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Werkzeuge zur Analyse und Beurteilung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit von Regionen: Ein quantitatives Werkzeug PDF

360 Pages·1997·9.026 MB·German
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Werkzeuge zur Analyse und Beurteilung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit von Regionen DISSERTATION der Universität St. Gallen Hochschule für Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwissenschaften (HSG) zur Erlangung der Würde eines Doktors der Wirtschaftswissenschaften vorgelegt von Alf Karlheinz Fernau aus Deutschland Genehmigt auf Antrag der Herren Prof. Dr. Emil Brauchlin und Prof. Dr. Georg Erdmann Dissertation Nr. 2049 Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 1997 Die Universität St. Gallen, Hochschule für Wirtschafts-, Rechts- und Sozialwis senschaften (HSG), gestattet hiermit die Drucklegung der vorliegenden Disserta tion, ohne damit zu den darin ausgesprochenen Anschauungen Stellung zu neh men. St. Gallen, den 01. Juli 1997 Der Rektor: Prof. Dr. Georges Fischer Die Arbeit erscheint unter dem Titel "Standortwahl als Komponente der Wettbewerbsfähigkeit. Ein quantitatives Werkzeug" im Deutschen Universitäts-Verlag, Wiesbaden 1997 ISBN 978-3-8244-0358-5 ISBN 978-3-663-08971-1 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-08971-1 Meinen Eltern Geleitwort Zu den Aufgaben der Forschungsstelle für Internationales Management gehört die Entwicklung von Länderstrategien. Darin enthalten ist auch die Frage der optimalen Standortwahl von Unternehmen. In diesem Zusammenhang haben sich in der internationalen Forschung in letzter Zeit neue Erkenntnisse und Thesen durchgesetzt, die der geographischen Konzentration von Unternehmen einen hohen Einfluss auf die Wettbewerbsfähigkeit beimessen. Im wesentlichen sind dies Ideen der amerikanischen Forscher Michael Porter und Paul Krugman: Die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen wird positiv beeinflusst, wenn diese ihren Unternehmensstandort an Orten wählen, an denen sich ein wettbewerbs fähiges geographisches Branchencluster befindet. Der Grund hierfür liegt bei spielsweise in einem schnelleren Informationsfluss zwischen den beteiligten Unternehmen, der Ansiedlung von spezialisierten Zulieferern und Arbeitskräften, einem emotional intensiveren Wettbewerb oder einer erhöhten Aufmerksamkeit durch anspruchsvolle Kunden. Damit verbunden ist auch eine Aussage über die Wettbewerbsfähigkeit von Regionen: Die internationale Wettbewerbsfähigkeit von Regionen ist das Ergebnis der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der in ihr angesiedelten Branchencluster. Eine Region sollte bemüht sein, Standort geo graphisch konzentrierter Branchencluster zu werden, deren Unternehmen sich international gut behaupten. Die vorliegende Arbeit ist ein Beitrag zu dieser Forschungsrichtung. Sie schliesst eine erhebliche Lücke im Schrifttum. Meines Wissens wird erstmalig ein quan titatives Werkzeug entwickelt, mit dem sich beurteilen lässt, ob die Unternehmen einer Branche geographisch konzentriert sind und damit die Wettbewerbsfähig keit eines Branchenclusters verstärken. Der zentrale Begriff der neuen Theorie wird damit operationalisiert und besser handhabbar gemacht. In der Arbeit wird gezeigt, dass die gestellte Aufgabe nicht mit konventionellen Konzentrationsmassen gelöst werden kann. Als Alternative wird vorgeschlagen, auf eine Monte-Carlo-Simulation zurückzugreifen. Die Verwendbarkeit des ent wickelten Rechenmodells wird in der Arbeit anschaulich am Beispiel von zwei deutschen Bundesländern dargestellt. Aus Sicht der Wirtschaftsförderung lassen sich mit Hilfe dieses Ansatzes landes und regionalpolitische Empfehlungen ableiten, wo bestimmte industrielle Ansied lungsschwerpunkte in dem jeweils betrachteten Untersuchungsraum gesetzt VIII werden sollten. Darüber hinaus ist es mit diesem Werkzeug möglich, unterneh merische Standortentscheide beratend zu begleiten. Ich wünsche der innovativen Arbeit von Herrn Femau eine gute Aufnahme in Wissenschaft und Praxis. Prof. Dr. Emil Brauchlin Vorwort Die vorliegende Dissertation entstand auf der Basis einer Untersuchung der For schungsstelle für Internationales Management (FlM-HSG) über Wettbewerbsvor teile und räumliche Standorthemmnisse in Thüringen, an welcher ich Gelegenheit hatte mitzuarbeiten. Die von Herrn Dr. Claas van der Linde geleitete Untersu chung übertrug das von Michael E. Porter, Professor an der Harvard Business School, entwickelte Diamant-Konzept zur Beurteilung nationaler Wettbewerbs fahigkeit auf die regionalen Verhältnisse von Thüringen. Bei dieser Studie tauchte die Frage auf, wie die geographische Branchenkonzen tration von Unternehmen und der damit verbundene Einfluss auf die Wettbe werbsfähigkeit von Branchenclustern quantifiziert werden kann. Diese Frage wird in der vorliegenden Dissertation aufgegriffen. Dabei zeigte sich, dass diese Aufgabe in zwei Schritten zu lösen ist. Zum einen geht es um die Entwicklung einer quantitativen Messgrösse zur Beurteilung geographischer