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Wenn die Populisten kommen: Beiträge zum Zustand der Demokratie und des Parteiensystems PDF

346 Pages·2013·131.54 MB·German
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Wenn die Populisten kommen Frank Decker Wenn die Populisten kommen Beiträge zum Zustand der Demokratie und des Parteiensystems Prof. Dr. Frank Decker Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Deutschland Zwischen Wahlen, Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 7. Februar 2003, S. 11, Gehen Bayerns Uhren anders?, Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 10. Mai 2005, S. 7; Lehrjahre einer Anti-System-Partei, Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 4. Juni 2008, S. 7; Faktischer Multikulturalismus, Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 18. April 2011, S. 7. © Alle Rechte vorbehalten. Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH, Frankfurt. Zur Verfügung gestellt vom Frankfurter Allgemeine Archiv. ISBN 978-3-658-00801-7 ISBN 978-3-658-00802-4 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-00802-4 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Natio- n a lbibliografi e; detaillierte bibliografi sche Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufb ar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden 2013 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zu- stimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Über- setzungen, Mikroverfi lmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in die- sem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu be- trachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürft en. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer VS ist eine Marke von Springer DE. Springer DE ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.springer-vs.de Inhaltsverzeichnis Vorwort 9 I. Parteien Wenn die Populisten kommen 13 Was Schill bedeutet 22 Stoiber - kein richtiger Rechter 28 Regieren ohne Werte 31 Vom Proletariat zur Neuen Mitte 33 Wohl und Wehe einer Großen Koalition 40 Wenn das Regieren so richtig schwierig wird 45 Die Dänen haben es vorgemacht 50 Gehen Bayerns Uhren anders? 58 In Hitlers Schatten 60 Rechts blinken, links abbiegen 64 Stehaufmann 69 Die Zäsur 72 Lehrjahre einer Anti-System-Partei 79 Wo wir sind, ist die Mitte! 82 Macht-und Programmoptionen im neuen Fünfparteiensystem 85 Wer mit wem? 90 Droht der alte Lagerkoller? 95 Mehrheit ohne Projekt 105 Noch eine Otance für die Liberalen? 110 Wer füllt die Lücke rechts von der Union? 121 11. Verfassung Zwischen Wahlen 127 Die Schattenseiten des Bundesstaates 134 Hände weg vom Präsidenten! 140 Direkte Demokratie auf hanseatisch 146 6 Inhalt Populistisches Manöver beim Plebiszit 150 Der Osten als Trendsetter 154 In der Verflechtungsfalle 157 Demokratie in der Dunkelkammer 163 Demokratieabbau ohne Not 166 Die Zukunft des Dagegenseins 169 Sehnsucht nach dem starken Mann 177 Verfassungsreform auf Abwegen 187 Veränderte Landschaft 190 Die gelungene Verfassung 198 Falsche Enthaltsamkeit im Bundesrat 207 Mehrheit durch Überhangmandate? 210 Wählt die Ministerpräsidenten direkt! 212 Das Präsidentenamt in der Parteiendemokratie 215 Die Quadratur des Kreises 222 Der Irrweg der Volksgesetzgebung 226 Schafft das Zweistimmensystem ab! 229 III.Europa Mehr Demokratie wagen 235 Die drei Krisen Europas 244 Ist Europa reif für die Türkei? 247 Die Wohlstandsinsel als Festung? 251 Der Irrweg der Parlamentarisierung in der EU 260 Konturen der neuen Parteienlandschaft in Europa 269 Mehr Demokratie in der EU - aber wie? 273 IV. Demokratie Die Macht der Gesäßgeografie 287 Konjunkturen des Populismus 299 Der gute und der schlechte Populismus 313 Herausforderungen der inneren Sicherheit durch Extremismus und Fundamentalismus 323 Inhalt 7 Mensch und Umwelt - nachhaltige Politik 335 Progressive Politik im 21. Jahrhundert - sechs Thesen 341 Faktischer Multikulturalismus 343 Staat und Demokratie 345 Personenregister 351 Vorwort von Eckhard Jesse "Wir brauchen mehr den Typus eines Frank Decker, eines Jürgen W. Falter, eines Karl-Rudolf Korte, eines Gaus Leggewie, eines Franz Walter, der sich nicht scheut, den ,Elfenbeinturm' zu verlassen und die eigenen Erkenntnisse der Öffentlichkeit zu präsentieren - aber eben nicht nur Kollegen dieses Schlages." Dieses Zitat aus der "Zeitschrift für Politikwissenschaft" (Heft 3/2011) wiederhole ich nach der Lektüre der gesammelten Essays und Kom mentare Frank Deckers seit dem Jahre 2000 gerne. Der Autor besitzt Urteils kraft, die Fähigkeit zu begriindeten Prognosen; er hat den Mut zu Stand punkte~ und, nicht zu vergessen, er schreibt unprätentiös, ausgesprochen flüssig. Der Bonner Politikwissenschaftler Frank Decker hat in diesem Band 57 Ar tikel versammelt - etwa ein Drittel seiner in Monatszeitschriften (Berliner Republik, MUT, Neue Gesellschaft/Frankfurter