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Was kann das Studium der dynamischen Geologie im praktischen Leben nützen, besonders in der Berufsthätigkeit des Bauingenieurs? PDF

25 Pages·1893·1.65 MB·German
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Was kann das Studium der dynamischen Geologie im. praktischen Leben nlitzen, besonders in dar Berufsthatigkeit des Bauingenieurs? Habilitationsvortrag, gehalten in der Kgl. Technischen Hochschule zu Berlin am 18.0ktober 1893 von F. M. Stapff. Sonderabdruck aus "Zeitschrijt for praktische Geologie" 1893. Heft 12. Berlin. Ve rIa g von J u 1 ius S p r i n g e r. 1893. ISBN-13: 978-3-642-98199-9 e-ISBN-13: 978-3-642-99010-6 DOl: 10.1007/978-3-642-99010-6 Softcover reprint of the hardcover 1s t edition 1893 Inhaltsverzeichniss. Seite Einleitung 1 Definition 1 Geschichtliche Momente 2 Uebersicht. Eintheilungsprincipien 3 Eine Zwischonfrage . 4 Eintheilung des Stoffes nnd Beispiele 5 Kap. I. Warmeverhaltnisse del' Erde (Geothermik) 5 II. "Wahrocheinlicher Zustand des Erdinnern (Abyssologie) . 6 III. Contraction der Erde durch die Abkiihlnng, nnd dadurch hervorgebrachte Ziige nnd Schiibe in der Erdkrnste . 7 IV. Vulcanismus und Seismus 8 V. Verwitterung der Gesteine 10 " VI. Zerstiirel1l1e Wirkung der Schwerkraft 11 VII. Wirkungen des Windes . 15 " VIII. Wassercirculation in der Erdkruste (Hydrologie) 16 IX. Wirkungen des fliessenden 'Na ssers (Binnenseeen, Moore, Siimpfe inbegriffen) 17 X. Gletscher- und sonstige Glucialwirkungen 18 XI. Thatigkeit des Meeres 19 XII. Geologische Thatigkeit der Organismen 20 'Vie sich das Studium del' angewandten dynamischen Geologie zu dem der allgemeinen Geologie und der Ingenieurwissenschaften verhiilt 20 Ideale Ziele . 21 Der gehaltene Vortrag ist in dem nuchjolgenden Aufsutz vieifach ergiinzt und erweitert worden. Was kann das Stndium der dynamischen Geologie im praktischen Leben nlitzen, besonders in der Berufsthatigkeit des Bauingenieurs? Von F. M. Stapfl'. Was leistest Du fUr das Leben I)? fragt Definition. man jeden Menschen und bemisst nach seinen Leistungen seinen Werth. - Was leistest Um die Aufgabe deutlich iibersehen zu Du fUr das Leben? darf man auch jede konnen, ist zunachst festzustellen, was hier Wissenschaft fragen und nach ibren Fahig mit "dynamische Geologie" gemeint ist, keiten, Fertigkeiten und Leistungen ibren und wie sich dieselbe zu den Wissenschafts Wertb fiir die Menschheit, ibren Rang gegen gebieten der Geologie und der Erdkunde iiber anderen Wissenschaften abschatzen. verhalt. Diese Frage ist mit besonderem Nachdruck Credner's Definition der "dynami an eine neu auftauchende Wissenschaft zu schen Geologie" als "Lehre von den richten, welche den Anspruch erhebt, als bei der urspriinglichen Bildung und eben burtig in d!ln Kreis der iiIteren Schwestern allmaligen Veranderung des Gesteins aufgenommen zu werden; dieselbe liegt denn materials, sowie der Oberflachenge auch dem Thema fUr einen Probevortrag zu staltung der Erde wirksamen Krafte" Grunde, welchen das Collegium der IV. Abth. deckt sich mit Gerland's Definition der der weitberiihmten Kgl. Techn. Hochschule zu "Geophysik" alsjenerWissenschaft, "die Berlin mir aufgegeben hat, und in welchem sich mit der Wechselwirkung der tel ich mich bemiihen werde ein Programm lurischen Krafte beschaftigt, und zwar fiir beabsichtigte Vorlesungen iiber unmittelbar, indem sie diese Krafte dynamische Geologie zu entwickeln, selbst in ihrer Thatigkeit und Wirk und zu zeigen, was das Studium dieser samkeit beo bachtet, nicht aber bei Wissenschaft fiir das praktische Leben dem durch sie Gewordenen verweilt." niitzen kann, besonders in der Berufs Gleichbedeutend sind hienach "dynamische thiitigkeit des Bauingenieurs. Geologie" und "Geophysik"; und dass erstere Die Frage ist hier um so mehr berech bei Credner der Geologie angehort, letztere tigt, als das Wissenschaftsgebiet der dyna bei G erl an d der Geographie, bedeutet wenig, mischen Geologie zwar nicht nen, aber im wenn "z wischen Geologie und Geographie Innern noch wenig ausgebaut und gegen be iiberhaupt eine scharfe Grenze nicht gezogen nachbarte wenig scharf begrenzt ist; und als werden kann" (Credner); oder wenn unter die Losung der gestellten Aufgabe dadurch Geographie nichts Anderes als "Erdober erschwert wird, dass man gleichzeitig ein flachenkunde im weitesten