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Wandlungen in der Eisenerzversorgung der Nachkriegszeit. Gegenwärtige Forschungs- und Entwicklungsaufgaben der Eisen- und Stahlerzeugung PDF

100 Pages·1966·2.916 MB·German
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ARBEITSGEMEINSCHAFT FUR FORSCHUNG DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN NATUR-. INGENIEUR- UND GESELLSCHAFTSWISSENSCHAFTEN 145. SITZUNG AM 7. JULl 1965 IN DUSSELDORF ARBEITSGEMEINSCHAFT FUR FORSCHUNG DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN NATUR-, INGENIEUR- UNO GESELLSCHAFTSWISSENSCHAFTEN HEFT 156 KARL KAUP Wandlungen in der Eisenerzversorgung der Nachkriegszeit HERMANN SCHENCK Gegenwartige Forschungs- und Entwicklungsaufgaben der Eisen- und Stahlerzeugung HERAUSGEGEBEN 1M AUFTRAGE DES MINISTERPRASIDENTEN Dr. FRANZ MEYERS VON ST AAT S SEKRETA R PROFE S SOR Dr. h. c., Dr. E. h. LEO BRANDT KARL KAUP Wandlungen in der Eisenerzversorgung der Nachkriegszeit HERMANN SCHENCK Gegenwartige Forschungs- und Entwicklungsaufgaben der Eisen- und Stahlerzeugung SPRINGER FACHMEDIEN WIESBADEN GMBH ISBN 978-3-663-01068-5 ISBN 978-3-663-02981-6 (eBook) DOl 10.1007/978-3-663-02981-6 © 1966 by Springer Fachmedien Wiesbaden Urspriinglich erschienen bei Westdeutscher Verlag· K6ln und Opladen 1966 INHALT Karl Kaup, Dusseldorf Wandlungen in der Eisenerzversorgung der Nachkriegszeit . . . . . . . 7 Hermann Schenck, Aachen Gegenwartige Forschungs- und Entwicklungsaufgaben der Eisen- und Stahlerzeugung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 43 Diskussions beitrage Professor Dr., Dr. h. c. Ferdinand Friedensburg,. Bergassessor a. D. Dr. rer. nat. E. h. Karl Kaup,. Dr.-lng. Kurt Thomas,. Staatssekretar Pro fessor Dr. h. c., Dr.-lng. E. h. Leo Brandt,. Ministerialdirigent Dr. lng. Karl Heller,. Professor Dr.-lng., Dr.-lng. E. h. Hermann Schenck,. Regierungsdirektor Hans Luert,. Dr.-lng., Dr. rer. nat. h. c. Heinrich Schackmann,. Bergassessor a. D. Gerd Paul Winkhaus,. Bergassessor a. D. Hellmut Hansen,. Professor Dr.-lng. Rudolf Spolders ... . . . . . .. 77 Wandlungen in der Eisenerzversorgung der Nachkriegszeit Von Karl Kaup, Diisseldorf Es ist immer wieder reizvoll, sich mit der Wechselwirkung zu beschaf tigen, die sich standig zwischen den Rohstoffen und der Entwicklung der Technik und umgekehrt abspielt. Wenn ich heute iiber den Rohstoff Eisenerz berichte, so bin ich mir bewuBt, daB dariiber in den letzten Jahren viel geschrieben worden ist und ich mit meinen Ausflihrungen den Fach leuten keine neuen Offenbarungen vermitteln kann; aber eine zusammen fassende Darstellung der mit dem Eisenerz zusammenhangenden Probleme, die auf viele Gebiete der Wirtschaft und Technik ausstrahlen, diirfte trotzdem Interesse finden. I. Einleitung Die Versorgung mit Rohstoffen ist eines der wichtigsten Probleme der eisenschaffenden Industrie. Je Tonne Rohstahl werden immerhin rd. 3 t Rohstoffe benotigt; davon entfallt die Halfte auf Eisenerz. Die Kosten dieser Rohstoffe - also insbesondere Kohle und Erz - stellen z. B. bei den Hiitten der Bundesrepublik auf dem Roheisensektor etwa 80%, beim Rohstahl etwa 60% und bei der Walzstahlproduktion noch 50% der Produktionskosten dar. Man sieht daraus, daB die Einstandskosten der Rohstoffe von ausschlaggebender Bedeutung flir die Selbstkosten und da mit fiir