Unternehmens konzentration, zum anderen um den komplexen Zusammenhang zwischen dieser Messgrösse und der internationalen Wettbewerbsfahigkeit dieser Region. Wäh rend in der vorliegenden Untersuchung die zweite Frage nur aus theoretischer Sicht behandelt wird, ist zum erstgenannten Problembereich neben der theoreti schen Analyse auch ein quantitatives Werkzeug entwickelt worden. Im Rahmen der Abfassung dieser Arbeit konnte ich von vielen Personen Unter stützung erfahren, für die ich mich hier herzlich bedanken möchte. An erster Stelle steht mein Doktorvater, Herr Prof. Dr. Brauchlin, der mir die Gelegenheit bot, an dem überaus interessanten und spannenden Thüringen-Projekt mitzuarbei ten. Er hat mir zahlreiche Anregungen für meine Dissertation gegeben, die mich zu einer kritischen und reflektierenden Betrachtung meines Untersuchungsge genstandes motivierten. Ebenfalls von grosser Hilfe war Herr Dr. Claas van der Linde, der mit seinen fundierten Kenntnissen über die Theorie der nationalen Wettbewerbsvorteile ein idealer Ansprechpartner für mich war. Zu Dank ver pflichtet bin ich darüber hinaus auch meinem Koreferenten, Herrn Prof. Dr. Erd mann, der meinen Betrachtungshorizont aus volkswirtschaftlicher Sichtweise er weiterte und mir bei der Programmierung des hier entwickelten Werkzeugs wert volle Tips gab. x Vorwort Schliesslich möchte ich mich auch bei dem Leiter des Seminars für Statistik der ETH Zürich, Herrn Dr. Stahel, und bei Herrn Prof. Dr. Stier, Forschungsinstitut für Empirische Wirtschaftsforschung der Universität St. Gallen, für die Diskussi on des von mir in der vorliegenden Arbeit entwickelten Modells bedanken. Alf Karlheinz Femau Inhaltsverzeichnis Abbildungs-und Tabellenverzeichnis ..................................................................................... XV Abkiirzungsverzeichnis ........................ '" ........................................................................... XVIII 1 EINLEITUNG ................................................................................................................... 1 1.1 Hintergrund und Problemstellung .................................................................................. 1 1.2 Aufbau der Arbeit ........................................................................................................ 3 2 BEGRIFF UND INDIKATOREN DER INTERNATIONALEN WETTBEWERBS FÄHIGKEIT ....................................................................................... 7 2.1 Internationale Wettbewerbs fähigkeit auf Firmenebene (Mikroebene) .............................. 8 2.2 Wettbewerbsfähigkeit auf gesamtwirtschaftlicher Ebene (Makroebene) .......................... 9 2.2.1 Aussenhandelsindikatoren .............................. '" ................................................. 13 2.2.1.1 Handels-und Leistungsbilanz ................................................................ I3 2.2.1.2 Weltmarktanteil .................................................................................... 18 2.2.2 Internationaler Kapitalverkehr ............................................................................ 22 2.2.3 Arbeitslosenquote .............................................................................................. 25 2.2.4 Kosten-und Preisindikatoren .............................................................................. 27 2.2.4.1 Wechselkurslinderungen ........................................................................ 27 2.2.4.2 Terms ofTrade ..................................................................................... 29 2.2.4.3 Lohnstückkosten ..................................................................................••1 L 2.2.4.4 User costs des Kapitals ......................................................................... 33 2.2.4.5 Kosten des Umweltschutzes ................................................................... 35 2.2.5 Effizienz-Indikatoren ......................................................................................... 36 2.2.5.1 Einkommenswachstum .......................................................................... 36 2.2.5.2 Arbeitsproduktivität .............................................................................. 39 2.2.6 Innovationsindikatoren ....................................................................................... 42 2.2.6.1 Investitionsquote ................................................................................... 43 2.2.6.2 Anteil hochqualifizierter Beschäftigter ................................................... 44 2.2.6.3 Anzahl neu angemeldeter Patente ........................................................... 45 2.2.6.4 Exportanteil von High-tech-Produkten ................................................... 45 2.2.7 Hybride Ansätze ................................................................................................ 47 2.2.8 Zwischenfazit .................................................................................................... 51 2.3 Internationale Wettbewerbsfähigkeit auf Branchenebene (Mesoebene) ......................... 