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Von Hexen, Orangen und königlichen Geistern PDF

47 Pages·2.104 MB·German
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Birgit Kolb • Claudia Maas Von Hexen, Orangen und königlichen Geistern Eine Geschichte rund um die Orangerie in Sanssouci SchlossVerlag mrä,i Birgit Kolb • Claudia Maas Von Hexen, Orangen und königlichen Geistern Eine Geschichte rund um die Orangerie in Sanssouci H l SchlossVerlag Leseanleitung: Alle Stellen in anderer Schrift im Text beziehen sich auf wahre Geschichten und Menschen, die wirklich gelebt haben. Die ebenfalls markierten Orte und Gebäude sind auch heute noch im Park von Sanssouci zu finden. Viel Spaß beim Lesen, Schauen und Entdecken! Es war ein kalter, hässlicher Nachmittag im Oktober. Der Wind schlug dicke Hagelkörner gegen das Fenster. Philip schaute hinaus und fröstelte. Ihm war schrecklich kalt, weil die Heizung mal wieder ausgefallen war. Und er fühlte sich beobachtet. Seit Tagen schon hatte er dieses Gefühl, aber immer, wenn er sich dann schnell umschaute, war keiner da und alles sah ganz normal aus. Besonders stark war dieser Eindruck, wenn er an der Orangerie vorbeiging, die auf dem Weg zum Schulbus lag. Philip wohnte übrigens nicht in einer normalen Stadt oder einem richtigen Dorf, auch nicht am Rande eines Neubauviertels. Philip wohnte in einem Denkmal in Sanssouci. Sanssouci in Potsdam besteht aus ganz vielen Denkmälern. Da gibt’s das berühmte Schloss, das dem Ort den Namen gegeben hat. In dem umliegenden riesigen Park mit Wasser und Wiesen stehen chinesische Teehäuser, römische Bäder, viele andere grölte und kleine Gebäude. Sogar einen Ruinenberg gibt es und Busladungen voller Touristen aus aller Welt. Philip und seine Familie wohnten unter dem Dach des westlichen Torhauses der Orangerie oberhalb von Sanssouci. Die Orangerie besteht aus Torhäusern, einem Schlossteil mit königlichen Gästezimmern, einem Bildersaal, offenen Galerien, hohen Aussichtstürmen und zwei unglaublich langen Pflanzenhallen, die es zu dem längsten aller Schlösser im Park machen. Der Sturm wurde stärker und rüttelte wütend am Fenster. Clara, Philips kleine Schwester, zupfte Philip am Ärmel: „Lass uns in die Pflanzenhalle gehen und Verstecken spielen. Da ist es auch nicht so kalt." Philip antwortete nicht. „Was ist nur mit dir los, Philip? Sonst kannst du es gar nicht erwarten, dass die Gärtner die Pflanzen reinbringen, und jetzt sind sie drin und du willst nicht hin?" „Ach, lass mich in Ruhe!", erwiderte Philip. Aber Clara ließ ihn nicht in Ruhe. Sie quengelte und zerrte an ihm, bis er schließlich nachgab. Draußen war es kalt wie in einem Kühlschrank und die Eiskörner brannten ihnen im Gesicht, als sie gebeugt durch den haushohen Torbogen zum Eingang der Pflanzenhalle hasteten. Sie mussten an der ganzen Vorderseite vorbei, die länger war als eine Hundertmeterbahn. Die marmornen Figuren, die einzelne Monate darstellen und in den Nischen zwischen den dachhohen Fenstern stehen, waren bereits mit einer dicken Eisschicht bedeckt. Philip und Clara rannten zum großen Säulenhof, der in der Mitte des Orangerieschlosses liegt. Von hier kommt man in die königlichen Gästezimmer, den Bildersaal und im Winter zu den Pflanzen. 4 Sie öffneten die kleine Glastür, die in die Pflanzenhalle führt, und schlüpften hinein. Sofort umfing sie die feuchte, warme Luft und es roch ganz leicht nach Erde. Die tropischen Pflanzen des Parks hatten bereits ihr Winterquartier zwischen den schweren Säulen bezogen und die beiden hatten das Gefühl, mitten in einen dunklen Urwald geraten zu sein Philip verspürte wieder dieses fast schon vertraute Gefühl, beobachtet zu werden. Er schaute sich schnell um. Nichts. Doch da bewegte sich etwas ganz am Ende des engen Pflanzenganges. Er konnte gerade noch eine kleine bunte Gestalt erspähen, die zwischen den dicht stehenden Pflanzen verschwand. „Hast du das gesehen, Clara?", fragte er seine 6

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