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Werke. Lateinisch - Deutsch PDF

520 Pages·1994·10.1 MB·German
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SAMMLUNG TUSCULUM Wissenschaftliche Beratung: Gerhard Fink, Niklas Holzberg, Rainer Nickel, Bernhard Zimmermann SALLUST W E R KE Lateinisch und deutsch von Werner Eisenhut und Josef Lindauer ARTEMIS & WINKLER Bibliographische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet unter http://dnb.ddb.de abrufbar. 3., durchgesehene Auflage 2006 © 2006 Patmos Verlag GmbH & Co. KG ) 2. Auflage 1994 Artemis & Winkler Verlag, Düsseldorf Alle Rechte vorbehalten. Druck und Verarbeitung: Friedrich Pustet, Regensburg ISBN 3-7608-1628-2 www.patmos.de INHALT Text und Übersetzung Catilinae coniuratio (L) 6 Bellum Iugurthinum (L) 98 Ex Historiis (E) 280 Epistulae ad Caesarem (E) 318 Invectiva in M. Tullium Ciceronem (E) 350 In C. Sallustium Crispum invectiva (E) 356 Sallust - Leben und Werk (E) 371 Erläuterungen Die Verschwörung Catilinas (L) 397 Der Krieg mit Jugurtha (L) 413 Historien (E) 441 Briefe an Caesar (E) 450 Schmährede gegen Cicero (E) 456 Schmährede gegen Sallust (E) 460 Das Problem der Echtheit (E) 462 Karten (L) 468 Zeittafel zu den Werken Sallusts (L) 473 Eigennamenverzeichnis (L) 477 Literaturhinweise (E, L) 505 E = Werner Eisenhut L = Josef Lindauer Der überlieferte lateinische Text der Werke Sallusts zeigt mancherlei Varianten, die in kritischen Ausgaben verzeich- net sind. Im folgenden Text, der sich zumeist der Edition von A. Kurf ess anschließt, sind nur Tilgungen oder Einfügun- gen (aus traditionsgeschichtlichen, sachlichen oder stilisti- schen Gründen) angegeben. Es bedeuten: [ ] Tilgung ( ) Einfügung. CATILINAE CONIURATIO PROOEMIUM 1 Omnis homines, qui sese student praestare ceteris ani- malibus, summa ope niti decet, ne vitam silentio trans- eant veluti pecora, quae natura prona atque ventri 2 oboedientia finxit. sed nostra omnis vis in animo et cor- pore sita est: animi imperio, corporis servitio magis uti- mur - alterum nobis cum dis, alterum cum beluis com- 3 mune est. quo mihi rectius videtur ingeni quam virium opibus gloriam quaerere et, quoniam vita ipsa, qua frui- mur, brevis est, memoriam nostri quam maxume lon- 4 gam efficere. nam divitiarum et formae gloria fluxa at- que fragilis est, virtus clara aeternaque habetur. 5 Sed diu magnum inter mortalis certamen fuit, vine corporis an virtute animi res militaris magis procederet. 6 nam et, prius quam incipias, consulto et, ubi consulu- 7 eris, mature facto opus est. ita utrumque per se indigens alterum alterius auxilio eget. 2 Igitur initio reges - nam in terris nomen imperi id primum fuit - divorsi pars ingenium, alii corpus exerce- bant. etiam tum vita hominum sine cupiditate agitaba- 2 tur, sua quoique satis placebant. postea vero quam in Asia Cyrus, in Graecia Lacedaemonii et Athenienses coepere urbis atque nationes subigere, lubidinem domi- nandi causam belli habere, maxumam gloriam in maxu- mo imperio putare, tum demum periculo atque negotiis conpertum est in bello plurumum ingenium posse. 3 Quod si regum atque imperatorum animi virtus in pace ita ut in bello valeret, aequabilius atque constan- tius sese res humanae haberent, neque aliud alio ferri DIE VERSCHWÖRUNG CATILINAS VORWORT 1 Alle Menschen, die höherstehen möchten als die übrigen Ge- schöpfe, sollten mit aller Kraft danach streben, nicht in Stille durchs Leben zu gehen wie das Vieh, das die Natur so gemacht hat. daß es gebeugt geht und nur dem Bauch gehorcht. Unsere ganze Stärke beruht jedoch auf Geist und Körper: der Geist ist das Herrschende, der Körper mehr das Dienende in uns - den