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Weitere Anwendungen der Methode der LIE-Reihen, insbesondere auf Probleme der Schalentheorie PDF

50 Pages·1967·0.98 MB·German
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FORSCHUNGSBERICHTE DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN Nr. 1831 Herausgegeben im Auftrage des Ministerprasidenten Heinz Kiihn van Staatssekretar Professar Dr. h. c. Dr. E. h. Lea Brandt DK 624.074.4 Prof. Dr. rer. techn. Pritz Reutter Dipl.-Math. Siegfried Stief Institut fur Geometrie und Praktische Mathematik an der Rhein.-Westf Techn. Hochschu/e Aachen Weitere Anwendungen der Methode der LIE-Reihen, insbesondere auf Probleme der Schalentheorie SPRINGER FACHMEDIEN WIESBADEN GMBH ISBN 978-3-663-06617-0 ISBN 978-3-663-07530-1 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-07530-1 Verlags-Nr.011831 © Springer Pachmedien Wiesbaden 1967 Urspriinglich erschicncn bei Westdeutscher Vcrlag 1967 Gesamtherstellung: Westdeutscher Verlag • Inhalt Einleitung ........................................................ 5 1. Behandlung spezieller Probleme bei linearen partiellen Differentialglei- chungen, dargelegt an Problemen aus der Schalentheorie ............. 5 1.1 Randwertprobleme der Schalentheorie ........................ 5 1.1.1 Annahmen der technischen Schalentheorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 1.1.2 Geometrie der Schale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 1.1.3 Die Gleichgewichtsbedingungen und der Verformungszustand - Die Randbedingungen ......... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 1.1.4 Zurückführung der Lösung der Differentialgleichungen für Schnitt funktionen und Verschiebungen über ein Iterationsverfahren auf die Behandlung eines einzigen Systems linearer partieller Differential- gleichungen zweiter Ordnung ............................... 13 1.2 Lösung des Problems durch Lösung des Systems linearer partieller Differentialgleichungen (aus Abschnitt 1.1.4) mit Hilfe verallge- meinerter LIE-Reihen ................. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 18 1.3 Anwendungen............. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 27 1.3.1 Membrantheorie der Kugelschale unter Winddruck ............. 27 1.3.2 Das Rotationsellipsoid unter Normaldruckbelastung ............ 30 1.3.3 Numerische Auswertung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 35 2. Auflösung von Gleichungssystemen ............................... 44 2.1 Der Umkehrungssatz ....................................... 44 2.2 Anwendungen............................................. 45 2.2.1 Allgemeines ............................................... 45 2.2.2 Die Fälle 11 = 1 und 11 = 2 .................................. 46 2.3 Beispiel................................................... 47 Zusammenfassung ................................................. 49 Literaturverzeichnis ................................................ 50 3 Einleitung In einem früheren Forschungsbericht [20] wurden die Ergebnisse von Unter suchungen über die numerische Behandlung von Anfangswertproblemen ge wöhnlicher Differentialgleichungssysteme mit Hilfe von LIE-Reihen mitgeteilt (vgl. hierzu auch [13] bis [16])*. Doch erweist sich die LIE-Reihen-Methode auch für eine ganze Reihe anderer Probleme aus verschiedenen Gebieten der Mathematik als ein mitunter recht nützliches Hilfsmittel. Hierher gehört zu nächst ihre Anwendung zur numerischen Behandlung von Randwertproblemen gewöhnlicher Differentialgleichungen [7], [24]. Da