Sinne" ver abgerundetes Bild dieser Wissenschaft ent standen wird (v. Richthofen): dann ware werfen mochte und dennoch einzelne ihrer die Geophysik aus dem Gebiet der Geogra Lehren von besonderer praktischer Tragweite phie auszuscheiden (T h. F i s c her) und hervorheben muss. konnte nur noch dem der Geologie ange bOren; falls sie nicht als blosses Uebungs feld der Physik und Mathematik angesehen I) In den einleitenden Abscbnitten schliesse ich mich en~ an G. G erl an d: "Beitrage zur Geo wird, oder gar nur als ein iiberwundener, zer physik" 1887 (Vorwort) an; sogar einzelne Rede fallender Wissenszweig (Hanns Reiter). wendungen wird man wiedererkennen. Unter an Die Zugehorigkeit dessel ben Wissenszwei deron benutzten Abbandlungen und Werken sind ges zu zwei verschiedenen W issenschaften namentlich zu erwiihnen: F. v. Richtbofen: • Auf ~aben und Methoden der heutigen Geographie" 1883; macht ihn dagegen zweideutig, wenn man S. Gunther: "Lohrbuch der Geophysik und pbysi mit Gerland eine scharfe Grenze zwischen kalischen Geographie" 1884/85; S. Gunther: .Lehr Geologie und Geographie als Parallel wissen buch der physikalisohen Geographie" 1891; E. N i schaften zieht und erstere als die Wissen voit: "Geologie appliquee i1 Part de l'Ingenieur" 1887/89; O. Fisher: "Physics of the Earth's orust" schaft von der Materie der Brde, also von 1881 (und spatere Erganzungen); dem Gewordenen, bezeicbnet, letztere als die Wissenschaft von den Krliften der Erde, 2 also von dem Werden. Geophysik ist Von der physiographischen Geolo dann der grundlegendste Theil der Geogra gi e, mathematischen Geographie und Astro phi e, und in der von der Geologie be nomie entlehnt die dynamische Geologie liebten conventionellen Bescbrankung eine einige fertige Resultate uber kosmische Stel dem Lebrgebiet der Geograpbie ent lung, Gestalt, Grosse, Bewegung, Oberflachen lebn te Hulfswissenscbaft der Geologie. gestaltung, etc. der Erde; manche diesel' Re Sehen wir von den sich z. Tb. wider sultate haben aber erst durch das Einbe sprechenden, immerbin elastischen, Abgren ziehen geophysikalischer Aufgaben in den zungen zwiscben Geologie und Geographie Arbeitskreis der genannten Wissenschaften aber ab, so konnen wir dynamische Geo gewonnen werden konnen. logie als den Theil der Geologie be zeichnen, welcher sich mit den Kraften Geschichtliche Momente. und Bewegungen der Erdmaterie be fasst, im Gegensatz zur Petrographie, Um nach dieser Definition und allge welche dieErdmaterie selbst ab meinen Umgrenzung unseres Arbeitsfeldes handelt. auch einige Hauptmomente aus der Ge Mit dieser Zweitheilung ist eine Gliede schichte der Geophysik zu fixiren, sei rnng der geologiscben Wissenschaft zwar davon ausgegangen, dass durch das ganze nicbt durcbgefiihrt, denn die ubrigen Disci Mittelalter, bis in die Mitte des vorigen plinen derselben: physiographische Geo Jahrhunderts, die Erdkunde unter dem logie, petrogenetische Geologie, archi Bann der Anschauung von Eratosthenes, tektonische Geologie, bistorische Geo- Hipparch, Ptolemaeus, Strabo stand, 10 gi e werden damit nur tbeil weise gedeckt; wonach ihr wichtigstes Forscbungsgebiet aber sie genugt vollstandig zur Charakte Gestalt und Grosse der Erde in ihrem Zu ristik der "dynamischen Geologie", wie sie in sammenhang mit Vertheilung von Licht und den geplanten Vorlesungen aufgefasst wer Warme war. Selbst durch Polybii be den solI. wusstes Bestreben, auch die Fullung des W ollte man zu den "Kraften der Erde" Raumes in den Kreis der Untersuchung zu auch die chemischen einbeziehen, so wurde ziehen, war diese Anscbauung kaum geandert die dynamische Geologie, nach vorgehender worden, und noch Bernhard Varenius3) Definition, aucb die chemische Geologie behandelte die Geographie als angewandte umfassen und die petrogenetische Geo- Mathematik: er f1ihrte aber eine wissen 10 gi e fast aufsaugen, ungefahr im Sinn von schaftliche qualitative Gesammtbe G. Bischof's Lebrbuch der physikalischen trachtung der Erde neb en der quantita und chemischen Geologie. Es sollen hier tiven ein. Weiter in dies em Sinn arbeiteten aber die mecbaniscben oder physikalischen Boyle, Newton, Lulof, T. Bergman, Krafte im landlaufigen Sinn des Wortes ver K ant; bis A. v. Hum b old t die Natur standen sein, selbst wenn vielleicht Chemis wissenschaft von der Erde voll so auffasste, mus die U rs ach e einzelner