einen haben wir mit den Göttern, den andern mit den Tieren gemein. Daher scheint es mir richtiger, mit den Kräften des Verstandes Ruhm zu suchen als mit denen des Leibes und uns ein möglichst langdauerndes Andenken zu schaffen, weil das Leben, dessen wir uns freuen dürfen, selber ja nur kurz ist. Denn der Ruhm, den uns Geld und gutes Aussehen bringen, ist flüchtig und hinfällig, eine tüchtige Leistung aber ein herrlicher und unvergänglicher Besitz. Übrigens war es lange eine große Streitfrage unter den Men- schen, ob Körperstärke oder Geisteskraft im Bereich des Krieges mehr ausrichte. Denn ehe man beginnt, bedarf es der Überlegung, und wenn man überlegt hat, rechtzeitiger Ausführung. So ist jedes für sich allein unzureichend, eins braucht die Ergänzung durch das andere. 2 In der Frühzeit gingen daher die Könige - denn auf der Welt war dies die erste Regierungsform - entgegengesetzte Wege: teils setzten sie ihre Geistesgaben, andere ihre Körperkräfte ein; da- mals verlief das Leben der Menschen noch ohne Begehrlichkeit, jedem genügte und gefiel das Seine. Als aber Kyros in Asien, in Griechenland die Lakedaimonier und Athener dazu übergingen, andere Städte und Völker zu unterjochen, das Streben nach Herr- schaft als hinreichenden Kriegsgrund zu nehmen und den größten Ruhm in der größten Machtausdehnung zu sehen, da erst wurde bei gewagten Unternehmungen die Erfahrung gemacht, daß im Kriege das meiste doch der Geist ausrichte. Käme nun die geistige Kraft der Könige und Machthaber im Frieden ebenso zur Wirkung wie im Kriege, dann würden sich die Verhältnisse bei den Menschen gleichmäßiger und beständiger ge- stalten, und man müßte nicht mit ansehen, wie alles in verschiede- 8 Catilinae coniuratio 4 ñeque mutari ac misceri omnia cerneres. nam imperium 5 facile iis artibus retinetur, quibus initio partum est; ve- rum ubi pro labore desidia, pro continentia et aequitate lubido atque superbia invasere, fortuna simul cum mori- 6 bus inmutatur. ita imperium semper ad optumum quemque a minus bono transfertur. 7 Quae homines arant navigant aedificant, virtuti om- 8 nia parent, sed multi mortales, dediti ventri atque soni- no, indocti incultique vitam sicuti peregrinantes trans- igere; quibus profecto contra naturam corpus voluptati, anima oneri fuit, eorum ego vitam mortemque iuxta 9 aestumo, quoniam de utraque siletur. verum enim vero is demum mihi vivere atque frui anima videtur, qui ali- quo negotio intentus praeclari facinoris aut artis bonae famam quaerit. 3 Sed in magna copia rerum aliud alii natura iter osten- dit: pulchrum est bene facere rei publicae, etiam bene dicere haud absurdum est; vel pace vel bello clarum fieri licet; et qui fecere et qui facta aliorum scripsere, multi 2 laudantur. ac mihi quidem, tametsi haudquaquam par gloria sequitur scriptorem et actorem rerum, tamen in primis arduom videtur res gestas scribere: primum quod facta dictis exaequanda sunt; dehinc quia plerique, quae delieta reprehenderis, malevolentia et invidia dieta pu- tant, ubi de magna virtute atque gloria bonorum memo- res, quae sibi quisque facilia factu putat, aequo animo accipit, supra ea veluti ficta pro falsis ducit. 