FORSCHUNGSBERICHT DES LANDES NORD RHEIN -WESTF ALEN Nr. 3100 / Fachgruppe Geisteswissenschaften Herausgegeben vom Minister fUr Wissenschaft und Forschung Dr. Hans-Werner Klusemann Dipl, -Psych. Marianne Horstkemper Dr. Maria-Eleonora Karsten Dipl, - rer. soc. Uwe Polinski Fernuniversitat - Gesamthochschule - Hagen Weiterbildung von Sozialarbeitern und Sozialpadagogen Theoretische, empirische und curriculare Konzepte Westdeutscher Verlag 1982 CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Weiterbildung von Sozialarbeitern und Sozial padagogen : theoret., empir. u. curriculare Konzepte / Hans-Werner Klusemann •.. - Opladen : Westdeutscher Verlag, 1982. (Forschungsberichte des Landes Nordrhein Westfalen ; Nr. 3100 : Fachgruppe Geistes wiss. ) NE: Klusemann, Hans-Werner [Mitverf.]; Nordrhein-Westfalen: Forschungsberichte des Landes ••• © 1982 by Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen Herstellung: Westdeutscher Verlag ISBN 978-3-531-03100-2 ISBN 978-3-322-87751-2 (eBook) 001 10.1007/978-3-322-87751-2 - III - Inhalt Vorwort IX Maria-Eleonora Karsten/Hans-Werner Klusemann Einleitung und Uberblick XI Hans-Werner Klusemann Berufliche Sozialisation als Orientierungspunkt berufsbezogener Weiterbildung - Uberlegungen zu einer Theorie der Weiterbildung fUr Sozialarbeiter/Sozialpadagogen als Bezugs rahmen empirischer Berufsfeldanalysen und curricularer Planungen 1. Thesen zur Situation der Weiterbildung fUr Sozialarbeiter/Sozialpadagogen 2. Ziele und AnknUpfungspunkte eines weiter bildenden Studiums fUr Sozialarbeiter/ Sozialpadagogen 5 3. Theoretische Implikationen und Pramissen der Curriculumentwicklung eines Weiter bildungsstudiengangs fUr Sozialarbeiter/ Sozialpadagogen 11 3.1 Schlaglichter theoretisch begrUndeter Curriculumentwicklung 12 3.2 Curriculare Orientierungspunkte wissen schaftlicher und berufsbezogener Weiter bildung 27 3.2.1 Nachfrage nach und inhaltliche Interessen an Weiterbildung 27 3.2.2 Analyse der Bedingungen und Wirkungsweisen beruflicher Sozialisation: theoretische Pramissen einer empirisch begrUndeten Studiengangs- und Curriculumentwicklung 30 3.3 Inhaltliche Pramissen der Studiengangs planung 34 3.4 Inhaltliche Konsequenzen und Perspektiven der Curriculumentwicklung 37 - IV - 4. Zum Verhaltnis von Weiterbildung und Professionalisierung 43 4.1 Implikationen eines subjektbezogenen Ansatzes der Professionalisierung 43 4.2 Probleme und Perspektiven der Formal qualifikation 47 4.3 Fragen der Disziplinorientierung 51 Anmerkungen 53 Marianne Horstkemper/ Hans-Werner Klusemann/ Uwe Polinski Weiterbildungsinteressen von Sozialarbeitern/ Sozialpadagogen - eine empirische Untersuchung zu AusmaB und Inhalten 54 1. Einleitung 54 2. Weiterbildungsinteressen von Sozialarbeitern/ Sozialpadagogen als Ausgangspunkt curricu larer Planungen 60 2.1 Thesen zu einer bildungsplanerisch begrlindeten Weiterbildung 61 2.2 Berufssituation und Weiterbildungsinteressen von graduierten Sozialarbeitern und Sozial padagogen 66 2.2.1 Handlungstheorie als forschungsleitendes Konzept 66 2.2.2 Zentrale Annahmen der Handlungstheorie 67 2.2.3 Weiterbildungsmotivation aus handlungs theoretischer Sicht 75 2.2.3.1 Ein gebrauchswertorientiertes Handlungs modell der Entstehung von Weiterbildungs- motivation 77 2.2.3.2 Ein tauschwertorientiertes Handlungsmodell der Entstehung von Weiterbildungsmotivation 81 2.3 Bedingungsfelder flir die Entstehung von Weiterbildungsmotivation 84 - v - 2.3.1 Berufsspezifische und soziale Orientierungen von Sozialarbeitern/Sozialp~dagogen 85 2.3.2 Berufsstatistische Merkmale und Merkmale der Arbeitssituation von Sozialarbeitern/ Sozialp~dagogen 100 2.3.2.1 Berufsspezifische Merkmale 100 2.3.2.2 Merkmale der Arbeitssituation 102 2.4 Methodische Realisierung der empirischen Uberprtifung 107 2.4.1 Uberlegungen zum methodischen Zugang 107 2.4.2 Durchftihrung der Untersuchung 114 2.5 Darstellung der Ergebnisse 120 2.5.1 Beschreibung der