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Welt der Information: Wissen und Wissensvermittlung in Geschichte und Gegenwart PDF

230 Pages·1990·27.334 MB·German
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WELT DER INFORMATION WELT DER INFORMATION Wissen und Wissensvermittlung in Geschichte und Gegenwart Herausgegeben von Hans-Albrecht Koch in Verbindung mit Agnes Krup-Ebert J. B. Metzlersehe Verlagsbuchhandlung Stuttgart CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek Welt der Information : Wissen und Wissensvermittlung in Geschichte und Gegenwart I Hans-Albrecht Koch in Verbindung mit Agnes Krup-Ebert.-Stuttgart: Metzler, 1990 ISBN 978-3-476-00689-9 NE: Koch, Harrs-Albrecht [Hrsg.] ISBN 978-3-476-00689-9 ISBN 978-3-476-03305-5 (eBook) DOI 10.1007/978-3-476-03305-5 Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwer tung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere ftir Vervielfältigungen, Überset zungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. © 1990 Springer-Verlag GmbH Deutschland Ursprünglich erschienenbei J.B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH in Stuttgart 1990 INHALT VII Geleitwort. Von Manfred Eigen und Hartmut Rahn IX Vorwort. Von Hans-Albrecht Koch 1 Scriptura Europaea antiquissima. Tradition und Schrift im frühen Europa. Von Bernhard Kytzler 14 Griechische Lexikographie in Antike und Mittelalter. Dargestellt an aUfJgewählten Beispielen. Von Klaus Alpers 39 Lateinische und alt-bzw. mittelhochdeutsche Lexikographie. Von Jochen Splett 49 Enzyklopädische Sichtbarkeit. Eine problemgeschichtliche Skizze. Von Sebastian Neumeister 62 Pierre Bayle oder die Lust der Aufklärung. Von Sebastian Neumeister 79 Formen und Wandlungen der Bibliographien. Von Paul Raabe 97 Biographische Lexika. Von Hans-Albrecht Koch 109 Aus der Praxis moderner Lexikographie. Von Günther Radding 122 Die Zukunft des Buches. Von Günther Pflug 138 Fachinformation aus Datenbanken. Von Werner Rittberger und Bernward Jenschke VI INHALT 142 Technische und organisatorische Infrastruktur der elektromagnetischen Informationsübermittlung. Von Ronald Dingeldey 150 Risiko-Interpretation beim Datenschutz. Von Erwin K. Scheuch 176 Schaffen die neuen Informationstechnologien den software-gesteuerten Menschen? Von Alfred Büllesbach 191 Information und politische Entscheidung. Von Volker Hassemer 197 Wissenschaftsjournalismus. Von Klaus Sondergeld 204 Auf dem Weg zur mediengesteuerten Gesellschaft. Zur >Zukunft( von Kommunikation und Informationsverarbeitung. Von Walther Christoph Zimmerli 212 Geschichte und Perspektiven der Information. Zum Stand einer Disk11.8sion. Von Agnes Krup·Ebert 217 Autoren GELEITWORT Die Studienstiftung des deutschen Volkes (Bonn-Bad Godesberg) hat zum fe sten Bestandteil ihrer Förderung hochbegabter Studenten erhoben, ihnen wäh rend des Studiums solche Anregungen zu vermitteln, die es ermöglichen, die Praxisferne des akademischen Studiums zu überwinden, die Vielfalt der Ar beitsmöglichkeiten außerhalb des Hochschulbereiches kennenzulernen und die eigenen Fähigkeiten auch dort zu prüfen. Große Unternehmen, öffentliche Ein richtungen, Medien usw. bieten den Studienstiftlern - auch geisteswissenschaft licher Fachrichtungen - Gelegenheit, Erfahrungen zu gewinnen und sich später begründet flir einen Beruf zu entscheiden. Diesem Ziel dienen seit langem Famulaturen und Praktika sowie die Semi nare »Studium und Beruf«. Sie ergänzen ganz wesentlich das im eigentlichen Sinne wissenschaftliche Programm der Ferienakademien der Studienstiftung, die jeweils einer kleinen Gruppe von Stipendiaten erlauben, frei von der Anony mität und Hektik des Hochschulbetriebes einen bestimmten Gegenstand im interdisziplinären Gespräch vertieft zu behandeln. Als neues Element im wissenschaftlichen Programm der Studienstiftung wurde 1987 erstmals ein Seminar mit spezifischer Themenstellung angeboten, das nicht in der traditionellen Akademieumgebung, sondern >vor Ort( stattfand. 