derselben ware. wie Varenius sie geahnt hatte4). B. Studer Die Frucbt der Einwirkung kosmischer schrieb das erste umfassende wissenschaft und tellurischer Krafte auf das Material der liche Werk uber Geophysik aus unserer Erde ist das Erdgebaude, dessen Details heutigen Methode und Auffassung5) und ist die architektonische Geologie behandelt. der Begrunder der modernen physika Diese liefert den Untersuchungen der dyna lischen Erdkunde, mehr als E. Schmidt, miscben Geologie die meisten Objecte, und welcher in dem physikalischen Theil seines wird also ein naturlicher Ausgangspunkt fUr Lehrbuchs der mathematischen und physika solche Untersuchungen. lischen Geographie (1826-1830) noch auf Zur historischen Geologie, welcbe der fruheren Uebergangsstufe steht. sich auf palaeontologische Urkunden stutzt, Diesem Aufschwung der Geophysik "in der stebt die dynamische Geologie .durch aIle klassischen Periode der physikalischen Geo Fragen uber die Vertheilung von Land und graphie" folgte aber unmittelbar ihr Verfall; Wasser in fruheren Perioden in Beziehung. wenigstens in Deutschland, wo trotz Ritter's Die dynamische Geologie ist ubrigens die idealer philosophischer Betrachtungsweise die einzige Disciplin, welche es versuchen konnte, 3) Geographia generalis, 1651. die geologischen Zeitraume in absolutem 4) "Je con~us l'idee d'une physique du monde". Maass auszudrucken und die Zeitschatzungen Brief an Pictet, 24. Januar 1796. der Geologen zu controliren 2). 5) "Lehrbuch del' physikalischen Geographie und Geologie" 1844/47. Geplant war dies Werk schon 1831. B. Studer: "Ueber die Stelle der 2) Vergl. Z. f. prakt. Geol. S. 252 (Geol. Alter Geologie in der Reihe der Naturwissenschaften", der Erde). Leonhard's Jahrbuch 1831, S. 271; ib. 1840. 3 Geographie eine "dienende Magd der Ge ther's, u. a., herauslesen; doch ist fiir die schichte6)" wurde, welcher sie synthetische hier besonders betonte praktische Tendenz Landerbeschreibullgen lieferte. An hervor dieser V ortrage eine andere Anordnungs ragenden Einzelarbeiten geop h ysik alis chen weise geboten als die wissenschaftlich geo In h aIts fehlte es zwar nicht; solche wurden graphische Giinther's. aber nicht mehr zur Domane der Geographie Unser Operationsgebiet ist die E rd kru s te; gerechnet, sondern in andere Wissenschafts und zwar die Masse derselben, nicht nur die gebiete(Mathematik, Physik, Astronomie u. a.) mathematische Oberflache, an welcher sich hiniibergezogen oder in neu habilitirten die Menschheit und ihre Bauwerke fest (Meteorologie) un tergebracht. klammern, deren Bestand von der .Bestan Kraftig und selbststandig entwickelte sich digkeit des Baugrundes abhiingt. Die dagegen die Geophysik in England, wo sie Untersuchung desselben auf seine na Hop kin s als Specialitat nach scharfster tiirliche Veranderlichkeit ist also mathematischer Methode betrieb; zwar spater un sere A ufgabe. als Studer, aber von diesem ganz unab Veranderungen an der Erdober- hangig. Von den vielen gefeierten englischen flache werden bedingt: "Philosophers", welche Hopkins an .die theils durch Vorgange unter der Erd Bearbeitung geophysikalischer Probleme zog, kruste, welche auf deren Masse wirkend sei hier nur Rev. O. Fisher genannt, weil auch Umgestaltungen ihrer Oberflache her derselbe zuerst versucht hat seine (und An vorrufen; derer) Specialuntersuchungen zu einem System: theils dnrch Vorgange auf der Erd "Physics of the Earth's crust" 1881 zu oberflache, welche diese also direct zer sammenzufassen. storen d an greifen. Hauptsiichlich englischer Anregung ist Wahrend die in tern en Vorgange ganz das Wiedererwachen des Interesses fUr exacte iiberwiegend unter dem Ein flus s der Warme geophysikalische Forschung in Deutschland stehen, werden die externen vorzugsweise zuzuschreiben, und aus englischen, neuer durch die Schwerkraft regiert; deshalb dings auch amerikanischen, Quellen schopfen konnten wir das Thema, mit Beibehaltung wir jetzt die beste Belehrung iiber ein des gewahlten Theilungsprincips, in einen schlagige Fragen. Durch ihre Berichte in thermischen und einen barologischen Ab Behm-Wagner's geographischem Jahrbuch schnitt gliedern, nach dem Vorgang Studer's haben Zoppritz und seine Nachfolger die in seinem geophysikalischen Lehrbuch. Da Renaturalisation der Geophysik in Deutsch durch wiirden aber zusammengehorige oder land kraftig gefordert, auch