Stichprobe 120 2.5.2 Verteilung der abhangigen Variablen: AusmaB und Art des Interesses an Weiterbildung 127 2.5.2.1 AusmaB des Interesses an Weiterbildung 133 2.5.2.2 Inhaltliche Weiterbildungsinteressen 135 2.5.3 Hypothesenprtifung 138 2.5.3.1 Zusammenhange zwischen berufsstatistischen Merkmalen und Weiterbildungsmotivation 139 2.5.3.2 Zusammenh~nge zwischen Merkmalen der Arbeitssituation und Weiterbildungs motivation 151 2.5.3.3 Zusammenhange zwischen berufsspezifischen und sozialen Orientierungen und Weiterbildungs motivation 165 2.5.3.3.1 EinfluB berufsspezifischer und sozialer Orientierungen auf das AusmaB des Interesses an Weiterbildung 165 2.5.3.3.1 EinfluB berufsspezifischer und sozialer Orientierungen auf die Bewertung von Weiter bildungsinhalten 171 2.5.3.4 Zusammenh~nge zwischen unterschiedlichen berufsspezifischen und sozialen Orientierungen 1~1 2.5.3.5 Zusammenh~nge zwischen berufsstatistischen Merkmalen und berufsspezifischen und sozialen Orientierungen 188 - VI. - 2.5.4 Pfadanalytisches Modell zur Erklarung der Motivation zum Weiterbildungsstudium 190 2.5.4.1 Modellkonstruktion 192 2.5.4.2 Modellliberprufung 199 Maria-Eleonora Karsten Zum Verhaltnis von Biographie- und Berufsfeldbezug als Ansatzpunkt des Weiterbildungsstudiums zur beruflichen Sozialisation von Sozialarbeitern 205 1. Zum methodischen Vorgehen der qualitativen Forschungsarbeit im Projekt "WBS" 213 1.1 Uberlegungen zur Auswahl von Interpreta- tionssituationen 215 1.2 Sozialwissenschaftliche Paraphrasierung ~er ausgewahlten Situation 219 1.3 Konfliktebenen sozialarbeiterischen Handelns in der interpretierten Situation 229 1.4 Rechtliche und organisatorische Bedingungen als Kontextbestimmungen des Handelns in der offenen Jugendarbeit 233 1. 4.1 Arbeitsorganisation und Raumorganisation im Jugendhaus 247 1.4.2 Padagogische Planung und Arbeit im Jugendhaus 261 2. Perspektiven der Analyse beruflicher Sozialisation von Sozialarbeitern und Sozialpadagogen 266 Maria-Eleonora Karsten/ Hans-Werner Klusemann Konsequenzen fur ein Weiterbildendes Studium fur Sozialarbeiter/Sozialpadagogen 276 1. Moglichkeiten berufsbezogener Weiter bildung unter den Rahmenbedingungen der Fernuniversitat 278 2. Die didaktische Struktur der Fernuniversitat in ihrer Bedeutung fur ein weiterbildendes Studium 281 - VII - 3. Inhaltliche Bedingungen fUr ein Weiter bildungsstudium fUr Sozialarbeiter/ Sozialp:idagogen 286 4. Curriculare und studienorganisatorische Konsequenzen 288 5. Ausl&ndersozialarbeit: ein Beispiel der Konkretisierung 296 6. Mentorielle Betreuung 304 Literaturverzeichnis 309 Anhang Haufigkeitsverteilungen 317 Fragebogen 327 - IX - Vorwort Die Projektgruppe "Weiterbildung im Bereich Sozialarbeit/ Sozial padagogik" im Arbeitsbereich Soziologie der Fernuniversitat legt hiermit ihren Endbericht vor. Das Projekt wurde eingerichtet, um fUr die konzeptionelle Entwicklung von Weiterbildungsstudiengangen an der Fernuniversitat - speziell fUr das Berufsfeld der Sozialpadagogik/Sozialarbeit - grundlegende Forschungen zu beruflicher Sozialisation, Weiterbildungsmotivation und Weiterbildungsinhalten durchzufUhren. Hierauf bezogen sollte exemplarisch ein theoretisch und curricular-organisatorischer Ent wurf eines berufsfeldbezogenen Weiterbildungsstudiengangs entwickelt werden. Die Ergebnisse der Untersuchungen, die hier vor;elegt werden, erhalten neue Aktualitat im Kontext der Debatte um die Fundierung von (sozial)wissenschaftlicher Weiterbildung an Universitaten und Gesamt hochschulen. Die vorgelegten Ergebnisse stellen einen bedeutsamen Rahmen fUr die Entwicklung von Weiterbildungsstudiengangen dar. Dies gilt nicht nur fUr die spezifischen Belange von Weiterbildung an einer Fernuniversitat, sondern auch darUber hinausweisend fUr die theoretische und empirisch abgesicherte BegrUndung von Weiterbildungs studiengangen insgesamt. Das Projekt wurde yom MWF/NW von 1979 bis 1980 gefordert. Die Feder fUhrung, die Ausarbeitung