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Wege zur Analysis: Genetisch — Geometrisch — Konstruktiv PDF

261 Pages·2001·6.92 MB·German
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Springer-Lehrbuch Springer-V erlag Berlin Heidelberg GmbH Herbert Schroder Wege zur Analysis genetisch - geometrisch - konstruktiv Springer Dr. Herbert Schroder Universităt Dortmund Fachbereich Mathematik Postfach 50 05 00 44221 Dortmund, Deutschland e-mail: [email protected] Mathematics Subject Classification (2000): 26-01, 26-03, 01-01 Die Deutsche Bibliothek -CIP·Einheitsaufnahme Schriider, Herbert: Wege zur Analysis: genetisch -geometrisch -konstruktiv / Herbert Schroder. -Berlin; Heidelberg; New York; Barce Iona; Hongkong; London; Mailand; Paris; Tokio: Springer, 2001 (Springer-Lehrbuch) ISBN 978-3-540-42032-3 ISBN 978-3-642-56740-7 (eBook) DOI 10.1007/978-3-642-56740-7 ISBN 978-3-540-42032-3 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbesondere die der Ubersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfaltigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfaltigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zulăssig. Sie ist grundsătzlich vergiitungs ptlichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. http://www.springer.de © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2001 Urspriinglich erschienen bei Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York 2001 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, da6 solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wăren und daher von jedermann benutzt werden diirften. Satz: Datenerstellung durch den Autor unter Verwendung eines TJlX-Makropakets Einbandgestaltung: design 6-production GmbH, Heidelberg Gedruckt auf săurefreiem Papier 40/3142Ck -5 4 3 2 1 o Vorwort Das vorliegende Buch basiert auf Vorlesungen und Seminaren, die ich in den vergange nen zehn Jahren an der Universitat Dortmund gehalten habe. Es soll eine Erganzung zu den ilblichen Standardvorlesungen der Analysis sein und richtet sich vornehmlich an Studierende des Lehramtsstudiengangs, aber auch an solche, die sich filr die histo rische Entwicklung der Infinitesimalrechnung interessieren. Von Dozenten kann es zur Ausgestaltung der an diesen Horerkreis gerichteten Vorlesungen oder als Fundgrube filr Themen in (Pro-)Seminaren benutzt werden. Auch der bereits ausgebildete Leh rer kann es zur Fortbildung heranziehen und daraus Anregungen fUr die Einbeziehung historischer Aspekte in den Unterricht erhalten. Es werden unter anderem Themen vorgestellt, die wesentlichen Einfiuss auf die Entste hung der Analysis hatten, in den Anfiingervorlesungen jedoch meist zu kurz kommen, da ihnen spater eigene Vorlesungen gewidmet sind. Dazu gehoren speziell die Theorie der Kettenbrilche, die ilblicherweise in der Zahlentheorie angesiedelt ist, die gewohn lichen Differentialgleichungen und die elementare Differentialgeometrie. Da der vorlie gende Text vor allem als Erganzung gedacht ist und nicht als einfilhrendes Lehrbuch zur Analysis konzipiert wurde, setzt er voraus, dass der Leser mit den Grundbegriffen der Analysis bereits vertraut ist. HierfUr genilgt nahezu jedes Lehrbuch zur Analysis, wovon einige in den Literaturhinweisen am Ende der Einleitung aufgefilhrt sind. In der Darstellung folgt das vorliegende Buch nicht der sonst ilblichen deduktiven Vor gehensweise, bei der die Beispiele nur zur Illustration einer allgemeinen Theorie dienen, sondern dem "genetischen" Zugang ilber klassische meist "geometrische" Fragen. Ein besonderes Augenmerk liegt daher auch auf der "konstruktiven" Denkweise. Da der geometrische Aspekt besonders betont werden soli, enthalt das Buch zahlrei che Figuren. Ferner sind die wichtigsten Ergebnisse durch Einrahmung hervorgehoben. Ais Erganzung zu historischen Bemerkungen werden 31 fUr die Analysis maBgebliche Mathematiker mit kurzen biographischen Notizen und Portiits vorgestellt. Das Buch enthalt 100 Aufgaben mit Losungshinweisen bzw. vollstandigen Losungen und ebenso am Ende eines jeden Abschnittes kommentierte Literaturhinweise, die Anregungen fUr weitere Studien bieten. Dortmund, im Mai 2001 Herbert Schroder Inhaltsverzeichnis Einleitung ....................................................................... 