die Wettbewerbslage eines Hiittenwerkes sind. Infolgedessen ist die Standortwahl der Eisen- und Stahlindustrie durch die Lage von Erz und Kohlevorkommen entscheidend beeinfluBt worden. Ich erinnere hier nur an die klassischen Stahlreviere Ruhr und Lothringen. Auch der neuer liche Trend zur Kiiste hat hierin einen seiner guten Griinde. II. Produktionsentwicklung RSt, RE, Eisenerz, Stahlverjahren Der Erzbedarf wird iiber das Roheisen von der Stahlproduktion bestimmt (Abb. 1). Die Welt-Rohstahlerzeugung erreichte 1964 die Rekordhohe von 8 Karl Kaup Miot 450 434,4 D Bundesrep. 15,8 400 ~ Sonst. 10ntan-Union 386,6 ~ Gr03britannien 360,8 [ill3 USA 350 341,2 124,6 IlIllIIII Japan ~ Sonst. westl. Welt 300 D Ostblock 296,0 1m EntwicklungsHinder 2'>,5 250 39,8 200 115,2 150 100 26,7 45,S 50 1913 1929 1936 1950 1957 1960 1962 1963 1964 Abb. 1: Welt-Rohstahlerzeugung 434 Mio. t. Sie ist von 1913 bis vor dem zweiten Weltkrieg, d. h. in etwa einem Vierteljahrhundert, um ca. 50% angestiegen. Nach dem Kriege konnte sie sich bis 1957, also in weniger als 12 Jahren, verdoppeln. Seitdem verlief die Entwicklung ruhiger, bis dann seit dem V orjahr wieder ein Anstieg auf breiter Front zu verzeichnen ist. Ein ahnliches Bild bietet die Roheisenerzeugung (Abb. 2). Rohstahl wird, wie erwahnt, iiberwiegend aus Roheisen hergestellt. Roheisen- und Rohstahlerzeugung stehen damit in einem ganz bestimmten Verhaltnis Wandlungen in der Eisenerzversorgung der Nachkriegszeit 9 Mio t Ii!lIIII Bundesrep. wm Sonst. Montan-Union 350 ~ GroI3britannicn mEl USA IIDllllI Japan 300 11,4 m Sonst. westl. Welt 271 o Ostblock 2575 250 94,0 D Entwicklungslander 200 20,8 23,8 150 78,2 100 50 33,6 27,2 1913 1929 1936 1950 1957 1960 1962 1963 1964 Abb. 2: We1t-Roheisenerzeugung zueinander, dem sogenannten REJRSt-Verhiiltnis. Mit relativ steigendem Altschrottriicklauf und relativ sinkender EisenguGerzeugung ging dieses Verhaltnis in den groGen westlichen Industrielandern von iiber 100% in 1913 standig bis auf 67,5% in 1964 zuriick. Die Welt-Roheisenerzeugung ist daher weniger stark gestiegen als die Rohstahlproduktion. Wahrend sich diese seit 1913 fast versechsfachte, erhohte sich die RE-Erzeugung nur etwa auf das Vierfache. Sie betrug 1964 306,5 Mio. t. Entsprechend der Roheisenerzeugung entwickelte sich der Eisenerz bedarf. Der Weltverbrauch an Eisenerz hat in den letzten Jahren 500 bis 550 Mio. tJ Jahr betragen. Mit der Frage nach dem kiinftigen Erzbedarf stellt sich die Frage nach der Entwicklung der Rohstahlerzeugung. Natiirlich haben sich zahlreiche 10 Karl Kaup Gremien und Sachverstandige mit einer V orausschau auf die kunftige Stahlerzeugung befa!3t. Alle vertreten die Auffassung, da!3 der steigende Trend im Stahlbedarf anhalten wird. Uber die Hohe der Zuwachsraten gehen allerdings die Meinungen auseinander. Ohne tiefer in diesen Fragen komplex einzudringen, mochte ich lediglich die Schatzung der Europaischen Wirtschaftskommission der Vereinten Nationen anfuhren. Diese hat die Welt-Rohstahlerzeugung fur die Jahre 1972-1975 auf rd. 628 Mio. jato geschatzt. Davon sollen 145,5 Mio. t auf die USA und 101,5 Mio. t auf die Montanunion entfallen. Das sind beachtliche Steigerungen, wenn man bedenkt, da!3 das Jahr 1964 mit einer Welt-Stahlerzeugung von 434 Mio. t ein Jahr mit einer Spitzenerzeugung gewesen ist. So sehr man