25 Stipendiaten nahmen vom 21. September bis zum 2. Oktober 1987 an einem Seminar Geschichte und zukünftige Perspektiven der Information teil. Der erste Abschnitt fand in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel, der zweite im Medienkonzern Bertelsmann in Gütersloh statt. Das Seminar hatte Prof. Dr. Hans-Albrecht Koch, Direktor der Staats-und Universitätsbibliothek Bremen, konzipiert und geleitet. Die Stipendiaten hatten in diesem die Vorträge von Experten aus Hochschule und Praxis begleitenden Seminar Gelegenheit, die Geschichte der Information von Handschriften über Buchdruck und Bildschirm bis zu den modernsten Informationssystemen intensiv zu verfolgen. Der zweite Teil des Seminar war moderner Informationstechnologie, aber auch den mit ihr verbundenen politischen, rechtlichen und sozialen Problemen gewidmet. Das Seminar war gekennzeichnet durch - eine sehr langfristige Vorbereitung, bei der die Dozenten bereits vorab mit einzelnen Seminarteilnehmern in Verbindung kamen, - die Teilnahme hochrangiger Experten, die auch bereit waren, allen Zwängen der Terminkalender zum Trotz das Gespräch mit den teilnehmenden Stipen diaten der Studienstiftung bis in die Nacht fortzusetzen, - die interdisziplinäre Zusammensetzung der Gruppe der Stipendiaten, durch vm GELEITWORT die auch die gegenseitige Instruktion der Teilnehmer und ein perspektivenrei ches Gesprächaufgrund ganz unterschiedlicher Vorkenntnisse und Interessen möglich wurde, - vor allem aber durch ein außerordentlich hohes Maß an eigener Arbeit der teilnehmenden Stipendiaten, sei es in der Protokollführung, sei es in der Diskussion oder in der Leitung von Arbeitsgesprächen. Nachdem die Vorträge des Seminars auch andernorts mehrfach auflnteresse gestoßen sind, können sie dank einer Initiative von Herrn Dr. Bernd Lutz (J . B. Metzler-Verlag) in der hier vorliegenden Form einem größeren Publikum prä sentiert werden. Trotz der in dem Seminar selbst behandelten Überflutung mit Informationen mag diese Publikation nicht nur als Dokument des Seminars gerechtfertigt erscheinen, sondern vor allem deshalb, weil sich in ihr einerseits Beiträge fm den, die wirklich eine Informationslücke füllen, oder die in der Fachliteratur Atomisiertes so souverän zu einem Gesamtbild einzelner Probleme verbinden, daß die Lektüre für Laien und Fachleute gleichermaßen anregend ist, oder die zu umstrittenen Fragen und noch laufenden Auseinandersetzungen zugleich pointiert-provokativ und begründet Stellung nehmen. Auch an dieser Stelle sei allen Beteiligten, die das Seminar ermöglicht haben, noch einmal herzlich gedankt. In diesen Dank sind die Stipendiaten der Stu dienstiftung ebenso eingeschlossen wie die Dozenten des Seminars, die sich für die Veranstaltungtrotz umfangreichen anderen Verpflichtungen zur Verfugung gestellt haben. Besonderer Dank gilt Herrn Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Paul Raabe, der in der ersten Woche die Veranstaltung in der Herzog August Bibliothek (Wolfenbüttel) beherbergt hat, und Herrn Prof. Dr. Friedrich