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Wege des Zufalls: Tanz der Atome, Invasion neuer Arten, Ausbreitung von Seuchen und Sprachen PDF

210 Pages·2011·2.895 MB·German
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Preview Wege des Zufalls: Tanz der Atome, Invasion neuer Arten, Ausbreitung von Seuchen und Sprachen

Wege des Zufalls Gero Vogl Wege des Zufalls Tanz der Atome, Invasion neuer Arten, Ausbreitung von Seuchen und Sprachen Author Prof. Dr. Gero Vogl Universität Wien Fakultät für Physik Strudlhofgasse 4 1090 Wien Österreich Wichtiger Hinweis für den Benutzer Der Verlag, der Herausgeber und die Autoren haben alle Sorgfalt walten lassen, um vollständige und akkurate Informationen in diesem Buch zu publizieren. Der Verlag übernimmt weder Garantie noch die juristische Verantwortung oder irgendeine Haftung für die Nutzung dieser Informationen, für deren Wirtschaftlichkeit oder fehlerfreie Funktion für einen bestimmten Zweck. Der Verlag übernimmt keine Gewähr dafür, dass die beschriebenen Verfahren, Programme usw. frei von Schutzrechten Dritter sind. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Buch berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag hat sich bemüht, sämtliche Rechteinhaber von Abbildungen zu ermitteln. Sollte dem Verlag gegenüber dennoch der Nachweis der Rechtsinhaberschaft geführt werden, wird das branchenübliche Honorar gezahlt. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb. d-nb.de abrufbar. Springer ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media springer.de © Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2011 Spektrum Akademischer Verlag ist ein Imprint von Springer 11 12 13 14 5 4 3 2 1 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Planung und Lektorat: Dr. Andreas Rüdinger, Stefanie Adam Herstellung und Satz: Crest Premedia Solutions (P) Ltd, Pune, Maharashtra, India Umschlaggestaltung: SpieszDesign, Neu-Ulm Titelbild: © funnyflitter, Fotolia.com ISBN 978-3-8274-2675-8 In Erinnerung an Peter Neugebauer und Gernot Werner, die uns auf einer Ski-Wanderung entrissen wurden. Vorwort Wir besprechen und bewundern in diesem Buch ganz ohne Mathematik, wie Wissenschaftler aus vielen Disziplinen Ausbreitungsvorgänge erforscht haben, die die Physiker Diffusion nennen. Die Diffusion verfolgt zufällige Wege wandernder Teilchen, Lebewesen, Ideen, und obwohl sie zufällig ist, ist ihr Ergebnis dennoch vorhersehbar. Im 19. Jahrhundert erforschte Joseph Fourier, Präfekt eines französischen Departements wider Willen, jedoch Physiker und Mathematiker aus Berufung und Begeiste- rung, die Ausbreitung der Wärme. Adolf Fick war Physio- loge und fand die nach ihm benannten Diffusionsgesetze. Der Botaniker Robert Brown entdeckte die Brown’sche Bewegung „torkelnder“ Teilchen in Flüssigkeiten, konn- te sie jedoch nicht erklären. Denn das Gesetz, nach dem sich ein einzelnes Teilchen in einer Flüssigkeit bewegt, hat schließlich erst 1905 Albert Einstein herausgefunden. Und zu erforschen, wie sich einzelne Teilchen im Inneren fester Materie bewegen, wird heute mit den modernsten und größten Maschinen, die die Wissenschaft hervorge- bracht hat, möglich. Im 20. Jahrhundert sind interessante Wanderungsbewe- gungen und Ausbreitungsvorgänge durch die Forschung VIII Wege des Zufalls von Archäologen und Genetikern, Botanikern, Ökologen und Sprachforschern in das allgemeine Interesse gerückt. Es ist erstaunlich und faszinierend, dass Gesetze aus der Physik Beschreibungen von Ausbreitungsvorgängen von Lebewesen und geistigen Gütern liefern. Interdisziplinä- re Zusammenarbeit und Informationsaustausch zwischen den Fachleuten, die die Problematik kennen, und Phy- sikern, die die allgemeinen Modelle übertragen können, ist die Voraussetzung dafür. Man muss sich bei solchen Übertragungen aber der Grenzen bewusst sein: Manches, was in der Physik einfach ist, wird in den Lebenswissen- schaften schwierig, in den Geisteswissenschaften fast un- durchschaubar. Im 21. Jahrhundert interessieren Ausbreitung und Dif- fusion nicht mehr nur Wissenschaftler, denn mit Globali- sierung und Klimawandel berühren Ausbreitungsvorgän- ge und Invasionen neuer Arten heute alle Menschen. Die