sich Systeme partieller Differentialgleichungen mit Hilfe der Gleichungen ihrer Charakteristiken auf gewöhnliche Differentialgleichungssysteme zurück führen lassen, bietet sich schon auf diesem Wege eine Anwendung der Methode zur Behandlung von Anfangswertproblemen bei partiellen Differentialgleichungen an [8]. Der vorliegende Bericht befaßt sich mit zwei Anwendungen der LIE-Reihen Methode auf zwei voneinander unabhängige Problemkreise. Zunächst wird im 1. Teil eine Anwendung der Methode zur unmittelbaren Behandlung von Rand wertproblemen bei gewissen linearen partiellen Differentialgleichungen dargelegt. Die Entwicklung des Verfahrens und seine numerische Erprobung erfolgt am Beispiel der Grundgleichungen der Schalentheorie. Sodann wird im 2. Teil auf Grund der schon von W. GRÖBNER [8] gegebenen Anwendung der LIE-Reihen zur Inversion von Funktionensystemen ein numerisches Verfahren zur Auf lösung beliebiger (nichtlinearer) Gleichungssysteme aufgezeigt. Die im 1. Teil benötigten Annahmen und Gleichungen der Schalentheorie werden zuvor kurz entwickelt (vgl. auch [17], [21]). 1. Behandlung spezieller Probleme bei linearen partiellen Differentialgleichungen, dargelegt an Problemen aus der Schalentheorie 1.1 Randwertprobleme der Schalentheorie 1. 1. 1 Annahmen der technischen schalentheorie Die lineare Schalentheorie befaßt sich mit den Spannungen und Verformungen dünner Schalen, deren Material dem HooKEschen Elastizitätsgesetz gehorcht. * Die in [] Klammer gesetzten Ziffern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis am Ende des Berichtes. 5 Dabei soll unter dem Ausdruck »dünn« verstanden werden, daß das Verhältnis A der konstanten Schalendicke t und der kleinsten anderen Abmessung L der Schale (z. B. dem kleinsten Krümmungsradius) klein gegen 1 ist. Ferner werden die Verschiebungen der Schalenpunkte als klein gegen t vorausgesetzt, so daß die Gleichgewichtsbedingungen für das unverformte Element aufgestellt werden können. Des weiteren werden folgende Annahmen gemacht: 1. Alle Größen der Ordnung A werden gegenüber 1 vernachlässigt. 2. Die Gleichgewichtsbedingungen werden gleichsam nur im Mittel erfüllt, d. h. mit den Schnittkräften und Momenten angesetzt, die durch Integration über die Schalendicke ermittelt werden. 3. Die Normalspannung T33 in den Schnitten parallel zur Schalenmittelfläche lassen sich gegenüber den Spannungen T"ß(a, ß = 1,2) vernachlässigen. 4. Es soll die »Normalenhypothese« gelten, die besagt, daß alle Punkte, welche vor der Verformung auf einer Normalen der unverformten Mittelfläche liegen, nach der Verformung auf einer Normalen der verformten Mittelfläche liegen. Diese Annahmen kennzeichnen die technische Schalentheorie im engeren Sinne.l Für die weiteren Überlegungen soll die Tensorrechnung in der von RICCI an gegebenen Form Verwendung finden. Treten griechische Buchstaben als Indizes auf, so läuft der Index bis 2, anderenfalls bis 3. Nach der EINSTElNSchen Summen konvention wird über jeden gleichzeitig hoch- und tiefgestellten Index summiert. 1.1.2 Geometrie der Schale Auf einer Schalenmittelfläche bezeichne ut, u2 ein Koordinatennetz, u3 sei der Abstand eines Schalenpunktes von der Mittelfläche. Ist (1.12.1) der Ortsvektor eines beliebigen Punktes der Schalenmittelfläche, so läßt sich der Ortsvektor für jeden Schalenpunkt P in der folgenden Form darstellen (vgl. Abb.1) (2)2 m Dabei ist L die bereits erwähnte charakteristische Vergleichslänge und (uI, u2) bezeichnet den Normaleneinheitsvektor im Punkte Lt der Schalenmitteltläche. 