Hefte) und Wochen- (Die Zeit) sowie Tageszeitungen (Frankfurter Allgemeine Zeitung, Süddeutsche Zeitung, Die Welt, Tagesspiegel, tageszeitung) publizierten Texte. Diese de cken ein erfreulich breites Spektrum ab. Vier Themenbereiche stehen im Vordergrund: Parteien, Verfassung, Europa, Demokratie. Die einzelnen Rub riken werden durch einen "roten Faden" zusammengehalten - durch das Thema "Populismus". Geht es im ersten Teil um populistische Herausforde rungen der Parteiendemokratie (von rechts wie links, einschließlich des Po pulismus der "Mitte"), so tauchen im zweiten Abschnitt populistische Moti ve bei institutionellen Reformvorschlägen auf. In der EU, die Gegenstand der dritten Rubrik ist, befinden sich populistische Integrationsskeptiker und -gegner schon seit längerem auf dem Vormarsch. Und im vierten Abschnitt kommt die Kritik am Populismus in einer stärker theoretischen Perspektive zur Sprache. Der Verfasser dieses Vorwortes hat einen Wunsch: Mögen "die Populisten" nicht kommen ... Deren Olancen hängen wesentlich von der - mangelnden - Integrationskraft der Union, der SPD, der Grünen und der Liberalen ab. Der Populismus der "Piraten" ist dafür ein sinnfälliges Beispiel. Die zu verschiedenen Zeiten - und "für den Tag" - veröffentlichten Texte erscheinen inhaltlich unverändert. Gleichwohl weisen sie eine erstaunliche 10 Vorwort von Eckhard Jesse Geschlossenheit auf. Der Leser mag sich selber ein Urteil bilden, ob dies zu trifft und inwiefern Frank Decker stimmig argumentiert. Der Vorwortschrei ber bekennt, dessen Kritik an der geheimen Wahl des Regierungschefs über zeugt ihn ebenso wie die Schelte an der Beibehaltung der Überhangmandate. Im ersten Fall ninunt der Autor eine Minderheitsposition ein, im zweiten Fall eine Mehrheitsposition. Hingegen leuchtet mir weder der Vorschlag ein, die Ministerpräsidenten der Länder durch die Bürger direkt zu wählen noch die fulminante Verteidigung des "Konsensualismus". Frank Decker, ein streitba rer Kollege, kein stromlinienförmiger Leisetreter, scheut keine wissenschaft lichen Konflikte. Nur so kommt die Wissenschaft weiter. Möge der Autor in zehn Jahren einen weiteren Band seiner anregenden Essays und Kommentare vorlegen ... I. Parteien F. Decker, Wenn die Populisten kommen, DOI 10.1007/978-3-658-00802-4_1, © Springer Fachmedien Wiesbaden 2013 Wenn die Populisten kommen Die Welle der rechtsextremen Gewalt, die seit einigen Monaten über unser Land schwappt, hat kollektives Entsetzen ausgelöst. In einer zivilen Gesell schaft stellt das eine verständliche Reaktion dar, die aber eine rationale, an den Tatsachen orientierte Bewertung noch nicht ersetzen kann. Einen Mangel an Rationalität verrät die Art und Weise, wie die politische Debatte um das Thema in der Bundesrepublik zur Zeit geführt wird. Dass sich die Aufmerk samkeit für gesellschaftliche Probleme in der heutigen Mediendemokratie nur selten nach deren wahrer Bedeutung richtet und verteilt, ist eine Sache. Eine andere Sache ist, wie verantwortlich die politischen Entscheidungsträ ger mit solchen Konjunkturen umgehen. Die bisherige öffentliche Kommen tierung konnte (und sollte wohl) den Eindruck entstehen lassen, als hätten wir es in Deutschland mit einer neuartigen Qualität des militanten Rechtsex tremismus zu tun, die von staatlicher Seite aus lediglich härtere Gegenmaß nahmen verlange. Die Forderung nach einem Verbot der NPD wirkt da symptomatisch. Dass das Problem in Wirklichkeit viel brisanter ist, beweist ein nüchterner Blick auf die Zahlen. Diese sagen uns erstens, dass der Anstieg der rechtsex tremen und fremdenfeindlichen Gewalttaten in der Bundesrepublik schon viel friiher - Ende der achtziger Jahre - eingesetzt und seit der Asylrechtsde batte 1992/93 ein konstant hohes Niveau erreicht hat. Dabei handelt es sich keineswegs nur um ein ostdeutsches Phänomen, auch wenn die Gesamtzahl der gewalttätigen Übergriffe in den neuen Bundesländern gegenwärtig etwa dreimal so hoch liegt wie im Westen. Zweitens hat im selben Zeitraum die Mobilisierungsfähigkeit des Rechtsextremismus gerade unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen stark zugenommen. Rechtsextreme Gruppen und Kameradschaften bilden heute ein organisatorisch weit verzweigtes Netz werk und machen sich dabei auch modeme Kommunikationsmittel wie das Internet zunutze. Zugleich profitieren sie davon, dass es Teilen der soge nannten Neuen Rechten gelungen ist, fremdenfeindliche Ideen bis in das konservative Lager hinein salonfähig zu machen. Drittens schließlich muss daran erinnert werden, dass es in der Bevölkerung (auch in der westdeut schen) schon immer ein beträchtliches fremdenfeindliches Einstellungspo tenzial gegeben hat. Schenkt man den Wahlforschem Glauben, dann bewegt sich der Anteil derer, die über ein geschlossenes rechtsextremes Weltbild

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