meisten Erforscher der Wanderungsbewegungen, von denen in diesem Buch die Rede ist, haben die Gren- zen ihrer Disziplin überschritten. Sie waren selbst Wande- rer zwischen den Wissenschaften und oft auch Wanderer oder Reisende im Leben. Aus Begeisterung, wie der Berg- steiger Adolf Fick oder der Forschungsreisende Robert Brown, oder aus beruflicher Notwendigkeit, wie der von Napoleon durch die Welt getriebene Joseph Fourier oder der nach Calcutta entsandte englische Richter William Jo- nes. Und Albert Einstein ist das Beispiel für einen räumlich und geistig besonders umtriebigen Forscher: Er wechselte in seinen jüngeren Jahren nicht nur oft seinen Arbeits- platz, er diffundierte wie kein anderer zwischen den Ge- bieten in seiner Physik. Ich vermute, dass Menschen, die sich für den Blick über den Tellerrand interessieren, für Vorwort IIXX Interdisziplinäres, Neues, auch in ihrem eigenen Leben die Veränderung schätzen und suchen. Wahrscheinlich hat es miteinander zu tun: die Bereitschaft zur Grenzüberschrei- tung zwischen den Disziplinen und die Bereitschaft oder sogar das Bedürfnis, auch körperlich zu wandern und sich beruflich zu verändern. Wie eingangs erwähnt, beschreibt dieses Buch Ausbrei- tungsvorgänge, ohne den Leser mit Mathematik zu belas- ten. Leser, die sich für die zugrundeliegende Mathematik interessieren, könnten als Einstieg mein Buch Wandern ohne Ziel, Springer (2007) konsultieren. Inhalt Vorwort .......................................... VII Wandern ......................................... 1 Tanz der Atome .................................... 11 Über die Grenzen ................................... 19 Zum Käfig der letzten Christen der Südosttürkei ........... 19 Diffusion von griechischer Kultur und Buddhismus ......... 23 Dattagupta, der Tanz im Käfig und die Diffusion ........... 27 Ausbreitung ohne Grenzen: Wärme und Diffusion .......... 29 Fourier – Abenteurer wider Willen, Organisator, Administrator, Politiker ................................ 29 Der Präfekt von Grenoble durchschaut die Wärmeleitung .... 36 Ein Physiologe entdeckt die Diffusionsgesetze ............. 41 Die Diffusionswalze ................................. 51 Unsere Vorfahren, die Jäger und Sammler und die Ackerbauer und Viehzüchter ............................ 53 Wie viele nahöstliche Gene haben wir tatsächlich? .......... 69 Das Rätsel der schnellen Indianer – ein Diffusionsprozess?.... 74 XII Wege des Zufalls Vom Botaniker Brown über Einstein und Star Wars zur Atomsonde .................................... 93 Der weltreisende Botaniker Robert Brown entdeckt die Brown’sche Bewegung............................. 93 Einsteins erster Streich in seinem „annus mirabilis“......... 95 Zwischenspiel: Einsteins drei Versuche einer Dissertation .... 103 Die Bestätigung von Einsteins „unbekümmerten, primitiven“ Vorhersagen .............................. 107 Auf der Spur einzelner Atome ......................... 113 Auf dem Weg zum Röntgen-Laser – zerstörende Waffe oder feinste Sonde? .................................. 120 Invasionen im Zuge von Globalisierung und Klimawandel ... 131 Die Ausbreitung der Rosskastanien-Miniermotte .......... 132 Die Invasion des Ragweeds in Mitteleuropa und eine dramatische Prognose ................................ 139 Die Diffusion von Seuchen und Geldnoten............... 147 Die Pest ............................................ 148 Where is George? Die Diffusion der Dollar-Noten ......... 154 Ausbreitung und drohender Verlust von Sprachen......... 161 Sir William Jones, ein Richter als Vater der Indogermanistik .................................. 161 Die Diffusion der europäischen und vorderasiatischen Sprachen ........................................... 165 Tod kleiner Sprachen oder Chance zum Überleben? ........ 174 An den beiden Ufern einer noch breiten Kluft: Physiker und Linguisten ............................... 178 Führt der Diffusionstod zur Welt-Einheitszivilisation? ...... 181 Dank............................................ 187 Literatur ......................................... 191 Index ........................................... 203

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