1 HEuCK, K., hat in [12] auf Inkonsequenzen dieser Linearisierung hingewiesen und eine technische Schalentheorie abgeleitet, die in den Anfangsgliedern mit der von ZER~A [25] abgeleiteten übereinstimmt und zusätzlich zu den Hypothesen der linearen dreidimensionalen Elastizitätstheorie auf sechs Annahmen beruht. 2 Die Gleichungen sind künftig innerhalb der Unterabschnitte durchnumeriert. Inner halb des Unterabschnitts werden sie mit der einfachen Nummer (z. B. (2)), in anderen Unterabschnitten mit Unterabschnittsnumm~r und Gleichungsnummer (z. B. Ab schnitt 1.1.2, GI. (2)) zitiert. 6 \m(u1,u2) -----~ Abb.l Der Parameter u3 durchläuft den Bereich t t s:;: 113 s:;:- 2 - - 2' wenn t die Schalendicke bedeutet. Es ist zweckmäßig, durch Division mit der Schalendicke t dimensionslose Ko ordinaten 8i = ui einzuführen. Der Ortsvektor eines beliebigen Schalenpunktes t lautet dann + 9t = L[r(81, 82) Je8391] . (3) Die Metrik der Schalenmittelfläche wird durch folgende Größen beschrieben: Kovarianter metrischer Tensor3: arxß=aßrx=r,rx·r,ß' dabei sind r . rx und r . ß die kovarianten Basisvektoren a", aß. Kontravarianter metrischer Tensor: a"ß = aß" = (-1)"+ß ayo (0:: =F y, ß =F 0) a mit a = det (a"ß) . Die kontravarianten Basisvektoren lauten: = a" a"ßaß· Unter Verwendung des KRoNEcKER-Symbols 1 für 0:: = ß aß { = 0 für 0:: =F ß und des E-Tensors: 0 -1) (0 ( V; V;) e"ß = - V; E = Va -1 0 '''ß - 0 3 Kommata bezeichnen hier partielle Ableitungen nach den betreffenden Koordinaten. 7 lassen sich folgende Beziehungen ausschreiben: a"'ilailß = 0'ß, a"'ß = e"'Ä r} I-'aÄ I-' a"'ß = e"'ÄeßI-'aÄI-' e"'ß = a"'ÄaßI-'eÄI-' e"'ß = a"'Ä aß I-' eÄI-' = a'" a"'ßaß a", = a"'ßaß a"'aß = a"'ß a<xaß = a"'ß a'" X aß = e"'ß91 a<X X aß = a"'ß91 91 X a'" = e"'ßaß 91 X a", = ecxfJaß [a"'aß91] = e"'ß [a",aß91] = e"'ß Die Krümmung der Schalenmittelfläche wird durch die zweite Grundform be stimmt: Kovarianter Krümmungstensor : Va- b"'ß = bp", = t [UtU2U""p] = 91u<X,p Gemischter ko- und kontravarianter Krümmungstensor : b'ß = a"'ilbilfJ · Für die mittlere und die GAusssche Krümmung gilt: 1 K = - det (bcxß)' a Aus [6], [17] und [21] ist bekannt, welche Bedeutung der kovariante Krümmungs tensor für eine Vereinfachung der Gleichgewichtsbedingungen hat. Bei Ver wendung von konjugiert-isometrischen Parametern besitzen die Elemente der zweiten Grundform die folgende Eigenschaft -i für K> 0 bll = e2b22 = 5, b12 = 0, e2 = { , (4) + 1 für K< 0 und die Systeme partieller Differentialgleichungen, welche aus den Gleichge wichtsbedingungen abgeleitet werden, lassen sich als je eine komplexe Differential gleichung schreiben und für einige Belastungsfälle und Flächentypen auch leicht lösen. Wegen der oft verwendeten kovarianten Ableitungen beliebiger Tensoren werden die CHRISTOFFEL-Symbole benötigt: CHRIsToFFEL-Symbole 1. Art: 1 r 2: + cxfJy = (a",y, ß aßy, cx - acxß, y) CHRIsToFFEL-Symbole 2. Art: 8 Für die Ableitung von Vektoren 0, die auf kovariante bzw. kontravariante Basis vektoren bezogen sind, o = v"o" + v391 = v"o" + v391, gilt: 0, P = (v"IP- bp"V3) 0" + (V3, P + bpv,,) 91 + + = (v"lp- bpV3) 0" (V3, P b"pv) 91 (5) 1.1.3 Die Gleichgewichtsbedingungen und der Verjormungszustand - Die Rand bedingungen Mit Hilfe der in (Abschnitt 1.1.1) genannten Annahmen lassen sich die Gleich gewichtsbedingungen der linearen Schalentheorie ableiten. Eine besonders aus führliche Ableitung ist in [7] und [23] angegeben. In diesem Abschnitt sollen nur die Ergebnisse zusammengefaßt und die Definitionen erläutert werden. Es mägen .ik (i, k = 1,2) bzw. • i3 die Komponenten des Spannungstensors