zur Ein biirge nahe verwandte Gegenstande aus ibrem na rung der in England sehr gelaufigen, bei tiirlichen Zusammenhang gerissen; und aus uns manchmal noch ungern gesehenen, daher praktiscben Grunden empfiehlt es sich, die seltneren, streng mathematisch-physikalischen Probleme decentralisirt, einzeln oder zu Methode beigetragen. Dass diesel be aber natiirlichen Gruppen vereinigt, so zu sagen noch keinen festen Fuss gefasst hat, beweist monographisch, abzubandeln, wobei iiber z. B. E. Siiss' grosses Werk, welches ganz wiegend endogene und iiberwiegend exogene auf geophysikalischen Voraussetzungen be Vorgange immerhin thunlichst zusammen ruht, aber nach geologischer Methode durch gefasst werden soIl en. geftibrt ist. Einer auf englischem Funda Wo von Kraftewirkungen gehandelt wird, ment sich herausbildenden deutschen geo sind auch die Z u s tan de zu beriicksichtigen, physikalischen Schule hat Gerl an d seine in und zu welchen die den Kraften ausgesetzte "Beitrage zur Geophysik" geoffnet; und ein Materie sich befindet und gelangt; deshalb aus dem Ganzen gegossenes, fUr die An muss die dynamische Geologie an dem ver hanger dieser Schule unentbehrliches Reper mutheten Zustand im Erdinnern (Abysso torium ist S. Giinther's "Lehrbuch der logie), an dem wahrnehmbaren in der Erd Geophysik" 1884-1885, sowie dessen "Lilhr kruste (Geotektonik) und an der Erdober buch der physikalischen Geographie" 1891. flache (Morphographie) ankniipfen. Die in Betracht zu ziehenden Krafte und Zustande sind die gegenwartigen, Uebersicht. Eintheilungsprincipien. aus welchen allein auf jene Vorgange zuriick Die Probleme der dynamischen Geo geschlossen werden kann, wodurch die Erde logie, welche nach obigerDefinition in den so geworden ist, wie wir sie finden. geplanten Vortragen abzuhandeln sind, lassen Hier trennen sich die Pfade der rein sich zwar aus den erwahnten Werken Giin- wissenschaftlichen Forscbung und der appli cirenden. Der Geolog schliesst aus den 6) F. v. Richtbofen, 1. c. S.45. Wirkungen der heute tbatigen Krafte auf die 4 Entstebungsweise und Umformung von Ge erweitern. In dem vorgeschlagenen Rahmen bilden in vergangenen Perioden; der Ingenieur lasst sich ein harmonisch abgerundetes Bild dagegen bat unmittelbar mit dem Einfluss der dynamischen Geologie entwerfen, wenn derselben Krafte auf die gegebenen natiir nicht der abstract wissenschaftlichen, so licben Gebilde und auf seine Werke zu rech doch ihrer den Lebensbediirfnissen des nen. U m dies zu konnen muss er aber Menschen dien enden Lehren. gleichfalls mit den ehedem von densel ben Kraften bervorgebracbten Wirkungen vertraut Eine Zwischenjrage. sein; denn sie scbufen die natiirlicben Bedin gungen . seines Baugrundes und sie lehren Man konnte fragen, ob es statthaft sei, ihm, was er von dies en Kraften zu fUrchten irgend welcher Wissenschaft die ideal en hat, ob und wie er ihnen begegnen kann. Schwullgfedern auszurupfen, auf denen sie Ziel der angewandten dynamischen Geo ihre hochsten Ziele zu erreichen strebt? In logie ist fUr uns Untersucbung der auf Wirklichkeit geschieht dies aber mit allen die Erdkruste gegenwartig, von innen Wissenschaften, sobald sie praktischen und von aussen, wirkenden Krafte, Zwecken dienstbar gemacht werden, und ibrer Wirkung und der daraus fiir den Pflegestellen solcher teleologischer Abrundung Menschen und seine Werke sich er sind nicht nur die technischen Schulen, son gebenden Consequenzen. dern sammtliche Lehranstalten, welche keine Die zu behandelnden L e b r g e g e n Gelehrte bilden, sondern zur Production er s tan de aus dieser Wissenscbaft lassen sich ziehen sollen. Und es ware ungerechtfertigt, in folgende Kapitel zusammenfassen, welche einer fUr Application im praktischen Leben so aneinandergereibt sind, dass zuerst iiber zugeschnittenen Wissenschaft einen niedrigeren wiegend interne Vorgange und Erscheinun Rang zuerkennen zu wollen als ihrer in's Un gen, dann iiberwiegend externe zur Spracbe gemessene sich ausbreitenden Stammpflanze, kommen. Es ist nicht beabsichtigt, hier eine oder ihr gar den Charakter der Wissenschaft vollstandige Liste aller in diesen Kapiteln lichkeit absprechen zu wollen; denn sie zeitigt unterzubringenden geophysikalischen Pro ihre Friichte und entwickel t sich weiter, bleme zu geben; nur einige von besonderer wenn auch unter anderen Bedingungen und praktiscber Bedeutung