52 2.3.1 Constant-Market-Share-Analyse (CMS-Ana1yse) ............................................... 54 2.3.2 Revealed-Comparative-Advantage-Analyse (RCA-Ana1yse) ............................... 56 2.4 Fazit.. ......................................................................................................................... 57 xn Inhaltsverzeichnis 3 GEOGRAPHISCHE KONZENTRATION ALS DETERMINANTE DER INTERNATIONALEN WETTBEWERBSFÄHIGKEIT ..................................... 61 3.1 Theorie des internationalen Handels ............................................................................ 62 3.1.1 Faktorausstattung .............................................................................................. 62 3.1.2 Faktormobilität .................................................................................................. 63 3.1.3 Produktzyklus-Theorie ............... '" ..... , ............................................................... 64 3.1.4 Skalenerträge ......................... , .............................. '" .......................................... 65 3.1.5 Nachfragestruktur -Theorie ................................................................................. 66 3.1. 6 Zwischenfazit .... '" ............................................................................................. 67 3.2 Theorie der Raumstruktur ........................................................................................... 67 3.2.1 Transportkosten ....................... , '" ...................................................................... 68 3.2.2 Nachfrageverhalten ............................................................................................ 69 3.2.3 Agglomerationseffekte ....................................................................................... 71 3.2.4 Zwischenfazit .................................................................................................... 77 3.3 Theorie von Unternehrnensnetzwerken .......................................................................... 78 3.3.1 Begriff. .............................................................................................................. 79 3.3.2 Unternehrnensnetzwerke versus Hierarchie ......................................................... 83 3.3.3 Informationsaustausch und Innovation ................................................................ 87 3.3.4 Geographische Komponente des Informationsaustauschs .................................... 90 3. 3.5 Zwischenfazit ..... '" ............................................................................................ 91 3.4 Das Diamant-Konzept .................................................................................................. 92 3.4.1 Regionale Faktorbedingungen ............................................................................ 94 3.4.1.1 Geographische Verteilung natürlicher Ressourcen .................................. 95 3.4.1.2 Geographische Dimension der Infrastruktur ........................................... 96 3.4.1.3 Geographische Verteilung von Humanressourcen ................................... 97 3.4.1.4 Geographische Aspekte von Kapitalressourcen ...................................... 98 3.4.1.5 Konkurrenz um Produktionsfaktoren .... '" .............................................. 99 3.4.2 Regionale Nachfragebedingungen ..................................................................... 100 3.4.2.1 Geographische Ballung der Kunden (Marktgrösse) .............................. 101 3.4.2.2 Geographische Unterschiede im Anspruchsniveau der Kunden ............. 102 3.4.2.3 Geographische Mobilität der Nachfrage ............................................... 103 3.4.3 Verwandte und unterstützende Branchen innerhalb einer Region ....................... 104 3.4.3.1 Geographische Aspekte von unterstützenden Branchen ......................... 105 3.4.3.2 Geographische Aspekte verwandter Branchen ...................................... 106 3.4.4 Firmenstrategie. Struktur und Wettbewerb ....................................................... 106 3.4.5 Staat und ZufalL ............................................................................................. 110 3.4.6 Evolutorische Sicht.. ........................................................................................ 111 3.4. 7 Zwischenfazit .................................................................................................. 114 3.5 Branchencluster ......................................................................................................... 115 3.5.1 Das Clusterchart .............................................................................................. 116 3.5.2 Kritische Ergänzungen ..................................................................................... 120 3.6 Fazit .......................................................................................................................... 121

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