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Wärmetheorie: für Studenten der Physik, Chemie und Mathematik ab 4. Semester PDF

350 Pages·1978·9.51 MB·German
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Aus dem Programm __________- --.,. Thermodynamik Einführungen Statistische Physik im Berkeley Physik Kurs Band 5, von F. Reif Physikalische Chemie Band I, von G. M. Barrow Einführung in die statistische Thermodynamik, von E. Hala und T. Boublik Lehrbücher Thermodynamik, von I. Müller Thermodynamik Band 1 (Gleichgewichtsthermodynamikl, von H. Stumpf und A. Rieckers Thermodynamik Band 2 (Nichtgleichgewichtsthermodynamikl, von A. Rieckers und H. Stumpf Wärmetheorie, von G. Adam und O. Hittmair Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH --~--_-../ Gerhard Adam atto Hittmair Wärmetheorie 2., vollständig neu bearbeitete Auflage mit 86 Bildern für Studenten der Physik, Chemie und Mathematik ab 4. Semester Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Dr. Gerhard Adam ist wissenschaftlicher überrat am Institut für Theoretische Physik I der Technischen Universität Wien Prof. Dr. OUo Hittmair ist Vorstand des Instituts für Theoretische Physik I der Technischen Universität Wien Verlagsredaktion : Al/red Schubert 1978 Alle Rechte vorbehalten © Springer Fachmedien Wiesbaden 1978 Ursprünglich erschienen bei Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig 1978 Die Vervielfältigung und Übersetzung einzelner Textabschnitte, Zeichnungen oder Bilder auch für die Zwecke der Unterrichtsgestaltung, gestattet das Urheberrecht nur, wenn sie mit dem Verlag vorher vereinbart wurden. Im Einzelfall muß über die Zahlung einer Gebühr für die Nutzung fremden geistigen Eigentums entschieden werden. Das gilt für die Vervielfältigung durch alle Verfahren einschließlich Speicherung und jede Übertragung auf Papier, Transparente, Filme, Bänder, Platten und andere Medien. Satz: Vieweg, Braunschweig ISBN 978-3-528-13311-5 ISBN 978-3-322-93835-0 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-93835-0 III Aus dem Vorwort zur 1. Auflage Der vorliegende uni-text ist aus Vorlesungen entstanden und seinerseits wieder als Lern-und Lehrbehelf für Vorlesungen gedacht, in denen Studierende zum ersten Male an diesen Gegenstand der Theoretischen Physik herantreten. Der traditionelle Titel "Wärme theorie" soll dabei Gelegenheit geben, nicht nur in die Thermodynamik einzuführen und ein Beispiel eines deduktiven Aufbaues einer Theorie von phänomenologischen Prinzipien (Hauptsätzen) aus zu geben, sondern es soll in der mikroskopischen Begründung dieser Theorie durch die statistische Mechanik zu dieser für das Verständnis der Materie funda mentalen Disziplin der Grund gelegt werden. Der Beginn mit der Thermodynamik ist nicht nur üblich, sondern auch begrifflich leichter zu bewältigen alsjene Vorgangsweise, welche die statistische Mechanik an den Anfang stellt. Als geeigneter Zugang zu dieser wird der informationstheoretische Weg eingeschlagen, nachdem die thermodynamischen Begriffe bereits erarbeitet sind. An Vorkenntnissen wird außer der Differential-und Integralrechnung und den Grundbegriffen der Mechanik nichts vorausgesetzt, wenn auch eine allgemeine Bekannt schaft mit den Ideen der Quantentheorie an den betreffenden Stellen das Eingliedern der Postulate in einen weiteren Rahmen ermöglicht. Um die Vertrautheit mit den erarbeiteten Begriffen und deren Verwendung zu fördern, wurden jedem Kapitel Aufgaben mit ausgearbeiteten Lösungen beigeftigt. Die Verfasser hoffen, daß der naturgemäß begrenzte Bereich des Gebotenen geeignet gewählt, klar vermittelt und für den Gebrauch verwendbar nahegebracht wurde. Wien, Juli 1970 o. Hittmair / G. Adam Vorwort zur 2. Auflage Im Jahr 1975 war die "Wärmetheorie" aus der Ringvorlesung zur Theoretischen Physik vergriffen. Verlag und Autoren sahen sich nun vor der Aufgabe, eine Neuauflage herauszubringen. Die damit verbundene Überarbeitung ermöglichte es den Autoren, Korrekturen vorzunehmen und dabei auch Fehler auszubessern, auf die uns Zuschriften aufmerksam gemacht hatten. Es bot sich aber auch die Gelegenheit an, manche Stellen begrifflich klarer zu formulieren und zu ordnen, wobei wir die neuere Lehrbuchliteratur berücksichtigten. Möge die Neuauflage durch die Änderungen für die Lehrenden und Lernenden noch nützlicher geworden sein. Wir danken für alle mündlichen und schriftlichen Anregungen und Hinweise und für die Herstellung des Manuskripts, welches Herr F. Hochfellner ausführte. Besonderer Dank gebührt auch dem Verlag für die gute Zusammenarbeit. Wien, September 1977 G. Adam / O. Hittmair IV Inhaltsverzeichnis Gegenstand und grundsätzliche Betrachtungsweise VIII I. Thermodynamik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1. Grundbegriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1.1. Die Temperatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 1.2. Weitere Begriffe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 2. Der 1. Hauptsatz der Thennodynamik .......................... 