sollen beriicksichtigt in anderer Richtung und Form als ihre werden. Sogar ganze, fUr ein Gesammtbild Wurzelpflanze. Cultivirt man aber eine der rein wissen scbaftlichen dynamischen Wissenschaft nicht ihrer selbst willen, son Geologie wesentliche Lehren werden ausge dern wegen ihrer Brauchbarkeit, so ware schlossen, z. B. jene iiber Erdmagnetismus, es falsches Schamgefiihl, dies nicht offen Atmospharologie, Oceanographie. Das einraumen zu wollen; wenigstens so lange wenige, was wir iiber den moglichen Zu als die Gelehrten den productiven Nutzen sammenhang zwischen Erdmagnetismus der Wissenschaft dann hervorzuheben pflegen, und Gebirgsbildung kennen, ist noch nicht wenn sie fUr dieselbe Staatsanschl1ige bean praktisch verwerthbar 7), weshalb es rath spruchen. Dass trotz dieser niichternen rea licher scheint, dariiber zu schweigen als listischen Auffassung auch der angewandten einigen geologischen Hypothesen zu Liebe Fachwissenschaft eine ideale Seite abge einen verstiimmelten Abriss iiber Erdmagne wonnen werden kann, dass dies sogar in weit tismus einzuschalten. Und die fUr dyna hoherem Maass geschieht als gswohnlich an mische Geologie wi c h ti g e n Lehren der A tm 0- genommen wird, hoffe ich weiter unten zeigen spharologie und Oceanographie, welche zu konnen; Selbstzweck des Betreibens einer in den Kap. I, V, VII, X, XI (Geothermik, solchen Wissenschaft ist ihr ethischer Einfluss Verwitterung, Wirkung des Windes, aber nicht. Gletscherwirkung, Thatigkeit des In modernen geographischen Dissertatio Meeres) Verwendung finden, werden als nen 8) findet man gleichsam zur Rechtferti g e g eben vor au s ge s e tz t; desgl. die ganz gung der geographischen Lebrkanzeln und unentbehrlichen der Geologie und astro Institute die Ausbildung von Professoren und nomischen Geographie. Es scheint sogar Lehrern fUr die geographischen Disciplinen rathlicher, den Rahmen noch mehr einzu hervorgehoben. Da die Aufgabe und der engen (z. B. Kap. XII iiber Wirkung der Zweck dieser Lehrer aber nicht allein darin Organism en fallen zu lassen) als ihn zu besteben kann, neue Professoren und Lebrer gross zu ziehen, so muss auch das praktische 1) Ausgenommen die attractiven Wirkungen Bediirfniss nach der von ihnen vertretenen und polare Richtkraft von Gesteinsmassen, welche von Alters her in den skandinavischen Landern 8) Z. B. Penck's "Vorwort zu den Arbeiten zur Aufsuehung von Eisen- u. a. Erzen mit E r des Geographisehen Instituts der k. k. Universitat foig verwendet werden. Wicn", 1891, S.9, 12; Gerland, l.e.S.XLIII. 6 Wissenschaft vorhanden und anerkannt sein, bis zur neutralen Bodenschicht zu beriicksich wenigstens stillschweigend vorausgesetzt wer tigen, urn fiir Fundamentirungen, Was den, und diesem Bedurfniss sollten die Lehrer serieitungen, Filteranlagen u. dgl., die ihre Wissenschaft so anpassen, dass sie prak Tiefe beurtheilen zu konnen, in welche der tisch verwendbar wird. Frost eindringt; und er kann dies, wenn Man konnte den Nutzen des Studiums ihm die calorischen Constanten des Bodens, der dynamischen Geologie darin snchen der jahrliche Temperaturgang der Luft, Nie wollen, dass jede Erweiterung unserer Kennt derschlagsverhaltnisse, Dauer der Schnee nisse unsere Leistuogsfahigkeit vermehrt, decke etc. bekannt sind. Einfaches Eingraben weil sie den Blick erweitert, das Urtheil in den Boden geniigt nicht immer zur sicheren regulirt und uns Werkzeuge in die Hand Beantwortung der Frage, und auch die An giebt, welcbe, augenblicklich vielleicht'gleich gab en der Ortsbewohner sind zu priifen. In giiltig, uns ganz unvermuthet zu statten Gegenden, wo der Frost tief eingreift kann kommen konoen. Dasselbe gilt aber von man im Friihsommer den Boden noch in der-· jed er Wissenschaft, und aus solchen allge selben Tiefe gefroren :linden, wo er im Be meinen Riicksichten diirften nicht viele aucb ginn des Winters noch nicht gefroren ist. nur eine einzige grundlicb durcbarbeiten Die mittlere Temperatur des Bodens wollen. Wir koonen aber zeigen und durch in gewisser Tiefe, und die Temperatur den Hinweis auf concrete Falle beweisen, dass schwankungen daselbst, sind gleichfalls eine jede der in den folgenden 12 Kapiteln Fragen von praktischem Interesse, z. B. bei zusammengefassten dynamiscb -geologiscben Kelleranlagen fUr Gahrungsprocesse oder Lehren Fragen betrifft, deren Beantwortung Lagerei (auch von