1 Kap. 1 Reelle Zahlen ......................................................... 5 1.1 Der goldene Schnitt .......................................................... 5 1.2 Kettenbrtiche ............................................................... 18 1.3 Transzendente Zahlen ...................................................... 34 1.4 Konstruktive Analysis ....................................................... 43 Kap. 2 Integralrechnung .................................................... 65 2.1 Quadratur und Integration .................................................. 65 2.2 Bogenlange und Windungszahlen ............................................ 86 2.3 Volumen- und Oberfiachenintegrale ......................................... 105 2.4 Gewohnliche Differentialgleichungen ........................................ 115 Kap. 3 Differentialrechnung ............................................... 129 3.1 Ebene Kurven ............................................................. 129 3.2 Extremwerte und Singularitaten ............................................ 158 3.3 Kurven und Flachen im Raum ............................................. 177 3.4 Die Geometrie der Flachen ................................................. 194 Ausblick ....................................................................... 205 Losungshinweise, Losungen, Ergebnisse .................................... 225 Namen- und Sachverzeichnis ................................................ 249 Einleitung One can invent mathematics without knowing much of its history. One can use ma thematics without knowing much, if any, of its history. But one cannot have a mature appreciation of mathematics without substantial knowledge of its history. - Abe She nitzer Obwohl die Mathematik allgemein als unhistorisch gilt - zumindest wird sie so in den Vorlesungen prasentiert - hat sie doch an der Entfaltung unserer Kultur entscheidend mitgewirkt. So liest man in [RW] tiber die Infinitesimalrechnung: Dieses leistungsfahige Rechenverfahren, das von Newton und Leibniz gegen Ende des siebzehnten Jahr hunderts erfunden wurde, hatte einen starkeren Einfluss auf Wissenschaft und Technik als irgendein anderer Fortschritt. Hundert Jahre vor der Erfindung der Integral- und Differentialrechnung war die Beschreibung der Bewegung eines Gegenstandes beim freien Fall unter Einfluss der Schwerkraft oder die Bewegung eines Balls auf einer schiefen Ebene ein Problem, das selbst die grofiten Wissenschaftler dieser Zeit auf eine harte Probe stellte und zum Aufgeben zwang. Hundert Jahre nach ihrer Entstehung ermoglichte es die Infinitesimalrechnung dem franzosischen Mathematiker und Physiker Laplace, aile Himmelsbewegungen, mit Ausnahme unbedeutender Aspekte der Bewegung von Mond und Planeten, zu erklaren. Er konnte so erste wissenschaftliche Spekulationen liber den Ur sprung des Sonnensystems auf mathematischer Grundlage anstellen. Wir wollen die Leistungsfahigkeit der Infinitesimalrechnung an einigen Beispielen de monstrieren. Wir folgen dabei aber nicht der sonst tiblichen deduktiven Vorgehensweise, bei der die speziellen Beispiele nur zu Illustrationszwecken ftir die Tragweite einer all gemeinen Theorie angeftihrt werden, sondern bevorzugen den besonders von F. KLEIN und O. TOEPLITZ empfohlenen genetischen Zugang. Nach dem langsam schwindenden Einfiuss der abstrakten und axiomatisch gepragten Mengenlehre haben sich mittlerwei Ie gerade im didaktischen Bereich immer mehr Autoren diesem Zugang angeschlossen. Nicht urn die bereits fertige Analysis, moglichst okonomisch dargestellt, urn dem ange henden Mathematiker von Nutzen zu sein, solI es gehen, sondern urn die Entwicklung der mathematischen Denkweise, die, an konkreten Problemen erprobt, zur Analysis geftihrt hat. Die Analysis ist aus dem Versuch heraus entstanden, das Gebiet der Geometrie rein arithmetisch zu erschlieBen. Es hat sich aber schon frtih gezeigt (siehe Abschnitt 1.1), dass dazu die rationalen Zahlen nicht ausreichen. Die Griechen haben es daher zunachst dabei belassen und nur mit den geometrischen Objekten "gerechnet", die sie noch mit Zirkel und Lineal konstruieren konnten. 