6 2.1. Wärmekapazität und spezifische Wänne ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 2.2. Rechenregeln für partielle Ableitungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 2.3. Experimentelle Prüfung und weitere Folgerungen des 1. Hauptsatzes ... 12 2.4. Gay-Lussac-Versuch. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 2.5. Joule-Thomson-Versuch ..................................... 15 3. Der 2. Hauptsatz der Thennodynamik .......................... 16 3.1. Die Aussagen des 2. Hauptsatzes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 3.2. Die Carnot-Maschine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 3.3. Die thermodynamische Temperaturskala. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 3.4. Der Carnotsche Kreisprozeß des idealen Gases und die Temperaturskala. 20 3.5. Die Entropie .............................................. 23 3.6. Entropieänderung bei isothermer Expansion idealer Gase . . . . . . . . . . . . 27 3.7. Entropieänderung bei der Wärmeleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 3.8. Entropie des idealen Gases ................................... 29 3.9. Folgerungen aus dem 2. Hauptsatz ............................. 30 3.10. Folgerungen des 2. Hauptsatzes für das ideale Gas ................. 33 3.11. Die Adiabate einer beliebigen Substanz ......................... 34 3.12. Schallgeschwindigkeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 3.13. Die Adiabate idealer Gase ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 3.14. Joule-Thomson-Versuch .. ................................... 36 3.15. Gemische idealer Gase. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 3.16. Mischentropie, Gibbssches Paradoxon. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 3.17. Thennodynamische Potentiale ................................ 41 3.18 Gleichgewichtsbedingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 3.19. Partielle Ableitungen der thermodynamischen Potentiale. . . . . . . . . . . . . 44 3.20. Thermodynamische Potentiale mit variabler Molzahl ............... 47 3.21. Maxwell-Relationen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 3.22. Gibbs-Duhem-Beziehung . . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . 49 3.23. I...egendre-Transfonnation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 v Inhaltsverzeichnis 4. Der 3. Hauptsatz 55 5. Das van der Waalssche Gas .................................. . 60 5.1. Die Zustandsgleichung des van der Waalsschen Gases .............. . 60 5.2. Berechnung der inneren Energie für das van der Waalssche Gas ...... . 64 5.3. Joule-Thomson-Kurve des van der Waalsschen Gases ............... . 65 6. Anwendung der Hauptsätze auf heterogene Systeme ............... . 66 6.1. Thermodynamische Beschreibung der Phasenübergänge ............ . 66 6.2. Maxwellsche Regel ........................................ . 69 6.3. Schmelzen .................... " ......................... . 70 6.4. Sublimieren .............................................. . 71 6.5. Tripelpunkt ............................................. . 71 6.6. Allotrope Umwandlung ..................................... . 73 6.7. Methode der Lagrangeschen Multiplikatoren ..................... . 74 6.8. Gibbssche Phasenregel ...................................... . 75 6.9. Zweistoffsystem Salmiak-Wasser. ............................. . 78 6.10. Massenwirkungsgesetz ...................................... . 80 6.11. System aus verdünnten Lösungen und idealen Gasen ............... . 87 6.11.1. Gefrierpunktserniedrigung einer verdünnten Lösung ............... . 90 6.11.2. Osmotischer Druck ........................................ . 91 7. Beispiele zur Thermodynamik ................................ . 93 11. Die kinetische Theorie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 138 8. Transporttheorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 138 8.1. Verteilungsfunktion ........................................ 138 8.2. Zweierstöße . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 143 8.3. Berechnung von R . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 145 8.4. Der inverse Stoß ........................................... 148 8.5. Berechnung von R ......................................... 149 8.6. Das Boltzmannsche H-Theorem. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 150 8.7. Die Maxwell-Boltzmann-Verteilung ............................. 152 8.8. Gleichgewichtsverteilung bei äußerem Kraftfeld ..... . . . . . . . . . . . . .. 159 8.8.1. Barometrische Höhenformel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 160 8.8.2. Mittlere Energie eines Kristalls der Temperatur T. . . . . . . . . .. . . . . . . .. 161 8.8.3. Sedimentationsgleichgewicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 162 8.9. Die Thermodynamik des idealen Gases. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 163 8.10. Diskussion des H-Theorems .................................. 164 9. Transporterscheinungen ..................................... 165 9.1. Die mittlere freie Weglänge ................................... 165 9.2. Näherung des Stoßterms bei kleiner Abweichung vom Gleichgewicht. .. 167 VI Inhaltsverzeichnis 9.3. Transporterscheinungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 169 9.4. Diffusion. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 170 9.5. Innere Reibung (Viskosität). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 172 9.6. Wärmeleitung ............................................. 174 9.7. Zusammenfassung der Transporterscheinungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 177 9.8. Lösung der Wärmeleitungsgleichung .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 177 9.8.1. Lösung des Anfangswertproblems . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 179 9.8.2. Anfangsbedingungen des linearen Stabes. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 180 9.8.3. Isotherme Randbedingung ................................... 181 9.8.4. Adiabatische Randbedingung ................................. 182 9.8.5. Der Wärmepol. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 183 9.9. Elektrizitätsleitung ......................................... 184 10. Beispiele zur kinetischen Theorie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 186 111. Statistische Mechanik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 200 11. Theorie der statistischen Gesamtheiten (Ensemble-Theorie) .. . . . . . . .. 200 11.1. Einleitung .... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 200 11.2. Grad der Unbestimmtheit .................................... 201 11.3. Entropie als maximaler Grad der Unbestimmtheit. . . . . . . . . . . . . . . . .. 202 11.4. Die Wahrscheinlichkeit w" der drei Gesamtheiten . . . . . . . . . . . . . . . . .. 203 11.5. Die kanonische Gesamtheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 205 11.6. Die mikrokanonische Gesamtheit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 208 11.7. Die großkanonische Gesamtheit ............................... 209 11.8. Zustandssumme und Zustandsintegral .......................... 212 11.9. Der Liouvillesche Satz ...................................... 215 12. Die Berechnung der kanonischen Zustandssumme ................. 218 12.1. Berechnung der Zustandssumme eines Systems, das aus N Subsystemen besteht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 218 12.2. Das klassische ideale Gas. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 221 13. Mikrokanonische Gesamtheit ............................ . . . .. 230 14. Der Gleichverteilungssatz der Energie, seine Anwendungen auf die spezifische Wärme und seine Abweichungen ................. . . . .. 234 14.1. Der Gleichverteilungssatz der Energie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 234 14.2. Spezifische Wärme nach dem Gleichverteilungssatz. . . . . . . . . . . . . . . .. 236 14.3. Spezifische Wärme des idealen zweiatomigen Gases. . . . . . . . . . . . . . . .. 238 14.3.1. Rotation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 240 14.3.2. Para-und Orthowasserstoff .................................. 242 14.3.3. Vibration.. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 243 14.4. Spezifische Wärme der Festkörper. Das Einsteinmodell des Kristalls. . .. 245 Inhaltsverzeichnis VII 15. Berechnung der großkanonischen Zustandssumme ............ . . . .. 247 15.1. Maxwell-Boltzmann-Statistik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 247 15.2. Ideales Gas ............................................... 