Niewöhner, der den Aufenthalt in Wolfenbüttel vorbereitet hat. Die Bertelsmann AG (Güters loh) hat das Seminar fmanziell in großem Umfang unterstützt und auch durch Beiträge von Mitarbeitern bereichert. Auch dafür sagen wir an dieser Stelle herzlichen Dank. Von der ersten, eher beiläufig formulierten Idee bis zur Ausge staltung hat Herr Klaus Podak (früher Bertelsmann AG, jetzt Süddeutsche Zeitung), selbst ehemaliger Studienstiftler, die Veranstaltung durch vielfaltigen Rat und eigene Beiträge gefördert. Die Studienstiftung plant, das System der >Seminare vor Ort< weiter auszu bauen, um interessierten Stipendiaten Gelegenheit zu geben, flicherübergrei fende Themen in solchen Intensivseminaren an Ort und Stelle zu bearbeiten. Die unmittelbare Anschauung und das Gespräch mit fuhrenden Fachvertretern aus der Praxis sollen die theoretische Arbeit ergänzen. Möge das hier vorgelegte Buch künftigen Kooperationspartnern der Studien stiftung auch zeigen, daß die von ihnen allfallig zu investierende Mühe ihre Früchte trägt. Prof. Dr. Dr. h. c. Manfred Eigen Dr. Hartmut Rahn Präsident der Studienstiftung Generalsekretär der Studienstiftung des deutschen Volkes des deutschen Volkes VORWORT Die in diesem Band vereinigten Beiträge gehen auf ein Seminar zurück, das die Studienstiftung des deutschen Volkes als eine neue Form ihrer Ferienakade mien im Herbst 1987 durchgeführt hat. [1] Das Seminar sollte an Erfahrungen anknüpfen, die im Alltagsleben und in allen Wissenschaftsfächern gemacht werden: 1. Informationen zu nahezu allen Fragen stehen theoretisch im Überfluß zur Verftigung, jedoch bereiten die Auswahl, die Prüfung von Aktualität, Relevanz und Redundanz sowie die Erreichbarkeit zunehmend Schwierigkeiten. 2. Informationen fließen in wissenschaftliche Arbeit und alltagspraktische Ent scheidungen in wachsendem Ausmaß nur noch nach dem Zufallsprinzip ein. 3. Informationen werden auf verschiedenen Ebenen ftir verschiedene Zwecke unterschiedlich aufbereitet und dargestellt, so z. B. ftir den Mitforscher auf einem wissenschaftlichen Spezialgebiet anders als für den Politiker oder den Adressaten öffentlicher Medien. 4. Entscheidungen müssen, je weitreichender sie sind, um so mehr auf der Basis defizitärer Informationsbedingungen getroffen werden. Das Seminar sollte an verschiedenen Beispielen die geschichtliche Entwick lung der Information und ihrer Funktionen sowie gegenwärtig sich abzeich nende Perspektiven weiterer Veränderung behandeln. Dabei kam es mehr auf das interdisziplinäre Gespräch als auf- eine ohnehin nicht erreichbare - Voll ständigkeit denkbarer thematischer Aspekte an. Der Mut zur Lücke bzw. zur exemplarischen Behandlung zeigt sich u. a. in folgendem: Es fehlt ein Beitrag aus dem Wirtschaftsleben oder den Wirtschaftswissen schaften, obwohl gerade in ihm die Problematik des Entscheidens unter defizi tären Informationsbedingungen besonders gut hätte erläutert werden können. Es wurde ferner darauf verzichtet, die Verwendung des Terminus »Information« in der Biologie (»genetische Information«) zu untersuchen. Dies hätte sinnvoll nur im Rahmen eines eigenen Seminars geschehen können. So verlockend es bei der Planung und Vorbereitung auch gewesen ist, die Geschichte des »lnformationsmanagements« einzubeziehen, mußte dies Thema aus Kapazitätsgründen doch beiseite gelassen werden. Jeder Leser dieses Ban des mag jedoch ftir sich selbst einmal bedenken, was es ftir Verwaltung und Geschäftsleben bedeutet, daß Akten nicht mehr mit der Hand geschrieben und