleme. Als Beispiel der Diskussionen jener Zeit möchte ich anführen, wie ein vonHEISENBERG ausgedrückter Zweifel an der Möglichkeit, den Stern-Gerlach-Effekt als Wellen verbreitung zu erklären, von OSKAR KLEIN, der besonders mit der von HAMILTON hervorgehobenen Analogie zwischen Mechanik und Optik vertraut und selber der Wellengleichung auf die Spur gekommen war, durch den Hinweis auf die alte Huygenssche Erklärung der Doppelbrechung von Kristallen beruhigt wurde. Besonderen Anlaß zu regem Meinungsaustausch gab im Herbst 1926 SCHRÖDINGERS Besuch in Kopenhagen. Bei dieser Gelegenheit versuchten HEISENBERG und ich ihn zu überzeugen, daß sich seine schöne Behandlung der Dispersionsphänomene nicht ohne ausdrückliche Berücksichtigung des individuellen Charakters der Absorp tions- und Emissionsvorgänge in Einklang mit dem Planckschen Gesetz der Hohl raumstrahlung bringen ließe. Die statistische Deutung der Schrödingerschen Wellenmechanik wurde bald durch BORNS Untersuchungen über Stoßprobleme klargelegt. Die völlige Äquivalenz der verschiedenen Methoden wurde auch schon 1926 durch die Transformationstheorie von DIRAC und JORDAN nachgewiesen. In diesem Zusammenhang erinnere ich mich, wie HEISENBERG in einem Institutskolloquium darauf aufmerksam machte, daß die Matrixmechanik nicht nur die Bestimmung des Erwartungswertes einer physika lischen Größe, sondern auch der Erwartungswerte jeder Potenz dieser Größe zuläßt, und wie in der nachfolgenden Diskussion DIRAC äußerte, daß ihm diese Bemerkung den Schlüssel zu allgemeinen Transformationen in die Hand gäbe. Im Winter 1925-26 arbeitete HEISENBERG in Göttingen, wohin auch ich einige Tage kam. Wir sprachen besonders über die Entdeckung des Elektronenspins, dessen dramatische Geschichte neuerdings in der Pauli-Gedenkschrift von vielen Seiten beleuchtet wird. Für den Kreis in Kopenhagen war es eine große Freude, daß HEISENBERG bei diesem Besuch zustimmte, die Tätigkeit als Dozent an unserem Institut zu übernehmen, nachdem KRAMERs einen Ruf als Professor für theo retische Physik nach Utrecht angenommen hatte. Seine Vorlesungen im folgenden akademischen Jahr wurden nicht nur wegen ihres Inhaltes, sondern auch dank HEISENBERGS überlegener Beherrschung der dänischen Sprache von den Studenten hochgeschätzt. Für die Fortsetzung HEISENBERGS grundlegender wissenschaftlicher Arbeiten war dieses Jahr überaus fruchtbar. Eine außerordentliche Leistung war die Aufklärung der Duplexität des Heliumspektrums, die lange als eine der größten Schwierigkeiten der Quantentheorie des Atombaus betrachtet worden war. Durch HEISENBERGS Behandlung des Elektronenspins in Verbindung mit den Symmetrieeigenschaften der Wellenfunktionen erschien das Pauliprinzip in wesentlich klarerem Licht, was unmittelbar die wichtigsten Folgen nach sich ziehen sollte. HEISENBERG selbst wurde direkt zum Verständnis des Ferromagnetismus geführt, und bald kam die Aufklärung von homöopolaren chemischen Bindungen durch HEITLER und LONDON sowie DENNI SONS Lösung des alten Rätsels der spezifischen Wärme des Wasserstoffs. Im Zusammenhang mit der raschen Entwicklung der Atomphysik in jenen Jahren rückte die Frage der logischen Einordnung des reichen Erfahrungsmaterials mehr und mehr in den Brennpunkt des Interesses. HEISENBERGS tiefgehende Untersuchung dieser Probleme kam zum Ausdruck in der berühmten Abhandlung "über den

Description:
Einen bunten Strauß von Beiträgen überreichen die in diesem Band vereinten Autoren Herrn Professor HEISENBERG, um ihm aus Anlaß seines sechzigsten Geburts­ tages dafür zu danken, was sie - auf die eine oder andere Weise mit ihm verbunde- von ihm empfangen haben, und um ihre Bewunderung auszudr
See more

The list of books you might like

Most books are stored in the elastic cloud where traffic is expensive. For this reason, we have a limit on daily download.