1m Rahmen der reellen Zahlen sind dies aile diejenigen, die man aus den natiirlichen Zahlen durch endlich viele der elementaren Rechenoperationen wie Addition, Subtraktion, Multiplikation und Division sowie dem Ziehen der Quadratwurzel erhalt. Bei der Addition bzw. Subtraktion werden die jewei ligen Strecken auf der orientierten Zahlengerade in die entsprechende Richtung abge tragen, zur Multiplikation und Division weicht man in die Ebene aus und verwendet als Hilfsmittel den Strahlensatz, wahrend man die Quadratwurzeln ebenfalls in der Ebene am einfachsten mit Hilfe des Hohensatzes im rechtwinkligen Dreieck realisiert. Aus heutiger Sicht (genauer seit C.F. GAUSS) ist es angebracht, auch komplexe Zahlen = zuzulassen. Man beachte, dass die Quadratwurzel einer komplexen Zahl z rei<p mit r ~ 0 und 0 ~ 'P < 21l" als Vi = y'rei<p/2 definiert ist und beide dazu notigen Operatio nen, das Ziehen der Quadratwurzel aus r und die Halbierung des Winkels 'P mit Zirkel und Lineal durchgefiihrt werden konnen. Man konnte die Menge dieser Zahlen daher als den euklidischen Zahlenkorper bezeichnen. Erst durch die Erfindung der analytischen H. Schröder, Wege zur Analysis © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2001 2 EINLEITUNG Geometrie urn 1630 durch P. DE FERMAT und R. DESCARTES hat sich der Schritt zum abstrakten Zahlbegriff und daran anschlieBend zum Funktionsbegriff angebahnt. Die Zahlen in der Form von Koordinaten, die DESCARTES der Geometrie aufgezwungen hat - H. WEYL spricht einmal von einer Vergewaltigung - lagen aber keineswegs fer tig VOL Es hat noch zweieinhalb Jahrhunderte gedauert, bis alle dazu notigen Zahlen bereitgestellt und die Arithmetisierung der Geometrie endgiiltig vollzogen war. Obwohl wir die einzelnen Kapitel inhaltlich voneinander getrennt haben, haben sich die darin dargestellten Themen "reelle Zahlen", "Integralrechnung" und "Differential rechnung" parallel zueinander entwickelt und zwar fortwahrend in einem Wechselspiel zwischen Geometrie und Analysis. Wahrend sich die Charakterisierung reeller Zahlen von arithmetischer Seite am ein fachsten durch ihre Dezimalbruchentwicklungen anbietet (auf der Grundlage des Folgen und Reihenbegriffs), legen die geometrischen Fragestellungen der Griechen die Darstel lung als Kettenbrtiche nahe (basierend auf dem euklidischen Algorithmus). Die Ket tenbrtiche bilden das zentrale Thema des ersten Kapitels, da sie auch besonders gut geeignet sind, den Unterschied zwischen rationalen und irrationalen Zahlen und dabei wiederum zwischen algebraischen und transzendenten Zahlen zu verdeutlichen. Insbe sondere kann man mit ihrer Hilfe transzendente Zahlen explizit konstruieren. Dartiber hinaus beweisen wir auch (jedoch mit anderen Mitteln) die 'Transzendenz von e und Jr. Der Frage, inwieweit man die Kluft zwischen den einzelnen (konstruierbaren) reel len Zahlen und dem reellen Kontinuum tiberbrticken kann, wollen wir in Abschnitt 1.4 nachgehen. Dabei werden die klassischen Aussagen tiber stetige bzw. differenzierbare Funktionen, wie der Zwischenwertsatz und der Satz vom Maximum bzw. der Mittel wertsatz, genauer analysiert und ihre tiblichen Beweise aus konstruktiver Sicht kritisch beleuchtet. In diesem Zusammenhang beweisen wir auch den Fundamentalsatz der Al gebra sowie den WeiertraB'schen Approximationssatz. Am Anfang der Integralrechnung steht das Problem der Quadratur krummlinig be grenzter Flachen und die Rektifizierung der krummen Begrenzungslinien, vor aHem der Kreisflache und ihrer Begrenzung, der Kreislinie. Wir zeigen im zweiten Kapi