abgeschrieben, sondern maschinell kopiert werden können. Das Kopierwesen wäre nicht nur unter rechtlichen, wirtschaftlichen und informationspraktischen Aspekten ein lohnender Gegenstand gewesen, sondern auch unter >informa tionsethischen< einer geistigen Umweltverschmutzung. Sehr ernsthaft wäre auch die angemessene Relation von Traditionsbildung durch Bewahrung von X VORWORT Information zu Traditionsvernichtung durch Zerstörung von Information zu erörtern. Bei solchen Überlegungen liegen Fragen der Verantwortung im Umgang mit Information nahe. Sie werden in verschiedenen der hier vorgelegten Beiträge gestellt, z. T. auch krass gegensätzlich beantwortet, wie etwa beim Datenschutz. Nur in Auswahl also fmden sich in diesem Band die einschlägigen Themen versammelt. Leicht ließen sie sich vermehren-etwa wie folgt: Welche Remedu ren gibt es wirklich gegen den Überlauf in den Büchermagazinen unserer Biblio theken? Warum haben wir zwar wie selbstverständlich den Mut, Jahr um Jahr die »50 schönsten Bücher« durch die Stiftung Buchkunst prämiieren zu lassen, kommen aber nicht einmal auf den Gedanken, die »50 wichtigsten oder besten Bücher« durch eine Jury auswählen zu lassen, in der sich Kompetenz, Reputa tion und Mut zum Risiko vereinen? Wenn wir der Meinung sind, diese Aufgabe werde durch die Buchkritik in den Medien schon hinreichend erflillt, warum brauchen wir dann wohl flir die Entscheidung über die schönsten Bücher etwas anderes als die Medien? Wenn man sich vor Augen fUhrt, daß aus zwingenden physischen Gründen auch ein fleißiger Leser es in seinem Leben auf nicht mehr als vielleicht rund 7000 Bücher >bringen< kann, ist dann nicht der Mut zum Qualitätsurteil das wichtigste Instrument zum Überleben in der >Bücherflut<? All diese - und viele andere - Fragen konnten in den zwei Seminarwochen nicht gestellt werden. Auch auf das hoffnungslose Unterfangen, den Begriff der Information zu definieren, haben wir verzichtet, [2] um wenigstens zu den Sa chen zu kommen, die hier dokumentiert sind. Gegen die Erfahrung, daß ein Zuviel an Information nicht Orientierung, son dern Desorientierung herauffUhrt, haben die Teilnehmer des Seminars konse quent das Rezept der Schlange in Goethes Märchen gesetzt: •Was ist herrlicher als Gold?• fragte der König. •Das Licht•, antwortete die Schlange. •Was ist erquicklicher als Licht?• fragte jener. •Das Gespräch•, antwor tete diese. Die Gespräche - als die wichtigsten Früchte des Seminars - entziehen sich der Fixierung im Druck. Es gab aber auch einige Beiträge, die von Anfang an selbst so sehr Gespräch waren, daß sie wenigstens mit Dank noch einmal in Erinnerung gerufen werden sollen, auch wenn sie flir den Band ausfallen. So nenne ich : die brillanten Präsentationen ausgewählter Handschriften in der Herzog August Bibliothek durch den Leiter der Handschriftensammlung, Prof. Dr. Wolfgang Milde, der in wahrer Maieutik die Teilnehmer des Seminars die Grundzüge der Schrift- und Überlieferungsgeschichte erarbeiten ließ; die an schauliche Führung durch alle Arkana der Universitätsbibliothek/Technischen Informationsbibliothek Hannover, flir die ihr Direktor Dr. Gerhard Schlitt einen Samstag opferte; die Ausführungen des wissenschaftlichen Geschäftsflihrers des Deutschen Forschungsnetzes, Dipl.-Phys. Klaus Ullmann, zu Zweck und Arbeit dieser jungen, aber so erfolgreich expandierenden Einrichtung in der Informationslandschaft; das überzeugende Plädoyer von Prof. Dr. Robert Funk

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