nitroglycerinhaltigen durcb die Wissenschaft fUr praktiscbe Zwecke Sprengstoffen). Wie irrthiimlich die landlau des taglicben Lebens gefordert werden :ligen Ansichten in dieser Hinsicbt noch sind, kann, und - fUgen wir gleich binzu - in erhellt aus der oft gehorten Behauptung, dass vielen Fallen gefordert und befriedigend ge die Keller im Sommer kalt, im Winter aber leistet worden ist. warm seien; aus der versuchten Anlage von Eiskellern in unterirdischen Gewolben, u. dgl. Der mittleren Temperatur einer Erdscbicht Eintheilung des Stoffes und Beispiele. nahezu gleicb ist die mittlere Tempera Kap.1. Warmeverhaltnisse der Erde tur des in ibr circulirenden Grund (Geothermik). wassers und der von demselben gespeisten Obwohl die inn ere und die aussere Quellen und Brunnen9); und auch die Erd warme verschiedenen Ursprungs sind, Schwankungen der Wassertemperatur sehen wir doch davon ab, die Warmelebre stehen in so unmittelbarem Zusammenhang an zwei Stell en abzuhandeln, wie es eine mit jenen der Bodentemperatur, dass bei allen consequente Durchfiihrung der Gliederung Wa ss erv ersorgun gsanlagen die Gesetze in interne und externe Vorgange fordero der Geothermik beriicksichtigt werden miissen. wiirde: denn die in Frage kommenden Grund Die Starke des Grundwasserstromes in gesetze der theoretischen Physik sind in den Sandbetten ansgetrockneter sildwestafrikanischer beiden Fallen die gleichen, brauchen also Flilsse lasst sich sehr wohl nach den taglichen Schwankungen der Temperatur in einem auch nur einmal abgehandelt zu werden; Wasserloch des Flussbettes beurtheilen. die Aeusserungen der inneren und ausseren Warme nahe der Erdoberfiache sind in vielen J e geringer die jahrliche Temperatur Fallen so verschlungen, dass sie nur com schwankung einer Bodenquelle ist, um so binirt abgebandelt werden konnen; und es weniger pfiegt auch ihre Ausgiebigkeit zu erleichtert die Bebandlung der iibrigen Pro schwanken; und Quellen, welche tagliche bleme erheblich, wenn das technisch Wissens Temperatursch wankungen zeigen, sind flache, werthe iiber die Erdwarme an einer Stelle fUr Wasserversorgung wenig geeignete, sog. gesammelt vorliegt. Rasenlaufer. Auf Erorterung der Bedeutung der Kenntniss des wahrscheinlichen Warme Bodenwarme fUr die Bewobnbarkeit zustandes im Innern del' Erde und des eines Landes, fUr seine Land- und Forst A b k ii h I un g s ge set z e s ist so unentbehrlich wirthschaft, konnen wir hier verzichten, fUr das Verstandniss vieler anderer geophy theils weil die dafiir maassgebenden Erfah sikalischer Fragen, dass wir eine Erorterung rungen und Grundsatze Gemeingut geworden dieser Probleme nicht unterlassen konnen, sind, theils weil sie in den einschlagigen 9) Vergl. Z. f. prakt. Geol. 1893. S. 831 (F. M. Facbwissenschaften gepfiegt werden. Aber Stapff: Ein paar Worte tiber Bodentemperatur auch der Bauingenieur hat die Gesetze und artesische Stromung). Leseaux d. tunnel d. der Warmewanderung von aussen nach innen S. Gothard. 6 selbst wenn die damit in unmittelbarem Zu traglichen Temperatur- und Ventilationsverhaltnissen liegt dann yom Arbeitspunkt viel zu weit ab, um sammenhang stehende Wiirmezunahme von stets erreichbar zu sein, und wenn an der Luft der neutralen Schicht einwiirts nicht compressionsmaschinerie odeI' an der Luftleitung von imperativer Bedeu tung fiir die irgend cine del' tagtaglichen Storungen eintrate, Ausfiihrbarkeit von Ingenieurarbeiten so ware ein langer Ruckzug durch schlechte hei,se tief unter der Erde wiire. Luft unter Umstanden unmiiglich. Ich will nicht mit den Projecten auf In der Mitte eines tiefen Simplontunnels halten, die unterirdische W iirme tech wurde die Gesteinstemperatur 500 ± 3 betragen. n i sch zu verw e rthen, welche vor 15 Jahren Dass die in solchen Fallen zu gewartigende Bergman in Schweden, neuerdings Gardner, Temperatur mit genu gender Genauigkeit voraus u. A., in Amerika concipirt haben; und nur bestimmt werden kann, beweist der Gotthard tunnel, fUr dessen Mitte ich 1877 die Gesteins bemerken, dass durch die schon von den temperatur 31,74 ± 2,55 vorausbercchnet hatte, Romern prakticirte Erwiirmung von Ge wahrend dieseJbe 1880 (nach erfoJgtem Durch la sse n mit circulirenden T h erm al w iis s ern, schlag) 30,43 gemessen wurde. durch die noch in den 50 er J ahren statt Fiir eine solche Berechnung ist Kenntniss findende Heizung von