tel, wie diese Aufgaben zum Integralbegriff gefUhrt haben und wie die Integration als Umkehrung der Differentiation dartiber hinaus geholfen hat, die oben erwiihnten, in Form von Differentialgleichungen formulierten Probleme der Bewegung physikalischer Korper zu lOsen. Wir konnen hier nur die einfachsten Tatsachen der Integralrechnung bertihren. Der weitere Ausbau beruht auf dem abstrakten Funktionsbegriff, der in der modernen Analysis die geometrische Anschauung ersetzt hat. Er ist entstanden aus der Theorie der Fourier-Reihen, die wir in Abschnitt 2.2 kurz streifen, und hat u.a. zu soleh unanschaulichen Objekten wie nirgends differenzierbaren stetigen Funktionen geftihrt. Darauf und auf der Theorie der Differentialgleichungen aufbauend ist die Funktional analysis entstanden. Erst fUr diese benotigt man eine umfassendere Integrationstheorie, wie sie 1903 von H. LEBESGUE geschaffen wurde. Diese ist aber nicht mehr unser An liegen, so dass wir auf die weiterfUhrende Literatur zur Analysis verweisen. Auch das dritte Kapitel beginnt mit geometrischen Problemen, namlich den klassischen, mit Zirkel und Lineal die Wtirfelverdopplung, die Kreisquadratur und die Winkeldrei teilung zu bewerkstelligen. Ohne die UnlOsbarkeit dieser Aufgaben beweisen zu k6nnen, EINLEITUNG 3 haben die Griechen bereits die erst en Schritte iiber den euklidischen Zahlenkarper hin aus getan, indem sie fiir diese Konstruktionsaufgaben "mechanischen Kurven" her anzogen, die statt mit Zirkel und Lineal mit anderen mechanischen Hilfsmitteln er zeugt werden kannen und ausschlieBlich zu diesem Zweck erdacht worden sind. Die Beschaftigung mit so1chen Kurven, war die treibende Kraft beim weiteren Ausbau der Differential-und Integralrechnung. Dabei gehen wir auch auf NEWTONS "Potenzreihen methode" (mit ganzen und gebrochenen Exponenten) ein, mit der er die algebraischen Kurven, die DESCARTES zur Lasung der von PAPPaS gestellten Probleme erschaffen hatte, analytisch behandelt hat. Fiir den Fall der Kubiken, den nachst einfachen nach den Kegelschnitten, hat er damit eine nahezu vollstandige Klassifizierung erreicht. Sei ne diesbeziiglichen Arbeiten sind (in englischer Ubersetzung) auch heute durchaus noch lesenswert. Sie bilden den Beginn der so genannten "Singularitatentheorie", die in den siebziger Jahren unter dem Slogan "Katastrophentheorie" auch auBerhalb der Mathe matik fiir Aufsehen sorgte. Besonderen Wert haben wir anschlieBend auf die mehrdimensionale Differentialrech nung gelegt, bei der neb en den lokalen Eigenschaften von Funktionen oder Nullstellen gebilden auch globale zum Tragen kommen. Ais ein wichtiges Beispiel wird uns dabei das Problem der Kartierung der Erde dienen, die Frage nach der Konstruktion ge eigneter Landkarten. Wir schlieBen mit dem erst en globalen Resultat der klassischen Differentialgeometrie der Flachen, dem Satz von GauB-Bonnet. Urn den Umfang nicht zu sprengen, mussten wir jedoch auf die Behandlung weiterer Aspekte, die daran an kniipfend einerseits zu nichteuklidischen Geometrien oder andererseits zur Topologie fiihren, verzichten. Literaturhinweise Die folgende Literaturauswahl - weitere Literaturhinweise findet man am Ende der ein zelnen Abschnitte sowie im Ausblick - ist natiirlich stark durch die Kenntnis und noch mehr durch die Neigungen des Autors gepragt. Insbesondere im Bereich der einfiihren den Lehrbiicher kannte sie belie big verlangert werden. Wir erwahnen hier nur drei Bucher, deren Stoffumfang wir als bekannt voraussetzen: [Sch] Scheid, H.: Folgen und Funktionen, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, 1997 Hier werden die Grundbegriffe der Analysis mit einer lihnliehen Intention wie im vorliegenden Bueh prlisentiert. Trotz der Ubersehneidungen ist es aber elementarer ausgeriehtet und kann als ausreichende Grundlage angesehen werden. Es richtet sieh vornehmlieh an Studierende des Lehramtsstudiengangs. [Spi] Spivak, M.: Calculus, Addison-Wesley, Menlo Park, 1973 Fiir den Studienanfanger sehr zu