sein, welche in der Mittelfläche bzw. in Richtung der Flächennormalen wirken. Mit ihrer Hilfe werden die symmetrischen Flächentensoren n"P und m"P und der Flächenvektor q" (»Schnittfunktionen«) definiert: Längskrafttensor: n"P = / ."PZdf)3 " Momententensor : f ~ m"P = A. f)3."PZdf)3 -~ Querkrafttensor: 1 q" = l / .,,3Zdf)3. -b Dabei bedeutet Z die Invariante l/ Z= det(a"p) = [1-2A.f)3H+(lf)3)2K]. V det (Aik) Die Gräßen atk bilden den Maßtensor der Schalenmittelfläche, Aik ist der Maß tensor der (dreidimensionalen) Schale. An Hand eines Bildes des Schalenelementes (vgl. Abb. 2) erkennt man leicht die Richtungen der einzelnen Komponenten. Auch die Ableitung der Gleichgewichts bedingungen kann veranschaulicht werden: Überträgt man nämlich alle Kräfte und Momente nach der Übertragungsvorschrift des absoluten Parallelismus längs der Kurven f)I = const und f)2 = const in den Punkt P(f)l, f)2) und bildet die Resultierende, so muß diese der Resultierenden der äußeren Kräfte und Momente das Gleichgewicht halten ([19], [26]). 9 e2 + cl e2 = const. p (e' + cl e',e2 + cl e2) / Schalenmittelfläche e' =const. e2 = const. Abb.2 Bezeichnet I.ß die Belastung der Fläche, so stellt diese sich im Koordinatensystem 01,02,91 dar als I.ß = (Plel + P2e2 + P3e3) = piOi (falls 03 = 91 gesetzt wird). Für eine konstante Normaldruckbelastung p gilt beispielsweise pI = p2 = 0, p3 = - pL. Bezeichnet man die vektoriellen Schnittkräfte und -momente, die auf eine Längeneinheit des Schnittes fJ" = const bezogen sind mit 11" und Lm", so gilt 0 + 11" = l1"ßOß q"03 m" Va"'" = m"ßa3 X aß· Bei einer Zerlegung in Richtung der Einheitsvektoren der kovarianten bzw. (0) (0) kontravarianten Basisvektoren a" bzw. 0" (0) + 11" = n(" ß) oß q(a) 03 (0)2 + (0)1 Lm" = tJJ("l) 0 tJJ(,,2) 0 I.ß = h,,) (00)" , + P3 03 erhält man Koeffizienten, die keine Tensoren bilden, sie werden als »physikali sche« Schnitt kräfte, -momente und Lasten definiert: n _l/Vaß ßn"ß q =_l_ q", (la) a"" (,,) Va"" ("ß) - 1/ tJJ (,,"') = L(-ly+l Vaa""''"' m"'" (für IX =l= ß) a ==~prx L 10 Die allgemeinen Gleichgewichtsbedingungen für Kräfte und Momente haben die Form eines Systems von sechs gekoppelten partiellen Differentialgleichungen, wobei jedoch die letzte dieser Gleichungen wegen der Symmetrie des Spannungs tensors identisch erfü 11 t ist: + n"ßI" - b~qX pß = 0 + + n"ßb"ß q"l" p3 = 0 (1) m"ßI",_qß = 0 E"ß(n"ß - b~neß) = O. Der Verschiebungszustand der Fläche wird durch den Verschiebungsvektor der Flächenpunkte gekennzeichnet: mit und Mit Hilfe der KIRCHHOFF-LovEschen Hypothese läßt sich dann der Verzerrungs tensor y", ß in Abhängigkeit von den Verschiebungsgräßen in folgender Weise ausdrücken (2) Y,,3 = 0, wobei 1 (X"ß = 2(v"Iß +vßI,,-2b"'ßw), ~ + + (b~ve)I,,]· w"ß = - [2 wl"'ß (b;ve)Iß 2 Aus dem HooKEschen Gesetz läßt sich unter den Annahmen in (Abschnitt 1.1.1) ein Elastizitätsgesetz der Schalen in der Form nxß = DHXßy6(Xy6 (3) m"ß = BH"ßY6wY6 gewinnen. Hierin bezeichnen E den Elastizitätsmodul, 1] die Querkontraktionszahl, D und B, H"ßy6 und H:ßy6 sind Abkürzungen für B = E AL D = },2 B 1 - r,2' 12 1 + + + H"'ßy6 = _ [a"Y aß6 ax6 aßY 17(10"'1 Eß6 E"'6EßY)] 2 11

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In einem früheren Forschungsbericht [20] wurden die Ergebnisse von Unter­ suchungen über die numerische Behandlung von Anfangswertproblemen ge­ wöhnlicher Differentialgleichungssysteme mit Hilfe von LIE-Reihen mitgeteilt (vgl. hierzu auch [13] bis [16])*. Doch erweist sich die LIE-Reihen-Method
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