Gewiichshiiusern der Tiefe, der Oberfliichentemperatur, eines zu Planitz mit den aus einem brennenden mittleren Wiirmezunahmegradienten nicht aus Steinkohlenflotz entweichenden Diimpfen, reichend; die calorischen Eigenschaften des diese Idee gewissermaassen realisirt ist. Gesteines, seine Schichtenstellung, das topo Ihre grossartigste und niitzlichste Ver graphische Profil des zu durchtunnelenden wendung fand aber zu allen Zeiten die Gebirges, W asserzufliisse, locale Verwitte unterirdische Wiirme zur Herstellung natiir rungsherde iiben einen das Resultat einfachen licher Ventilation in Gruben und Tunnels; Proportionirens zur Unkenntlichkeit ver und anderseits ist diesel be die natiirliche wischenden Einfluss; und dies en Einfluss Feindin des Gefrierverfahrens Poetsch's. gegebenen Falles quantitativ zu ermitteln Die Tiefengrenze fiir aIles unter und in Rechnung zu stell en , ist eine rein irdische Menschen werk istbestimmtdurch geophysikalische Aufgabe. das Eintreffen des lebensgefahrlichen Erdtemperaturgrades; und da man den Kap. II. Wahrscheinlicher Zustand selben fiir die Arbeit in unterirdischen des Erdinneren. (A byssologie.) Riiumen jetzt aus der Erfahrung nicht nur kennt, sondern auch mit geniigender Approxi Das in diesem Kapitel iiber die Kriifte mation die Tiefe abschiitzen kann, in welcher wirkung und den Zustand im Erdinneren 10) derselbe unter verschiedenen Verhaltnissen Vorzutragende ist theils hypothetisch, theils eintreffen muss, so ist dem Ingenieur das das Ergebniss astronomischer Calcule, und Mittel geboteIi, (wegen hoher Temperatur) letzteren Falles auch nicht rich tiger als die unausfiihrbare Tunnel- und Bergbauprojecte Voraussetzungen, welche den CalcuIen zu als solche von vorne herein zu erkennen Grunde liegen. Nichtsdestoweniger liisst und demgemass seine Dispositionen zu treffen. sich dies Kapitel nicht entbehren, nicht einmaI wenn die dynamische Geologie ledig Die beruhmtesten der Silber-Goldgruben auf lich aus praktischem Gesichtspunkt abgehan dem Comstocklode (Virginia City, Nevada) mussten in 700-900 m Tiefe aufgelassen werden, delt werden soil; denn die Losung vieler weil die daselbst herrschende hohe Temperatur geophysikalischer Fragen von eminent prak menschliche Arbeit unmiiglich machte oder so tischer Bedeutung fusst in unserer Vorstellung vertheuerte, dass auch reiche Erzmittel sie nicht iiber den inneren Zustand der Erde, weIche mehr hatten bezahlen kiinnen. Unter den dortigen nach unserem heutigen Wissen und Erkennen vorzuglichen Dispositionen, Ventilations- und Com haItbar sein muss. Wir schliessen uns hier municationsverhaltnissen, zeigte sich eine Luft hauptsachlich an O. Fisher's "Physics of tem pera t ur der Arbeitsraume u ber 450C. Ie bens the Earth's crust" an, weil dies Werk eine gefahrlich, eine solche uber 550 aber facul Grundanschauung in allen Richtungen con tativ tiidtlich; und wenn man es in den Com stockgruben fertig gebracht hat, noch bei 50 und sequent durchfiihrt. Obwohl diese Grund 550 C. zu arbeiten, so war es in kurzen Gallerien anschauung, wonach die sehr diinne Erdkruste oder sonstigen Verhauen, welche hiichstens ein auf einem, wenn nicht fliissigem so doch paar hundert Fu~s von den d u rchs chlagigen viscosem, Substratum gIeichsam schwimmt, Strecken mit vortrefflichem naturlichen nicht allgemein anerkannt ist, so erleichtert Durchzug eingetrieben wurden, so dass den Ar sie doch die ungezwungene Erklarung der beitern stets der Ruckzug zur Erholung oder Ret verschiedenartigsten geophysikalischen Er- tung gesichert war. Ganz anders liegen die Ver haltnisse in einem kilometerweit in heisses Gebirge 10) Bei vielen der hier zu eriirternden Fragen ohne Lichtliicher oder besonderen Wetterstollen ist selbstverstandlich die Erdkruste mit in Betracht getriebenen Tunnel: der Ruckzugspunkt mit er- zu ziehen. 