3 Sed ego adulescentulus initio sicuti plerique studio ad rem publicam latus sum, ibique mihi multa advorsa fu- ere. nam pro pudore, pro abstinentia, pro virtute auda- 4 eia, largitio, avaritia vigebant. quae tametsi animus Die Verschwörung Catilinas 9 ne Richtungen treibt und drunter und drüber geht. Eine Herr- schaft läßt sich nämlich leicht durch dieselben Mittel festhalten, mit denen sie zu Anfang gewonnen wurde. Sobald jedoch statt Anstrengung Bequemlichkeit, statt Selbstbeherrschung und Ge- rechtigkeit Genußgier und Überheblichkeit eingerissen sind, da wandelt sich mit der sittlichen Haltung zugleich auch die äußere Lage. So geht die Herrschaft stets von einem weniger Tüchtigen auf den jeweils Tüchtigsten über. Was die Menschen durch Ackern, Seefahrt und Hausbau schaf- fen, ist in allem von der geistigen Kraft bestimmt. Dennoch gehen viele Menschen, nur dem Bauch und Schlafen frönend, ohne Wis- sen und ohne Bildung durchs Leben wie Reisende in der Fremde. Für sie jedenfalls bedeutet - im Gegensatz zu ihrer natürlichen Bestimmung - der Körper bloß Sinnenlust, die Seele aber eine Last. Bei ihnen werte ich Leben und Tod gleich, da man über beides nicht spricht. Hingegen scheint mir erst der wahrhaft zu leben und sein Dasein zu nützen, der, auf irgendeine Aufgabe kon- zentriert, die Anerkennung sucht, die man durch eine glanzvolle Leistung oder eine bedeutende Fähigkeit erhält. 3 Bei der großen Fülle von Möglichkeiten aber weist die natürli- che Veranlagung jedem einen anderen Weg. Es ist schön, gut für den Staat zu wirken, aber auch gut für ihn zu reden ist nicht ohne Sinn. Man kann im Frieden oder im Krieg berühmt werden: wer selbst Taten vollbracht hat und wer über die Taten anderer ge- schrieben hat, findet vielfach Anerkennung. Und wenn auch dem, der Geschichte schreibt, durchaus nicht der gleiche Ruhm folgt wie dem, der Geschichte macht, scheint es mir doch höchst schwie- rig, Geschichte zu schreiben: fürs erste weil die Taten in den Wor- ten ihre genaue Entsprechung haben müssen, sodann weil die mei- sten das Anprangern von Fehlern bloß als Ausdruck der Böswillig- keit und der Mißgunst betrachten; berichtet man aber von großer Tüchtigkeit und vom Ruhm rechtschaffener Männer, so nimmt ein jeder die Leistungen, die er sich selbst auch leicht zutraut, gleich- gültig hin, alles darüber hinaus hält er wie frei Erfundenes für falsch. Ich persönlich fühlte mich als junger Mensch zunächst, wie die meisten, aus Neigung zur Politik hingezogen; dort aber gab es für mich vieles Widerwärtige. Denn statt Anstand, statt Selbstlosig- keit, statt Redlichkeit herrschten Frechheit, Bestechung und Hab- gier. Mochte ich mich in meinem Empfinden auch daran stoßen, 10 Catilinae coniuratio aspernabatur insolens malarum artium, tamen inter tan- 5 ta vitia inbecilla aetas ambitione conrupta tenebatur; ac me, quom ab reliquorum malis moribus dissentirem, nihilo minus honoris cupido eadem, quae ceteros, fama atque invidia vexabat. 4 Igitur ubi animus ex multis miseriis atque periculis requievit et mihi reliquam aetatem a re publica procul habendam decrevi, non fuit consilium socordia atque desidia bonum otium conterere, neque vero agrum co- lundo aut venando, servilibus officiis, intentum aetatem 2 agere; sed a quo incepto studioque me ambitio mala detinuerat, eodem regressus statui res gestas populi Ro- mani carptim, ut quaeque memoria digna videbantur, perscribere, eo magis, quod mihi a spe metu partibus rei publicae animus liber erat. 3 Igitur de Catilinae coniuratione, quam verissume po- 4 tero, paucis absolvam; nam id facinus in primis ego me· 5 morabile existumo sceleris atque periculi novi tate, de quoius hominis moribus pauca prius explananda sunt, quam initium narrandi faciam. 5 L. Catilina, nobili genere natus, fuit magna vi et ani- 2 mi et corporis, sed ingenio malo pravoque. huic ab adu- lescentia bella intestina, caedes, rapinae, discordia civi- 3 lis grata fuere, ibique iuventutem suam exercuit. corpus patiens inediae, algoris, vigiliae supra quam quoiquam 4 credibile est. animus audax, subdolus, varius, quoius rei

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