des Forschungsdesigns sowie die Entwicklung der Weiterbildungskonzeption lag bei Herrn Dr. Hans-Werner Klusemann. Die Schwerpunkte der Konzeption liegen in einer Forschungsplanung, die im Rahmen empirischer untersuchungen realisiert wurde, sowie in der Konkretisierung curricularer, inhaltlicher und organisatorischer Prin zipien. Darauf aufbauend wurde ein Studienga!!g enbvickelt, der die Moglichkeit eroffnet, wissenschaftliche Arbeits- und Reflexionsweisen mit berufspraktischen Erfahrungen zu vermitteln, um so zu Formen theoriegeleiteten Handelns und zu handlungsbezogener Theoriebildung zu kommen; er zeigt Wege auf, wie eine Fernuniversitat rein rezeptives Lernen Uberwinden und nicht-kommunikative und kommunikationsintensive Lernverfahren und Medien kombinieren kann. Insbesondere ist hervorzuheben, daB die konzeptionelle Entwicklung und ihre curricular-organisatorische Umsetzung rUckgebunden sind an empirische Untersuchungen, die sich durch Konsequenz der Anlage, Detailliertheit der Auswertung und Verstandlichkeit der Darstellung auszeichnen. - x - Die Studie stellt einen profunden Bedingungsrahmen von Argumentationen zu einer Theorie una Praxis der Weiterbildung von Sozialarbeitern/ Sozialpadagogen dar. Die Entwicklung und Evaluation des hier skizzierten Curriculums konnte durchaus Modellcharakter fur die Entwicklung anderer sozial wissenschaftlicher Studiengange an Prasenzhochschulen haben. Urn im Interesse der Weiterentwicklung von Weiterbildungsstudiengangen an der Fernuniversitat und im Interesse des nachgewiesenen Weiterbil dungsbedarfs die Implementation und Evaluation des Studiengangs ange messen wissenschaftlich zu begleiten, ist die Einrichtung des Studien gangs dringend geboten. Gerade im Bereich Sozialarbeit/Sozialpadagogik erhalt die bildungspolitische Aktualitat der Weiterbildung eine neue Dimension, die sich aus offenkundigen, vielfaltigen sozialen Problemen ergibt. Die Hochschule muE sich ihrem Auf trag in dieser Dimension stellen. H. Abels - XI - Maria-Eleonora Karsten/Hans-Werner Klusemann Es gibt nur wenige bildungspolitische Hoffnungen, die in den 10 Jahren nach dem Bildungsbericht '70 der Bundesregierung noch zum konsensfahigen Kanon der Reformdiskussion geh6ren. Eine der wenigen MaBnahmen, die in zunehmender Weise gef6r dert und ausgeweitet wurden und die erst angesichts der jungsten Krise in den 6ffentlichen Haushalten vom Rotstift bedroht zu sein scheinen, ist die Weiterbildung. Sucht man nach Grunden fur die allseits geteilte Wertschatzung von Weiterbildung, findet man - wie fast immer bei bildungspoliti schen Gemeinplatzen -, daB sich hinter allgemein anerkannten Ettiketten hochst unterschiedliche Interessen verbergen. Dies gilt auch und gerade fur das jetzt verstarkt an Hochschu len aufkeimende Interesse an Weiterbildung. Fur viele Interessen ten erscheint Weiterbildung als die letzte Chance, verpaBte Karrieren nachzuholen, anderen solI Weiterbildung die erreichte Berufsposition absichern; Wissenschaftliche Hochschulen berufen sich nun gleichermaBen wie private und 6ffentlich-rechtliche Einrichtungen der Weiterbildung auf die zunehmende Notwendigkeit von Weiterbildung. Einig in der Begrtindung fur die Notwendigkeit von Weiterbildung weiB man sich in der Regel tiber aIle Unterschiede in den Interes sen wie in den Grenzen jeweiliger Facher und Disziplinen hinweg darin, daB die Vielfalt neuer Erkenntnisse einen Verfall bis herigen Wissens bedeute. Weiterbildung erscheint in diesem Argumentationszusammenhang als wichtiges Mittel, die Lucke zwischen der beruflichen Erstausbildung und dem Fortschreiten der Wissenschaftsentwicklung auszugleichen, gleichsam veraltetes Wissen zu modernisieren. So einleuchtend dieser Gedanke auf den ersten Blick auch sein mag, so problematisch ist es, Weiterbildungsveranstaltungen unter dieser Zielperspektive zu organisieren. BRATER.macht vol lig zurecht auf die Frage aufmerksam, "wie es denn uberhaupt