7 scheinungen; und es ist forderlicher, von weise des Gebirges, dem 'sieangehoren, im einer in sich abgeschlossenen Theorie aus engsten Zusammenhang steht, so wird der zugehen, als zwischen allen moglichen Hy Ingenieur ebensowohl auf ein genaues Stu pothesen kritisirend herumzutasten. dium des Gebirgsbildungsprocesses hin Obwohl das abyssologische Kapitel iiber gewiesen, als auf das seines Resultats, der wiegend ein vorbereitendes ist, so behandelt Ge birgs tektoni k. es dennoch einzelne Probleme, welche tief Aber nicht nur solche allgemeine Ge in die Ordnung des bUrgerlichen Lebens sichtspunkte lassen Beziehungen zwischen einschneiden. Die Lehre von der Abpl at "mountain-making" und ausiibender Ingenieur tung, vom Rotationsspharoid, von den wissenschaft construiren; auch die Details G eo ide n, setzt ganz bestimmte V orstellungen des Gebirgsbildungsvorganges bieten viele iiber den Aggregatzu8tand und die Verthei Momente, welche die Arbeiten des Ingenieurs lung der Massen im Erdinneren voraus; die direct beeinflussen. Lr,hre von Ebb e und Flu t h gestaltet sich Die Abkiihlungscontraction allein geniigt verschieden, je nachdem eine starre Erde nicht, um aile auf der Erdoberflache durch vorausgesetzt wird oder eine fliissige (unter Faltung und Ueberschiebung entstandenen diinner Kruste). Protuberanzen zu erklaren: befindet sich doch in der Tiefe weniger Kilometer eine Kap. III. Contraction der Erde durch neutrale Flache ohne Zug und Schub, unter die Abkiihlung, und dadurch hervor welcher die Erdkruste gespannt ist, iiber gebrachte Ziige und Schiibe in der welcher gepresst. Daraus folgt, dass aIle Erdkruste. Tangentialschiibe in der Kruste von oben nach Es sollen die Wirkungen der in den unten zunachst abnehmen, dass solche also vorgehenden Kapiteln abgehandelten Krafte in ca. 2000m Tiefe keine "latente Plasticitat" auf die Erdkruste, also Gebirgsbildung der Gesteine durch Druck hervorbringen ("mountain making") erortert, und die aus konnen, welche die sog. bruchlose Faltung der Geologie bekannten geotektonischen erklaren, gleichzeitig aberjeden Tunnelbau E r s c h e i nun g e n geophysikalisch erklart in dieser oder grosserer Tiefe aus werden; denn der Ingenieur muss sich rine schliessen wiirde. gesunde Vorstellung iiber die Entstehungs Dass aber Driicke, auch wenn sie durch andere Ursachen (z. B. das todte Gewicbt der weise von dem machen, was er (weniger iiberliegenden Massen) veranlasst waren, in der correct als verstandlich) eine "Formation" Tiefe weniger Kilometer das Gestein n i c h t pla zu Dennen pfiegt, wenn er mit den Eigen stisch machen, beweist die Existenz des Gott schaften seines Baugrundes so vertraut werden hardtunnels, wo der Glimmergneiss in 1700 m will, um iibersehen zu konnen, wie sich die Tiefe noch keine Anstalt macht, plastisch zu Vorziige desselben am zweckmassigsten aus werden; und der Bohrl6cher von Schladebach niitzen, die Schwierigkeiten am leichtesten und in Oberschlesien, welche in 2000 m Tiefe iiberwinden lassen. offen bleiben. Die flir den Ingenieur wichtigen Terrain Der Faltung sproder, zumal heterogener, eigenschaften sind ganz andere bei einem Gesteine geht immer die Quetsch ung v or durch Faltungen und Ueberschiebungen ent aus, und DaubHle's Explosionsversuchell) standenen Gebirge als bei einem Gebirge, beweisen, dass das Klein unter gewissen welches aus ungestorten Scbichten (desselben Bedingungen durch Druck allein wieder zu Gesteins) durch das Einschneiden von Th1i Stein (gleichen petrographischen Charakters) lern oder durch Graben und Horste skulp consolidirt werden konne. Der Ingenieur tirt ist. hat aber oft genug mit Gesteinspartien (Man vergleiche z. B. den Schweizer Jura zu kampfen, welche zwar durch Druck mit dem Lothringischen oder schwabischen; zerquetscht, aber nicht wieder ver die schwebenden Silurablagerungen Mi t telscb we festigt worden sind. d en s mit den mechanisch metamorphosirten der (Z. B. pulverisirte Quarzgange und zertriim Fj elle; die Th iiringer Trias mit der Gebirgs merte, nachmals kaolinisirte Gneisszonen im Gott trias der Ostalpen.) hardtunneP2).) Und da beim Traciren zwischen ge gebenen Hauptpunkten das Terrain aus 11) Vergl. Z. f. prakt. Geol. 1893. S. 284-295. schlaggebend ist, dessen bautechnischer Cha 12) Der zugestandene plastische Zustand in rakter mehr durch die Thalziige und Was5er g r 6 sse r e n Tiefen der Erde hat mit der sog. latenten scheiden bestimmt wird als durch die da Plasticitat solcher Gesteinsschichten nicbts gemein, welche in verbaltnissmassig geringer Tiefe angeblich zwischen und dariiber thronenden GipfeJ; bruchlos gefaltet worden sind; denn er setzt Des da ferner die horizontale und verticale Ent integration ("in Molecule vielleicht", urn mit He i ill wickelung der Thaler mit der Entstehungs- zn reden) voraus, welche bei heterogenen Gesteinen

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