den steigen den Trend der Welt-Stahlerzeugung anerkennen kann, so tut man aber wohl gut daran, die Entwicklung der alten Industrielander auf diesem Gebiete nicht zu optimistisch zu sehen. Die Steigerung wird vielmehr in starkerem Ma!3e in den jungeren Industrielandern und in den Entwicklungs landern liegen. Eine gewisse Rolle fUr den kunftigen Erzverbrauch spielt auch die Entwicklung des REjRSt-Verhaltnisses. Dieses Verhaltnis ist aus mannig faltigen Grunden in den einzelnen Landern zum Teil sehr unterschiedlich. Wie bereits gesagt, ist es in den alten Stahllandern im Laufe der J ahrzehnte vor allem infolge der zunehmenden Steigerung des Altschrottentfalls standig abgesunken. Die weitere Entwicklung hangt in diesen Landern von dem kunftigen Fallen oder Steigen der Zuwachsraten des Stahlverbrauches abo Da ein Abflachen der Zuwachsrate wahrscheinlicher ist, mu!3 eher mit einem weiter rucklaufigenRoheisenjRohstahl-Verhaltnis gerechnet werden. In den jungen Stahllandern Italien und Japan ist die Rohstahlkapazitat der Roheisenkapazitat vorausgeeilt. Das RoheisenjRohstahl-V erhaltnis be trug in den letzten Jahren nur 35 bzw. 60%. Langfristig werden die Rela tionen zweifellos ansteigen. Die Schrottabzuge aus den alten Stahllandern werden daher zuruckgehen, wodurch die Verfugbarkeit in diesen Landern zunehmen und auch von dieser Seite ein Druck auf ihr RoheisenjRohstahl Verhaltnis zu erwarten sein wird. Insgesamt wird das Verhaltnis durch diese Teilentwicklung fur die gra!3en Stahllander nicht beeinflu!3t. Die Entwicklungslander werden wie die alten Stahllander vor dem ersten Weltkrieg mit einem hohen RoheisenjRohstahl-Verhaltnis in die Reihe der Stahllander eintreten. Der Erzmarkt der Welt allerdings wird hierdurch direkt nicht beansprucht, da sich diese Lander im allgemeinen aus eigenen V orkommen versorgen. Wandlungen in der Eisenerzversorgung der Nac:hkriegszeit 11 Ohne an dieser Stelle ausfiihrlich zur Bedeutung der verschiedenen Stahlprozesse, wie Thomas-, SM-, LDfLDACfRotor-Verfahren usw. und ihrer Anwendungsgebiete Stellung zu nehmen, muB man doch erwiihnen, daB jeder dieser Prozesse sein Anwendungsgebiet haben wird, wobei man den verschiedenen Blasstahlverfahren wohl die besten Zukunftsvoraussagen machen kann. Die Anteile werden weitgehend von der wirtschaftlichen Verfiigbarkeit der entsprechenden Rohstoffe abhiingig sein; umgekehrt bringt die Moglichkeit der Anwendung mehrerer Verfahren fiir die Erz versorgung den V orteiI, hinsichtlich der Bezugsquellen beweglicher zu sein. Die starke Zunahme der Stahlerzeugung nach dem Kriege brachte eine entsprechende Steigerung des Erzverbrauches; nach den soeben gemachten Ausfiihrungen muB man sich fiir die Zukunft auf eine Fortsetzung dieser Entwicklung einstellen. Es diirfte also interessant sein, sowohl zu unter suchen, wie der Eisenerzbergbau in der Vergangenzeit diese hohen An forderungen erfiillen konnte, als auch die Frage zu beleuchten, welche Folgerungen sich fiir die Zukunft ergeben. ~ Prakambrischc Iassivc 00 Itabiritiagerstattcn bzw. Vorkommcn • • Itabiricischc Rcichcrzlagerstattcn bz\\". Vorkommcn () Wirtschaftlich bcdcutcnde Mctasomat.ischc Lagcrstattco • Wirtschafdich bcdcutcndc OolithlagcrsCiittcn 5000 km Abb. 3; Wirtschaftlich bedeutende Welt-Eisenerzlagerstatten

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