empfehlen, um sieh mit der englisehen Spraehe vertraut zu machen. Obwohl etwas breiter in der Darstellung, lihnelt das Bueh eher den bei uns iibliehen Analysis-Biiehern und unterseheidet sich somit von anderen anglo-amerikanisehen Calculus-Texten. [Wall Walter, W.: Analysis I, Springer, Berlin, 19995 Dieser erste Teil des zweiblindigen Werks enthlilt das "Grundwissen" iiber die Differential-und Integral reehnung fUr Funktionen einer Variablen. Mit den zahlreichen historischen Beziigen zielt es in dieselbe Richtung wie das vorliegende Bueh, folgt aber weitgehend der iibliehen Darstellung der Grundbegriffe der Analysis. Es bietet weit mehr als die hier benotigte Grundlage. Den genetischen Einstieg in die Analysis bieten: [Kle] Klein, F.: Elementarmathematik von hOheren Standpunkte aus, Bde. 1-3, Springer, Berlin, 19684,3,3 4 EINLEITUNG Der Autor gilt als Mitbegriinder der genetischen Methode. In dem heute noch lesbaren Werk, das weit mehr als die Analysis umfasst, ist es ihm in hervorragender Weise gelungen, die Briicke zwischen Hochschule und Schule zu schlagen. [Toe] Toeplitz, 0.: Die Entwicklung der Infinitesimalrechnung, Springer, Berlin, 1949 Dies ist der Klassiker der genetischen Methode fUr den Bereich der Analysis. Leider ist ein zweiter Band nie erschienen. [HS] Hischer, H., Scheid, H.: Grundbegriffe der Analysis, Spektrum Akademischer Ver lag, Heidelberg, 1995 Die Autoren widmen sich vor allem didaktischen Aspekten der Analysis. Sie setzen die genetische Methode fort und beriicksichtigen auch die weitere Entwicklung, die die Analysis im Anschluss an die Entstehung der Mengenlehre genommen hat. In steigendem MaBe versuchen die Mathematiker ihr Fach einer breiteren Offentlich keit zuganglich zu machen. Dies drlickt sich in einer Vielzahl popularwissenschaftlicher Blicher aus, von denen einige auch fUr angehende (oder bereits ausgebildete) Mathe matiker oder Lehrer interessant sind, sei es, urn einmal liber den eigenen Tellerrand zu blicken, oder aber, urn daraus Anregungen fUr die Lehre oder den Unterricht zu beziehen. Ein groBerer Leserkreis solI in den folgenden Blichern angesprochen werden. Sie gehen in der Stoffauswahl auch liber die Analysis hinaus: [Dev] Devlin, K.: Muster der Mathematik, Spektrum Akad. Verlag, Heidelberg, 1998 Hauptthema ist die Beschreibung von Mustern in der Mathematik und deren Entdeckung in der Natur. Das Buch enthiilt am Ende weitere Literaturhinweise zu ahnlichen popularwissenschaftlichen Darstellungen. [Ste] Stewart, LN.: From here to Infinity, Oxford Univ. Press, New York, 1996 Der bekannte Kolumnist der Zeitschrift "Spektrum der Wissenschaften" macht den Leser mit den neuesten mathematischen Entdeckungen bekannt. Eine friihere Version des Buches erschien auch in deutscher Sprache, enth,i!t aber nicht das Kapitei liber die L6sung der Fermatschen Vermutung. Mehr Mitarbeit vom Leser fordern dagegen die folgenden teils klassischen Werke: [CR] Courant, R., Robbins, H.: Was ist Mathematik ?, Springer, Berlin, 1992 Ein Meisterwerk der Prasentation mathematischer Ideen und Denkweisen [RT] Rademacher, H., Toeplitz, 0.: Von Zahlen und Figuren, Springer, Berlin, 19982 Anhand vieler konkreter Beispiele wird die mathematische Denkweise demonstriert. [RW] Resnikoff, H.L., Wells, R.O. Jr.: Mathematik im Wandel der Kulturen, Vieweg, Braunschweig, 1983 Dies ist eine anregende Beschreibung der Wechselwirkung von Mathematik mit dem Prozess der tech nischen und wissenschaftlichen ErschlieBung der Welt. Besonders herausgestellt sind der Fortschritt bzw. das Hemmnis, die kulturelle Faktoren auf die Entwicklung der Mathematik (und umgekehrt) gehabt haben.

Description:
Gedacht als Ergänzung zu den üblichen Standardvorlesungen der Analysis, richtet sich dieses Buch vornehmlich an Studierende des Lehramtstudienganges, aber auch an solche, die sich für deren historische Entwicklung interessieren. Es werden Themen vorgestellt, die wesentlichen Einfluß auf die Ents
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