248 15.3. Dichteschwankungen des idealen Gases . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 248 15.4. Korrigierte Maxwell-Boltzmann-Statistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 250 15.5. Exakte Statistik nichtunterscheidbarer Teilchen . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 253 15.5.1. Bose-Einstein-Statistik ...................................... 253 15.5.2. Fermi-Dirac-Statistik .. ..................................... 255 16. Die idealen einatomigen Bose-und Fermigase .................... 256 16.1. Das ideale Fermigas ........................................ 258 16.2. Das ideale Bosegas .. ....................................... 267 16.3. Einstein-Kondensation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 269 17. Das Photonengas ........................................... 275 17.1. Das Plancksche Strahlungsgesetz .............................. 277 17.2. Das Wiensche Verschiebungsgesetz ............................. 280 17.3. Historisches. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 281 17.4. Zustandsgleichung des Photonengases . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 282 17.5. Klassische Berechnung des Strahlungsgesetzes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 284 18. Das Debye-Modell. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 284 19. Beispiele zur statistischen Mechanik ............................ 289 IV. Anhang .... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 322 1. Formelsamrnlung .......................................... 322 2. Physikalische Konstanten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 335 3. Umrechnungsfaktoren ...................................... 335 4. Literaturverzeichnis 335 Sachwortverzeichnis ........ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 337 VIII Gegenstand und grundsätzliche Betrachtungsweise Das allgemeine Anliegen der Physik, einen durch Messung erfahrbaren Wirklich keitsbereich zu analysieren, bezieht sich bei der Wärmelehre auf Erscheinungen, die von der Meßgröße Temperatur entscheidend abhängen. Die theoretische Analyse der Wärme vorgänge ist der Gegenstand unserer Ausführungen. Die Betrachtung erfolgt dabei auf zwei grundsätzlich voneinander verschiedene Weisen. Man kann auf einige Erfahrungstatsachen, die durch zahllose Experimente ge stützt sind, aufbauend eine phänomenologische Theorie entwickeln, die ebenso sicher der Erfahrung entsprechende Aussagen macht. Dies ist die Thermodynamik. Die Erfah rungstatsachen werden durch die drei Hauptsätze zusammengefaßt. Der Bereich der Thermodynamik ist der Makrokosmos, d. h. sie gewinnt ihre Aussagen nicht unter Be zug auf die unsichtbare atomare Mikrostruktur der Materie, sondern hält sich an un mittelbar apparativ feststellbare Sachverhalte. Dadurch wird ihre Allgemeingültigkeit verbürgt. Auf der anderen Seite aber kann die Thermodynamik nicht die Materieeigen schaften folgern, welche der individuellen Mikrostruktur entspringen, genausowenig wie sie eine tiefere Begründung der Hauptsätze zu geben vermag. Dies ist die Aufgabe der statistischen Mechanik. Ihr Erfolg richtet sich danach, wie gut das System - d. h. der betrachtete reale Ausschnitt aus der Natur oder sein mo dellmäßiger Repräsentant - in seinen nicht direkt meßbaren Mikroeigenschaften erfaßt wird. Die statistische Mechanik führt diese nur statistisch mögliche Erfassung so durch, daß sie eine große Zahl makroskopisch gleichartiger Systeme betrachtet, welche eine statistische Gesamtheit bilden, wobei das Durchsclmittsverhalten der Gesamtheit die makroskopischen Eigenschaften wiedergibt. Man erhält damit nicht nur die allgemeinen Gesetze der Thermodynamik, sondern auch die speziellen thermodynamischen Funk tionen, welche die Materialeigenschaften eines gegebenen Systems beschreiben. Einen klassischen Sonderfall bildet die Gaskinetik, die am Anfang der statistischen Mechanik stand. Sie stellt insofern einen Sonderfall der statistischen Mechanik dar, als nicht das durch ein verdünntes Gas gebildete System die statistische Einheit ist, sondern das einzelne Molekül. In diesem besonderen Fall läßt sich nämlich wegen der Gleich artigkeit der ungekoppelten Bewegungsgleichungen der Moleküle schon für das einzelne System ein Moleküldurchschnittsverhalten angeben, das makroskopische Bedeutung hat. Im folgenden werden der Reihe nach die Standpunkte der Thermodynamik, der Gaskinetik und der statistischen Mechanik eingenommen.

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